Theater/Oper/Konzerte/Musicals


cmburns

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Baltic Cup Champion
cmburns schrieb vor 30 Minuten:

Heute Karten für King Lear mit Brandauer gecheckt.

 

Abgesehen vom Bühnenbild eine großartige Produktion. Brandauer in einer solchen Rolle zu erleben ist schon etwas ganz Besonderes. Auch Fabian Krüger und Michael Maertens natürlich großartig. Ich habe es bereits 2x angesehen.

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Marcel Prawy in Ausbildung

20.01.19 - staatsoper - GÖTTERDÄMMERUNG

"da fliegt mir doch das blech weg" - immer wieder ging mir im zweiten akt des heutigen abschlußes des diesjährigen rings, der götterdämmerung, dieser satz durch den kopf. was natürlich daran lag, dass das blech wegflog. in die unendlichen weiten der disharmonie nämlich. im ersten und dritten akt stimmte im orchestergraben dafür vieles. dirigent axel kober hatte diesmal die lautstärke gut im griff, wie er auch das ganze orchester im griff hatte. wie gesagt, leider im zweiten akt nicht im griff hatten die hornisten (diesmal "unterstützt" von den posaunen) ihre instrumente, stimmte gar siegfrieds hornsignal, so war das heute eher die ausnahme. aber daran sieht man, wie schwierig diese oper ist, wenn sie eines der besten orchester der welt in bestbesetzung nicht fehlerfrei hinkriegt. 

fehlerfrei hingekriegt hat ihre partie diesmal iréne theorin als brünnhilde. strahlend und klar und ohne jegliche probleme brachte sie diese umfangreiche rolle über die bühne und durfte sich zurecht grossen applaus abholen. natürlich ebenfalls mit riesigem applaus wurde tomasz konieczny vom heurigen ring verabschiedet. der pole sang heute den gunther und lieferte eine absolut grossartige leistung ab. 

mit der fülle seiner partie ebenfalls kaum probleme hatte stephen gould als siegfried. zwar klang er ab mitte des zweiten akts schon etwas heiser, ließ sich aber bis zuletzt nichts anmerken und setzte, mit schon müder stimme, noch den einen oder anderen forte-spitzenton drauf, als stünde er am anfang der oper. in einer italienischen oper mag ich ihn mir zwar weniger vorstellen, aber bei wagner ist er einer der top-tenöre, die es derzeit gibt. und ein top-wagnertenor war er auch heute.

nicht so gut gefallen hat mir der hagen von falk struckmann. wenig dunkel und mit kaum durchschlagskraft sang er besonders in den ersten beiden akten dem rest des ensembles hinterher und konnte nie jenen düsteren charakter zeigen, der dieser figur eigen ist und den es für einen ordentlichen hagen braucht. herr struckmann hatte diese partie vor zwei jahren wesentlich besser drauf, aber die zeit fordert offenbar ihren tribut und so klang der kammersänger heute etwas schwachbrüstig. das "zurück vom ring!" am ende ging ohnehin in der wall of sound unter, auch wenn sein dritter akt wesentlich besser war als die anderen beiden, vor allem der ohnehin insgesamt nicht so gute zweite akt.

anna gabler hat eine schöne gutrune gesungen, leistete sich keinen fehler, hatte aber auch manchmal mühe, sich gegen den teils enormen druck, den das orchester entwickelte, durchzusetzen. auch ihr gelang der dritte akt am besten. jochen schmeckenbecher sang einen soliden alberich und ebenso solide präsentierte sich waltraud meier als waltraute. ulrike helzel stach aus einer sehr guten gruppe von nornen, der auch noch monika bohinec und fiona jopson angehörten, positiv heraus. dasselbe gelang der jederzeit verlässlichen maria nazarova, die sich als beste der drei rheintöchter präsentierte, von denen die beiden anderen heute zoryana kushpler und ulrike helzel in ihrer zweiten rolle des abends waren. 

"götterdämmerung" war ein durchaus guter abschluß einer gelungenen ringserie, von der die letztwöchige walküre als highlight herausstach, wo aber kein teil schlecht war, auch der heutige nicht, sieht man vom bescheidenen zweiten akt ab. mit grosser freude sehe ich meinem nächsten opernbesuch entgegen, dieser wird zur zweiten falstaff-aufführung am freitag passieren, wenn der grandiose carlos alvarez den alternden ritter von der dicken gestalt gibt. 

