Samir Muratovic

[ultra rot]

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Der FC Trina in der bosnischen Stadt Zvornik, nahe Tuzla, war die erste Station einer interessanten Fußballerkarriere, die beim LIEBHERR GAK ihren Höhepunkt finden soll. Unser neuer Mittelfeld-Allrounder spricht über Russland, seine Ziele mit dem GAK, Sergej Barbarez vom Hamburger SV und die Weltmeisterschaft 2006.

Gerade einmal 7 Jahre war er alt, als er das erste Mal vereinsmäßig gegen einen Ball getreten hat. 21 Jahre später trägt Samir den Dress des GAK. Und er ist begeistert von Graz, und vor allem vom bisherigen Ablauf im Klub. "Ich war ja schon bei einigen Vereinen engagiert, aber so perfekt und reibungslos wie beim GAK hat es noch nirgends geklappt. Der Transfer, die Trainingsbedingungen, Wohnung, die Aufnahme in die Mannschaft, das komplette Umfeld - man kann es nicht besser machen!" Besonders danken - Samir hat ausdrücklich darauf bestanden - möchte er Mag. Christian Leger: "Christian ist immer da, wenn man etwas braucht. Hat man mit ihm etwas ausgemacht, stimmt alles immer 100%. Mit der Wohnungssuche hat er mir toll geholfen, ich kann schon nächste Woche einziehen. Das ist sehr wichtig für mich, weil gestern am Abend meine Frau und meine kleine Tochter aus Bosnien angekommen sind!" Einzig und allein stört ihn ein bisserl die Lage der Wohnung: "Gleich in der Nähe ist ein großes Einkaufszentrum. Und meine Silke (seine Frau, Anm. d. Red.) geht schon mal ganz gerne shoppen!"

Der außergewöhnlich sympathische und bescheidene bosnische Nationalspieler wollte nach seinem letzten Engagement in Russland gerne nach Österreich, immerhin haben ihm sein Manager und seine Landsleute und Nationalmannschaftskollegen Sasa Papac und Almedin Hota vom FC Kärnten den GAK wärmstens empfohlen. "Mein Manager hat mir gesagt, dass dieser Klub in Österreich derzeit die Topadresse nach der Wiener Austria ist, im letzten Jahr Vizemeister war und heuer nach dem Titel greifen will - da war für mich schon alles klar. Papac und Hota erzählten mir, dass der Trainer der Beste in der Liga ist, und ich möchte ja persönlich noch viel erreichen, da passt die Kombination perfekt. Ich habe auch schon mit dem Trainer einige spezielle Gespräche über unser System geführt, und ich bin mir sicher, dass ich mich in die Mannschaft gut einbringen kann."

System? Bekanntlich will Walter Schachner keine Primadonnen am Platz, er will Teamplayer, die sich nach dem Musketier-Prinzip "Einer für alle - alle für einen" für den GAK und seinen Erfolg einsetzen. Von seinen Erzählungen über seine ganz persönliche Fußballphilosophie kann man sich jedenfalls ein gutes Bild davon machen, was uns GAK-Fans erwarten wird. "Ich kann mit beiden Beinen schießen, bin kopfballstark und habe das Auge für den besser postierten Mitspieler. Roland Kollmann hat mir schon gesagt, dass ihm meine Vorlagen im Training super gepasst haben. Er meinte, dass er dadurch noch mehr Tore schießen kann. Freistöße in Strafraumnähe liegen mir auch ganz gut," schmunzelt der Familienmensch Samir, dessen Vergangenheit und Karriere ihn charakterlich zu dem gemacht hat, was er heute ist: mit beiden (schusskräftigen) Beinen fest im Leben. Lest dazu bitte die eigene Backgroundstory, die in den nächsten Stunden online sein wird.

Wichtig ist, dass er im Mittelfeld mehrere Positionen spielen kann. "Am liebsten spiele ich in der Mitte, aber ich kann auch auf der rechten Seite außen spielen. Der Trainer hat da auch schon mit mir darüber gesprochen, er hat mir da drei, vier Positionen gezeigt, die ich spielen könnte. Stürmer war ich zuletzt auch einige Spiele, das kann ich auch. Das Allerwichtigste ist: Fußball ohne laufen funktioniert nicht - und das weiß ich." Ein echter Allrounder also, der bei Saturn Rameskoje zuletzt immer Stammspieler war. "Als die Gerüchte über den Wechsel zum GAK aufkamen, haben die Fans gedacht, dass der Klub sich mich nicht mehr leisten kann. Da haben sie spontan im Internet eine Aktion starten und für den Klub Geld sammeln wollen, damit ich bleibe", freut sich Samir über seine Beliebtheit in Russland. Dennoch wollte er sehr gern nach Österreich, denn es gefällt ihm sehr gut bei uns. Er kennt unser Land von seinem Bruder, der mit seiner Familie in Salzburg lebt.

