Was wurde aus...?


Dannyo

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NCITDOME!!!

Michael Polywka unerwartet verstorben

Michael Polywka, geboren am 06.04.1944 ist unerwartet am 12.01.2009 nach kurzem aber schwerem Leiden verstorben.

Michael Polywka spielte 4 Saisonen (1972 – 1976) bei Admira. Als Mittelfeldspieler kam er 69 mal für Admira zum Einsatz und hat drei Tore erzielt.

Er wird am 26.01.2009 um 14:00 in der Aufbahrungshalle Leobersdorf feierlich verabschiedet und im Ortsfriedhof zur ewigen Ruhe bestattet.

Tiefes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen!

Quelle: Offizielle

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REMEMBER 1966

Anstrengender Tag in Spanien

Von aww. Aktualisiert am 20.01.2009Drucken Mailen Artikel als E-Mail versendenEmpfänger (E-Mail)*

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Am Sonntag sind die Young Boys nach Spanien gereist. Mit drei Einheiten hat das Trainingslager für die Spieler am Montag so richtig begonnen.

Eine Laufeinheit und zwei Rasentrainings führte Coach Vladimir Petkovic mit der Mannschaft durch. «Die Platzverhältnisse in Estepona sind optimal», sagte Sportchef Alain Baumann. Für die nächsten Tage hoffen die Verantwortlichen und das Team allerdings, dass sich die Wetterlage verbessert und die Temperaturen steigen. Um die 15 Grad «kühl» war es gestern und stark bewölkt. In einem Communiqué teilten die Berner gestern zudem wie erwartet die Vertragsauflösung mit Sven Lüscher mit.

Testspieler bei der U21

In den nächsten Tagen werden in Bern zwei Spieler getestet: Der deutsche Innenverteidiger Torben Joneleit (geboren am 15.Mai 1987) stand zuletzt im Kader von Monaco. Der Österreicher Marco Michetschläger (26.März 1990) ist im defensiven Mittelfeld oder als Verteidiger einsetzbar. Zuletzt stand er bei Admira Wacker unter Vertrag. Die beiden kommen heute, wenn die U21 im Rahmen des Ice-Cups auf Luzerns U21 trifft (19 Uhr, Stade de Suisse), erstmals zum Einsatz.

(Berner Zeitung)

Erstellt: 20.01.2009, 13:27 Uhr

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REMEMBER 1966

Danke, Gordon!

Von Misty May am 25. Jan 2009 um 18:08 in Aktuell, Rituale, Rundsleder, Sportwäsche, Statistisches | Permalink | Kommentare (0)

Olympischer Männerfußball ist seit ungefähr acht Jahrzehnten eine laue Veranstaltung. Erst durften die Profis nicht, dann durften WM-Teilnehmer nicht, jetzt dürfen über 23-Jährige nicht. Und mal ehrlich: Wenn eine Sportart Olympia nicht notwendig hat, dann König Fußball.

"Ganz abschaffen!" hat bis jetzt aber auch noch keiner laut gerufen. Nun kommt Olympia 2012 ins Mutterland des Fußballs. Als ordentlicher Gastgeber sollte man mitspielen. Die heilige britische Vierfaltigkeit - England, Schottland, Wales, Nordirland - geht bei Olympia aber nicht. Also ein allbritisches Nationalteam? Bevor sich Schotten oder Nordiren den selben Dress anziehen wie Engländer, taucht eher das Ungeheuer von Loch Ness auf. Gordon Smith, schottischer Fußballpräsident mit Österreich-Vergangenheit (86/87 bei Admira/Wacker), spricht es klar aus: Wenn eh nur Wischi-Waschi-Teams antreten, sollte der ganze Zinnober doch gleich abgeschafft werden.

Quelle: Salzburger Nachrichten

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REMEMBER 1966

Fix: Schwadorf holt Rolf Landerl an Bord

FUSSBALL - TRANSFERCOUP / Der Ex-Teamkicker kehrt von der Slowakei nach Österreich zurück und heuert bei der Taferner-Elf an.

VON MARKUS SCHNEIDER

TRENKWALDER SCHWADORF

Die Suche nach einer zusätzlichen Offensivkraft zog sich lange hin. Wenige Tage vor Transferschluss hat Schwadorfs sportlicher Leiter Manfred Simon nun aber doch noch einen dicken Fisch an Land gezogen.

Ex-Teamkicker Rolf Landerl löste noch am Dienstag seinen Vertrag bei Dunajska Streda auf und hat den Schwadorfern bereits fix zugesagt. „Wir sind uns einig. Ein Routinier für die Offensive, genauso so einen Spielertyp haben wir noch gesucht“, freute sich Simon über seinen prominenten Neuzugang. Landerl, mittlerweile 33 Jahre alt, gilt als echter Weltenbummler. Der gebürtige Wiener war als Profi in der Slowakei, in Holland, Portugal und Ungarn tätig, kam im Februar 2002 unter Teamchef Hans Krankl sogar zu einem Einsatz im ÖFB-Nationalteam.

Landerl: Von Dunajska Streda nach Schwadorf

Nach seinem Abschied bei der Admira wechselte Landerl vergangenen Sommer zum slowakischen Profiklub Dunajska Streda, wo er im Herbst immerhin acht Spiele in der ersten Liga bestritt.

