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Marcel Prawy in Ausbildung

03.12.19 - TOSCA - staatsoper

heute wurde die zweite aufführung der aktuellen tosca-serie, die aus drei abenden besteht, über die bühne der wiener staatsoper gebracht. wer am samstag bei der ersten vorstellung war, mußte heute abstriche machen. schon der mesner alexandru moisiuc lieferte einen wesentlich rauheren stimmlichen auftritt ab, es scheint, als wäre das ensemblemitglied gesundheitlich angeschlagen und als stünde kein ersatz zur verfügung. dem rumänen ist zu wünschen, dass er sich bis freitag gut erholen kann. 

ryan speedo green war ein solider angelotti, wolfram igor derntl einer der besseren spoletta-darsteller, igor onishchenko war ein leiser sciarrone, ayk martirossian sang die kleine partie des schließers ebenso sicher wie maryam tahon den hirtenjungen. 

am samstag hatten sowohl evgenia muraveva als tosca, als auch joseph calleja als cavaradossi einen wesentlich besseren abend als heute. muraveva litt schon bald unter dem heute wieder etwas lauteren spiel der wiener philharmoniker und hatte immer mit einem unangenehmen vibrato zu kämpfen, während calleja auch schon nach der ersten szene abgenutzt klang und in den höheren lagen zumachte und heiser klang. das "vittoria" brachte er gut über die bühne, bei der arie im dritten akt dürfte er schon das ende herbeigesehnt haben. 

zu verdanken sind diese sängerischen schwächen zum teil natürlich auch dem musikalischen leiter des heutigen abends, marco armiliato. der italiener dirigierte natürlich auswendig und hat er am samstag noch gnade walten lassen, so war die schonfrist für muraveva heute vorbei und so manches mezzoforte ein fortissimo. 

eine bank und selbstverständlich der alles überstrahlende star des abends war wieder der scarpia von bryn terfel. nicht nur ist es eine echte befriedigung, ihm zuzuhören, denn nur die wenigsten baritone schaffen es, diese äusserst anspruchsvolle partie auf hohem niveau zu singen, es ist auch eine wahre freude, ihm zuzusehen, denn er gehört zu den absolut besten schauspielern unter den opernsängern. er bringt den widerlichen bösewicht scarpia mit einer arroganz und niedertracht auf die bühne, die seinesgleichen sucht. sein untergebener polizeiagent spoletta kassiert von seinem chef schon mal einen kopfstoß in bester britischer kneipenschlägermanier, dann wieder reichen kleinste handzeichen, schon wird ihm servil der fächer gereicht. der derzeit beste scarpia, zumindest hat sich bei mir noch kein besserer vorgestellt. 

die tosca wird am freitag ein letztes mal in diesem kalenderjahr gespielt, der waliser terfel rechtfertigt einen besuch allemal und sollten seine kollegen, so wie heute, einen schwächeren abend erwischen, kann man sich damit trösten, dass die nächste gute tosca oder der nächste gute cavaradossi bald kommt, während man auf den nächsten richtig guten scarpia vielleicht noch etwas warten wird müssen. zeljko lucic und erwin schrott versuchen sich in dieser saison in wien auch noch in dieser partie. die latte liegt hoch.

