Weltfußballer 2004


Wer macht das Rennen?  

43 Stimmen

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Untenstehend: Portraits der einzelnen Spieler

Der Weltfußballer des Jahres 2004 heißt entweder Ronaldinho (FC Barcelona), Thierry Henry (Arsenal London) oder Andrej Schewtschenko (AC Milan).

Diese drei Offensivspieler setzten sich laut einer FIFA-Aussendung in der Vorausscheidung durch, die Bekanntgabe erfolgt am 20. Dezember im Rahmen der FIFA-World-Player-Gala im Opernhaus von Zürich.

Damit trägt sich ein neuer Spieler in die Ehrenliste ein, denn keiner aus dem Trio wurde bisher mit dem begehrten Preis ausgezeichnet.

Quelle: ORF

Nachdem Thierry Henry zum zweiten Mal in Folge in der Liste der letzten drei Kandidaten für den Titel "FIFA Weltfussballer des Jahres" steht, gehört er schon fast zur alten Riege. Dabei ist er erst 27. Der französische Stürmer von Arsenal London hat 2004 erneut ein gutes Jahr mit seinem Verein hinter sich gebracht, während Erfolge mit der französischen Nationalmannschaft derzeit fehlen. In den zehn Jahren seiner Karriere auf höchstem Niveau bewies er eine bemerkenswerte Konstanz, und konnte sich sogar von Jahr zu Jahr noch steigern. Er ist schnell, zeigt technische Brillanz, beweist sich als zielsicherer Torschütze und bringt hervorragende Flanken. Mit diesen Qualitäten ist er ein gutes Beispiel für den modernen Stürmer und gleichzeitig ein Multitalent.

Darin sind sich auch die Experten einig. Sein Mannschaftskamerad Patrick Vieira bestätigte im April: "Zurzeit ist er der beste Stürmer der Welt." Franz Beckenbauer meint: "Wir sind Lichtjahre davon entfernt, im deutschen Team einen solchen Spieler zu haben." Auch Arsenal-Trainer Arsène Wenger versteckt seine Begeisterung nicht: "Er ist intelligent und ehrgeizig. Für einen Spieler mit diesen Qualitäten kann es immer nur nach oben gehen. Seine Leistungen werden sich immer weiter verbessern, da er immer der Beste sein will."

Auch 2004 setzte Henry seine konstante Entwicklung fort und unterstrich seinen eisernen Willen, immer besser zu werden. So landete er in der Saison 2003 mit 24 Treffern als zweitbester Torschütze der Englischen Meisterschaft hinter Ruud van Nistelrooy. Doch das reichte ihm nicht, und prompt legte er in der darauf folgenden Saison 30 Treffer vor und lag damit acht Treffer vor dem Engländer Alan Shearer.

Nicht zuletzt dank seiner Tore gewann Arsenal erneut die englische Meisterschaft, ohne ein einziges Match zu verlieren. Mit 49 Spielen in Folge ohne Niederlage stellte Arsenal gar einen Rekord für die Ewigkeit auf. Die "Gunners" begannen auch die laufende Spielzeit mit Erfolgen und liegen nach 13 Spieltagen in der Tabelle nur zwei Punkte hinter Chelsea. Henry hat bereits wieder elf Tore in der Meisterschaft und zwei Tore in der Champions League erzielt. Im Herbst stellte er gegen Charlton seine ganze Klasse unter Beweis: Ein Tor mit der Hacke, ein weiteres mit einem platzierten Gewaltschuss knapp unter die Latte, und eine perfekte Vorlage auf Antonio Reyes.

Nachdem er 2003 zu Englands Fussballer des Jahres 2003 gewählt wurde, gelang ihm als erstem Spieler überhaupt, diesen Titel im darauf folgenden Jahr erneut zu gewinnen. Mit der im Umbruch befindlichen französischen Nationalmannschaft war das Jahr hingegen sehr wechselhaft. Nach hervorragenden Leistungen in der Qualifikation schied Frankreich als Titelverteidiger bei der Europameisterschaft gegen den krassen Außenseiter Griechenland aus - und all die vorherigen Erfolge zählten nichts mehr. Die Statistik zeigt einen Grund dafür: für Frankreich erzielte Henry in diesem Jahr lediglich drei Tore.