Landerl ist nach Matus Prohaczka und Roman Sima Schwadorfs dritter Neuzugang. Mit Ahmet Cömlek könnte noch einer hinzukommen. Zu verdauen gibt es aber auch einen schmerzhaften Abgang: Eigenbauspieler Richard Ranftl zieht es aus beruflichen Gründen nach Amerika.

Quelle: NÖN

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#herzblut

Roland Linz wechselt leihweise zumindest bis Sommer von Sporting Braga (Portugal) in die Schweiz zum Tabellendritten FC Grasshoppers Zürich.

Linz hatte auch ein Angebot von Lok Moskau wo er unter dem doritgen Trainer Rashid Rachimow ein alter bekannter ist (Zu seiner Zeit bei Admira erzielte Linz 15 Tore unter ihm), er entschied sich jedoch für die Schweiz.

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Stammspieler

Roland Linz wechselt leihweise zumindest bis Sommer von Sporting Braga (Portugal) in die Schweiz zum Tabellendritten FC Grasshoppers Zürich.

Linz hatte auch ein Angebot von Lok Moskau wo er unter dem doritgen Trainer Rashid Rachimow ein alter bekannter ist (Zu seiner Zeit bei Admira erzielte Linz 15 Tore unter ihm), er entschied sich jedoch für die Schweiz.

Linz hat auch heute gleich getroffen bei einem Testspiel zum 1:0

Das Spiel endete 4:0;

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  • 2 weeks later...
REMEMBER 1966

Der Lette Vitālijs Astafjevs hat den Europarekord des ehemaligen estnischen Nationalspielers Martin Reim für die meisten Länderspiele ins Visier genommen. Der Mittelfeldspieler hat seit dem torlosen Remis gegen Zypern am Mittwoch 151 Partien für sein Land auf dem Konto und ist somit nur noch fünf Spiele von Reims Rekord entfernt.

Matthäus verdrängt

Der 37-Jährige hat sich mit seinem Einsatz am Mittwoch auf Platz zwei der ewigen Europa-Rangliste geschoben und damit Lothar Matthäus verdrängt. Nun will der Spieler von JFK Olimps auch auf Platz eins vorrücken. Er sagte gegenüber uefa.com: "Mein Ziel ist es, in der Rangliste auf Platz eins zu kommen. Hoffentlich werde ich das schaffen, ich plane nämlich nicht, meine Karriere demnächst zu beenden."

Stationen einer Karriere

Astafjevs, der im April 38 Jahre alt wird, führte Lettland zur UEFA EURO 2004™ und verbrachte die längste Zeit seiner Karriere bei Skonto FC. Er stand aber auch bei FK Austria Wien, Bristol Rovers FC, dem VfB Admira Wacker Mödling und dem FC Rubin Kazan unter Vertrag. Während seiner 17-jährigen Karriere machte er über 400 Ligaspiele und erzielte fast 100 Tore, wobei er sieben lettische Meistertitel gewann.

©uefa.com 1998-2009. Alle Rechte vorbehalten.

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NCITDOME!!!

Treffen mit Roger Ljung

Am 11.02.2009 kam es in den Büroräumlichkeiten von Trenkwalder Admira zu einem besonderen Treffen: Der schwedische Ex-Admiraner Roger Ljung besuchte seine ehemalige Wirkungsstätte.

Roger Ljung, der von 1991 bis 1994 bei Admira spielte, hat einige seiner Kollegen und Teamgefährten wieder getroffen. Im Zuge dieses Besuches haben wir die Möglichkeit genutzt ein Gespräch zu führen, das sicher für jeden Admira-Fan von Interesse ist.

Roger Ljung (geboren am 8. Januar 1966 in Lomma) startete seine Karriere bei Lunds BK, ehe er zu Malmö FF ging. Anschließend folgten seine ersten Einsätze in Europa: So spielte er ein Jahr für BSC Young Boys, danach ein Jahr für den FC Zürich, ehe er für drei Saisonen zu Admira Wacker wechselte. Nach seiner erfolgreichen Station in Österreich bei Admira unterschrieb er einen Vertrag bei Galatasaray Istanbul und wechselte danach auch in die Deutsche Bundesliga zum MSV Duisburg.

Für die schwedische Nationalmannschaft lief Roger Ljung 59 Mal auf und konnte dabei vier Tore erzielen. Er nahm an den Weltmeisterschaften 1990 und 1994, sowie an der Europameisterschaft 1992 teil. Auch die Teilnahme an Olympischen Spielen blieb ihm nicht verwehrt: 1988 kämpft er sich in Seoul mit der Schwedischen Nationalmannschaft bis ins Viertelfinale durch. Erst die Italiener konnten die Nordeuropäer stoppen. 1994 bei der WM in den USA erreichten die Schweden mit Roger Ljung sogar den 3. Platz!

Warum konnten wir mit einem Schweden das Gespräch völlig problemlos auf deutsch führen?

Roger Ljung spricht perfekt deutsch! “Ja, das liegt daran, dass ich mehrjährige Stationen in der Schweiz und in Österreich gemacht habe. Ich verstehe sogar Dialekte. Auch später bei Istanbul hatte ich keine sprachlichen Schwierigkeiten. Mit englisch und deutsch bin ich dort super durchgekommen, denn ich hatte dort auch Deutsche im Team.”, meinte Ljung. An die Zeit bei Admira kann er sich besonders gut erinnern, denn es war sportlich erfolgreich, aber auch mit seiner Familie nahe der Weltstadt Wien leben zu können war für ihn eine tolle Erfahrung.

