Theater/Oper/Konzerte/Musicals


cmburns

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Waldorf&Statlers Kommentar - siehe Signatur!

Wir hatten dieses Jahr ein Abo (Geschenk) in den Kammerspielen, war zwar gut, aber die Karawane will weiterziehen. So ein Fredl für Tipps und zum Austausch fehlt evtl. noch. Jetzt soll's Richtung Oper oder mehr Klassiker im Theater gehen, eher ohne Abo, spontaner. Wem gefällt's wo? Wo gut spontan Karten abstauben etc.

Gestern war's der Garderober. Gut gespielt von allen, aber so ein Mittelding zwischen "witzig" und ernsthaft, besser wäre eins von beiden gewesen. Vom Abo letztes Jahr war Shakespeare in Love am besten, war europäische Weltklasse.

bearbeitet von Tintifax1972

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keine ahnung, ob jetzt nächste saison im volkstheater bereits umstrukturiert wird, aber da war ich heuer doch ein paar mal und es ist jedenfalls stets sehr kurzweilig inszeniert gewesen. entspricht dann halt nur bedingt deinem wunsch nach klassikern. wobei am papier sind manche stücke definitiv klassiker. ausverkauft waren meine stücke nie, aber das ist leider eine verzerrte sicht der dinge, denn in die ausverkauften stücke kam ich ja nicht hinein (hab fast immer sehr kurzfristig tickets gekauft).

volksoper bekommst du mit den bundestheater-bonuspunkten am spieltag 30% rabatt, war ich aber auch schon ewig nicht mehr (punkte hätte ich genug). da gibt's jedenfalls sehr oft spontan tickets zu haben (was ja in der staatsoper seltener der fall ist).

im wien-thread im beisl wurde übrigens immer wieder über theater u.ä. diskutiert, allerdings etwas schwierig nachzulesen, das diese beiträge dann doch eher in der minderheit sind neben dem klassischen "wie kann man nur in wien leben, da ist alles so schrecklich".

keine ahnung, ob ernst molden wieder ein neues stück (dann wohl wieder rabenhof) plant, die habe ich bislang alle gesehen und waren definitiv sehenswert (hafen wien war großartig). zumindest das letzte stück war dann halt fast nur mehr ein singstück.

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raumplaner schrieb vor 58 Minuten:

keine ahnung, ob jetzt nächste saison im volkstheater bereits umstrukturiert wird, aber da war ich heuer doch ein paar mal und es ist jedenfalls stets sehr kurzweilig inszeniert gewesen. entspricht dann halt nur bedingt deinem wunsch nach klassikern. wobei am papier sind manche stücke definitiv klassiker. ausverkauft waren meine stücke nie, aber das ist leider eine verzerrte sicht der dinge, denn in die ausverkauften stücke kam ich ja nicht hinein (hab fast immer sehr kurzfristig tickets gekauft).

volksoper bekommst du mit den bundestheater-bonuspunkten am spieltag 30% rabatt, war ich aber auch schon ewig nicht mehr (punkte hätte ich genug). da gibt's jedenfalls sehr oft spontan tickets zu haben (was ja in der staatsoper seltener der fall ist).

im wien-thread im beisl wurde übrigens immer wieder über theater u.ä. diskutiert, allerdings etwas schwierig nachzulesen, das diese beiträge dann doch eher in der minderheit sind neben dem klassischen "wie kann man nur in wien leben, da ist alles so schrecklich".

keine ahnung, ob ernst molden wieder ein neues stück (dann wohl wieder rabenhof) plant, die habe ich bislang alle gesehen und waren definitiv sehenswert (hafen wien war großartig). zumindest das letzte stück war dann halt fast nur mehr ein singstück.

Hab jetzt einmal Oper durchgeschaut bzw. Volksoper. Wird sich da eigentlich nicht abgesprochen, zumindest ein bisserl?

Fledermaus rund um Silvester in beiden Häusern und auch die Zauberflöte. Ok, die Klassiker ziehen beim Publikum, aber schon ähm, naja.