Der Franzose mit Wahlheimat London blickt bereits auf eine Titelsammlung zurück, um die ihn viele beneiden. Seit der Junioren-Europameisterschaft 1996 ist er nicht aufzuhalten. Mit Frankreich wurde er 1998 Weltmeister und zwei Jahre später Europameister; mit Arsenal schaffte er es im UEFA-Cup 2000 ins Finale und wurde als bester Spieler der Partie ausgezeichnet. Im Jahr 2002 folgte das "Double" aus  Pokalsieg und Meisterschaft, nachdem er bereits 1997 mit seinem damaligen Verein AS Monaco französischer Meister geworden war. 2003 gewann er mit Frankreich auch noch den FIFA Konföderationen-Pokal. Bei diesem Turnier wurde er bester Torschütze (4 Tore) und bester Spieler.

Bei allen Turnieren, die die französische Nationalmannschaft für sich entschied, war Thierry Henry der beste Torschütze des Teams - Frankreich '98, Belgien/Niederlande 2002 und Frankreich 2003: gut für Henry, aber weniger gut für die Mannschaft, die im Sturm fast zu sehr von Henry und seinen Toren abhängig ist.

Mit 13 Jahren kam Thierry Henry ans französische Trainingszentrum INF Clairefontaine und lernte dort Nicolas Anelka, David Trezeguet und Jérôme Rothen kennen. Im Anschluss ging er zu AS Monaco, wo er am 31. August 1994 sein erstes Spiel in der Première Division bestritt (2:0-Sieg gegen Nizza). Einige Monate später erzielte er beim 6:0-Kantersieg gegen Lens seine ersten beiden Tore. Im Oktober 1997 feierte er sein Debüt in der Nationalmannschaft bei einem 2:1-Sieg gegen Südafrika. Seitdem brachte er es auf insgesamt 68 Einsätze und 28 Tore.

Wie viele französische Spieler vor ihm konnte sich Henry in Italien nicht durchsetzen. Nach einem sechsmonatigen Intermezzo bei Juventus Turin wechselte er 1999 für rund EUR 15 Mio. zu Arsenal London, wohin ihn sein ehemaliger Trainer von AS Monaco, Arsène Wenger, holte. Diese Wahl hat er nie bereut. Während der Trainer aus dem Elsass Henry bei Monaco noch auf dem Flügel einsetzte, stellte er ihn nun als Mittelstürmer auf.

Obwohl der Wechsel nach England eine große Umstellung für Henry war, gelangen ihm bald seine ersten Treffer und damit stellte sich auch das Selbstvertrauen wieder ein. Insgesamt hat er seit 1999 mehr als 150 Tore für seinen Verein erzielt. Damit belohnte er Wenger für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Seinen Vertrag hat er bereits bis 2007 verlängert - ein weiterer Beweis dafür, dass er sich in der englischen Hauptstadt wohlfühlt. Zudem gesteht er: "Ich hoffe, dass ich für immer bei Arsenal bleiben kann."

Der größte Misserfolg des Spielers, der in Les Ulis (Departement Essonne) bei Paris unter relativ schwierigen Umständen aufwuchs, war zweifellos der FIFA Weltpokal Korea/Japan 2002™ mit dem Platzverweis im Spiel gegen Uruguay. Für einen Stürmer seiner Klasse war es umso schlimmer, dass Frankreich im Turnier nicht ein einziges Tor erzielen konnte. Doch seine Hartnäckigkeit und sein Selbstvertrauen richteten Henry auch nach diesem Rückschlag wieder auf.

Vor kurzem sagte der erklärte Verehrer von Marco van Basten: "Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich weiß, dass Tore für einen Stürmer sehr wichtig sind, aber ich sehe darin nicht meine einzige Aufgabe. Ich bin immer in Bewegung und bereite Tore vor." Die Statistik gibt ihm recht: zusätzlich zu 30 erzielten Toren im Vorjahr auf Vereinsebene lieferte er auch Vorlagen für 20 weitere Treffer. Der ehemalige Flügelstürmer hat das mannschaftsdienliche Spiel also nie aus den Augen verloren und genau das macht ihn so besonders und so unvorhersehbar.