Was war das Ereignis bei Admira, welches Du nie vergessen wirst?

“1992 haben wir im Europapokal der Pokalsieger gegen Royal Antwerp FC gespielt. Wir haben zuhause mit 4:2 verloren. Dann fuhren wir nach Antwerpen und haben noch einmal alles gegeben um aufsteigen zu können. Der Zusammenhalt war ein Wahnsinn. Doch wir kamen auch auswärts in Rückstand. Nachdem wir schon 2:0 hinten lagen, hat auch Olaf Marschall noch die rote Karte bekommen. Doch wir haben uns nicht aufgegeben, wir haben zusammengehalten, haben den Rückstand aufgeholt und sind bei Abpfiff nach 90 Minuten 4:2 in Führung gelegen. Dann ging es in die Verlängerung. Wir haben das Spiel zwar gewonnen aber leider haben wir am Ende noch das 3:4 bekommen. Ok, wir sind nicht aufgestiegen, aber die Leistung war trotzdem sensationell, solche Spiele vergisst man nie!”

Ist Roger Ljung nach Ende seiner aktiven Karriere dem Fußball erhalten geblieben?

“Ja klar, ich hätte ja gar nicht aufhören müssen, denn es kamen immer noch viele Angebote.” Doch er hat sich für einen anderen Weg entschieden. Als Spielermanager verdient er sein Geld, er hat eine eigene Spieleragentur, die Ljung Promotion AB in Landskrona/Schweden. Klein aber fein, genau die Größe, die er haben möchte um sich um jeden einzelnen seiner Spieler auch persönlich kümmern zu können. Das ist übrigens auch der Grund warum es zu diesem Treffen kam: Er hat Weltklasse-Spieler wie Isaksson, Källström, Andersson unter seinen Fittichen. Da an dem Tag die Schweden gegen Österreich in Graz spielten, hat er die Möglichkeit wahr genommen um in die Südstadt für einige Stunden zurückzukehren. Übrigens hat er sich auch 10 Jahre lang um die Geschicke von Fredrik Ljungberg gekümmert.

Was meint Roger zur aktuellen Situation der Admira?

“Ich verfolge den Fußball in Österreich natürlich genau so wie den des restlichen Europas.” Logisch, denn das ist ja auch sein Business. Da seine Spieler beinahe alle international in den stärksten Ligen Europas spielen kommt er viel herum. “Ich bin sehr viel unterwegs. Habe mir erst im Sommer 2008 ein Spiel der Austria Wien gegen FC Tirol angesehen. Aber auch UEFA Cup und Championsleague Spiele sind immer wieder dabei.”

“Die Nachwuchsarbeit bei uns in Schweden hat Nachholbedarf, aber wir werden immer besser. Speziell bei Admira wird sehr gut gearbeitet. Aber es ist sehr schön wenn man auch die Möglichkeit hat mit jungen Spielern zu arbeiten. Ich habe auch Spieler im jungen Alter, so um die 16 Jahre. Einen haben ich eben bei FC Bayern München und den anderen bei FC Chelsea untergebracht. Aber zurück zur Admira: Der Weg, der hier eingeschlagen wird ist der richtige Weg. Die Investition in die Jugend ist sehr gut und absolut wichtig. Ich weiß, das braucht Zeit und es kostet Geld. Aber ich bin mir sicher, dass es Admira schaffen wird, wieder ganz vorne mitzuspielen!”

Kannst Du Dich noch an deine Teamkollegen erinnern?

“Mit Michi Gruber habe ich noch Kontakt, wir waren damals schon eng befreundet. Aber auch an die anderen, mit denen ich in meinem ersten Jahr gespielt habe, kann ich mich gut erinnern: Wolfgang Knaller, Artner, Graf, Zingler, Kühbauer, Dötzl, Binder, Ogris, Bacher, Messlender etc. Wir waren schon ein gutes Team. Walter Knaller war damals übrigens mein Co-Trainer.”

Was meint Roger dazu, dass er im Rahmen der Admira-Jahrhundert-Elf in der Kategorie “beliebtester Legionär” ganz vorne liegt und sich mit Oliver Marschall ein Match liefert?

“Eine super Sache diese Wahl, ich fühle mich geehrt dabei zu sein und habe mich sehr gefreut als ich davon erfahren habe!” Bezüglich der Präsentation der Admira-Jahrhundert-Elf, die am 3.4.2009 statt finden wird meint er übrigens: “Ich habe Zeit und würde sehr gerne kommen! Ich hoffe dass ich am Ende vorne dabei bin. Ich werde jetzt nach Hause nach Schweden fahren und von dort aus die Werbetrommel für mich rühren.”

Nachdem wir ein paar Fotos geschossen haben und uns für die nette Unterhaltung bedankt haben, ist Roger nach Graz zum Spiel der Schweden aufgebrochen. Verabschiedet hat er sich mit den Worten “Wir sehen uns dann ohnehin in 2 Monaten wieder”.

Quelle: Offizielle

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REMEMBER 1966

„Jahrelang viel verbockt“

NACHGEFRAGT / Josef Michorl spricht im NÖN-Interview über seinen Werdegang bei der Austria, seinen Stammverein ASC Götzendorf und den österreichischen Fußball.