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Baltic Cup Champion

Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, Edward Albee

Das große Ehedrama rund um ein älteres Ehepaar welches "den totalen Krieg" beginnt, während ein jüngeres Ehepaar zu Besuch is, und dieses mitten ins Schlachtfeld mithinein zieht, ist im Burgtheater in einer sehr harten Inszenierung von Martin Kusej zu sehen.
Auf einer verknappten, sehr schmalen Bühne, einer Art Laufsteg, konzentriert sich diese Inszenierung auf das Wesentliche - den Text und die intensive Darstellung der Charaktäre durch ein großartiges Ensemble.
Hervorragend in Szene gesetzt wurde das jüngere Paar.
Elma Stefania Agustsdottir spielte, als Einspringerin für Nora Buzalka, die junge und naive Honey mit viel Charme, humorvoll und einem zuckersüßen Akzent.
Johannes Zirner war als Nick zu sehen, der ebenso wie seine Frau Honey nie ganz versteht wie ihm geschieht. Sehr überzeugend zeichnet er die Figur. Getrieben von den durch Alkohol völlig enthemmten Gastgebern, selbst nicht mehr Herr seiner Sinne durch das Besäufnis, gerät der Alpha-Mann arg in Bedrängnis, bleibt aber bis zum Ende schäbig und selbstsüchtig.
Am Ende ist man überzeugt, dass dieses Ehepaar nicht weniger Probleme haben wird als das eigentliche Katastrophenpaar.
Die starke, dominante Frau Martha, wurde von der grandiosen Bibiana Beglau dargestellt. Mit vollem Körpereinsatz, mit riesigen Emotionen, mit sprachlicher Brillanz reizt sie ihren Mann und ihre Gäste, versucht den Verlauf dieser verhängnisvollen Nacht zu dominieren. Letztendlich ist sie aber zerbrechlicher als sie das von sich selbst gedacht hat.
Der vermeintliche Waschlappen, ohne Mumm in den Knochen, George, wird von Norman Hacker sensationell gespielt. Frustriert, kleinlaut, dann aber intrigant, hinterlistig, plötzlich in die Führungsrolle wechselnd und am Ende auch triumphierend und gönnerhaft - all das bringt Hacker hier auf die Bühne, mit darstellerischer Exzellenz, mit aller Macht. Trotz all der Häme, Hiebe und Niederschläge, am Ende wirkt er wie ein Sieger.
Martin Kusej und seine hervorragenden Darsteller haben das Stück glanzvoll und äußerst sehenswert umgesetzt. Bravo!

 

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Baltic Cup Champion
Mord im Orientexpress, Agatha Christie
 
Bestes Unterhaltungstheater bietet die Bearbeitung Von Agatha Christies Krimi von Ken Ludwig in den Kammerspielen der Josefstadt. Die Einstiche im Mordopfer hat er von 12 auf 8 reduziert und damit auch die Größe des Ensembles auf theaterfähiges Maß geschrumpft.
Werner Sobotkas Inszenierung ist für die Kammerspiele maßgeschneidert. Die Handlung konzentriert sich auf den Orientexpress, welcher stilvoll dargestellt wird, nur ein kurzes Vorspiel in einem Hotelrestaurant in Istanbul gibt es. Elegante Kostüme aus der Zwischenkriegszeit, wunderschöne Kulissen für Salonwagen und Schlafwagen, Dampf der Lokomotive, Schneegestöber, am Zug vorbeiziehende Landschaft - alles wie man sich das vorstellt.
Ein sehr spielfreudiges Ensemble bringt die Geschichte schwungvoll und herrlich kurzweilig durch den Abend.
Markus Kofler mimt treffsicher zuerst den arroganten Kellner im Istanbuler Hotel und dann den Schaffner Michel im Zug. Johannes Seilern überzeugt als Direktor der Wagon Lits Monsieur Bouc. Wunderbar komisch ist Therese Lohner in der Rolle der Greta Ohlsson. Marianne Nentwich ist eine stolze Prinzessin Dragimiroff, ständig in Sorge um ihre Helferin Greta und immer in Angst vor den Bolschewiken. Paul Matic gibt den Samuel Ratchett alias Casetti herrlich unsympathisch und in Doppelrolle auch noch den Oberst Arbuthnot stilsicher. Alexandra Krismer überzeugt als die Geliebte des Oberst Mary Debenham ebenso wie Martin Niedermair als Hector MacQueen, Sekretär des Opfers. Große Bühnenpräsenz strahlen Ulli Maier als Mrs. Hubbard und Michaela Klamminger als Gräfin Andrenyi aus. Wunderbar bewältigt Siegfried Walther die Rolle des großen Detektivs Hercule Poirot. Weder kopiert er Peter Ustinov, noch einen anderen seiner berühmten Vorgänger. Mit ganz eigenem Charme stellt er den schrulligen Detektiv liebenswert und sympathisch dar.
Ein durchgehend unterhaltsamer Theaterabend!
 

