(Interview mit Franz Grad)


ndL

Recommended Posts

Bester Mann im Team

LINZ. Wie macht er das nur, der Franz Grad? Immer öfter stellen sich Präsidenten von weit größeren österreichischen Klubs angesichts des seit sechs Jahren andauernden Paschinger Höhenfluges diese Frage.

OÖN: Ja, wie macht er das?

Grad: Ordentliches Wirtschaften ist gar nicht so schwer. Man braucht nur starke Mitarbeiter, ein gutes Umfeld und Sponsoren, die man mit seriöser, guter Arbeit überzeugen muss.

OÖN: Das müsste doch auch in Linz möglich sein?

Grad: Sicher. Es ist ja ohnehin fast eine Majestätsbeleidigung, dass das kleine Pasching in der T-Mobile-Liga und Linz eine Klasse weiter unten spielt.

OÖN: Stimmt es, dass sie in Linz das Kommando im Fußball übernehmen wollen?

Grad: Derzeit sicher nicht. Ich unternehme nur alles, um eine vernünftige Kooperation mit dem LASK zu erreichen. Wir müssen Schrittweise in Linz und Umgebung etwas Großes aufbauen, damit wir Graz, Salzburg oder Wien Paroli bieten können. Das braucht aber seine Zeit.

OÖN: Wie lange?

Grad: Der erste Schritt ist die Errichtung einer Akademie. Die muss nach Linz, weil wir in Pasching keinen Platz haben. Darüber reden wir in Kürze mit Fußballpräsident Windtner und Sport-Stadträtin Dolezal. Der zweite Schritt wäre die Zusammenarbeit mit dem LASK, damit Fußballer aus der Akademie in Meisterschaftsspielen gefordert werden. Was weiter passiert, ergibt sich von selbst.

OÖN: Wird schon mit dem LASK verhandelt?

Grad: Gesprochen habe ich mit Firmenchef Reichel und Klubpräsident Matheis. Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, wer dort etwas zu entscheiden hat. Fix ist nur, dass Pasching auch in der nächsten Saison in der T-Mobile-Liga aufzeigen will. Wir haben ein gesichertes Budget und werden bestimmt ein paar Spieler holen. Eines ist klar: Wenn der LASK stark wäre, hätte Paschings Höhenflug keine Chance. Was Georg Zellhofer erreicht hat, ist ohnehin nicht fortsetzbar.

OÖN: Angenommen, der LASK bekommt keine Lizenz?

Grad: Abwarten. Ich glaube aber doch, dass es klappt. Außerdem träumt ja der Reichel noch immer davon, dass er einen Millionensponsor auftreibt.

OÖN: Ist ein Wechsel ins Linzer Stadion noch aktuell?

Grad: Nein, das wäre Fahnenflucht. Dagegen hat sich auch unser Trainer ausgesprochen. Auf der Gugl ist von 2000 Fans wenig zu merken, bei uns schon.

OÖN: Im Europacup würde Pasching aber in Linz spielen?

Grad: Nein. Das wäre unfair gegenüber unseren Fans. Dann haben wir halt nur 3000 Zuschauer, dafür eine Superstimmung. Aber reden wir nicht von der Champions League. Ich würde sie Spielern und Trainer vergönnen, sie käme aber viel zu früh. Auch für die Austria.

OÖN: Was nicht für den österreichischen Fußball spricht.

Grad: Stimmt, die Qualität der Liga ist furchtbar. Sie ist aber - von Austria abgesehen - ausgeglichen wie lange nicht mehr.

OÖN: Bei den Leistungen ist der generelle Zuschauer-Rückgang kein Wunder.

Grad: Sicher. Ich sehe allerdings mehr Spiele im Ausland als in Österreich und wundere mich immer wieder, warum dort so viele Fans kommen und dann noch begeistert applaudieren, wenn schlecht gespielt wird.

OÖNachrichten vom 8.05.2003

bearbeitet von ndL

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Lädt...


  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.