VON MARKUS SCHNEIDER

NÖN: Sie waren jahrelang als Spieler und jetzt als Trainer im Profibereich tätig. Wo haben Sie früher ihre ersten Fußballschuhe zerrissen?

Josef Michorl: Angefangen hab ich natürlich in Götzendorf, mein erster Trainer war mein Vater. Wir waren damals eine recht erfolgreiche Generation, unter anderem mit Pauli Kummer. Mit elf Jahren bin ich dann zur Admira gekommen…

NÖN: Sie haben als Spieler über 20 Einsätze in der Bundesliga und etliche mehr in der zweiten Liga absolviert. Was würde der heutige Trainer Michorl über den früheren Spieler Michorl sagen?

Michorl: Dass ihm einfach die letzte Konsequenz gefehlt hat und er leider zu oft den leichten Weg gegangen ist.

NÖN: Ihre Trainerkarriere ist bislang äußerst erfolgreich verlaufen. Schon seit 2001 ist die Austria ihr Arbeitgeber. Wie sah ihr Werdegang bei den Violetten aus?

Michorl: Angefangen hab ich damals als Co-Trainer bei den Austria Amateuren, zuerst unter Kurt Hoffer, danach viereinhalb Jahre unter Karl Daxbacher, wo wir in die zweite Liga aufgestiegen sind. 2006 bin ich als „Co“ zur Kampfmannschaft gekommen, anfangs noch unter Frenkie Schinkels, danach kam Georg Zellhofer, Didi Constantini und jetzt wieder „Daxi“.

NÖN: Können Sie uns den Tagesablauf eines Co-Trainers in der Bundesliga schildern?

Michorl: Heute (Dienstag) bin ich seit circa acht Uhr im Büro und gehe vor sechs, halb sieben sicher nicht nach Hause. Der Aufgabenbereich geht von der Trainingsplanung, Videoanalysen, Scouting bis zu Spielbeobachtungen. Heute wäre ich etwa nach Kärnten gefahren, um mir die Partie gegen Sturm anzuschauen. (Anm. der Redaktion: das Spiel wurde abgesagt).

NÖN: Wann wagt der jahrelange Co-Trainer Michorl den Schritt zum Chefcoach?

Michorl: Natürlich wäre es reizvoll, es ist aber auch eine Frage des Angebots. Mein Ziel ist es, im Profibereich zu bleiben. Ich könnte mir aber gut vorstellen, einmal in der Talenteförderung zu arbeiten, weil ich mit jungen Spielern immer gut ausgekommen bin. Mit Burschen wie Markus Suttner und Rubin Okotie arbeite ich mittlerweile seit sechs Jahren zusammen.

NÖN: Das Nationalteam steckt in der Krise, die Klubs verlieren international immer mehr an Terrain. Was läuft im österreichischen Fußball falsch?

Michorl: Meiner Meinung nach wurde im Nachwuchs jahrelang viel verbockt. Mit guten Ergebnissen haben wir uns selbst angelogen. Auf Klubebene sehe ich das Problem, dass die Arbeit nur nach Resultaten bewertet wird. In Wirklichkeit ist es egal, wieviele Junge eingebaut werden oder wieviele Legionäre spielen - Hauptsache, die Ergebnisse passen. Dabei wäre es viel wichtiger, auf die Entwicklung zu schauen. Frustrierend ist außerdem, dass bei uns jahrelang über eine 10er-, 12er- oder 14er-Liga diskutiert wird, wir jedoch punkto Infrastruktur meilenweit von anderen Ländern entfernt sind.

NÖN: Apropos Infrastruktur. Wie haben sie der Schließung der Hollabrunner Nachwuchsakademie aufgenommen?

Michorl: Für mich ist es fast tragisch, wie hier junge Spieler im Regen stehen gelassen wurden. Dabei hätten sich dort in den nächsten Jahren sehr viele Früchte ernten lassen. Mit Ulmer, Saurer und Okotie haben zuletzt drei „Akademiker“ gegen Schweden im Team gespielt. Das finde ich nicht so schlecht.

NÖN: Wie beurteilen Sie als gebürtiger Götzendorfer eigentlich den aktuellen Höhenflug ihres Stammvereins?

Michorl: Die Entwicklung sollte beispielhaft für die ganze Umgebung sein. Es taugt mir wirklich irrsinnig, was dort mit ehrlicher, kontinuierlicher Arbeit und relativ geringen Mitteln in den letzten Jahren erreicht wurde. Der Verein hat sich auf jeden Fall einen guten Namen gemacht.

Quelle: NÖN

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  • 4 weeks later...
REMEMBER 1966

Alfred Tatar: Heimkehr und Verlieren in Orange

12.03.2009 | 11:44 | Jürgen Pucher (Null Acht) (DiePresse.com)

Der Ex-Ried und Admira-Trainer Alfred Tatar über seine Zeit in Russland, musikalische Einlagen vor dem Stephansdom und Persönlichkeits-Spaltungen abseits der Schizophrenie.

Sie haben letzte Saison als Co-Trainer ihres langjährigen Wegbegleiters Rashid Rachimov beim russischen Renommierklub Lokomotive Moskau gearbeitet. Im Dezember, nach Ende der Saison, haben Sie ihren Vertrag auf eigenen Wunsch gekündigt. Warum?