"Ich bin besessen von der Idee, mir meinen Platz in den Geschichtsbüchern des Fussballs zu erarbeiten", wiederholt er immer wieder. Das ist ihm zwar sicher schon gelungen, doch eine Ehrung als FIFA Weltfussballer des Jahres 2004 würde die Ausnahmestellung dieses Spielers besonders eindrucksvoll unterstreichen…

Quelle: FIFA

Wenn es heute noch einen Spieler gibt, der den Fussball immer wieder neu erfindet, dann ist es Ronaldinho. Der Brasilianer schlägt Pässe blind, schießt aus allen Lagen und produziert Tore wie am Fließband. Von einigen schon als Nachfolger des großen Pelé gehandelt, von anderen ganz einfach als genialer Fussballer bezeichnet, war das Jahr 2004 für den Brasilianer insgesamt ein Superjahr. Das gilt sowohl für seinen Klub, den FC Barcelona, als auch für die Seleção. Was die Zuschauer besonders beeindruckt, ist die Leichtigkeit, mit der sich Ronaldinho auf dem Spielfeld bewegt, wobei er bei seinen Samba-artigen Dribblings stets ein Lächeln auf den Lippen zeigt.

Eine Aktion, die sich in Sekunden abspielte, führte bei der Copa América 1999 in der Partie gegen Venezuela zu einem herrlichen Tor. Mit jenem Treffer fand Ronaldinho Eingang in den illustren Kreis der besten brasilianischen Fussballer aller Zeiten.

Und das, obwohl Ronaldinho an jenem Abend zunächst auf der Reservebank saß. Nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit aber lebte das Spiel vor allem von ihm. Erst nahm er im vollen Lauf den Ball an, hob ihn mit einem Lupfer über einen gegnerischen Abwehrspieler, umlief diesen und war schon wieder am Ball, bevor der den Boden auch nur berührt hatte. Dann beförderte er das Leder mit der Hacke über seinen eigenen Kopf, ließ dabei einen zweiten Verteidiger stehen und versenkte schließlich den Ball mit einem knallharten Schuss aus nahezu unmöglichem Winkel im Netz. Das war Fussball in seiner höchsten Perfektion.

Dank dieser einzigen Aktion spielte sich der Junge aus dem brasilianischen Süden mit den vorstehenden Zähnen und dem Gesicht eines Halbwüchsigen in die Herzen aller Brasilianer. Tausende Fans fühlten sich an die Zeiten von Vava, Didi, Garrincha, Jairzinho und weiterer legendärer Spieler erinnert. Seither zählt der am 21. März 1980 in Porto Alegre unter dem bürgerlichen Namen Ronaldo de Assis Moreira geborene Ronaldinho zu den Großen des Weltfussballs. "Er ist noch etwas besser als andere Weltklassespieler", so die Meinung von Diego Maradona über ihn, während der große Pelé höchstselbst ihn schlicht aber treffend als "einen wahren Künstler am Ball" bezeichnet.

Ein echter "Workaholic"

Für seinen durchschlagenden Erfolg in Brasilien hat Ronaldinho nur eine Erklärung parat: Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit. "Sich in einem Beruf durchzusetzen und Erfolg zu haben, ist überall schwer. Bei technisch gleichwertigen Spielern, was ja in Brasilien oft der Fall ist, muss man schon ganz schön was tun. Man darf nie stehen bleiben und niemals aufgeben. Das heißt vor allem, dass man ständig an sich arbeiten muss."

Vielleicht hat der Erfolg von Ronaldinho auch viel mit seinem Bruder Roberto Assis zu tun, zu dem er ein sehr enges Verhältnis hat. "Er ist mein Vorbild, denn er hat schon viel erlebt und mich stets vor Dingen gewarnt, die mir passieren können. Er hat mich ermutigt, niemals aufzugeben. Ich lebe und atme förmlich den Fussball, und zwar 24 Stunden am Tag. Auch nach dem Training, auf dem Weg zum Stadion, zu Hause und abends im Bett. Wie vielen meiner Landsleute wurde mir schon ein Ball in die Wiege gelegt und ich bin mit dem Ball aufgewachsen, bis ich mit 17 Jahren Profi wurde. Danach entwickelte sich alles fast wie von selbst. Mein ganzes Leben dreht sich um den Fussball. Und ich lebe für ihn. Ich esse, atme und schlafe mit ihm, genauso wie ich mit ihm leide und mich für ihn abrackere. Gebt mir einen Ball und ich bin restlos glücklich. Fussballspiele sind für mich das reinste Vergnügen. Plötzlich wird alles um mich herum irgendwie magisch", beschreibt Ronaldinho sein Leben und sein ganz persönliches Empfinden des "totalen Fussballs".