Doppelt gemoppelt, werd aber für die 2 eher Karten am Ring besorgen, jetzt ist noch Auswahl. Volksoper ist definitiv dann auch interessant für den Vergleich.:)

Burg hat noch kein Programm draussen. Mehr als 4 Aufführungen werdens aber nicht werden so im 1/2 - 3/4 Jahr, gibt ja noch genug  andere soziale Verpflichtungen, dann eher spontan noch mehr bei Lust und Laune.:davinci:

Kino zb is irgendwie komplett abgemeldet, wohl auch eine Folge von Netflix und Co. bei mir/uns.

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cmburns schrieb vor 14 Minuten:

Doppelt gemoppelt, werd aber für die 2 eher Karten am Ring besorgen, jetzt ist noch Auswahl.

vorbestellungen halt, oder?

ansonsten ist für die (staats)oper @halbe südfront der experte.

burgtheater plant generell kurzfristig (weihnachtsferien mal ausgenommen). und in den letzten jahren wenig, wo ich das gefühl habe, das möchte ich sehen.

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raumplaner schrieb vor 19 Minuten:

vorbestellungen halt, oder?

ansonsten ist für die (staats)oper @halbe südfront der experte.

burgtheater plant generell kurzfristig (weihnachtsferien mal ausgenommen). und in den letzten jahren wenig, wo ich das gefühl habe, das möchte ich sehen.

Ja, Vorbestellung. Wieso machen die das so? Jede andere Hütte kannst auf die Auswahl und kaufen? Hoffe ich muss jetzt nicht bis kurz vor die Termine abwarten, sondern im Laufe der nächsten Tage kommt eine Bestätigung oder wie rennt das normal?

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raumplaner schrieb vor 7 Stunden:

vorbestellungen halt, oder?

ansonsten ist für die (staats)oper @halbe südfront der experte.

burgtheater plant generell kurzfristig (weihnachtsferien mal ausgenommen). und in den letzten jahren wenig, wo ich das gefühl habe, das möchte ich sehen.

Jetzt ist für beide die Bestätigung gekommen, obere Preisrange die ich angegeben hab, Karten fix.

Jetzt noch eine Kleidungsfrage, ich war als richtig Erwachsener noch nicht in der Staatsoper (:facepalm:), bin jetzt nicht der Anzugfreund, passen auch a schöne Hose/Hemd/Pullover und ein schöneres Jackerl/Mantel? Anzug muss ich nicht unbedingt anziehen...:=

 

Ajo, zugeteilt: Fledermaus, Zauberflöte

GALERIE MITTE RECHTS      5

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Madame Butterfly

Also ich war auch erst einmal in der Oper (Carmen) und wir haben uns schon aufgebretzelt, wär aber so nicht notwendig gewesen. Würde aber schon schöne Hose, Hemd und eventuell Sakko vorschlagen. Es war ein Erlebnis - aber ich müsste das jetzt nicht regelmäßig machen (also einmal im Monat oder so). Wir haben es noch mit einem Aufenthalt im Huth da Max kombiniert, war schon fein :)

Ich bin mehr der Musicaltyp und da hat Wien ja auch einiges zu bieten. Prinzipiell finde ich die Musicals, die längere Zeit irgendwo sind (also Raimund oder Ronacher) besser als die, die auf Tour in die Stadthalle oder ins Museumsquartier kommen, obwohls da auch immer auf die Produktion ankommt. Jetzt im Sommer gibts auch einige tolle Open Air Musicals oder Sommerbühnen, halt nicht direkt in Wien. Ich schau mir z.B. Bruno in Brunn an (Maja Haakvort Production), Bonnie und Clyde in Baden und Die drei Musketiere in Winzendorf. In Staatz gibts auch immer was - das ist von der Kulisse her auch sehr beeindruckend.

Volksoper war ich auch schon für einige Musicals, war auch immer sehr nett. Ansonsten würd ich auch gern mal ins English Theater gehen :)

bearbeitet von Khecari

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Rapid. Immer. Überall.
cmburns schrieb vor 1 Stunde:

Jetzt noch eine Kleidungsfrage, ich war als richtig Erwachsener noch nicht in der Staatsoper (:facepalm:), bin jetzt nicht der Anzugfreund, passen auch a schöne Hose/Hemd/Pullover und ein schöneres Jackerl/Mantel? Anzug muss ich nicht unbedingt anziehen...:=