Vorbild? "Der beste Spieler der Welt ist Zinedine Zidane. Einmal gegen ihn zu spielen, das wäre schon toll." Kann man ihn mit Zizou vergleichen, oder welcher Spielertyp ist unser Samir? "Ich bin leider kein Zidane, vom Typ her bin ich gleich wie mein Nationalmannschaftskollege Sergej Barbarez vom HSV." Also ein torgefährlicher Motor im Mittelfeld, der auch international bereits seinen Mann gestanden hat. "Leider sind wir in Portugal 2004 nicht dabei. Wir hätten unser letztes Spiel daheim gegen Dänemark gewinnen müssen, dann wären wir als Gruppensieger fix qualifiziert gewesen. Dreimal hintereinander haben wir sie auch geschlagen, sogar in Kopenhagen. Und dann spielen wir daheim nur 1:1", denkt er etwas wehmütig an den vergangenen Herbst zurück. Aber die nächste große Herausforderung wartet auf Barbarez, Salihamidzic, Muratovic & Co bereits: Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Gruppengegner sind Spanien, Belgien, Litauen, Serbien-Montenegro und San Marino. "Da sind wir derzeit die zweitstärkste Mannschaft. Nur Spanien wird für uns schwer zu packen."

Bis Juni 2007 ist Samir Muratovic beim GAK - mindestens. Denn wenn alles weiterhin so toll klappt, kann er sich ein noch längeres Engagement vorstellen. Eines ist dabei allerdings noch eine zusätzliche Voraussetzung: "Ich will Erfolg haben. Ich möchte Meisterschaften und Pokale gewinnen. Das werden wir aber schon machen", schmunzelt er siegessicher. "Im Augenblick passt alles perfekt, ich kann mich super auf das Training konzentrieren. Angefangen vom Platzwart über die Mannschaftskollegen hin zum Konditions- und Cheftrainer - alles super!"

Sein Dolmetscher (Samir kann nur ganz wenig Deutsch, ist aber auch hier bereits am Lernen) flüsterte uns noch eines: Samir Muratovic ist in den letzten Monaten der stärkste Spieler der Nationalmannschaft gewesen, und wenn das Umfeld stimmt, kann sich der GAK glücklich schätzen, so einen Spieler zu haben. Na dann wollen wirs mal hoffen!

Herzlich Willkommen an Bord des LIEBHERR GAK, Samir Muratovic!

Quelle:www.gak.at

(HerrKlaus)

[para]

also ich hoffe wirklich, dass er der schon sooo lang gewünschte spielmacher ist. nebenbei kann er auch außen spielen, was uU für einen nachfolger von didi ramusch gut ist.

am kommenden wochenende werde ich ihn das erste mal sehen und vielleicht verzaubert er uns ja schon in der halle!

[ultra rot]

Muratovic: Ein bosnisches Schicksal

Er wird am 25. Februar 28 Jahre alt und hat doch in seinem Leben ein Vielfaches von dem erlebt, was andere in 80 Jahren nicht erleben werden. Es waren nicht immer die angenehmsten Erfahrungen, mit denen Samir Muratovic konfrontiert wurde. Einige Spuren haben auch Österreich und vor allem die Österreicher im Herzen des neuen Stars des LIEBHERR GAK hinterlassen: und es sind die vielleicht einzigen angenehmen Erinnerungen aus aus einer sehr schlimmen Zeit.

Samir kam 1976 im vorwiegend von Serben bewohnten Teil von Bosnien zur Welt. Das Gebiet rund um seine engere Heimat Zvornik nahe Tuzla ist ein Schmelztiegel verschiedener Volksgruppen und Religionsgemeinschaften. Ob orthodox, römisch katholisch oder moslemisch, den kleinen Samir interessierte eigentlich nur der Fußball.

