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TFC

khg und der fc tirol :D

Kurier vom 25.12.2010m, Seite: 33

Edelfan Grasser

Als KHG den Fußball rettete

Diskrete Deals: Wie über ein Geld-Karussell Steuergeld in die Bundesliga floss. Welche Rolle Westenthaler spielte.

Karl-Heinz Grasser. Ein eleganter Tänzer auf zahlreichen Parketten und ebenso vielen Hochzeiten. Kitzbühel, Opernball, Meinl-Yacht. Privatisierung, Investment, Beratung. Wer so viel tanzt wie der ehemalige Finanzminister, der läuft Gefahr, irgendwann auszurutschen. Mit den aktuellen Folgen: Wenn der Freund und Trauzeuge laut Telefonüberwachung "supernackt" dasteht, dann erleidet Mister Nulldefizit, der als Minister stets "supersauber" gearbeitet haben will, zumindest einen Gesichtsverlust. Die Frage nach der strafrechtlichen Relevanz beschäftigt die Justiz.

Eine schöne Bescherung. Dabei hat es Karl-Heinz Grasser nicht nur mit seinen engen Freunden gut gemeint. Auch im Fußball zeigte sich der Finanzminister von edler Gönnerhaftigkeit, nachdem Klubpräsidenten im Überschwang der Emotionen in den Strafraum der Finanzbehörden gestürmt waren. KURIER-Recherchen ergaben, dass unter der Ägide von KHG nicht nur einzelne Vereine vor dem totalen Crash bewahrt wurden. Auch die Bundesliga als Dachorganisation selbst hätte ohne kreative Lösung mit Grassers Finanzministerium möglicherweise den Gang zum Insolvenz-Richter antreten müssen. In Summe geht es um mehrere Millionen Euro aus Steuergeldern, die in die Sanierung der Baustelle Profifußball flossen.

Millionenklage

Die Vorgeschichte: Der FC Tirol bleibt in den Jahren vor 2002 der Finanz Millionen an Steuern schuldig. Das Finanzamt pfändet daraufhin die Fernsehgelder des Klubs, die über die Bundesliga ausgeschüttet werden. Die Bundesliga bezahlt aber trotz Pfändung nicht an das Finanzamt. Sondern an den FC Tirol.

Doch der FC Tirol ist nicht mehr zu retten. Der Konkurs über den Verein wird eröffnet (Juni 2002), die Steuern sind damit verloren. Also bringt die Republik eine Klage auf Schadenersatz gegen die Bundesliga ein. Begründung: Verbotene Auszahlung der Fernsehgelder an den FC Tirol trotz Pfändung. Klagsforderung: 1,6 Millionen Euro.

Da trifft es sich gut, dass der neue Bundesliga-Vorstand für Marketing und Lobbying seit Kurzem Peter Westenthaler heißt. Der ehemalige FP-Klubchef der schwarz-blauen Regierung hatte eben erst seinen Hut genommen und sorgte fortan im Fußball für originelle Einfälle.

Der Deal, der die Bundesliga sanierte, sieht wie folgt aus: Die Bundesliga bezahlt offiziell an das Finanzamt den vollen Schadenersatz. Durch die Hintertür fließt das Geld jedoch in Form einer Sonderförderung, die über den Österreichischen Fußballbund (ÖFB) abgewickelt wird, wieder zurück an die Bundesliga. Fertig ist das Geld-Karussell, das sich unbemerkt für die Öffentlichkeit dreht.

Streng vertraulich

Der delikate Deal lief unter dem Siegel strengster Vertraulichkeit ab. Nur die Spitzen des ÖFB - hoch nervös - und jene der Bundesliga waren involviert. Der Aufsichtsrat vermied wohlweislich die Protokollierung dieses Geschäftes zulasten des Steuerzahlers.

"Intern hat Westenthaler damals gesagt: Das funktioniert aufgrund meiner guten Kontakte zum Finanzministerium", bestätigt ein Beteiligter dem KURIER.

Das streitet Westenthaler gar nicht ab. "Mit der Finanz kann man ja verhandeln. Natürlich habe ich Druck aufgebaut und gedroht: Ich mache eine Pressekonferenz und sage: Danke, Finanzministerium, wegen euch gibt es keinen Profi-Fußball mehr!" Doch an eine besondere Förderung via ÖFB will sich Westenthaler nicht erinnern. "Und mit Grasser direkt hatte das nichts zu tun."

Auch Karl-Heinz Grasser lässt über seinen Anwalt Manfred Ainedter dementieren: "Das stimmt so nicht. Ich selbst habe mit der Geschichte nichts zu tun gehabt. Das ist auf Beamtenebene abgelaufen."

Zeitzeugen berichten jedoch, dass auch Grasser bei einem Gespräch mit Westenthaler und Bundesliga-Anwälten im Ministerium mit von der Partie war.

Doppelpass

Tatsache ist: Unter Finanzminister Karl-Heinz Grasser war die Finanzverwaltung ausgesprochen fußballfreundlich. Zur selben Zeit half die Bundesliga auch Westenthalers Kumpel Hannes Kartnig aus der Patsche, der sich als Sturm-Graz-Präsident mit einer Steuernachforderung von mehr als vier Millionen Euro konfrontiert sah. Wieder wurden die guten Drähte ins Finanzministerium aktiviert. Wieder wurde die Not gelindert - dem Verein Sturm Graz wurden rund vier Millionen erlassen. Aber auch diese Operation rettete den Patienten Sturm nicht vor dem Exitus.