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V.I.P.

Es hat sich jetzt zufällig ergeben, dass ich mir morgen Lohengrin im Salzburger Landestheater anschaue. Muss ich mich da vorbereiten oder kann ich da einfach so hingehen ohne Infos eingeholt zu haben? Also, ich lese mir jetzt mal eine Zusammenfassung durch. 

Das Stück dauert ja über vier Stunden, mal schauen, ob ich das dapack. :feier: 

Und wehe, da kommen wieder so Leute im Sandler-Look ins Theater, dann gibts vorort a Ragerei und danach a saftige Mail an die Geschäftsführung des Theaters. Das war ja bei Oberon schon so peinlich damals. :facepalm:

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Baltic Cup Champion
pironi schrieb Gerade eben:

Es hat sich jetzt zufällig ergeben, dass ich mir morgen Lohengrin im Salzburger Landestheater anschaue. Muss ich mich da vorbereiten oder kann ich da einfach so hingehen ohne Infos eingeholt zu haben? Also, ich lese mir jetzt mal eine Zusammenfassung durch. 

Das Stück dauert ja über vier Stunden, mal schauen, ob ich das dapack. :feier: 

Und wehe, da kommen wieder so Leute im Sandler-Look ins Theater, dann gibts vorort a Ragerei und danach a saftige Mail an die Geschäftsführung des Theaters. Das war ja bei Oberon schon so peinlich damals. :facepalm:

 

Lass dich nicht von Leuten ohne Stil ärgern. ;)

Lohengrin ist eines der schönsten Opernwerke überhaupt. Ein Meisterstück von Wagner, welches mir persönlich besser gefällt als Parsifal (aber da steh ich ziemlich alleine da), nur der Ring in seiner Gesamtheit steht da noch darüber. Lies dir nur die Synopsis des ersten Aktes durch, das reicht und erhält ein weing Spannung. Die Handlung ist im Prinzip einfach zu verstehen, die Musik ist fantastisch. Sehr viele Melodien kennt man auch aus unzähligen Filmen. "Treulich geführt" ist das am zweitöftesten gespielte Musikwerk überhaupt (nach "Happy Birthday to you"), die Gralserzählung das wohl schönste Stück Musik welches ich je gehört habe. Mir persönlich vergeht die Zeit immer viel zu schnell, ich würde das auch 6 oder 7 Stunden lang aushalten. Mein nächster lohengrin ist am 9. Jänner in der Staatsoper mit dem großartigen Piotr Beczala, Linda Watson und Cornelia Beskow, und Plätzen in der 1. Reihe. =)

Ich wünsche dir sehr viel Vergnügen, eine schöne Inszenierung, tolle Stimmen, ein gut aufgelegtes Orchester und, dass du diese Musik so genießen kannst wie ich es immer tue.

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V.I.P.
halbe südfront schrieb vor 13 Minuten:

 

Lass dich nicht von Leuten ohne Stil ärgern. ;)

Lohengrin ist eines der schönsten Opernwerke überhaupt. Ein Meisterstück von Wagner, welches mir persönlich besser gefällt als Parsifal (aber da steh ich ziemlich alleine da), nur der Ring in seiner Gesamtheit steht da noch darüber. Lies dir nur die Synopsis des ersten Aktes durch, das reicht und erhält ein weing Spannung. Die Handlung ist im Prinzip einfach zu verstehen, die Musik ist fantastisch. Sehr viele Melodien kennt man auch aus unzähligen Filmen. "Treulich geführt" ist das am zweitöftesten gespielte Musikwerk überhaupt (nach "Happy Birthday to you"), die Gralserzählung das wohl schönste Stück Musik welches ich je gehört habe. Mir persönlich vergeht die Zeit immer viel zu schnell, ich würde das auch 6 oder 7 Stunden lang aushalten. Mein nächster lohengrin ist am 9. Jänner in der Staatsoper mit dem großartigen Piotr Beczala, Linda Watson und Cornelia Beskow, und Plätzen in der 1. Reihe. =)