Ronaldinho, der mit sieben Jahren in der Knabenmannschaft von Gremio Porto Alegre (Südbrasilien) seine Karriere als Fussballer begonnen hatte, unterschrieb am 17. Januar 2001 als 21-Jähriger einen Profi-Vertrag bei Paris Saint-Germain für die Dauer von fünf Jahren. Sein früherer Klub Gremio aber wollte ihn nicht so einfach gehen lassen und strengte unter Berufung auf das am 26. März des gleichen Jahres in Kraft getretene "Pelé-Gesetz" einen langwierigen Rechtsstreit an.

Im Ergebnis wurde dem brasilianischen Klub am 13. Februar 2002 eine Ablösesumme in Höhe von 4,79 Mio. Euro zugesprochen, und damit nur ein Zehntel des Betrages, den Gremio ursprünglich gefordert hatte.

Der Start von Ronaldinho in Frankreich verlief indes verhalten, zumal sich der 17-Jährige nur schwer in seine neue Mannschaft einfügen konnte, obwohl bereits mehrere Brasilianer im Team waren. "Hier ist alles viel schwieriger. Aber gerade deswegen ist es ja so interessant, in Europa zu spielen. Das hilft mir in meiner Entwicklung weiter", gab sich Ronaldinho zuversichtlich.

Derweil arbeitete er daran, seine Erfolgsserie mit der Seleção (57 Einsätze, 27 Tore) noch weiter auszubauen, eine Aufgabe, die er sich mit größter Freude widmet. "Für mein Land zu spielen, ist für mich das Größte und Allerwichtigste", so das Urteil eines Fussballers, der in der brasilianischen Weltmeisterelf unmittelbar hinter dem topgefährlichen Angriffsduo Ronaldo/Adriano die meisten Zuspiele liefert.

Für die meisten Zuschauer ist Ronaldinho im brasilianischen Team damit schlichtweg unersetzlich. Alle Welt erinnert sich noch an seine sensationelle Leistung im Spiel gegen England beim FIFA-Weltpokal 2002™. Nach seinem exzellent angeschnittenen Freistoß, mit dem er den englischen Torhüter David Seaman überwand, hatte er einen jener glanzvollen Auftritte, deren 'Wie' wohl sein Geheimnis bleiben wird. In der Mitte sprintete Ronaldinho plötzlich los, ließ Ashley Cole durch einen geschickten Trick aussteigen und schlug dann einen Traumpass perfekt in den Lauf von Rivaldo. An diesem Nachmittag in Shizuoka konnte die ganze Welt bewundern, wozu der geniale Ausnahmefussballer fähig ist.

Ein Meister der Improvisation

"Mein Spiel beruht auf Improvisation. Ein Stürmer muss ständig improvisieren. Mein Ziel ist es, meinen unmittelbaren Gegenspieler aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dafür gibt es kein besseres Mittel als immer etwas Neues zu erfinden, genau deshalb suche ich ständig nach neuen Varianten beim Dribbling. Ich versuche es immer wieder und probiere neue Tricks aus. Um meine Gegenspieler zu überraschen, muss ich mir auch in Zukunft immer etwas Neues einfallen lassen", erläutert Ronaldinho mit einem breiten Grinsen.

Der französische Klub Paris Saint-Germain wurde dem neuen Weltmeister bald zu klein. Im Juli 2003 wechselte Ronaldinho schließlich zum FC Barcelona, nachdem alle schon mit einer Verpflichtung durch Manchester United gerechnet hatten. Damit traf er eine scheinbar logische Wahl, denn seine berühmten Landsleute Romario, Rivaldo und Ronaldo spielten früher gleichfalls für Barça.

