Grill sieht Rot!


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"Sind kein Ausländer-Verein, aber Österreicher sind zu teuer"

Das Thema Abstieg beschäftigt Bregenz-Präsident Hans Grill überhaupt nicht 

Wien - Den Start in die Saison hat Bregenz völlig verpatzt, das Punktekonto weist einen Zähler aus.

Trotzdem ist im Ländle kein Feuer am Dach, der wortgewaltige Präsident Hans Grill stärkt Trainer Van Acker weiter den Rücken.

"Die Mannschaft muss sich erst noch finden", hofft der "Fußball-Verrückte" - im positiven Sinn - auf eine baldige Trendwende.

Vielleicht schon gegen die Wiener Austria, hofft Grill insgeheim auf die Sensation gegen den Vize-Meister.

Im Sport1-Interview spricht der 74-Jährige über das ungleiche Duell mit den Violetten, das schlechte Image der Bregenzer, teure Österreicher und erklärt, warum Teamchef Krankl das Handtuch werfen soll.

Sport1: Normalerweise gerät nach so einem schlechten Start der Trainer schnell in die Schusslinie. In Bregenz ist aber (noch) alles ruhig. Wie lange darf Coach Regi van Acker noch sieglos bleiben?

Grill: Ich bin schon so lange im Fußball dabei und die Mechanismen sind immer die selben. Wenn wir den Trainer rausschmeißen kostet es uns einen Haufen Geld, holen wir einen neuen kostet der wieder Unmengen. Das bringt doch nichts, der Trainer ist in Ordnung. Der Hund liegt in der Mannschaft begraben. Unser Tormann zum Beispiel hat einige Fehler gemacht, im Länderspiel gegen Frankreich hat er Bosnien mit einigen Glanzparaden das Remis gerettet. Die Mannschaft wird sich aber schon bald finden.

Sport1: Es sind zwar erst fünf Runden gespielt, aber das Thema Abstieg ist in Bregenz - zumindest in der Öffentlichkeit - nicht präsent?

Grill: Nein, überhaupt nicht! Es ist aber schon interessant zu beobacht, wie damit von Außenstehenden umgegangen wird. Salzburg und Sturm haben letzte Saison sechs Mal hintereinander verloren, da hat keiner etwas von Trainerentlassung oder Abstieg gesagt. Bei uns heißt es gleich nach fünf Spielen, dass wir absteigen müssen. Den Gefallen werden wir aber niemandem tun.

Sport1: Das nächste Spiel geht gegen die Wiener Austria. Für die Violetten ist Bregenz so etwas wie ein Angstgegner. Was trauen Sie ihrer Mannschaft in diesem ungleichen Duell zu?

Grill: Wir haben gegen die Austria schon immer gute Spiele gemacht, sogar vor einem knappen Jahr in Wien mit 2:0 gewonnen. Wir fürchten uns nicht vor der Austria, zu Hause fürchten wir überhaupt keinen. Ich hoffe nur, dass sich unsere jungen Spieler erfangen und gegen die Austria ihr volles Potenzial ausspielen können. Dejan Grabic zum Beispiel ist Chef der slowenischen U21, im Moment aber völlig von der Rolle, weil er sich nicht zurecht findet. Außerdem haben wir einen holländischen und einen belgischen Nationalspieler. Wir sind fast so gut wie früher, haben die Abgänge zumindest kompensiert.

Sport1: Noch verläuft der "junge Weg" in Bregenz aber eher holprig. Wollen bzw. müssen Sie daran festhalten?

Grill: Natürlich bin ich in dieser Sache geduldig! Wir haben ja auch zehn Österreicher im Verein, die, wenn sie tauglich sind, auch ihre Chance bekommen. Wir sind kein Ausländer-Verein, aber wir können uns nicht mehr Österreicher leisten. Das ist ja hinlänglich bekannt, dass ein kleiner Verein nicht so viele Österreicher haben kann, wie die "Großen". Pasching oder Mattersburg, wo mehr Geld vorhanden ist, haben halt mehr heimische Spieler.

Sport1: Die heimischen Klasse-Spieler sind an zwei Händen abzuzählen. Woran liegt es, dass Durchschnitts-Kicker horrende Summen kosten?

Grill: Es wollen einfach zu viele Leute an einem Transfer verdienen! Ich war schon 35 Jahren Präsident in Bregenz! Wir hatten schon einmal neun Nationalspieler in unserer Mannschaft, aber die haben immer doppelt so viel verlangt, wie bei einem Engagement in Wien oder Salzburg. Die Spieler sagen: Bregenz ist so weit weg! Wir fahren mit dem Bus acht Stunden nach Wien und neun nach Mattersburg. Nach dem Spiel geht es gleich wieder zurück. Viele Spieler schreckt das ab!

Sport1: Bei der Wiener Austria geht es dieser Tage drunter und drüber. Nach der Verpflichtung von Berater Otto Baric soll jetzt auch noch Mario Haas an den Verteilerkreis wechseln. Kann dieses "Sommer-Theater" Bregenz im bevorstehenden Duell nützlich sein?