Alfred Tatar: Das waren rein private Gründe. Ich habe das Wohlergehen der Familie in den Vordergrund gestellt und dafür auf die Karriereoption in Russland verzichtet. Man könnte auch sagen, es war eine Entscheidung gegen das Geld und für das Familienleben.

Ist Ihnen diese Entscheidung leicht gefallen?

Nein, überhaupt nicht. Der Prozess hat sich über Wochen hingezogen und wir, meine Frau, meine Töchter und ich, haben zu Hause unzählige Gespräche geführt und Für und Wider abgewogen. Am Ende stand der Entschluss, dass es das Beste für alle ist, wenn ich meine Tätigkeit in Moskau beende. Vor allem deshalb, weil es für die Kinder sehr schwierig war. Man ist einfach nicht vorhanden und sieht sich oft wochenlang nicht. Auch meine Frau hat unter der allein zu tragenden Doppelbelastung Beruf und Familie gelitten.

Alfred Tatar

Der 45-Jährige ist ein »Rasenpfleger« par excellence, weil studierter Biologe und Fußballtrainer. Nach Stationen als Übungsleiter bei der SV Ried und der Admira arbeitete er zuletzt zwei Jahre in Russland. Zuerst bei Amkar Perm am Fuße des Ural und dann in der Hauptstadt bei Lokomotive Moskau.

Im Dezember 2008 kehrte Tatar aus familiären Gründen Moskau den Rücken und heim nach Wien. Als Spieler verdiente er seine Brötchen bei St. Pölten, der Vienna und in Hernals beim Wiener Sportclub. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Das Interview erscheint mit freundlicher Genehmigung von "Null Acht" - Magazin für Rasenpflege

Das aktuelle Heft ist seit 10. März 2009 im Handel erhältlich.

Der Entschluss zurückzukehren hat also nichts mit dem doch enttäuschenden Abschneiden von Lok Moskau in der letzten Saison zu tun? Man hatte die Zielsetzung, unter die ersten drei zu kommen, am Ende blieb Platz sieben.

Nein, das hat damit nichts zu tun. Obwohl die letzte Saison für den Klub eine schwere Enttäuschung war. Angefangen vom Vorsitzenden der russischen Eisenbahngesellschaft, dem obersten Verantwortlichen bei Lokomotive Moskau, über den Präsidenten bis zum Zeugwart sind alle im Verein sehr unglücklich mit der Saison. Das wurde von den Verantwortlichen in der Kabine auch lautstark kundgetan. Trotzdem schrieb die Klubführung den Misserfolg der mangelnden Klasse der Spieler zu und stärkte dem Trainerteam um Chefcoach Rashid Rachimov den Rücken. Im Moment befinden sich deshalb 14 Spieler aus dem letztjährigen Kader auf der Transferliste. Dieser Klub hat eine große Perspektive, wenn der Umbau der Mannschaft funktioniert. Und so wie ich Rashid Rachimov kenne, wird er funktionieren. Ich verlasse also eigentlich etwas Prosperierendes.

Wie hat die Arbeitsteilung zwischen Alfred Tatar und Rashid Rachimov ausgesehen und wie hat er Ihre Kündigung aufgenommen?

Der unumschränkte Chef war Rachimov. Bei allen Entscheidungen im sportlichen Bereich ist er bei Lok Moskau der Letztverantwortliche. Meine Aufgabe war, ihn im unmittelbaren Training mit der Mannschaft zu unterstützen und sein Programm optimal umzusetzen. Wir haben auch gemeinsam in langen Vorlaufzeiten den theoretischen Hintergrund erarbeitet, den es braucht. Im tatsächlichen Training habe ich meistens die Aufwärmphase übernommen und dann haben wir uns die Mannschaft in zwei Gruppen aufgeteilt. Kurz, ich war in den Übungsphasen sein wichtigster Gehilfe auf dem Feld. Zu meinem Ausscheiden: Er hätte natürlich lieber gehabt, dass ich weitermache, weil unsere Zusammenarbeit schon seit Jahren gut funktioniert. Unser Verhältnis ist aber immer noch sehr gut, er wird versuchen, meinen Part mit zu übernehmen und die Lücke zu schließen.

Wir haben für unsere letzte »Null Acht«-Ausgabe den aktuellen Ried-Coach Paul Gludovatz besucht, und der hat gemeint, Taktik und System im Fußball seien überbewertet. Wie sehen Sie das?

Ich kann diese pauschale Aussage aus einem einfachen Grund nicht nachvollziehen: Welchen Stellenwert Taktik hat, hängt von der Region ab, wo man Fußball spielt. In Italien etwa spielt Taktik eine sehr große Rolle, José Mourinho hat unlängst gesagt, Fußball in Italien sei nur Taktik. In der englischen First oder Second Division gibt es dagegen kaum Taktik, da steht Kick and Rush auf der Tagesordnung. Die russische Premjer Liga liegt irgendwo dazwischen. Die Spieler sind es nicht gewohnt, so viel theoretisch zu arbeiten wie die Italiener, es wird aber trotzdem mehr gemacht als in einigen anderen Ligen.

Wo würden Sie die russische Liga im europäischen Vergleich einordnen? Schon auf Augenhöhe mit den Top-Nationen?