"Meine Zeit in Paris war keineswegs verloren. Über den französischen Fussball bin ich gereift und ich verdanke ihm viel. Aber hier in Barcelona ist alles eine Nummer größer: das Stadion, die Zuschauerzahlen, die Begeisterung", so ein von Katalonien beeindruckter Ronaldinho. In dieser Saison entwickelte sich der Ballkünstler auch zum Chefdirigenten - ein Höhepunkt für den ausgemachten Musikfan Ronaldinho - einer großartigen und erfolgreichen Mannschaft, die an die Ära Cruyff erinnert.

Seine Champions-League-Partie im Nou Camp gegen den AC Mailand im November zählt vielleicht zu den wertvollsten in seiner Klubkarriere. Wieder einmal war es eines seiner einzigartigen Tore, das seinem Team den Sieg bescherte: der Ball schien förmlich an seinem Fuß zu kleben, als er an der Strafraumgrenze eines seiner unverwechselbaren Dribblings ansetzte, um dann mit links knallhart ins obere Eck einzuschießen. Der Auftritt des Brasilianers in dieser Begegnung zwischen zwei Star-Ensembles, das zweifellos zu den schönsten Spielen des Jahres 2004 zählt, hat mit Sicherheit die weltweite Aufmerksamkeit aller Fussballtrainer und -Liebhaber erregt. Im November wurde Ronaldinho als bester südamerikanischer Spieler in der spanischen Primera Division mit dem Silbernen Ball ausgezeichnet.

"Wenn man über solch einen Spieler verfügt, lässt man ihm auf dem Platz völlige Freiheit. Ich gebe ihm keinerlei Anweisungen", so sein niederländischer Trainer und früherer Mittelfeldspieler des AC Mailand, Frank Rijkaard. "Es steht ihm frei, ob er auf der linken Außenbahn, im Mittelfeld oder auf dem rechten Flügel spielt. Seit Beginn dieser Spielzeit hat er mich noch nie enttäuscht. Ich wusste schon vorher, dass er im Abschluss sehr konsequent ist. Aber die Leichtigkeit, mit der immer wieder auch für seine Mitspieler Chancen erarbeitet, überrascht mich in jeder Partie aufs Neue."

Das ewige Lächeln von Ronaldinho hat schon lange die Herzen unzähliger Fans (auch der weiblichen) von Barça erobert. Das veranlasst den Brasilianer zu einer scherzhaften Bemerkung in Anspielung auf sein Äußeres: "Ich bin zwar hässlich, aber ich habe Charme…" Und eine Riesenportion Talent dazu.

Quelle: FIFA

Der Junge ist ein Jäger. Mit nun schon 100 Toren in weniger als fünf Spielzeiten in der als defensiv berüchtigten italienischen Serie A ist Andriy Shevchenko der erste - und zugleich einzige - ukrainische Fussballer, der Champions League-Sieger wurde. Er ist auch der erste ausländische Profi, der beim Debüt in Italien gleich Torschützenkönig der Serie A wurde. Nachdem er in Italien also überall ganz oben rangiert, peilt Shevchenko jetzt mit der Ukraine die Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ an - und schießt dafür ein Tor nach dem anderen. Werfen wir einen Blick auf seine bisherige Karriere.

Zu Zeiten, als er bei Dynamo Kiew noch für Schrecken in den Abwehrreihen der ukrainischen Mannschaften sorgte, gaben ihm seine Fans den Spitznamen "der Vollstrecker". Und dank seinem außergewöhnlichen Torinstinkt passt dieser Spitzname perfekt. Die Tifosi des AC Mailand, für den er seit 1999 spielt, sagen in Anspielung auf seine südamerikanisch anmutende Klasse: "Er ist zwar kein Brasilianer, aber er schießt herrliche Tore!"

Das Toreschießen ist das einzige Ziel, das "Shevagol" im Kopf hat, wenn er zu einem Spiel aufläuft. "Wenn ein Stürmer in Ballbesitz kommt, darf er nur noch ans Toreschießen denken. Dabei kann man ihm nicht vorwerfen, egoistisch zu handeln, denn er macht nur seinen Job. Mein einziges Ziel ist es, möglichst immer zu treffen. Nicht für mich, sondern für die Mannschaft", so Shevchenko.

