Stefan Jansen im NEUE-Interview


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Gestern Vormittag war unsere Mannschaft, Präsident Hans Grill, Vorstand und Presse zu einem Frühstücksbrunch bei Martin Berthold im Wirtshaus am See eingeladen. Die NEUE führte mit Stefan Jansen dabei das weiter unten angeführte Interview. Beim nachfolgenden Training hatte ein weiterer Testspieler die Möglichkeit sich für das Team von Regi van Acker zu empfehlen. Offensivspieler Slekys Vaidotas ist Litauischer Staatsbürger und war zuletzt beim FC Vaduz unter Vertrag. Heute Nachmittag bestreitet unsere Mannschaft weitere Testspiele in Friedrichshafen.

Stefan Jansen, die Sturm-Hoffnung des Bundesligisten Casino SW Bregenz, wird heute 32. Der Niederländer traf in den letzten beiden Spielzeiten 45-mal und war schon Torschützenkönig in Bludenz.

NEUE: Drei Tore gerade im Trainingsspiel, aber frisch wirkst du noch nicht.

Stefan Jansen: Ja, ich brauche noch Zeit. Ich habe bis Ende Mai mit Den Bosch in der Meisterschaft gespielt, danach eine Woche den Titel gefeiert (lacht). Es sind nur noch zehn Tage bis zum Spiel gegen Rapid, ich muss noch hart an mir arbeiten.

Den Bosch ist nun ohne Stefan Jansen in die holländische Ehrendivision aufgestiegen. Hättest du nicht gerne wieder in deiner Heimat im Fußball-Oberhaus gespielt?

Wir haben uns nicht einigen können. Der Verein hat mit finanziellen Problemen zu kämpfen, lange hieß es, man müsse sich erst sanieren. Am letzten Spieltag wurde ich gefragt, ob ich bleiben will. Da war es zu spät.

Es wird aber nicht nur SW in Frage gekommen sein?

Nein, zum Beispiel auch Sheffield United. Aber da hat der Präsident zu lange gewartet. Ich wollte vor dem Urlaub wissen, wo ich kommende Saison spiele. Auch andere Vereine ließen sich Zeit, etwa weil andere Stürmer auf der Warteliste standen.

Warum Bregenz? Kanntest du Trainer Regi van Acker?

Nein, unser Torhüter bei Den Bosch meinte, er sei ein guter Trainer. Einer, der das offensive Spiel bevorzugt.

Weißt du, dass in Bregenz immer was los ist?

Ich habe gehört, dass sie durch eigenes Verschulden aus dem UI-Cup raus sind. Sonst weiß ich nichts.

Im Sturmzentrum hingegen ist wenig los. Von dir werden Tore er wartet.

Ich weiß nicht, wie stark die Bundesliga in Österreich ist und ob man sie mit der zweiten Liga in Holland vergleichen kann. Aber ich weiß, was die Menschen von jemandem erwarten, der in den letzten beiden Saisonen 45 Tore geschossen hat.

Regi van Acker meinte, du seist ein Typ wie Axel Lawaree. Einer, der mit dem Ball in den Strafraum geht.

Ja, ein bisschen kombinieren, ein Pass in den Rücken der Abwehr – Tor. Ich habe schon gesehen, dass die Spielweise hier mir liegt. Es könnte sein, dass ich nicht lange brauche, bis ich mich eingewöhnt habe (grinst).

Wie hast du die 25 Tore in der letzten Saison gemacht?

Da war alles dabei, inklusive Elfmeter. Ich kann beidfüßig schießen. Kopfbälle waren es allerdings nur zwei.

Bei einem Blick auf deine bisherigen Stationen fällt auf, dass es vor allem seit 2000 in deiner Karriere bergauf geht. 30 Tore bei Top Oss in der dritten Liga, dann das Gastspiel bei Njimegen in der ersten mit zwei Treffern, schließlich die 45 in den vergangenen beiden Jahren bei Den Bosch.

Ich würde sagen, es geht seit 1998 bergauf. Nach meinem Kreuzbandriss habe ich bei Top Oss sofort wieder reingefunden. Meine Zeit bei Salernitana in der Serie B in Italien haben mir auch die Augen geöffnet. Ein Ausländer ist nur gut, wenn er auch Tore schießt. Das ist in Holland anders.

In Holland wird viel Wert auf das Fußball spielen gelegt. Bei der EM hat es dennoch wieder nicht geklappt.

Bei uns ist es so, dass das Resultat nicht alles ist. Spaß haben zählt dort viel.

Der Druck fehlt allerdings auch. So kann aus der zweiten Liga keiner absteigen, weil Profi - und Amateurfußball streng gestrennt sind. Ein Nachteil?

Bei den Mannschaften ab dem Mittelfeld ja. Wir haben sehr wohl Druck gehabt, die Meisterschaft wurde erst am Ende auf Grund der besseren Tordifferenz zu unseren Gunsten entschieden. Darum kann ich auf 25 Tore auch stolz sein.

In der ersten Liga ist es bei dir nie so rund gelaufen.

Das liegt daran, dass ich bei Klubs gespielt habe, die in der Tabelle weiter hinten zu finden waren. Dann wird sehr viel mehr Wert auf die Defensive gelegt. Und wenn ich die schwere Verletzung und in der Folge mehrere kleine nicht gehabt hätte, wäre es für meine Entwicklung bestimmt auch besser gewesen.

Was hat Stefan Jansen noch für ein Ziel?

Ich hoffe hier einfach auf eine schöne Zeit. Ich war U21-Teamspieler, habe mit Roda im UEFA-Cup gespielt und gegen Monaco ein Tor geschossen. Ich war Meister, Torschützenkönig und habe im Ausland gespielt. Für einen großen Klub ist es mit 32 Jahren zu spät, da mache ich mir nichts vor.

Und in der Jugend hast du bei PSV Eindhoven gespielt, der Kaderschmiede schlechthin.

Ja, dort habe ich mit acht Jahren angefangen und neun Jahre gespielt. Mit Eindhoven war ich auch, ich glaube es war 1987, beim Jugendturnier in Bludenz.

Und? Das Turnier gewonnen?

Nein, ich glaube, wir sind Zweiter geworden. Was ich aber sicher weiß, ist, dass ich Torschützenkönig geworden bin (lacht).

Jochen Dedeleit (NEUE Vorarlberger Tageszeitung vom Sonntag: 4.07.04)

swbregenz.at

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