Österreicher-Topf

[OoK_PS]

Mit Salzburg, Sturm, LASK, Lustenau und Klagenfurt verzichten bereits fünf Vereine auf den Österreicher-Topf, womöglich gesellt sich auch noch der WAC hinzu. Der Kurier liefert eine Übersicht: https://kurier.at/sport/fussball/noch-zwei-legionaere-fuer-den-wac-folgt-der-abschied-vom-oesterreicher-topf/402130847

Angesichts dessen stellt sich die Frage, inwiefern der Österreicher-Topf noch zeitgemäß ist bzw. ob eine Adaptierung notwendig ist. Die ausgeschütteten Summen sind jedenfalls offensichtlich nicht mehr attraktiv genug, um eine Einhaltung zu garantieren. Zu hoch sind mittlerweile potenzielle Einnahmen aus Transfers und Europacup als dass man sich in der Kaderplanung zu sehr einschränken lässt, schließlich sind Österreicher auch im Ausland sehr gefragt.

Als der Österreicher-Topf eingeführt wurde, lag die Ausbildung heimischer Spieler auf dem Boden und eine durchschnittliche Legionärsschwämme hat die Liga durchzogen, Bregenz wird hier gerne als absolutes Negativbeispiel genannt. Knapp 20 Jahre später gehört die Ausbildung in Österreich zur erweiterten europäischen Spitze. Macht es noch Sinn, an einem Instrument festzuhalten, das den Rückhalt der Vereine verloren hat und damit gar nicht mehr über den gewünschten Effekt verfügt?

[Sok]

Für Zweitligisten mMn eine sinnvolle Einnahmequelle wegen der fehlenden TV-Gelder. Eventuell müsste man da etwas differenzieren. 

[DerFremde]

Ich finde, dieser Topf geht in der aktuellen Form völlig an den Realitäten der Gegenwart vorbei. Einerseits was Spieler angeht, die tatsächlich in Österreich aufgewachsen und ausgebildet wurden, aber aus welchen Gründen auch immer nicht die öst. Staatsbürgerschaft haben (bei uns zB Surdanovic und Tiefenbach) andererseits was die veränderten Rahmenbedingungen im europäischen Fußball angeht. Ich bin sicher, dass es früher oder später zu einer Reform kommen wird, schon alleine, weil es inzwischen genug Vereine gibt, die ein Interesse daran hätten, dass die Gelder anders verteilt werden. 

[Der Athletiker]

Nachdem alle besseren Akademiespielern mit 16-17 fast alle von den deutschen, italienischen oder englischen Klubs gekauft werden, halt ich von dem Ö-Topf nicht viel. Jedoch ist es offensichtlich, dass durchschnittliche Legionäre aus Ländern wie Bulgarien, Tschechien und Co meistens klar schlechter sind als der 0815 Österreicher. 

Aktuell ist der Markt nicht recht ergiebig, was Österreicher angeht. 

bearbeitet 1. September 2022 von Der Athletiker

[Taffspeed]

DerFremde schrieb vor 46 Minuten:

Ich finde, dieser Topf geht in der aktuellen Form völlig an den Realitäten der Gegenwart vorbei. Einerseits was Spieler angeht, die tatsächlich in Österreich aufgewachsen und ausgebildet wurden, aber aus welchen Gründen auch immer nicht die öst. Staatsbürgerschaft haben (bei uns zB Surdanovic und Tiefenbach) andererseits was die veränderten Rahmenbedingungen im europäischen Fußball angeht. Ich bin sicher, dass es früher oder später zu einer Reform kommen wird, schon alleine, weil es inzwischen genug Vereine gibt, die ein Interesse daran hätten, dass die Gelder anders verteilt werden. 

komisch, es hat doch früher immer geheißen, dass der sohn vom foda für den österreicher topf gilt. wurde das wieder geändert?

[Vöslauer]

Als kurzfristige Adaptierung würde ich vorschlagen, dass man es ab 2023/2024 auf 8 potentielle Legionäre im Kader erhöht. Für die damalige Zeit war die Einführung auf alle Fälle ein sehr gutes Instrument. 

Mag sein, dass es auch mit 8 Legionären für manchen Verein zu einschränkend ist, aber in dem Fall muss man eben auf das Geld verzichten und die anderen freuen sich umso mehr. 

Tatsache ist auch, dass die heimischen Akademien durchaus viel produzieren, auch wenn es stimmt, dass viele bereits im Jugendalter (aufgrund dessen...) in das Ausland wechseln, gibt es doch einen gehörigen Überschuss. Natürlich ist prinzipiell "Fußballer" kein Mangelberuf (österr. Außenverteidiger sehr wohl ) sondern ein knallhartes Geschäft, aber bisschen Plattform/Hoffnung sollte man den heimischen Kickern dann doch anbieten. 

[n`alex]

Ich finde den Österreichertopf eine gute Sache und bin solange mein Verein darauf setzt dafür, natürlich ändere ich meine Meinung dazu, sobald mein Verein nicht mehr darauf setzt, halt so wie die Anhänger von Sturm, Lask, Lustenau, Salzburg, Klagenfurt und eventuell WAC. 

 

[raumplaner]

n`alex schrieb vor 5 Minuten:

Ich finde den Österreichertopf eine gute Sache und bin solange mein Verein darauf setzt dafür, natürlich ändere ich meine Meinung dazu, sobald mein Verein nicht mehr darauf setzt, halt so wie die Anhänger von Sturm, Lask, Lustenau, Salzburg, Klagenfurt und eventuell WAC.

da häng ich mich vollinhaltlich   an

[Ray09]

Bin auch gespannt, wie Hartberg immer rotieren wird damit sie das Geld vom Österreicher-Topf bekommen, besonders in der Offensive. Sie haben insgesamt auch 8 Legionäre unter Vertrag.

