Zur Geschichte des Sportklub Sturm Graz


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Drinks and KNOWS THINGS
quaiz schrieb vor 21 Minuten:

Ich denke man entscheidet sich in den meisten Fällen als Kind für einen Verein der einem gefällt und bleibt diesen dann zu 90% für immer treu, unabhängig von Erfolg. 

Man mag die Frauen wechseln, aber niemals den Fußballverein!

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wama

meine liebe zu sturm ist fast 50 jahre alt. alles begann damit, dass mich mein vater, ein waschechter gakfan, schon von ganz klein auf zu den roten mitnahm. das höchste der gefühle waren also derbys mit sturm. ich kannte zwar so gut wie alle kickernamen der roten damals, aber so richtig begeistern konnten die mich nie.

irgendwann 1969, ich war 8, nahm mich mein vater zu einem spiel in die gruabn mit, weil dort sein 2. lieblingsklub in österreich, die wiener austria, gegen sturm antrat und das natürlich als haushoher favorit. die austria war damals das non plus ultra in österreich. und was passierte an diesem für mich denkwürdigen tag? sturm schoss die austria mit einem unfassbaren 6 - 3 aus der aus allen nähten platzenden gruabn. dieser kick, diese wahnsinnsatmosphäre vor tatsächlich 15.000! fans, dieser weit rüdere ton als bei roten auf den rängen...ich war entgültig geheilt von den roten und wurde noch während der partie zum glühenden sturmfan...no na!

seither hat sich natürlich nichts daran geändert, auch wenn ich zb. fast mein gefühltes halbes leben lang auf einen auswärtssieg bei rapid warten musste, davon zig male selbst in wien dabei war.

der erste titel überhaupt im cup gegen die admira 1995, die geniale osimära, die geile zeit weit davor unter otto baric, wo man leider den titel in der letzten runde daheim gegen rapid vergeigte,...tausende erinnerungen,...die nie vergehen und über die ich auch heute noch gerne diskutiere.

wer einmal von diesem geilen klub infiziert worden ist, den lässt das nie mehr los. sturm ist und bleibt ein unabdingbar wichtiger bestandteil meines lebens, ohne den mir etwas extrem wichtiges fehlen würde. vieles im leben änderte sich, meine leidenschaft zu sturm hat nie nachgelassen, und es gibt wohl umgekehrt auch kaum etwas in meinem leben, dass mich derart in rage bringen kann wie dieser verein. zum glück lesen hier meine verflossenen nicht mit...denn soviel aufmerksamkeit hatten die wohl nie.

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wama schrieb vor 6 Minuten:

wer einmal von diesem geilen klub infiziert worden ist, den lässt das nie mehr los. sturm ist und bleibt ein unabdingbar wichtiger bestandteil meines lebens, ohne den mir etwas extrem wichtiges fehlen würde. vieles im leben änderte sich, meine leidenschaft zu sturm hat nie nachgelassen, und es gibt wohl umgekehrt auch kaum etwas in meinem leben, dass mich derart in rage bringen kann wie dieser verein. zum glück lesen hier meine verflossenen nicht mit...denn soviel aufmerksamkeit hatten die wohl nie.

Und das völlig zurecht, Sturm ist für die Ewigkeit, egal welche Frau in dein Leben tritt, Sturm war vorher da und Sturm wird auch danach noch da sein.

Du bist mir eh unter den Alten Gruabn-Geschichten beim Sturmnetz 1,2 mal aufgefallen in den Kommentaren da hab ich mir schon gedacht dass du eine sehr lange Historie als Sturm-Fan hast, solange aber hätte ich nicht gedacht, auf die Schnelle glaub ich zu deinen Anfangszeiten war noch nicht einmal meine Mutter auf der Welt :davinci:

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Spitzenspieler

Ich bin am Land aufgewachsen und bei uns gab es nur Sturm Graz, vereinzelt Rapid Fans, logischerweise war keiner GAK Fan.

Das erste Spiel war Ende der 80er Jahre, Vater von einem Freund hat uns in die Gruabn mitgenommen.
Mein Lieblingsspieler war Otto Konrad, Spitzengoli, später kam er mit Salzburg bis ins EC Finale 94.
Unfassbar, auch ein Walter "Schoko" Schachner trug damals das Sturm Dress. 15 Jahre später hat er als roter Meistertrainer bei der Meisterschaftsfeier Sturm aufs Ärgste beschimpft.


1989 taucht das erste Mal Hannes Kartnig bei Sturm auf, er verspricht Otto Baric neue Sponsoren, um ganz vorne dabei zu sein und mit Sturm für Furore zu sorgen.
Kartnig findet mit seiner "Goschn" bei vielen Fans offene Ohren und gewinnt den Anhängerklub für sich.