Dem werden Spieler und Betreuer des FC Barcelona sicher nicht widersprechen, zumal sie das Champions-League-Spiel aus der Saison 1997/98 im heimischen Nou Camp noch in schmerzlicher Erinnerung haben dürften. Damals gelang Dynamo Kiew mit dem 4:0-Auswärtssieg eine riesige Sensation - und Shevchenko steuerte drei der vier Treffer für sein Team bei!

Bereits in der ersten Saison Torschützenkönig

Im Juni 1999 verließ er seinen Heimatklub, mit dem er fünf Mal ukrainischer Landesmeister und zwei Mal Pokalsieger geworden war, und wechselte für eine Ablösesumme von 25 Mio. US-Dollar (damals ca. EUR 21 Mio.) zum AC Mailand. Vor seiner Ankunft in der Hauptstadt der Lombardei hatte Shevchenko sich schon einmal mit der italienischen Sprache beschäftigt, um sich besser mit seinen neuen Mannschaftskameraden verständigen zu können. "Das gehört auch zu meinem Job", lässt er wissen.

Das Ergebnis ist bekannt. Schon nach wenigen Monaten war er der erste ausländische Spieler, der in seiner ersten Saison in Italien Torschützenkönig in der Serie A wurde (mit 24 Toren). Der als Vollblutprofi bekannte Shevchenko enttäuschte die Tifosi nicht. Für sie war er der natürliche Nachfolger von Marco van Basten, dem früheren Angreifer vom AC Mailand und jetzigen Nationaltrainer der Niederlande.

Trotzdem verlief in seinem bisherigen Leben nicht alles so, wie es sich der aus dem Ort Dvirkivshchyna bei Tschernobyl stammende Shevchenko vorgestellt hatte. Wie viele seiner Altersgenossen auch musste er mit seiner Familie nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl an das Schwarze Meer umsiedeln. Was den Fussball anbetrifft, so wäre es beinahe nicht zu der heute glanzvollen Karriere gekommen, denn in eben dem Jahr, als sich die Reaktorkatastrophe ereignete, war er bei der Aufnahmeprüfung für die Sportschule wegen mangelnder Fähigkeit beim Dribbling durchgefallen... Zum Glück wurde Alexander Shpakov, damals bei Dynamo Kiew verantwortlich für den Nachwuchsbereich, bei einem späteren Turnier für Jugendmannschaften auf ihn aufmerksam.

Im Jahr 1990, wiederum bei einem Jugendturnier - Shevchenko war damals 14 Jahre alt - beobachtete ihn der Waliser Ian Rush, Ex-Torjäger vom FC Liverpool, und schenkte ihm in Anerkennung seines Torinstinkts ein paar neue Fussballschuhe.

Nachdem er dann mit erst 17 Jahren sein Debüt in der damals von Yozef Szabo betreuten A-Mannschaft von Dynamo Kiew gefeiert hatte, entwickelte er sich später unter dem berühmten Valery Lobanovsky rasch zu einem Klassespieler. Der ehemalige Auswahltrainer der UdSSR und "Held der Ukraine" Lobanovsky betreute von März 2000 bis Dezember 2001 die ukrainische Nationalmannschaft und machte aus Dynamo Kiew ein europäisches Spitzenteam. "Er war zu uns wie ein Vater. Er war unser Lehrmeister", brachte Shevchenko mit stockender Stimme und geröteten Augen hervor, als er Lobanovsky an dessen Grab und unter der Anteilnahme von 100.000 Fans die letzte Ehre erwies.

Das Versprechen an Lobanovsky

Am 28. Mai 2003 war der Tag gekommen, an dem Andriy sein Versprechen einlöste, das er seinem Mentor gegeben hatte. Im Finale der Champions-League gegen Juventus Turin erzielte er im Elfmeterschießen den entscheidenden Treffer für den AC Mailand und gewann damit als erster Spieler der Ukraine die wertvollste Trophäe im europäischen Klubfussball. "Dieses Tor werde ich nie vergessen", gesteht er, obwohl er in dieser Saison bereits sein 100. Tor in der Serie A erzielt hat. Allein die näheren Umstände dieser Treffer machen das Ausnahmetalent und den unverwechselbaren Torinstinkt des Torjägers deutlich: 36 Tore schoss er mit rechts, 17 mit links, 26 Treffer erzielte er per Kopf, zwei per Freistoß und 19 per Elfmeter. Dabei gelangen ihm 21 Doppelpacks und drei Hattricks - ein wahrer Alptraum für die Abwehrspieler der Serie A.

