Die größten Fehlkäufe


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Silvesterbummler

Wir schreiben das Jahr 1965. Die Bundesliga ist noch jung und der 1. FC Köln ein ambitionierter Verein.

Doch die Geißböcke suchen händeringend nach einem Nachfolger für Kapitän und Weltmeister Hans Schäfer. Der hatte zwei Jahre zuvor noch entscheidenden Anteil daran, dass sich der FC in der ersten Bundesligasaison überhaupt den Titel holte.

Köln fahndet auf dem europäischen Transfermarkt - und wird in Jugoslawien fündig. Ein gewisser Srdjan Cebinac stellt sich bald zum Probetraining vor und überzeugt auf Anhieb.

Zwillingsbruder spielt groß auf

Müller, Löhr, Thielen und Overath, die Stars der Kölner Offensive, verblassen neben dem wendigen Dribbelkünstler. Ein Vertrag ist schnell ausgehandelt, der Transfer bald perfekt.

Doch Cebinac enttäuscht in der folgenden Saison, kommt nur in drei Spielen zum Einsatz und erzielt lediglich einen Treffer. Nur noch äußerlich ähnelt er jenem Künstler, der am Geißbockheim vorgespielt hatte.

Des Rätsels Lösung: Sredjan hatte noch einen Zwillingsbruder. Der hörte auf den Namen Zvezdan und hatte beim Test in Köln überzeugt. Später machte er als "Zick-Zack" Cebinac beim 1. FC Nürnberg Karriere - sein Bruder war jedoch eine (fußballerische) Niete und einer der ersten Fehleinkäufe der Bundesliga-Geschichte.

Auch Bayern mit unglücklichen Händchen

Die deutsche Eliteklasse hat seitdem viele Spieler kommen und gehen sehen. Missverständnisse wie jenes um die Brüder Cebinac gab es in den vergangenen 40 Jahren zuhauf. (Wer ist der größte Fehleinkauf aller Zeiten? Ihre Meinung ist im Sport1-Forum gefragt!)

Der Rückblick auf solche oder ähnliche Fehlgriffe erklärt auch, warum die Bundesliga sich in der aktuellen Wechselperiode extrem zurückhält.

Nicht nur beim FC - obwohl gerade die Kölner immer mal wieder ein unglückliches Händchen hatten. Ein Blick in die jüngste Vergangenheit genügt. Es sei nur an Darko Pivaljevic, Ivan Vukomanovic und Lilian Laslandes erinnert.

Auch der FC Bayern "vergriff" sich mit schöner Regelmäßigkeit auf dem Transfermarkt. Die Fans des deutschen Rekordmeisters reagieren noch heute recht ungehalten, spricht man sie auf das unvergessene Duo "Mic und Mac" an.

Verhinderte Torjäger

Radmilo Mihaijlovic und Alan McInally, 1989 an die Isar geholt, sollten den FCB zum Europapokalsieg schießen. Die Münchner scheiterten zwei Mal hintereinander im Halbfinale, wurden in der Saison 1989/90 aber immerhin Deutscher Meister - doch das schafften sie eher trotz als wegen der beiden "Stürmer".

Dass Angreifer in ihren Nationalmannschaften erfolgreich waren und in der Bundesliga nichts auf die Reihe bekamen, belegen auch die "Bomber" Bent Christensen und Igor Belanov.

Der Däne kam von 1991 bis 93 auf Schalke nicht zurecht, wurde aber während seiner Bundesligazeit Europameister mit "Danish Dynamite". Im Finale von 1992 wurde er gegen Deutschland noch eingewechselt.

Vier Tore bei der WM, vier Tore in der Bundesliga

Belanovs Stern ging schon 1986 bei der WM in Mexiko mit vier Toren auf. Im Achtelfinale erzielte er gleich drei Treffer gegen Belgien, Russland schied aber mit 3:4 nach Verlängerung aus.

Drei Jahre später kam er auf den Bökelberg und konnte auch in der Bundesliga vier Tore erzielen. Allerdings brauchte er dafür zwei Jahre.

Der VfB Stuttgart hat sich 1999 mit der Verpflichtung von Sebastiano Pereira Do Nascimento auf sehr dünnes Eis begeben. "Didi" schaffte es auf zwei Kurzeinsätze (insgesamt 38 Minuten). Die 3,5 Millionen Mark Ablöse waren damals ein teurer Spaß

Pralija - Schnellstarter unter den Fehleinkäufen

Der nächste Fehlgriff kommt bestimmt - das galt auch für Mladen Pralija. Der Keeper, eigenhändig von HSV-Trainer Josip Skoblar 1987 angeblich aus familiären Gründen aus Jugoslawien mitgebracht, hat wohl den berühmtesten Negativ-Einstand der Bundesliga-Geschichte erlebt.

Beim 0:6 in München entwickelte sich sein Auftritt zur Lachnummer, was Skoblar nicht davon abhielt, Pralija weiter aufzustellen. In den 14 Spielen mit Pralija im Tor kassierte der HSV 35 Gegentore.

Fehleinkäufe beleben das Geschäft. Ohne die vorgestellten "Granaten" und die vielen "Superstars", die hier leider nicht mehr ihren gebührenden Platz erhielten, wäre die Bundesliga-Geschichte doch nur halb so lustig.

sport1

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