Der Status quo in Europa ist jener, dass es im Moment zwei Ligen gibt, die über allen anderen stehen: die Premier League in England und die Primera División in Spanien. Die Serie A fällt da, trotz Spitzenklubs wie Juventus Turin, schon ein wenig ab. Zusätzlich gibt es in Italien massive Infrastruktur- und Sicherheitsprobleme. Dahinter würde ich auf derselben Stufe die Deutsche Bundesliga und die Premjer Liga in Russland sehen. Der große Vorteil, den die Deutschen noch haben, ist, dass sie bezüglich Marketing und Infrastruktur deutlich besser aufgestellt sind.

Sie sehen die russische Liga also bereits stärker als zum Beispiel die französische?

Vielleicht nicht stärker, aber dichter. In Frankreich ist es ähnlich wie in Holland. Es gibt einige wenige herausragende Mannschaften, eine Spielklasse besteht aber aus mehr Vereinen. In den meisten Ligen gibt es nach einer gewissen Zahl von Klubs einen Bruch in der Klasse, in Holland nach zwei oder drei Mannschaften, in Deutschland vielleicht nach sechs. In Russland ist es aber tatsächlich so, dass der Meister zum Zehnten fährt und alle Hände voll zu tun hat, dort nicht zu verlieren.

Woher kommt diese große Leistungsdichte?

Einer der Gründe ist sicher die flächenmäßige Größe der russischen Föderation. Selbst in den entlegensten Gebieten gibt es regionale Geldgeber, die den dortigen Verein finanziell unterstützen. Der aktuelle Meister Rubin Kasan aus der Teilrepublik Tatarstan war in der letzten Saison fast eine Schießbudenfigur. Dann hat sich aber der Präsident dieser Region, Mintimer Schaimijew, in den Kopf gesetzt, er möchte nicht nur im Eishockey eine führende Rolle spielen, und hat derart in den Fußball investiert, dass Rubin vom Abstiegskandidaten innerhalb eines Jahres zum Meister geworden ist.

Wo liegen die Vereine finanziell im europäischen Vergleich, zum Beispiel mit Bayern München?

Zum europäischen Vergleich kann ich nichts sagen, da mir die Zahlen fehlen. Ich kenne das Budget der Bayern nicht.

Anders gefragt: Wäre es für Lok Moskau finanziell möglich, einen Luca Toni zu verpflichten?

Nein, das wäre unrealistisch.

Wird das in naher Zukunft möglich sein?

Jein. Die wirklichen Top-Spieler gehen immer noch am liebsten nach England oder Spanien. Nicht nur wegen des Niveaus und der Höhe der Gehälter, auch das Leben in diesen Ländern ist angenehmer. Sie müssen dort nicht neun Stunden zu einem Auswärtsspiel nach Wladiwostok fliegen. Da hat man einfach mehr Muße, nach Madrid zu gehen. Es ist im Moment noch eine Imagefrage, die Leute haben bei London etwas Positiveres im Kopf als bei Moskau. Aber wenn man in die Stadien und das Umfeld investiert, und das wird passieren, wird auch das Image mit der Zeit besser werden.

Themenwechsel: Arsène Wenger hat heuer bei Arsenal in der Champions League schon 16- und 17-Jährige eingesetzt. Sehen Sie das positiv?

Der Hans Krankl hat als Trainer der Admira vor einigen Jahren so junge Leute eingesetzt und dann posaunt, das würde sich sonst niemand in Österreich trauen. Man muss allerdings dazusagen, dass es die letzte Runde war und es in diesem Spiel nicht einmal mehr um Heidelbeeren gegangen ist. Genau das gilt es immer zu berücksichtigen und ich stelle jetzt hier die Frage: Würde Wenger das auch im Champions League-Finale machen oder in einem entscheidenden Meisterschaftsspiel gegen Chelsea? Ich denke, wohl eher nicht.

Aber zum Thema Nachwuchs möchte ich noch etwas anderes sagen: Ich halte die Nachwuchsarbeit im Fußball weltweit für ein Feigenblatt. Der Nachwuchsbereich bei Bayern München ist ein Feigenblatt für den Klub. Mit Ausnahme von Frankreich und Holland, wo man ein wenig andere Ansätze hat, gilt das leider für alle großen Profi-Klubs. Sie haben den Nachwuchsbereich nur aus Imagegründen. Nicht daran zu denken, dass da die Spieler hervorkommen, die in den nächsten Jahren die Kampfmannschaft stellen. Auf höchster Ebene, wo es um die Riesenknete geht, ist der Scout viel wichtiger als die Akademie.

Aber macht das Sinn? Auch die gescouteten Spieler kommen ja irgendwo her, und bei kleineren Vereinen funktioniert eine Mannschaft aus vielen Eigenbauspielern doch auch, warum funktioniert das auf höchstem Niveau nicht?

Nachwuchsarbeit kostet viel Geld und der Output ist sehr gering. Wenn man pro Saison einen brauchbaren Spieler herausbringt, kann man schon froh sein. Zwischen Investition und Output besteht ein Missverhältnis. Ein umfangreiches Scouting um die gleiche Summe ist viel ziel- und treffsicherer. Es gibt nach meiner Ansicht nur eine simple Lösung: Die UEFA muss fordern, dass für ihre Bewerbe eine gewisse Anzahl an Eigenbauspielern am Spielbericht Bedingung sind. Schön langsam beginnen auch schon Überlegungen in diese Richtung. Ich würde noch weiter gehen und anregen, dass die UEFA einen zusätzlichen internationalen Startplatz an jenen Verein vergibt, der die meisten Eigenbauspieler eingesetzt hat, vergleichbar mit der schon angewandten Regelung für den Gewinner der Fairplay-Wertung.