EIGENTLICH muss jetzt hier die antwort unbedingt anzug lauten, aber nachdem die sitten verfallen und auch Institutionen wie die Oper nicht ausgenommen sind (vor allem sitzen tlw schräg gekleidete asiatische touristen in jogginghosen auf den ganz teuren plätzen, die Blicke der alteingesessenen abobesitzer sind immer toll :D) würd ich sagen fährst mit einer schönen dunklen (stoff-)hose + hemd schon ganz gut. Man geht aber eh so selten, da kann man sich schon mal in die schöne Panier werfen :D ich hab eigentlich immer anzug ohne krawatte dann im endeffekt genommen, das funktioniert am besten und ist eigentlich erstaunlich bequem ;)

absoluter experte: @halbe südfront.

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Intendantin Badora verlässt Volkstheater

http://wien.orf.at/news/stories/2921167/

 

insofern täte ich da im herbst schon noch das eine oder andere mal ins volkstheater schauen, wer weiß, wie es zukünftig wird.

 

 

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  • 3 weeks later...
Marcel Prawy in Ausbildung

ich bin ein sehr begeisterter opernliebhaber und gehe regelmäßig auf den galeriestehplatz, so etwa 80 mal im jahr.

also zur oper kann ich dir jederzeit tipps geben, ich kenn den zuschauerraum fast wie meine westentasche.

willst du günstig sitzen, musst du einige dinge bedenken.

erstens: der vorverkauf beginnt online zwei monate vor der vorstellung. allerdings kann bei beginn des vorverkaufs eine veranstaltung schon restlos ausverkauft sein, weil so viele vorbestellungen eingegangen sind, im normalfall sind dies die opern mit netrebko, kaufmann, domingo und ähnlich grossen namen. von anderen "klingenden" namen wie schrott oder mittlerweile eh auch domingo soll man sich künstlerisch nicht täuschen lassen, aber das ist eine andere geschichte. 

zweitens: die kategorie. die günstigste (sichtbehinderung, um die 15 bis 17 euro) kann schätze bieten, wenn man das haus kennt, ansonsten sollte man tunlichst die finger davon lassen. die zweitgünstigste kategorie ist da schon besser, man sieht von allen plätzen die bühne, allerdings bei seitenplätzen nicht immer alles, wenn sich z.b. etwas im hinteren eck der bühne abspielt. die drittgünstigste kategorie ist so um 50 euro herum. da kann man bedenkenlos nehmen, man wird gute sicht und meistens auch sehr gute akustik haben. geht man zum ersten mal mit der gattin schön in die oper und will man trotz schmaler börse dabei glänzen, kauft man drittgünstigste kategorie, meist zwischen 48 und 65 euro, je nach vorstellung.

drittens: nicht erlaubt ist der zutritt in kurzen hosen, in ripped jeans und natürlich auch in jogginghosen. ebenso abzunehmen sind kapperl. eine ordentliche hose, normale schuhe und ein t-shirt sind absolut ok, wenn man am dienstagabend geht, ich persönlich bin in der warmen jahreszeit immer mit sockenlosen sandalen dabei, denn das ist auch kein verstoss gegen den dresscode und sorgt für angenehme kühlung. 

viertens: nicht zu unterschätzen: das benehmen. man geht nicht auf den fussballplatz, man geht nicht ins kaffeehaus, man geht in die oper. das bedeutet: man ist einigermaßen nüchtern, man verhält sich ab dem moment, in dem die musik einsetzt, mucksmäuschenstill. DAS HANDY IST AUSGESCHALTET UND BLEIBT IN DER TASCHE!!!!!!!!!!! man redet nicht darüber, dass man diese oder jene melodie erkennt. man erkennst sie, schön, ist auch nicht ungewöhnlich, aber das flüstern stört besagte melodie. desweiteren gibt man einem star keinen auftrittsapplaus, bloss weil seine rolle verlangt, dass er sich dem publikum zeigt. ebenso klatscht man erst, wenn der dirigent die arme fallengelassen hat. ist der taktstock erhoben, gibt es keinen applaus. dies ist besonders zu beachten, wenn man neu ist.

und wenn man dann wirklich zum ersten mal und unbedarft in die oper geht, dann ist die auswahl des stückes sehr wichtig. nie falsch liegt der anfänger mit den donizetti-inszenierungen in der staatsoper, l'elisir d'amore ist ein sicherer tipp - schöne traditionelle inszenierung (otto schenk), leichte musik, lustiges thema, nicht allzu langes stück. oder don pasquale, auch donizetti.