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Baltic Cup Champion

Götterdämmerung, Richard Wagner

Ein bisschen wehmütig muss ich vermelden, dass die Aufführungsserie des Ringes der Nibelungen vorbei ist.
Die Götterdämmerung erntete am Ende nochmals großen Jubel der Zuschauer.
Diese Musik ist einfach eine Naturgewalt, diese Geschichte ist einfach grandios und sowohl die Darsteller auf der Bühne, wie auch die Musiker im Orchestergraben gehören zum Besten was die Opernwelt zu bieten hat.
Schon die drei Nornen (Monika Bohinec !, Ulrike Helzel und Fiona Jopson) boten im Vorspiel beim Spinnen des Schicksalseils eine tolle Leistung welche einen sofort in die richtige Stimmung brachte.
Überzeugend auch Zoryana Kushpler, wieder Ulrike Helzel und insbesondere, bei ihrem Rollendebut, Maria Nazarova, als Flosshilde, Wellgunde und Woglinde.
Anna Gabler als Gutrune und Jochen Schmeckenbecher als Alberich sangen ihre Partien auf hohem Niveau und waren auch schauspielerisch gut.
Waltraud Meier gab eine wunderbare Waltraute und erntete dafür auch zurecht großen Applaus. Sie legte ihre ganze Erfahrung und ihr ganzes Können in diese kurze Partie, toll ihr "Höre mit Sinn was ich dir sage".
Kammersänger Falk Struckman war als Hagen meist Herr der Lage, abgesehen vom Kampf um den Ring halt. 1f609.png
Insbesondere bei "Hagens Wacht"
hatte er aber deutlich hörbare Probleme mit dem Orchester, bzw. mit der Lautstärke von dort, was sehr schade war. Mir stellt sich aber die Frage, warum man an dieser Stelle überhaupt so laut spielt. Das hört man bei Aufzeichnungen nie so und auch Adam Fischer hatte da zuletzt einen anderen Zugang.
Er sorgte jedoch, gemeinsam mit dem wunderbaren Staatsopern-Chor, mit "Hoiho! Hoihohoho! Ihr Gibichsmannen!" für ein Highlight des Abends.
Ganz großartig, und der große Star der Serie, der frischgebackene Kammersänger Tomasz Koniecny als Gunther. Er war über die ganze Serie absolute Weltklasse, sowohl als Wotan, als auch als Wanderer und eben als Gunther und wußte zu begeistern. Ein großartiger Sänger und Schauspieler!
Einen wunderbaren Siegfried zeigte Stephen Gould. Er sang die so anstrengende Rolle bis zu seinem Bühnentod auf höchstem Niveau. Und ja, er spielt den naiven Helden derart erfrischend, dass man denken könnte, er wäre im richtigen Leben auch Siegfried.
Iréne Theorin war gestern Abend, wie schon letzten Samstag bei der Walküre, eine wirklich gute Brünnhilde. Ob im Liebestaumel, ob zornig und rachsüchtig, oder mit Heldenmut, sie beherrscht alle Facetten der Rolle und bestand scheinbar mühelos und mit gewaltiger Stimme ihre vielen großen Szene über die 5 1/2 Stunden hinweg. Sie hatte, wie auch Konieczny, nie Probleme mit der Orchesterlautstärke. Höchst emotional und beeindruckend ihre Darbietung im Finale. Sie erntete gestern auch den größten Applaus unter den Darstellern auf der Bühne.
Großen Applaus gab es aber, höchst verdient, für alle Darsteller. Sie boten dem Publikum 5 1/2 Stunden Musikgenuß auf allerhöchstem Niveau.
Unverzichtbar für einen derartigen Genuß ist das Orchester und sein Dirigent. Das Staatsopernorchester unter der Leitung von Axel Kober am Pult agierte, wieder, auf Weltklasseniveau, auch wenn 2 - 3x deutliche Misstöne von den Blechbläsern zu hören waren. Die Zwischenspiele waren dafür wieder zum Niederknien schön.
Es ist so schön, dass eines der allerbesten Orchester dieser Welt in unserer Stadt beheimatet ist. Darauf kann man gar nicht oft genug hinweisen. Schon vor dem letzten Akt wurden Dirigent und Orchester bejubelt. Den Jubel, für Axel Kober und die Wiener Philharmoniker, nach Ende der Vorstellung, hörte man wohl auch noch auf der Ringstraße draußen.


Nun ist er halt leider vorbei, der Ring und es heisst warten auf nächste Saison, um ihn wieder genießen zu können. Die Vorfreude ist jetzt schon groß.