Sie haben für jemanden aus dem Fußball-Dunstkreis doch eher einen speziellen Ruf. Es gibt zum Beispiel die Legende vom Gitarre spielenden Straßenmusikanten Alfred Tatar vor dem Wiener Stephansdom während Ihrer aktiven Zeit.

Das ist allerdings eine Legende, weil ich in Wahrheit Mundharmonika gespielt habe. Und zwar das einzige, was ich spielen konnte, die Melodie vom Italo-Western »Spiel mir das Lied vom Tod«. Das Lustige war dann noch, dass mein damaliger Trainer beim Wiener Sportclub, Günter Kaltenbrunner, zufällig vorbeigegangen ist, wie ich das gespielt habe. Er hat nur den Kopf geschüttelt und ist weitergegangen. Ein Meisterschaftsspiel später wurde er entlassen.

Gab es einen Grund für diesen Auftritt?

Nein, es gibt im Leben Dinge, die hinterfragt man nicht, die tut man. Wenn man alles, was man im Leben macht, hinterfragt, wird man mit dem Fragen nicht fertig.

Aber solche Geschichten bleiben immer irgendwie in Erinnerung.

Ja, das sind diese Geschichten, die dann in den Geschichtsbüchern stehen. Genau wie die, wenn 300 Spartaner gegen die Armee von Xerxes kämpfen. Da weiß auch kein Mensch, ob das wahr ist.

Diese Geschichte hat sogar für einen Kinoerfolg gereicht.

Richtig. Wegen meiner Mundharmonika-Episode hat leider noch niemand angefragt.

Aber Sie waren eine Zeit lang ein recht unterhaltsamer Experte bei Premiere, um zumindest einen Bildschirmerfolg zu nennen.

Das war auch ganz interessant. Als ich dort begonnen habe, war mir klar, ich kann mich nicht hinstellen und reden wie Herbert Prohaska oder Hans Krankl. Die sind eine Marke und ich war der kleine Tatar. Wenn man der kleine Tatar bleibt, hat man gerade einmal ein Paar Siebener in der Hand, bräuchte aber vier Asse. Man muss daher vor der Kamera irgendetwas bringen, um wahrgenommen zu werden. Meine Analysen waren dann sozusagen auf einem zwielichtigen intellektuellen Niveau.

Wie vorher bei der Mundharmonika-Episode schon erwähnt, sind Sie nicht jemand, den man auf den ersten Eindruck in einem Fußball-Umfeld vermuten würde. Haben oder hatten Sie mit diesem Umfeld manchmal Schwierigkeiten, etwa früher mit Spielerkollegen?

Ich glaube, jeder Mensch ist eine multiple Persönlichkeit. Ich bin nicht immer der, der ich jetzt gerade bin. Wenn ich hier bei der Tür hinausgehe, kann ich schnell ein ganz anderer sein. Ich will sagen, der Mensch ist in der Lage, sich an Situationen und Umfelder anzupassen. Wenn ich Fußball gespielt habe, war ich der Fußballer, wenn ich auf der Universität war, war ich der Student, und wenn ich im Kaffeehaus gesessen bin, war ich eben der Kaffeehaustiger. Und ich habe mich in allen Rollen wohl gefühlt, das Schubladendenken, man kann nur eines sein, ist nicht mein Zugang. Wenn ich nicht in ein Schema passe, das sich ein anderer ausgedacht hat, ist mir das egal.

Sie sind gerade nach Österreich zurückgekehrt. Auf dem Speiseplan steht also, zumindest vorübergehend, heimische Fußballkost. Wie bewerten Sie die Bundesliga im Moment? Ist es so schlimm, wie viele meinen, oder ist da auch Schwarzmalerei dabei?

Tatsache ist, dass es in der Bundesliga zum Teil Spiele gibt, die um Klassen besser sind als einige, die ich in Russland gesehen habe. Andererseits gibt es in Österreich Spiele, die so jenseitig sind, dass man sie nicht einmal in der dritten russischen Liga finden würde. Das Pendel zwischen gut und schlecht schwingt in Österreich oft zu schlecht, kann aber auch zu sehr gut pendeln. Dazu kommt noch, dass die Ansprüche in Österreich weit überzogen sind. Unterm Strich steht für mich zwar keine besonders gute Performance, so schlecht, wie oft dargestellt, ist die Liga aber auch nicht.

Ist das eine logische Ausdifferenzierung, dass man nicht davon ausgehen darf, jedes Jahr mit ein paar Vereinen international vertreten zu sein?

Das ist immer eine Frage der Definition. Ich möchte ein Beispiel bringen: Holland. Der holländische Fußball hat eine enorm hohe Reputation. Die Holländer spielen so toll, ein Wahnsinn und dergleichen, heißt es immer. Meine Frage: Wann haben Holländer das letzte Mal etwas gewonnen?

Das Nationalteam den Europameistertitel 1988.

Genau. Mit der Ausnahmegeneration Ruud Gullit, Marco van Basten und Frank Rijkaard. Das ist 20 Jahre her. Dann noch Ajax Amsterdam die Champions League 1995, seither spielen sie nur schön, aber gewinnen nie etwas. Die Reputation ist trotzdem enorm hoch. Wieso ist das so? Wieso ist zum Beispiel das Image des österreichischen Fußballs dagegen so schlecht? Unterm Strich haben beide Nationen das gleiche Resultat. Holländer gewinnen nichts, Österreicher gewinnen nichts.