dies mein persönlicher guide für staatsopernanfänger.

volksoper.... tja. da kann man gleich ein musical anschauen, mit oper hat es dort wenig zu tun, nur das opern gespielt werden, weist darauf hin. anschauen kann man sich dort allerdings die inszenierung der traviata, die ist schön. 

zauberflöte in der volksoper unter der woche sollte man tunlichst meiden (schüler!!!)

theater an der wien: klein, daher weniger fancy als die staatsoper, aber wenn es einem um die musik geht, sollte man dieses haus definitiv nicht links liegen lassen. ich hab dort ein abo, werden eh nur acht opern pro saison gespielt, aber die musikalische qualität stimmt dort, ist bei stagione-betrieb aber eh ein muss, sonst kannst zusperren. allerdings sollte man in diesem haus beim kauf von sitzplätzen immer seine eigene körpergrösse einkalkulieren und hier sind nicht immer die teureren die besseren karten. bin schon mal teuer eingezwängt gesessen, dass ich dachte, ich kann nie wieder normal gehen. wohingegen die billigsten plätze in der hintersten reihe der dritten etage eine sagenhafte beinfreiheit haben. der vorteil dort ist auch, dass man zwischendurch aufstehen kann, weil hinter einem nur noch die wand ist. 

kammeroper: nachwuchsbühne des theater an der wien und deshalb eine lotterie, die sogar eher teuer ist.

wenn also mal wer fragen zur oper hat, einfach marco lecco-mio fragen, uns italienern ist sie ja in die wiege gelegt.

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Grantscherm
Marco Lecco-Mio schrieb vor 9 Stunden:

iwenn also mal wer fragen zur oper hat, einfach marco lecco-mio fragen, uns italienern ist sie ja in die wiege gelegt.

super beitrag ! :yes:

da fällt mir mein erster besuch in der staatsoper ein. war so mitte/ende der 90er....einfach spontan hingefahren und am stehplatz stellung bezogen. il trovatore mit agnes baltsa. die hütte brechend voll, am stehplatz bist dir vorgekommen wie in der u1 zur stoßzeit. elendig heiß und kein platz. dazugekommen ist noch, dass ich von der handlung überhaupt keine ahnung hatte und die steherei furchtbar mühsam war. nur der chor der zigeuner hat mich dann doch für mein leid entschädigt. trotzdem hab ich nach dem zweiten akt abgebrochen und bin nach hause gegangen. ich hab mir aber kurz darauf einen opernführer zugelegt und mich ein wenig mit der materie auseinandergesetzt. der große auskenner bin ich zwar nicht, aber die wichtigsten werke von verdi, donizetti, mozart, puccini, etc. habe ich gesehen. wagner wird ein eigenes "projekt" für mich sein. leider komme ich viel zu selten dazu, hab aber deswegen auch einige blurays in der sammlung. so habe ich mir z.b. anna bolena mit netrebko und garanca geholt, weil mich die damalige orf ausstrahlung sehr angesprochen hat. das liveerlebnis kanns aber natürlich nicht ersetzen.

für einsteiger kann ich auch die vorstellungen in gars/kamp empfehlen. da hab ich jetzt schon einiges gesehen und war (für mein opernverständnis) jedesmal schwer angetan. wenn das wetter passt, hat das schon charme. auch wenn die staatsoper eben schon "die staatsoper" ist.

mailand oder auch verona würden mir schon mal sehr taugen. oder vielleicht auch mal bayreuth wenn ich mich mal intensiv mit wagner auseinandergesetzt habe. mal schauen ob ich das in diesem leben noch hinbekomme.