Ab dem siebenten Lebensjahr spielte er in seinem Heimatverein in Zvornik und schon mit 15 Jahren wurde der Profiverein aus Tuzla auf Muratovic aufmerksam. Er trainierte gerade einmal vier Monate bei Tuzla, als es auf dem Balkan zur Katastrophe kam: der schrecklichste und grausamste Bürgerkrieg in Europa seit Jahrhunderten brach aus. Samir hatte gerade erst bei den Profis Fuß gefaßt, als die jugoslawische Meisterschaft unterbrochen wurde. "Es war unmöglich, zur damaligen Zeit ein Fußballspiel auszutragen, im Gegenteil: wir wußten nicht einmal, wo wir in der nächsten Nacht schlafen werden." Die ständige Flucht vor den Wirren des Krieges zehrte am jungen Samir, Halt gab ihm damals bereits seine Freundin und heutige Frau Silka. Als der Vater von Silka ermordet wurde, wuchs sich dies für beide zum Trauma aus. Man war ständig auf der Flucht, übernachtete oft sogar im Freien in den Wäldern und hatte nur das, was man auf dem Leib trug.

Es war für Samir wie Weihnachten, wenn die LKW's aus Österreich von der Aktion "Nachbar in Not" bis nach Bosnien vordrangen (was nicht immer gelang), denn sie brachten Nahrung und Kleidung! "Ich möchte an dieser Stelle nochmals "Danke" für eure Hilfe sagen, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie vielen Menschen ihr damit geholfen habt!" sagt Samir auf bosnisch zum Dolmetsch und wir merkten, wie schwer ihm das Sprechen an dieser Stelle fiel. Er meint aber auch: "Gottseidank war ich für die Armee um 2 Jahre zu jung, denn viele meiner Freunde, die etwas älter waren, haben wir nie wieder gesehen!"

Erst 1995 wurde die Meisterschaft wieder gestartet und Samir wurde zweimal hintereinander zum besten Nachwuchsspieler in der bosnischen Profiliga gewählt.

Manager aus ganz Europa wurden auf Muratovic aufmerksam, ein gutes Angebot führte den 22jährigen zum Erstligisten Izmit in die Türkei. Doch nach kaum 4 Monaten holte ihn wieder ein brutaler Schicksalschlag ein:

Bei einem schrecklichen Erdbeben wurde die Stadt fast völlig zerstört, Samir kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon, doch 40.000 Einwohner der nordtürkischen Stadt hatten nicht soviel Glück und starben! Die verheerende Naturgewalt warf den jungen Fußballer auch psychisch nochmals zurück.

Noch im gleichen Jahr bot sich die Chance, nach Chemnitz in Deutschland zu wechseln, eine Möglichkeit, die Samir dankbar annahm.

Der Club aus den "neuen" Bundesländern lag jedoch hoffnungslos abgeschlagen am letzten Tabellenplatz, der Rückstand auf den Klassenerhalt betrug 12 Punkte. Eine unglaublich starke Leistung des jungen Bosniers trug dazu bei, dass letztlich der Klassenerhalt geschafft wurde. Doch statt einer Prämie und eines Gehaltsschecks gab es für Samir am Saisonende die Hiobsbotschaft, dass der Chemnitzer FC pleite war und keine Lizenz mehr für den Profibetrieb bekam.

Muratovic ging zurück in seine Heimat, spielte bei Zelecniscar Sarajevo und wurde von dort zu Saturn Ramenskoje, einem Vorortverein von Moskau geholt.

Auch dort setzte sich der inzwischen erst 25-jährige auf Anhieb durch und wurde von den russischen Sportjournalisten zweimal hintereinander zum besten ausländischen Fußballer der russischen Liga gewählt.

Mit allen Mitteln wollten ZSKA Moskau, LOK und auch Spartak den Mittelfeldstar engagieren, doch Samir wollte einfach seiner Heimat näher sein. "Es war sportlich gut, in Russland zu spielen, doch für ein Privatleben war keine Zeit. Die gewaltigen Entfernungen innerhalb des Landes machten es notwendig, oft schon mehrere Tage vor Spielbeginn anzureisen und auch nach dem Spiel noch eine Nacht auswärts zu schlafen!" Seine 2 1/2 jährige Tochter forderte ein Recht auf den Vater und instinktiv hat sich Familienmensch Samir auch hier für Frau und Kind entschieden, die ihm nach seinem unglaublichen Schicksal endlich ein richtiges Zuhause gaben. "Ich bin 5 Autostunden von Sarajevo, meiner Heimat entfernt, in Graz leben 6000 Bosnier, die ihr während unserer schwersten Zeit aufgenommen habt und ich habe endlich Frau und Kind täglich um mich!"