Ich wünsche dir sehr viel Vergnügen, eine schöne Inszenierung, tolle Stimmen, ein gut aufgelegtes Orchester und, dass du diese Musik so genießen kannst wie ich es immer tue.

Vielen Dank wie immer für diese Infos! :) 

 

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Benjamin Bruns ist auch eine gute Besetzung der Titelpartie und die Inszenierung wirkt auf den ersten Blick spektakulär. Die Kritiken der Premiere waren auch sehr positiv. Einem tollen Opernabend in der ehrwürdigen Felsenreitschule sollte also nichts im Wege stehen. :super:

 

Marco Lecco-Mio schrieb vor 12 Minuten:

die beste oper, um bei wagner einzusteigen, eigentlich.

 

Das habe ich auch beherzigt und ich habe es nicht bereut. Ich liebe diese Oper!

 

Marco Lecco-Mio schrieb vor 13 Minuten:

unbedingt durchhalten!

 

DAS ist alternativlos. Der finale Akt ist einfach nur grandios.

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Marcel Prawy in Ausbildung

06.12.19 - TOSCA - staatsoper

nach den beiden ersten wurde auch die dritte und letzte vorstellung der momentanen tosca-serie besucht und erneut entschädigte der walisische weltklassebariton für ein ansonsten höchst durchschnittliches ensemble. haben sich bei den debüts von evgenia muraveva (hausdebüt tosca) und joseph calleja (wiener rollendebüt cavaradossi) sowohl debütanten, als auch orchester und dirigent noch zusammengerissen, so ist man danach zusehends in alte gewohnheiten verfallen. 

so leitete der italiener marco armiliato, einer der meistdirigierenden musikalischen leiter des hauses, das orchester der staatsoper zu phasenweise zu lautem spiel an, so patzten die hörner im zweiten akt und so polterte alexandru moisiuc als mesner durch den ersten akt. die fahne des hausensembles hielten dafür ryan speedo green als angelotti und der unverwüstliche wolfram igor derntl als spoletta hoch, die ihre partien mehr als nur solide über die bühne brachten. 

evgenia muraveva als tosca geriet heute, wie auch schon am dienstag, an ihre grenzen, ebenso war sie auch zum teil auf der suche nach dem richtigen ton. ein zufriedenstellendes "vissi d'arte" brachte ihr wohlwollenden, aber keineswegs überschwänglichen applaus ein. für den cavaradossi dürfte joseph calleja über einen zu tiefen tenor verfügen, der malteser mühte sich in den höhen, während die spitzentöne sowieso kläglich heiser klangen, dies hat sich durch die ganze serie gezogen. 

zu bryn terfel muss man kaum noch worte verlieren, sein mühelos kraftvoller bariton hob das niveau des abends massiv an und sein spiel ist unerreicht. mit erwin schrott und, subtiler, simon keenlyside ist er unter den besten schauspielern unter den sängern. als sciarrone war igor onishchenko aufgeboten, ayk martirossian war der schließer und maryam tahon der hirtenjunge. 