bearbeitet von Pompfinewra

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Marcel Prawy in Ausbildung
Pompfinewra schrieb am 12.7.2018 um 09:07 :

super beitrag ! :yes:

da fällt mir mein erster besuch in der staatsoper ein. war so mitte/ende der 90er....einfach spontan hingefahren und am stehplatz stellung bezogen. il trovatore mit agnes baltsa. die hütte brechend voll, am stehplatz bist dir vorgekommen wie in der u1 zur stoßzeit. elendig heiß und kein platz. dazugekommen ist noch, dass ich von der handlung überhaupt keine ahnung hatte und die steherei furchtbar mühsam war. nur der chor der zigeuner hat mich dann doch für mein leid entschädigt. trotzdem hab ich nach dem zweiten akt abgebrochen und bin nach hause gegangen. ich hab mir aber kurz darauf einen opernführer zugelegt und mich ein wenig mit der materie auseinandergesetzt. der große auskenner bin ich zwar nicht, aber die wichtigsten werke von verdi, donizetti, mozart, puccini, etc. habe ich gesehen. wagner wird ein eigenes "projekt" für mich sein. leider komme ich viel zu selten dazu, hab aber deswegen auch einige blurays in der sammlung. so habe ich mir z.b. anna bolena mit netrebko und garanca geholt, weil mich die damalige orf ausstrahlung sehr angesprochen hat. das liveerlebnis kanns aber natürlich nicht ersetzen.

für einsteiger kann ich auch die vorstellungen in gars/kamp empfehlen. da hab ich jetzt schon einiges gesehen und war (für mein opernverständnis) jedesmal schwer angetan. wenn das wetter passt, hat das schon charme. auch wenn die staatsoper eben schon "die staatsoper" ist.

mailand oder auch verona würden mir schon mal sehr taugen. oder vielleicht auch mal bayreuth wenn ich mich mal intensiv mit wagner auseinandergesetzt habe. mal schauen ob ich das in diesem leben noch hinbekomme.

danke für das kompliment zum beitrag.

ich muss schon sagen, der troubadour mit der baltsa ist schon ein besonderes ereignis, von dem viele alteingesessene (gesessen! ha!) vom stehplatz heute noch schwärmen.

das stehen ist natürlich nicht jedermanns sache, aber der fehler ist nicht die entscheidung für den stehplatz, sondern das stehen während der wartezeit an der kassa. eine oper steht man durch, aber sicher leichter, wenn man die wartezeit an der kassa sitzend verbringen konnte, deswegen hat der stammgast auch immer was zu sitzen dabei. ich bin ein fan der anglerstühle, da drin sitzt man wirklich bequem und man kann die wartezeit in der schlange am allerbesten nutzen, nämlich zum schlafen. stehen ist mir im grunde lieber als sitzen, denn so bequem die sessel aussehen und sich im ersten moment auch anfühlen mögen, nach drei stunden tristan und isolde und noch mit neunzig minuten tristan und isolde vor einem, da sitzt man lieber auf dem boden der stufe der hinteren stehplatzreihe. oder steht. deshalb im theater an der wien auch das abo in der letzten reihe, damit ich zwischendurch aufstehen kann.

wagner ist natürlich so eine sache, die musik ist sensationell, wenn man aber die italiener mit ihren walzern und märschen gewohnt ist, dann ist wagner schon anders, aber man sollte nicht meinen, der hätte keine ohrwürmer geschrieben, bloss weil man sie im ersten moment nicht als solche wahrnimmt, aber wenn man nachts im bett liegt und im kopf immer noch "rheingold, rheingold, reines gold" läuft, ist einem klar, dass ohrwürmer nicht den italienern vorbehalten sind. ebenfalls zu beachten bei wagner: einzelne opern werden meist viermal pro serie (etwa innerhalb zwei wochen) gespielt, der ring des nibelungen wird jedoch meist nur einmal pro saison gespielt, vielleicht zweimal. das heisst theoretisch, dass dann viermal so viel los sein kann, besonders am stehplatz. 

bayreuth war ich auch noch nicht, aber dort kann man wenigstens beim kartenkauf schon mal nichts falsch machen, weil man von allen plätzen aus dieselbe sichtqualität hat (wagner selbst hat das haus entworfen).

mailand allerdings hat massiv abgebaut. die scala hat das, was manche vereine im fussball haben, nämlich ein fanproblem. da werden grossartige sänger von der bühne gebuht, bloß weil sie keine italiener sind (beczala singt dort nicht mehr, er ist nicht der einzige) oder weil sie als italiener nicht in italien ihr stammhaus haben (alagna, als kind ausgewandert, wurde runtergebuht, kommt nie wieder. bartoli hat ihr stammhaus in zürich, wurde deswegen ausgebuht, hat sich künstlerisch gerächt, indem sie an diesem abend alles in grund und boden gesungen hat und danach gesagt hat, sie möchte nicht mehr an der scala singen), die qualität hat unter diesem nationalismus natürlich gelitten.