Dabei hatte Sturm-Präsident Hannes Kartnig bis zur Konkurseröffnung im Spätherbst 2006 gedacht, er würde rechtzeitig gewarnt werden. Vom Minister persönlich. Seiner Untersuchungsrichterin erklärte Kartnig: "Karl-Heinz Grasser hat mir zugesagt, dass ich einen Anruf erhalten würde, bevor ein Konkursantrag eingebracht werden würde."(siehe Faksimile)

Pech nur, dass die zuständige Finanzbeamtin gerade auf Urlaub weilte - und Kartnig dadurch nicht vorinformiert werden hatte können.

Grasser sagt dazu: "Kartnig hat mich am Rande einer öffentlichen Veranstaltung auf seine Causa angesprochen. Ich habe ihn an meine Beamten verwiesen. Ein völlig normaler Fall. Ein Bürger spricht einen Minister an - dieser verweist auf die zuständigen Beamten und ersucht, den Fall zu prüfen."

Notbremse

Wie dem auch sei: Die stillen Sportsfreunde rund um den damaligen Finanzminister merkten bald, dass ein Fußballpräsident die ganze Hand will, wenn man ihm den kleinen Finger reicht. Grassers Kabinettschef Matthias Winkler zog ob weiterer dreister Begehrlichkeiten in Millionenhöhe bald die Notbremse. Von ihm ist der Satz überliefert: "Wir sind ja nicht die Steuerberater der Fußballvereine."

rainer.fleckl

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Wacker Innsbruck Anhänger

da weiss man nicht was man dazu sagen soll :D

Doch, kurz und bündig: Scheiss Finanzamt.

Wenn man bedenkt das ein Bekannter (Familienvater seit einem Jahr) sich mit einen Hausmausterjob noch was dazu verdienen wollte und nun 500 Euro fürs Finanzamt zahlen darf. Wahnsinn, was in unserer Politik abläuft.

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  • 3 weeks later...
  • 3 weeks later...
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V.I.P.

laut heutiger TT, Interview mit Plattner, soll ein Sponsor die Sponsorsumme aus dem Jahre 2008 (!!) noch nicht bezahlt haben; weiters kritisiert Plattner, die hohe Kriegsopferabgabe (65.000€) und die hohen Sicherheitskosten (380.000€)....wie jedoch im Interview bzw. in der Überschrift angemerkt, darf der FC Wacker Innsbruck das Stadion selbst vermarkten....hier ein Artikel vom Pressespiegel, der mir gelinde gesagt, die Zornesröte ins Gesicht steigen lässt.....Pressespiegel TT

klingt für mich für indirekte Stimmungsmache für einen Stadionnamen..

angesprochenes Interview: Plattner Interview

bearbeitet von AlexR

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Weltklassecoach

1. mal abwarten

2. es ist ja auch von vermarktung der fassade die rede

3. wenn das geld für einen ev. stadionnamensverkauf 1:1 beim FCW bleibt, kann ich damit leben

Sehe ich genauso. Warum soll man ein paar 100.000 € liegen lassen? Wegen der "Tradition" eines 10 Jahre alten Stadions? Lächerlich wenn man mich fragt.

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Ha?! Wos is?!

Ich hätte eigentlich ein Problem damit, den Stadionnamen zu verkaufen. Das Stadion mit dem Namen TIvoli stellt wohl einen einzigartigen Bezug zu unserer Vergangenheit her.

Aber man sieht in D relativ gut, dass es eigentlich schei*egal ist, wie ein Stadion offiziell heißt. Die Heimstätte der Borussia, der Signal Iduna Park, ist überall noch immer als Westfahlenstadion bekannt. Sollte es wirklich den "Point-of-no-Return" bezüglich unserer Finanzen geben, geh ich lieber in das ABC Stadion sponsored by DEF Wacker schaug'n, als in der RLW herumzugurken.

Just my 2 cents.

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Weltklassecoach

Der Name ist ein paar tausend Jahre alt ja, ... Und das Stadion, das ich traditionell mit diesem Namen verbinde steht seit ein paar Jahren nicht mehr. Also was soll's. Ich hätte das neue Stadion von Anfang an nie Tivoli genannt.

Hab jetzt extra nochmal nachgesehen, der Name ist sogar "nur" ein paar hundert und nicht tausend Jahre alt. Die Stadt in Italien, nach der das Stadion benannt war hat nämlich ursprünglich auch anders geheißen (nämlich Tibur).

bearbeitet von kingm40

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ASB-Legende

1. danke für die geschichtsstunde... war aber eigentlich nicht nötig. gemeint war natürlich das wort "tivoli stadion" = heimstätte des FCW (immerhin gibt's in Aachen auch ein tivoli stadion).

2. schon interessant... nur weil für dich persönlich das wort "tivoli stadion" einzig und allein mit dem "alten tivoli" in verbindung zu bringen ist, sind also alle anderen, für die der name "tivoli stadion" auch unabhängig vom jeweiligen gebäude sinn macht, lächerlich?

bearbeitet von gidi

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