"Graz und der GAK sind für mich ein Glücksfall, noch nie habe ich soviel Sympathie gespürt wie bei euch und ich verspreche, alles zu tun, um soviel wie möglich von dem zurückzugeben, was mir die Österreicher und der GAK bislang schon gegeben haben!"

Franz Krainer

Quelle:www.gak.at

bearbeitet 11. Januar 2004 von ultra rot

[Bam_Margera]

"Graz und der GAK sind für mich ein Glücksfall, noch nie habe ich soviel Sympathie gespürt wie bei euch und ich verspreche, alles zu tun, um soviel wie möglich von dem zurückzugeben, was mir die Österreicher und der GAK bislang schon gegeben haben!"

Na, das wollen wir doch hoffen, oder?

Wie para schon sagte interessant wirds am Wochenende, wenn er das erste Mal mit den unsrigen um was kicken wird.

In der Halle kann er ja zeigen, was er technisch so drauf hat.

[johnny_knoxville]

Hört sich mal gut an.......hoffen wir mal das er die Erwartungen erfüllen kann. Ich bin jedenfalls guter Dinge. Scheint ein guter Griff zu sein

[para]

zu seinem bisherigen leben kann nicht mehr viel sagen. denke der artikel sagt alles.....ich hoffe für ihn, dass er viel erfolg haben wird und endlich meiner einer mannschaft mal den durchbruch schafft.

es scheint aber, dass er einen guten charakter hat, was meiner meinung nach immer seltener wird...

[johnny_knoxville]

Also hab erst jetzt den Artikel gelesen.....und der Samir dürft echt ein sympathischer Kerl sein. Bin fast sprachlos......solche Typen sind echt selten geworden......

Wenn Spartak, LOK und ZSKA Moskau in verpflichten wollten muss er einfach Klasse haben, denk ich. Er könnte das sein was wir gesucht haben, sowohl vom fußballerischen als auch vom charakterlichen

[grünweißesBlut]

wenn der so kickt wie er auftritt

dann könnts verdammt stolz auf ihn sein

[doncerebro]

danke für das kopieren des artikels. auf gak.at hätt ich ihn gar nicht gefunden!

[johnny_knoxville]

danke für das kopieren des artikels. auf gak.at hätt ich ihn gar nicht gefunden!

Muss ich dir aber Recht geben, eine Frechheit gegenüber den Verfasser der Beiträge. Bin zwar kein Mod, aber das sollte unterlassen werden

[robertocarlos1986]

Ich glaub der Muratovic wird einschlagen wie eine Bombe. Der ist jung, schnell und sicher technisch versiert. Am Wochenende wird er sicher was zeigen. Frag mich nur warum Publikumslieblinge wie Ehmann nicht mitgenommen werden?

[para]

Muss ich dir aber Recht geben, eine Frechheit gegenüber den Verfasser der Beiträge. Bin zwar kein Mod, aber das sollte unterlassen werden

solange eine quellenangabe da steht ist es nicht so schlimm. sollte aber seitens des red corner teams negative resonantz zu bemerken sein, müssen wir das abstellen!

[elGaucho]

Ich glaub der Muratovic wird einschlagen wie eine Bombe. Der ist jung, schnell und sicher technisch versiert. Am Wochenende wird er sicher was zeigen. Frag mich nur warum Publikumslieblinge wie Ehmann nicht mitgenommen werden?

Weil sie nicht in der Halle kicken wollen bzw. geschont werden. Tokic und Kollmann zum Beispiel würd ich zwar gern sehen, aber sie sind eben zu wichtig.

[Inquisitor]

Also mir persönlich is die Halle sowas von wurscht! Viel zu hohes Verletzungsrisiko auf dem Parkett... stellts euch vor, der Tokic schnallzt sich ein Bandl...

Sollens doch hauptsächlich die Jungend spielen lassen, da sieht man wenigstens, ob einer technisch was drau hat auf dem engen Raum... nur ein Vorschlag. Es soll sich bloß keiner verletzen!

[sacred]

Also mir persönlich is die Halle sowas von wurscht! Viel zu hohes Verletzungsrisiko auf dem Parkett... stellts euch vor, der Tokic schnallzt sich ein Bandl...

Sollens doch hauptsächlich die Jungend spielen lassen, da sieht man wenigstens, ob einer technisch was drau hat auf dem engen Raum... nur ein Vorschlag. Es soll sich bloß keiner verletzen!

zähl mal bitte die letzten drei verletzten in der halle auf

so ein blösinn