mit der heutigen aufführung ging eine serie zu ende, die zwischen weltklasse und rumpelgesang schwankte, immer deutlicher wird die lücke, die alfred sramek hinterlassen hat, ebenso deutlich wurde in diesen tagen, wie schwierig diese oper zu besetzen ist. der scarpia ist eine partie, an der gute sänger reihenweise scheitern, umso erfreulicher war der wienbesuch von bryn terfel, der 2020 mit einem solistenkonzert zurückkehrt. schade, dass man an seiner seite die junge muraveva ins kalte wasser gestoßen hat, anstatt eine erfahrene tosca zu engagieren. was bleibt, ist, sich auf die kommenden serien der besten oper von giacomo puccini zu konzentrieren, mit zeljko lucic kommt ein interessanter scarpia in der nächsten und mit erwin schrott ein glänzender bösewicht in der übernächsten, in der brian jagde als cavaradossi sein hausdebüt neben sonya yoncheva als tosca hat. sehr gespannt, das durchaus aber auch mit gemischten gefühlen, blicke ich jetzt der sonntäglichen uraufführung entgegen.

bearbeitet von Marco Lecco-Mio

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Baltic Cup Champion
Marco Lecco-Mio schrieb vor 2 Stunden:

 sehr gespannt, das durchaus aber auch mit gemischten gefühlen, blicke ich jetzt der sonntäglichen uraufführung entgegen.

 

Die Inszenierung ist spektakulär, die Besetzung teilweise außerordentlich, teilweise höchst ungewöhnlich (Stichwort: Justin Vivian Bond), das Stück selbst gut umgesetzt und äußerst spannend in Szene gesetzt. - soweit die positive Kritik zur Generalprobe (besucht von meiner Schwester). Von der Musik muss man sich überraschen lassen. Es handelt sich um eine zeitgenössische Oper und die Neue Musik ist nicht jedermanns Sache. Für Freunde der zeitgenössischen Oper ist Olga Neuwirth aber eine bekannte Größe.

Ich bin voller Vorfreude und positiver Anspannung (meine Nichte singt ja auch mit), traue mir mittlerweile auch zu die zeitgenössische Oper in mein Repertoir aufnehmen zu können.

Eine Frage: Wann ungefähr sollte sich meine Nichte anstellen, damit sie einen brauchbaren Stehplatz ergattert? Ticket hat sie schon.

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Marcel Prawy in Ausbildung
halbe südfront schrieb vor 3 Minuten:

Eine Frage: Wann ungefähr sollte sich meine Nichte anstellen, damit sie einen brauchbaren Stehplatz ergattert? Ticket hat sie schon.

ist mittlerweile schwer zu sagen. 

wenn man nicht zum ersten mal im haus ist und weiß, wo man zügig hingeht, reicht es, eine stunde vor beginn beim haupteingang zu sein, so mach ich das mittlerweile fast immer und gehe dann gleich rüber nach mitte-rechts und krieg dort immer gleich zweite reihe mit super sicht auf die bühne. 

ich schätze, dass ansonsten halb fünf reichen sollte, man steht dann schon eine stunde und sollte vielleicht ein stockerl mithaben.

es kann aber auch gut sein, dass nichts los ist. touristen sind halt ein unberechenbarer faktor, der name orlando an sich könnte bekannt sein, das reicht schon, um reinzugehen. 

würd ich nicht um 18 uhr beim haupteingang stehen, würd ich persönlich um vier hingehen und was zum sitzen und zum lesen mithaben.

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Baltic Cup Champion
Die Edda, Isländische Mythologie bearbeitet von Thorleifur Örn Arnarsson und Mikael Torfason
 