In der ukrainischen Nationalmannschaft, für die er im März 1995 in der Partie gegen Kroatien zum ersten Mal auflief, spielt er eine enorm wichtige Rolle, auch wenn er sich mit seinem Team bislang noch nicht für ein international bedeutendes Turnier qualifizieren konnte. Diesmal könnte es jedoch klappen. Dank seiner bislang vier Tore, davon zwei im Spiel gegen die Türkei, steht die Ukraine heute an der Spitze ihrer Gruppe in der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™.

Anders als seine Mannschaftskameraden, allen voran sein enger Freund Massimo Ambrosini, die alle in vornehmen Wohnvierteln leben, wohnt Shevchenko mitten im Zentrum von Mailand, einen Steinwurf von den städtischen Parkanlagen entfernt, "damit meine Mutter ihre Einkäufe zu Fuß erledigen kann."

Shevchenko, der seinen Vertrag beim AC Mailand bis zum 30. Juni 2008 verlängert hat, ist als Mensch einfach und bescheiden geblieben, wobei er nach wie vor als Perfektionist gilt. Auf seiner Internet-Homepage wendet er sich an seine Fans mit den Worten: "Macht mich nicht zum Idol. Ich habe mein Leistungspotenzial noch nicht voll ausgeschöpft." Wenn das keine vielversprechende Ankündigung ist…

Quelle: FIFA

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Postinho

Ich finde das so was von blöd.

seit doch einmal ehrlich es wird immer ein torgefährlicher -spieler gewinnen.(ich weiß schon das der Olli-Affe gewonnen hat)

also wenn man bedenkt was buffon zurzeit leistet das ist unglaublich und dann wird es ronaldinho oder henry oder sonst jemand.

von den drei spielern die du gerade aufgeschrieben hast finde ich ronaldinho und henry am besten.

also ich finde man sollte das von POSITION zu position aufteilen.

so soll das DREAM TEAM aussehen:

-----------------------Van Nistelrooy------------------Henry---------------------------------

---------------------------------------------Ronaldinho----------------------------------------

---Nedved------------------------------------Xavi-----------------------------------Ljunberg

---R.Carlos----------------Terry/Marquez--------Ferdinand/Marquez-------Belletti/Puyol

-----------------------------------------Buffon-------------------------------------------------

Würde mich interessieren wie eure TRAUM-Elf aussieht. :):):):)

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Postinho
Shevchenko wird Weltfußballer 2004 werden, das haben die Vögel bereits vom Dach gezwitschert. Gibt auch schon einen Thread dazu...

@Joki: Na klar, Marquez und Belletti ins Dreamteam :laugh:

:eek::ratlos::wos?:

was ist dagegen zu sagen???

okay, wen willst du dann auf der position sehen???

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Parma nel cuore!
okay, wen willst du dann auf der position sehen???

Als Innenverteidiger gibt es einige: Nesta, Campbell, Samuel (wenn man die bisherige Real Saison mal weglässt), Stam, Dellas,...

Für rechts hinten gibts nicht so viele, aber wenn dann würde ich Puyol nehmen.

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Im ASB-Olymp

Ich finde die beiden Spieler, die diese Auszeichnung heuer wirklich am meisten verdient hätten, wären Deco und Maniche gewesen.

Aber von den Dreien, die zur Auswahl stehen, würde ichs natürlich Ronnie am meisten gönnen.

bearbeitet von chinomoreno

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fino alla fine

Sheva macht das Rennen. Ich persönlich würde aber für Ronaldinho stimmen.

Ich sollte normalerweise auch voll für Buffon sein, doch es zählt das gesamte Jahr 2004 und nicht nur die Saison 2004/2005 bis jetzt. Und darum hat es sich Buffon mMn nicht ganz verdient, da er im Frühjahr leider ein paar Pazer drinnen gehabt hat.

Meine Traumelf:

Shevchenko - Henry

Ronaldinho

Nedved - Emerson - Kaka

Zambrotta - Nesta - Terry - Puyol

Buffon

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