[Neocon]

Aus meiner Sicht hat der Ö-Topf zwei wesentliche Schwachstellen:

1) Die Staatsbürgerschaft sollte ein Kriteritum mehr sein sondern es sollte nur noch darauf abzielen, wo man ausgebildet wurde. Gewisse "Einschleifregelungen" gibt es da jetzt schon, aber es sollte nur noch darauf abzielen. Dann wäre das ganze auch EU-rechtskonform.

2) Auch wenn junge Spieler "mehr zählen", gibt es keinen Grund warum ältere Spieler überhaupt gefördert werden sollten. Es braucht daher eine absolute Grenze von z.B. 23 Jahren. Oder fließend wie bis 21 Jahre doppelt, 22-25 normal, danach nicht mehr.

Als kleinerer 3. Punkt: Absolute Grenzen (X Legionäre) halte ich nicht für sinnvoll. Das schränkt in der Kaderplanung zu sehr ein, insbesondere bei kurzfristigen Abgängen. Besser nur die Einsatzminuten zählen und ggf. gewisse Bonusstufen einführen (z.B. für die Mannschaft, die am meisten Nachwuchsspieler einsetzt).

[Totaalvoetbal]

OoK_PS schrieb vor 2 Stunden:

Mit Salzburg, Sturm, LASK, Lustenau und Klagenfurt verzichten bereits fünf Vereine auf den Österreicher-Topf, womöglich gesellt sich auch noch der WAC hinzu. Der Kurier liefert eine Übersicht: https://kurier.at/sport/fussball/noch-zwei-legionaere-fuer-den-wac-folgt-der-abschied-vom-oesterreicher-topf/402130847

 

Ob das beim Budget von Klagenfurt vernünftig ist? Der Österreicher Topf würde einen signifikanten Teil des Budgets ausmachen...

Ich bin ein großer Befürworter des Ö-Topf. Gerade weil jetzt viele Vereine darauf verzichten würde ich ihn beibehalten... 

 

[Der Athletiker]

Vöslauer schrieb vor 56 Minuten:

Als kurzfristige Adaptierung würde ich vorschlagen, dass man es ab 2023/2024 auf 8 potentielle Legionäre im Kader erhöht. Für die damalige Zeit war die Einführung auf alle Fälle ein sehr gutes Instrument. 

Mag sein, dass es auch mit 8 Legionären für manchen Verein zu einschränkend ist, aber in dem Fall muss man eben auf das Geld verzichten und die anderen freuen sich umso mehr. 

Tatsache ist auch, dass die heimischen Akademien durchaus viel produzieren, auch wenn es stimmt, dass viele bereits im Jugendalter (aufgrund dessen...) in das Ausland wechseln, gibt es doch einen gehörigen Überschuss. Natürlich ist prinzipiell "Fußballer" kein Mangelberuf (österr. Außenverteidiger sehr wohl ) sondern ein knallhartes Geschäft, aber bisschen Plattform/Hoffnung sollte man den heimischen Kickern dann doch anbieten. 

Außer dass ich den Begriff produzieren bissl fehlgeleitet in dem Zusammenhang finde, herrscht in Österreich eh fast ein "Akademiewucher" und es wird fast schon mehr Masse statt Klasse ausgebildet. Die Mehrzahl der Spieler versumpft irgendwo zwischen 2 Liga und Landesliga. 

bearbeitet 1. September 2022 von Der Athletiker

[raumplaner]

Der Athletiker schrieb Gerade eben:

Außer dass ich den Begriff produzieren bissl fehlgeleitet in dem Zusammenhang finde, herrscht in Österreich eh fast ein "Akademiewucher" und es wird fast schon mehr Masse statt Klasse produziert. Die Mehrzahl der Spieler versumpft irgendwo zwischen 2 Liga und Landesliga. 

hat sich da irgendwer mal die mühe gemacht, das quantitativ darzustellen?

[Der Athletiker]

raumplaner schrieb vor 14 Minuten:

hat sich da irgendwer mal die mühe gemacht, das quantitativ darzustellen?

Ich nicht aber kleiner Auszug zb. aus der LASK Aka U18 aus 19/20. Die aktuellen Klubs: Donau Linz, St. Martin, Vowärts, St. Florian, Wallern, Pregarten, SKN Juniors, Plainfeld, Gunskirchen, Saalfelden, Rohrbach, Micheldorf, Schallerbach, Wiener Viktoria, FC Wels, Schärding, Vöcklamarkt, Bad Leonfelden, Strobl, Hohenems. 

Vier sind noch bei den LASK Juniors über und drei sind in die 2 Liga. Wird mehrheitlich bei den anderen Vereinen (ausgenommen RB) auch so sein. Kommt auch auf die Qualität des Jahrgangs an. Kenn mich da in dem Bereich schlecht aus aber wie viel Aufwand da betrieben wird und was im Endeffekt der Output ist, ist halt schon ein Wahnsinn, wenn dir dann die 2-3 Besten sowieso abhanden kommen. 

bearbeitet 1. September 2022 von Der Athletiker

[OoK_PS]

Der Athletiker schrieb vor 20 Minuten:

Außer dass ich den Begriff produzieren bissl fehlgeleitet in dem Zusammenhang finde, herrscht in Österreich eh fast ein "Akademiewucher" und es wird fast schon mehr Masse statt Klasse ausgebildet. Die Mehrzahl der Spieler versumpft irgendwo zwischen 2 Liga und Landesliga. 

Kein Wunder, bei z.B. zwei Akademien am Standort Klagenfurt. Da kann fast nur Masse produziert werden. Ebenso in einer Akademie Hartberg...