Holland zehrt eben immerhin von einem Europameistertitel und zwei WM-Finalteilnahmen. Österreich versucht von einem bedeutungslosen Spiel 1978 zu zehren.

Ja. Aber zwischen einmal und keinmal etwas gewinnen besteht nur ein winziger Unterschied. Wenn man Italien oder Deutschland nimmt, die bei Turnieren immer weit kommen, oft Vereine in Europacup-Finalspiele bringen, da erkenne ich System dahinter. Aber Holland? Auf Klubebene ein bisschen Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven, beim Nationalteam ein Titel – es ist für mich eines der größten Rätsel im Fußball, warum die Reputation der Holländer so groß ist.

Vielleicht wegen des Offensivfußballs, den sie spielen? Es macht einfach Spaß, den Holländern zuzusehen.

Möglich, aber was am Ende zählt, ist das Resultat. Auf allerhöchstem Niveau sind wir uns doch wohl einig, dass nur das Ergebnis zählt.

Der neutrale Konsument vor dem Fernseher oder im Stadion sieht das vielleicht anders. Dem ist egal, ob Holland einen Titel holt, der will attraktiven Fußball sehen – Brot und Spiele.

Attraktivität ist eine schwer fassbare Kategorie, weil sie mit Bewertungssystemen zusammenhängt, die sehr subjektiv sind. Man kann offensives Flügelspiel attraktiv finden, aber genauso das ausgeklügelte Verschieben einer italienischen Viererkette. Und selbst wenn sich von der Spielweise ein Image ableiten mag, warum sagt zu den Holländern, natürlich ausgehend von einem sehr hohen Niveau, eigentlich keiner: Ihr seid eigentlich Loser …

Sagen Sie es ihnen.

Holländer, ihr seid Loser!

Stichwort Loser: Wie sehen Sie Karel Brückner als österreichischen Teamchef?

(schweigt lange) Wenn Sie mich fragen würden, warum der Teilchenbeschleuniger bei CERN nicht funktioniert, wüsste ich eine Antwort. Oder wir könnten über den Straßenbau in Indien reden, da könnte ich auch etwas dazu sagen. Zu Karel Brückner weiß ich nichts, da habe ich überhaupt keine Idee. Das ist nicht böse gemeint, denn obwohl er eine erfolgreiche Vergangenheit mit Tschechien hat, kenne ich ihn einfach nicht gut genug, um einen sinnvollen Kommentar abzugeben. Natürlich wünsche ich ihm aber mit dem Nationalteam 2009 mehr Erfolg als vergangenes Jahr.

Haben Sie eine Idee zur Strukturdebatte im ÖFB?

Schon eher. Ich würde den Verband in zwei Verbände teilen, einen für den Breitensport und einen für den Spitzensport, über den in der Öffentlichkeit geredet wird und aus dem sich die nationale Identität definiert. Das System jetzt, wo die neun Landespräsidenten auch über den Spitzensport mitentscheiden, ist aus meiner Sicht nicht ideal. Die haben eher den Zugang zum Breitensport, sie werden ja auch von allen Vereinen in ihrem Bundesland gewählt. Der niederösterreichische Landespräsident denkt also mehr über seine Vereine im Bundesland nach als über das Nationalteam. Außerdem geht es im Breitensport um Entwicklung und im Profi-Bereich um Ergebnisse, was einer ganz anderen Kräftebündelung bedarf. Man muss abwarten, wie sich die letzte Strukturreform und die Bestellung eines neuen Präsidenten auswirken werden.

Sie haben gesagt, aus dem Spitzenfußball definiert sich die nationale Identität. Wie meinen Sie das?

Wenn ich irgendwo außerhalb Österreichs Red Bull Salzburg sage, werden mich in der Regel viele komisch anschauen. Dasselbe gilt für alle anderen Klubs. Vereine können gegenüber außen selten identitätsstiftend sein, das kann nur eine Nationalmannschaft. Wenn bei einer Europameisterschaft Holland in der Nachspielzeit den Treffer zur Niederlage hinnehmen muss, weil sie eben schon wieder Loser sind, betrifft das eine ganze Nation. Wenn Eindhoven das passiert, kümmert das nur die Anhänger von Eindhoven. Das nationale Band, wo dann Millionen orange gekleidete Menschen in Trauer versinken, würde eine Vereinsniederlage niemals bewirken. Die emotionale Sinnstiftung im Fußball passiert durch Nationalmannschaften.

Sie sind erst seit Kurzem wieder in Wien. Gibt es trotzdem schon Zukunftspläne?

Ich habe mich jetzt zuerst einmal wieder ins Familienleben integriert. Klarerweise möchte ich aber in meinem Beruf bald wieder arbeiten und werde versuchen, den Faden in diese Richtung aufzunehmen. Ich war über zwei Jahre weg und muss mich schön langsam wieder mit der Szene hier vertraut machen. Den Rest lasse ich vorerst auf mich zukommen.

Das Interview erscheint mit freundlicher Genehmigung von "Null Acht" - Magazin für Rasenpflege. Das aktuelle Heft ist seit 10. März 2009 im Handel erhältlich.

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