ein wort noch zum staatsopernstehplatz und zur akustik.

die beste sicht hat man immer vom parterrestehplatz, alle plätze sind genau gegenüber der bühne. für eine gute akustik sollte man dort aber in den ersten drei oder vier reihen stehen, dahinter, wenn mal die seitlichen wände begonnen haben, verlieren sich die stimmen und der orchesterklang ist sehr dominant. früh kommen ist also hier ein muss. 

der balkonstehplatz ist an den seiten, man sieht die ganze bühne, solange sich nicht etwas im hinteren "kurzen" eck abspielt. wer gern das orchester sieht und den dirigenten (das sind nicht so wenige), für den ist der balkon perfekt. dieser bereich wir von den wenigsten genommen, daher kann man diesen bereich für eine ordentliche sicht und akustik wählen, wenn man spät dran ist.

am galeriestehplatz ist es für die akustik fast egal, wo man steht, allerdings ist für eine gute sicht entscheidend, dass man entweder früh kommt oder sich im haus auskennt. meist stellen sich die leute erst an den seiten hin, bevor sie in der mitte die letzte reihe nehmen, bloss weil man sich bei der nicht mehr nach vorne anlehnen kann, sondern nur nach hinten. nachteil der hervorragenden akustik auf der galerie: man hört wirklich jedes zuckerl, das aus dem papierl gewickelt wird, jeden huster, jeden kratzer und jedes geflüster. hustet jemand in einer parterreloge, hört man es auf der galerie. das ist mir auch erst aufgefallen, als ich mal beim ring des nibelungen am balkon gestanden war und nachher wieder auf der galerie oben.

ein wort noch zu live und zur übertragung: absolut unvergleichbar. ich persönlich bewerte keine opernsänger, die ich nicht live gehört habe. es ist hier nicht leicht zu beschreiben, aber live hört man dann, ob jemand ohne schwierigkeiten bei einer pianostelle übers orchester "drübersingen" kann oder forcieren muss. und ob jemand einen langen ton ohne tremolo halten kann. hier trennt sich die spreu vom weizen oder anders gesagt, hier hört man den unterschied zwischen einem terfel und einem rumetz (wers kenn).

so. ein ganz kurzer beitrag zum stehplatz. merkt man sicher nicht, dass ich hin und wieder dort bin...

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Marcel Prawy in Ausbildung

mich freuts ja, dass es so einen thread überhaupt schon gibt und es offenbar auch hier leute gibt, die die oper mögen.

ich muss zugeben, je öfter man geht, desto anspruchsvoller und genauer wird man beim hinhören. 

von den stars mag ich derzeit den florez am liebsten, er ist zwar arrogant und kümmert sich einen dreck um regieanweisungen, aber stimmlich wird er von mal zu mal besser und wird in der nächsten zeit interessante partien angehen können. der kaufmann hat sich seine stimme ja ruiniert, hörte sich aber heuer im chenier schon wieder wesentlich besser an als letztes frühjahr bei der tosca, so ein richtiger fan bin ich aber nicht.

sehr gern mag ich von den tenören (halt auch belcanto und wenig dramatisches, trotzdem) den john tessier, kanadier mit einer sehr hohen stimmlage, muss man mögen. heuer hat ein gewisser benjamin bernheim an der staatsoper debütiert (nemorino im liebestrank), war eine positive überraschung. 

edit: beczala ganz vergessen. derzeit sicher einer der besten dramatischen tenöre, wenn nicht der beste.

von den baritonen mag ich sehr gern den tezier und vor allem den carlos alvarez. ewig schade um den hvorostovsky!!

bässe: ain anger (nächste saison leider nur in nabucco zu hören) ist der hammer, jongmin park ist ein luxus-ensemblemitglied und rené pape find ich auch stark. 