 

Nächste Aktivitäten:  Akademietheater - "Diese Geschichte von ihnen", die große Premiere von "Was ist los bei den Enakos" im Studio Walfischgasse der Wiener Staatsoper, "Falstaff" im großen Haus am Ring, "King Arthur" im Theater an der Wien und "Der Mantel/Gianni Schicchi".
Der Jänner hat es heuer wahrlich in sich. 9x Oper und 2x Theater in einem Monat ist für mich eindeutig Rekord. =)

 

bearbeitet von halbe südfront

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Baltic Cup Champion

Diese Geschichte von ihnen, John Hopkins

Das Psychogramm des fitiven Polizisten Johnson steht nach 3 Jahren immer noch auf dem Programm des Akademietheaters. Und zurecht! 
Die Regie von Andrea Breth ist großartig. Da passt alles, das Bühnenbild, die Personenführung und die Dramaturgie. Der Text von John Hopkins ist großartig umgesetzt, das Stück wird in seiner Zeit gelassen und ist dennoch völlig zeitlos. Sie scheut sich auch nicht die Gewalt schockierend echt darzustellen.
Verdientermaßen hat Andrea Breth dafür den "Nestroy" für die beste Regiearbei 2016 erhalten.
Sie profitiert dabei natürlich auch von einem großartigen Hauptdarsteller und tollen Nebendarstellern.
Nicholas Ofczarek spielt den frustrierten Polizisten Johnson beeindruckend, eine Sternstunde (welche nun schon seit 3 Jahren anhält) für den grandiosen Schauspieler! Immer wieder, wie vom Blitz getroffen unterdrückt er einen Brechreiz, immer wieder bricht Gewalt aus ihm hervor, immer wieder wirkt er völlig ruhig und gefasst. 20 Jahre Poizeiarbeit, 20 Jahre fürchterliche Bilder, 20 Jahre fürchterliche Menschen. Das alles versteht Ofczarek zu vermitteln. Selbst bei der Anwendung von Gewalt, psychischer wie physischer, auch gegenüber seiner Frau, versteht man die zerstörte Seele, auch wenn man weiß, dass es natürlich ein völliges Nogo ist. Ein absoluter Antiheld, perfekt dargestellt.
Seine Frau wird mittlerweile von Dörte Lyssewsky dargestellt (ursprünglich Andrea Clausen). Eine zutiefst durchschnittliche Frau welche ebenso frustriert ist wie ihr Mann, weil dieser nichts von sich preisgibt, weil dieser, wie sie selbst auch über das lustlose Eheleben frustriert ist. Sie ist der Auslöser für die häusliche Gewalt und dann das Opfer derselben. Unglaublich authentisch wird das dargestellt. Und Lyssewsky versteht es diese Rolle ebenso stark zu spielen wie ihre Vorgängerin.
Roland Koch gibt den internen Ermittler Cartwright. Er versucht Licht ins Dunkel zu bringen, versucht Johnson zu provozieren, versucht für sich selbst einen Erfolg zu verbuchen. Er muss jedoch scheitern, da er selbst zu viel Dreck am Stecken hat. Auch Koch versteh es dieser Figur Leben zu geben und sie authentisch darzustellen.
Der Täter, Baxter, der zum Opfer wird, wird von August Diehl wunderbar dargestellt. Tendenziell ist er in der Tat der Kinderschänder, den Johnson in ihm sieht. Wirklich aufgeklärt wird das aber nicht. Er hat Angst, Angst vo Gewalt und er will sich dieser nicht ergeben. Damit provoziert er Johnson im versperrten Verhörraum immer mehr, bis zur Eskalation, bis zum Tod.
In einer kleinen Nebenrolle als Polizist Jessard ist Benjamin Cabuk zu erleben.

Diese großartige Inszenierung ein zweites Mal anzusehen war wahrlich kein Fehler. Der Applaus und Jubel des Publikums war für alle Darsteller laut und lang anhaltend, Nicholas Ofczarek erntete naturgemäß die meisten und lautesten Bravos.

bearbeitet von halbe südfront

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Marcel Prawy in Ausbildung
BuchiRapid schrieb vor 2 Stunden:

Aber sie wird sich mit der letzten messen müssen die ich gesehen habe :D und das war Kaufmann 2017, die war schon nicht verkehrt ;) 

beczala > kaufmann mittlerweile.

die absolute bombenbesetzung hast dann im juni bei der tosca, da stimmt von stemme als tosca bis alvarez als scarpia alles.

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Who let the Drog out?!
BuchiRapid schrieb am 23.1.2019 um 20:49 :

Habe mir jetzt auch Tickets für die Tosca am 10.2. gekauft. Ich hoffe die wird gut, billig wars nicht :D 

Solange es keine Totalschräg-Inszenierung ist wie Nabucco bei uns in Verona vor 2 Jahren ... :lol: 

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