Grill: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die neuerliche Veränderung für Unischerheit sorgt. Trotzdem wird die Austria nicht geschwächt in Bregenz antreten. Eines kann ich aber schon heute sagen: Wenn man bei der Austria so dumm ist und einen Mario Haas holt, wo sie etwas aufbauen wollten, da komme ich einfach nicht. Zuerst hat ihn Kartnig um 42 Mio. Schilling nach Frankreich verkauft, um ihn dann für einen Spottpreis zurück zu holen. Jetzt soll er wieder gehen? Das ist mir einfach zu hoch!

Sport1: Blicken Sie manchmal neidisch nach Wien zur Austria, wo Geld offensichtlich keine Rolle spielt?

Grill: Selbstverständlich, schließlich haben wir 2,7 Mio. Euro Budget, die Austria hat aber 28 Mio. Euro zur Verfügung. Wenn ich dieses Geld zur Verfügung hätte, könnte ich auch ein oder zwei gute Österreicher kaufen, dazu noch ein paar gute Ausländer. Dann würden wir auch immer vorne mitspielen.

Sport1: Es gibt Klub-Präsidenten (Namen der Redaktion bekannt, Anm.), die bei Frank Stronach in regelmäßigen Abständen, genauer gesagt bei fast jedem Österreich-Besuch des BL-Präsidenten, um Geld vorstellig werden. Wie stehen Sie zur "Bettel-Tour" bei Frank Stronach?

Grill: Wenn Stronach Geld hergibt, werde ich ihn natürlich auch fragen. Wenn er spendabel ist und mir etwas gibt, freue ich mich natürlich darüber. Aber in den Arsch krieche ich ihm mit Sicherheit nicht. Gibt er etwas oder machen wir ein Gegengeschäft, sage ich sicher nicht Nein. Er hat mir zum Beispiel Patrick Pircher gegeben, der bei uns aber noch nicht eingeschlagen hat. Er spielt eigentlich heute schlechter, als damals, wie er Bregenz verlassen hat.

Sport1: In Bregenz läuft es im Moment nicht gut, bei der Nationalmannschaft ist schon seit Jahren der Wurm drin. Wo liegen ihrer Meinung nach die Gründe für die schwachen Vorstellungen der Krankl-Elf?

Grill: Wo gibt es ein Problem? Wir haben doch einen Super-Trainer, der einen Tormann holt, der nie spielt. Beim GAK haben wir einen exzellenten Goalie, aber der darf nicht spielen. Das dritte Gegentor zum Beispiel war ein absoluter Wahnsinn! Krankl war ein hervorragender Spieler, der bei der Weltmeisterschaft 1978 seine größte Stunde erlebt hat, aber als Trainer halte ich nicht viel von ihm. Er hat nirgendwo Erfolg gehabt, ist bei vier Vereinen davon gelaufen. Das war kein schöner Zug von ihm!

recht hat er... :super:

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Bregenz hat's schon irgendwie arschig mit den gaznen Auswärtsreisen.

Geh bitte! Wir sind in österreich, einem vielleicht auf 600km gedehnten land. Wenn einem spieler(!) die reise nach bregenz zu lange ist, soll er regionalliga spielen. Ich mein, ehrlich, bregenz gegen mattersburg ist woanders (deutschland, italien, frankreich) fast schon ein derby...

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Weltklassekicker
Geh bitte! Wir sind in österreich, einem vielleicht auf 600km gedehnten land. Wenn einem spieler(!) die reise nach bregenz zu lange ist, soll er regionalliga spielen. Ich mein, ehrlich, bregenz gegen mattersburg ist woanders (deutschland, italien, frankreich) fast schon ein derby...

Vor allem haben die meisten Klubs aus Deutschland, Italien und Frankreich das Geld für eine Flugreise!

bearbeitet von MT3

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Anfänger
Vor allem haben die meisten Klubs aus Deutschland, Italien und Frankreich das Geld für eine Flugreise!

In Liga 1 vielleicht.... Aber in der 2. Liga hat sicher fast kein Verein das Geld für Flugreisen...

Wenn es einem Fußballspieler zu viel ist mal 8-9 Stunden im Bus zu sitzen, dann hat er meiner Meinung nach die falsche Beschäftigung gewählt.

Manchen Fans ist es ja auch nicht zuviel jedes Auswärtsspiel ein paar Stunden im Bus/Zug zu hocken und dann (aus Bregenzer Sicht zur Zeit) zu sehen wie man sich Auswärts wieder abschlachten lässt.

CU in Graz

Gruß

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Sehr bekannt im ASB

also nach mattersburg ist es wahrlich eine weltreise. das sind etwa 810 km. und das ist nicht ohne. von münchen nach hamburg sind das auch nicht viel mehr.

aber wir fans können uns wenigstens während der fahrt zusaufen. :laugh:

dann erträgt man die strecken wenigstens.

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Top-Schriftsteller
also nach mattersburg ist es wahrlich eine weltreise. das sind etwa 810 km. und das ist nicht ohne.

:laugh::laugh: Da mußt du aber im Rausch irrtümlich über Zagreb gefahren sein, da laut Routenplaner die Strecke Bregenz-Mattersburg 682,99 km sein soll! :smoke:

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Anfänger

Nach solchen Spielen kann man sich zumindest bei der Rückfahrt als Bregenzfan nur volllaufen lassen ;);););)

München - Rostock 780 km

Freiburg - Rostock 930 km...

Und Freiburg fährt soviel ich weiß nur mit dem Bus.

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