bei den frauen bin ich ein grosser fan von der peretyatko, die netrebko war bei der premierenserie vom troubadour sensationell, danach auch noch gut, aber den höhepunkt hatte sie wohl 2015 oder 2016, schätz ich mal. dass sie neuerdings immer nur mit gatten auftritt, wird ihr schaden, denn der ist technisch zwar ok, aber die stimme ist einfach furchtbar. man merkt diesen umstand übrigens auch schon an der stehplatzkassa, als sie zum letzten mal an der staatsoper war, hätte ich mich satte drei stunden später anstellen können, wer auf den stehplatz geht, weiss, was das bedeutet.

eine lieblingssängerin von mir, allerdings erst einmal und wahrscheinlich sehr lange nicht mehr an der staatsoper zu hören, ist gaelle arquez. sie singt barockoper und wird eher am theater an der wien zu hören sein. diese frau sieht auch unfassbar gut aus und wenn sie den mund zum singen aufmacht... zum niederknien. und unglaublich unterschätzt. müsste aufgrund ihrer sagenhaften stimme und ihres umwerfenden aussehens wesentlich mehr bekanntheit haben, aber wenn man für gewisse dramatische rollen ungeeignet ist, ist man in der opernwelt offenbar ein niemand. gaelle arquez. geheimtipp.

edit: grad nachgeschaut. die arquez wurde für bregenz gebucht und singt dort die carmen. das ist gut. die rollen gehen also schon in eine staatsoperntaugliche richtung. die stimme müsste ohnehin gross genug sein. freut mich sehr.

ein super mezzo ist luciana d'intino, in den tiefen tönen unschlagbar.

gut fand ich auch immer die stoyanova, leider gehen da auch schon einige rollen nicht mehr, mal sehen, wie ihre tochter, die auch opernsängerin ist, sich entwickelt...

letztes jahr noch ensemblemitglied, heuer leider schon in der grossen weiten opernwelt zuhause und nur noch selten in wien, ist die kleine maria nazarova. meist nur in nebenrollen zu hören (oscar in "un ballo in maschera"), aber ein glasklarer und sehr beweglicher sopran und sie ebenso beweglich im spiel. die mag ich sehr und ich find schade, dass sie nächste saison nur in der fledermaus zu hören ist. (wahrscheinlich eh auch woanders, vielleicht musikverein, aber das weiss ich nicht, da ich mich in erster linie für oper interessier)

alle anderen, die ich auf aufnahmen gehört hab, ob die namen jetzt freni oder pavarotti (den alten stehplatzlern stehen die tränen in den augen, wenn man den pavarotti erwähnt) lauten, kann ich nicht in der gleichen art und weise bewerten wie die, die ich live gehört hab, insofern sind meine favoriten den meisten wahrscheinlich eher unbekannt, sieht man vom florez oder vom kaufmann ab.

natürlich hat jeder opernliebhaber auch sänger und sängerinnen, die er nicht mag und oft genug sind das namen, die andere zum schwärmen bringen. 

die ich live gehört hab:

ramon vargas, ein schreihals, bei dem kein hoher ton natürlich klingt, alles ist gepresst.

erwin schrott - nomen est omen. ein super schauspieler, der damit viele schwächen überdecken kann, aber wenn man sich halbwegs auskennt und einigermaßen genau hinhört, eine katastrophe, nicht anders zu beschreiben. und ist natürlich nur auf diesem gehalts- und bekanntheitslevel, weil er der erste mann der netrebko war.

und leider auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass der ehemals grossartige tenor placido domingo sein eigenes denkmal demoliert, baritonrollen angeht, obwohl er nicht mal ein durchschnittlicher bariton ist, dirigiert, obwohl er kein dirigent ist und zumindest bis letztes jahr jede noch so würdevolle rolle als jugendlichen liebhaber angelegt hat, was zum teil hochnotpeinlich war. (2016 ist er der marina rebeka am opernball vor laufenden kameras zugestiegen, dass man glauben musste, er hatte eine überdosis viagra intus) aber gut, letzteres dürfte ihm schon jemand gesagt haben, heuer war der alte germont schon eher ein vater, vor zwei jahren war er noch ein geiler bock.

sorry für die überlänge, aber wenn man mich beim thema oper nicht stoppt oder gar fragen stellt, komm ich vom hundertsten ins tausendste. 

jedenfalls - wenn man die musik mag, dann sollte man sich gut überlegen, ob man mal in die oper geht, denn es besteht absolute suchtgefahr.

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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