Einen wahrlich epischen Beginn bietet die Inszenierung der Edda im Burgtheater. Mystisch, im Nebel verhangen, im Hintergrund ein Feuer lodernd, mit Musik untermalt beginnt die großartige Elma Stefania Agustsdottir die Weissagung der Seherin aus der Völuspa zu rezitieren, ihr folgt Dorothee Hartinger welche den Text auf Deutsch nachrezitiert. Die beiden steigern sich in einen epischen Sprechrausch - "Wisst ihrl, was das bedeutet?" - wird immer wieder gefragt.
Wisst ihr was das bedeutet? Das bedeutet großes, effektvolles Theater mit unglaublich fesselnder Stimmung.
Szenen der isländischen Mythologie werden gespielt, die 3 Nornen, Odin, Frigg, Thor, Freyr, Loki, der Fenriswolf, Skuld, Freyja, Hel, Riesen, Zwerge und viele andere Figuren treten auf. Alles beginnt, alles endet, alles ohne Zeit. Am Anfang war das Nichts, am Ende steht Ragnarök, die Götterdämmerung, am Ende steht wieder das Nichts.
Dem epischen Beginn, vor der nicht weniger epischen Fortsetzung, folgt ein Cut aus heiterem Himmel. Dietmar König stellt eine Szene auf "Pause" und mimt den "Erklärbär", Bühnenarbeiter kommen und verändern die Kulisse, stellen die liegende Weltesche auf, während der Erklärbär die Geschichte verständlich erklärt und eine komödienhafte Sequenz in diese großartige Inszenierung zaubert.
Begleitet wird das Stück von hervorragender Musik, gespielt wird es von einem grandiosen Ensemble. Die kreativ gestalteten Kostüme sind stimmig, die Spezialeffekte beeindruckend.
Elma Stefania Agustsdottir glänzt als Skapanorn und Hel, Jan Bülow als Freyr und Baldur. Gabriel Cazes gibt den Gabriskyr, Marta Kizyma die Midgardschlange. Fast katzenhaft, jedenfalls geschmeidig und elegant bewegt sich Stacyian Jackson als Fenriswolf über die Bühne und versteht es auch das Schlagzeug zu bedienen. Dorothee Hartinger ist als Völva, Riesin, Embla und Frigg vielbeschäftigt, bewältigt diese Aufgabe vorzüglich. Markus Hering überzeugt als Odin, wie auch als Ask und Mikael. Mavie Hörbiger ist großartig als Skuld, Gerd und Elli. Dietmar König brillant als Bergelmir, Mimir, Erklärbär, Thrymur und Galar.
Die 3 größten Leistungen vollbringen Marie-Luise Stockinger als Verdandi, Sif und Thor, Florian Teichtmeister als Loki und Andrea Wenzl als Urd und Freyja.
 
Ein absolutes Muss für Freunde großen, mystischen Theaters!
Ein großartiger Abend, welcher ruhig länger als 3 Stunden hätte dauern dürfen.
 
bearbeitet von halbe südfront

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Baltic Cup Champion
Marco Lecco-Mio schrieb vor 2 Stunden:

ist mittlerweile schwer zu sagen. 

wenn man nicht zum ersten mal im haus ist und weiß, wo man zügig hingeht, reicht es, eine stunde vor beginn beim haupteingang zu sein, so mach ich das mittlerweile fast immer und gehe dann gleich rüber nach mitte-rechts und krieg dort immer gleich zweite reihe mit super sicht auf die bühne. 

ich schätze, dass ansonsten halb fünf reichen sollte, man steht dann schon eine stunde und sollte vielleicht ein stockerl mithaben.

es kann aber auch gut sein, dass nichts los ist. touristen sind halt ein unberechenbarer faktor, der name orlando an sich könnte bekannt sein, das reicht schon, um reinzugehen. 

würd ich nicht um 18 uhr beim haupteingang stehen, würd ich persönlich um vier hingehen und was zum sitzen und zum lesen mithaben.

 

Danke.

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Marcel Prawy in Ausbildung

sollte sie eine karte fürs parterre haben, empfehle ich auf jeden fall, sich um etwa vier, halb fünf bei der normalen stehplatzkassa anzustellen, bei einem galerie- oder gar balkonstehplatz reicht eine stunde vor vorführungsbeginn am haupteingang.

so über den daumen.

ich stell mich mittlerweile, wie gesagt, immer eine stunde vorher an, weil die meisten touristen, die dann vor mir sind, ohnehin nicht wissen, wohin und von mir oben locker überholt werden. ich geh dann immer gleich zur rechten der drei mittleren türen und dort schnurstracks zur zweiten reihe, da geht sich dann eigentlich immer ein sehr guter platz im block halbmitte rechts aus.

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