Mehr dazu im Buch: Wir sind Sturm, 100 Jahre Grazer Fußballgeschichte von Behr, Troger


Die Gruabn war ein Erlebnis für uns Buben. Wir waren Höhe Mittelinie, es war bummvoll, damals gab es die Unart der Bierduschen noch, sein volles Bier nach unten zu werfen.
Fußball war noch ein reiner Männersport, Frauen sah man fast keine auf der Tribüne. Herrausragend für uns war der Stehplatz Sigi, ich hoffe der Name ist korrekt.Er war 2 Meter groß und der Anführer der Fanszene, der erste Capo von Sturm, wenn man so will. Ein charismatischer Typ mit Hang zur Gewalt, der den Takt vorgab. Er war öfters im Häfn, aber als er einmal Feigang hatte vom Gefängnis Jakomini natürlich sofort in die Gruabn. Seine 2 Meter ragten aus der Fanmasse, um ihm herum bildete sich der harte Kern. Wir kleinen Buben hatten bissl Angst vor ihm, weil er so wild war, aber ein Schworzer durch und durch, harte Schale, weicher Kern. Den Stehplatz Sigi kannte jeder, er ging in der Sturmkabine ein und aus, jeder Spieler, Trainer respektierte ihn, er war eine Legende und so ein Sturm Original wird es nie mehr geben.


Nach dem Spiel versuchten wir immer Autogramme von den Spielern zu bekommen, die Gruabn hatte ein ganz besonderes Flair und Sturm Graz war damals noch eine große Familie.

Hier könnt ihr ein Video sehen, die Atmosphäre der Gruabn war einzigartig.

 

Für mich persönlich war die schlimmste Zeit unter der fast 110 jährigen Sturmgeschichte, die Jauk-Foda-Goldbrich Epoche.
Die Eier-, Sau- und Nasenbären Zeit, das bärige Trio infernale.

Unvorstellbar wie man in kürzester Zeit einen Verein wie Sturm so unsympathisch machen kann und am Rande des Abgrunds führen.
Wobei ein Jauk macht das Ganze ehrenamtlich, vom Fußball versteht er halt nicht viel der Herr Bankdirektor, Analogie zu Krammer bei Rapid.

Aber auch ein blindes Huhn (Jauk) findet mal ein Korn (Kreissl).

Foda und Goldbrich versuchten auf raffinierte Art den Sturmanhang zu manipulieren. Als Handlanger fungierten die Grazer Medien. Wortführer und opinion leader dieser Bewegung waren die Herren Klimkeit und Enzinger. Ihr aktives Schönschreiben war und ist vereinsschädigend, aber ihre Lügen sind unsere Kraft.

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V.I.P.

Bei mir fing es so richtig mit 10 an, davor hab ich nicht eingesehen warum ich Fussball im Fernsehen schauen soll, obwohl ich selber auch spielen könnte.

Immer wenn ich mich daran erinnern möchte, wie hat es Angefangen mit Sturm? Da fällt mir als erstes Joe Spiteri ein. Es ergibt im nachhinein kaum Sinn, weil das Interesse an Sturm etwas früher begann. Es liegt wohl daran, dass er schon ein Exot war. Ein Australier in Graz. Er hatte auch mMn eine gute Einstellung im Spiel.

Als zweites fällt mir Marcus Pürk ein, das liegt direkt mit der ersten Partie zusammen, die ich Live im Stadion sah. 

Es fing mit meinem Onkel an, wir haben die Zusammenfassungen im ORF gesehen. Ich hab mir erklären lassen, dass die Saison erst begonnen hat und Sturm, ein Verein aus der Steiermark, ist dabei. Es schien wichtig zu sein. Am Ende weiß ich aber nicht mehr gegen wen Sturm damals spielte, wer die anderen waren, noch weiß ich wie es ausging. Relativ nahtlos folgte auch der erste Besuch im Stadion. 

Die erste Partie war in der Gruabn hätte nicht besser laufen können. Sie bot im groben Umfang alles was man am Fussball sieht, hasst und liebt. Es war ein Spiel gegen BW Linz. 2 Dinge die einem voll in Erinnerung. Abgesehen von der eher zähen Partie, war es der erste Rückstand von "meiner" Mannschaft. Es war eigenartig wie man so mit einem Verein mitfieber konnte. Jedoch ging alles noch gut aus Sturm konnte spät ausgleichen und die eigentlich zähe Partie war vergessen. Alles war dabei! Es war zäh, Rückstand, die Erwartung, dass die eigene Mannschaft zulegt und noch ausgleichen kann - auf der Ausgleich in letzter Sekunde. Ab dem Zeitpunkt waren Sturmspiele für mich wie WM Endspiele, man sollte es nicht verpassen.

Man kann sagen, Liebe auf den ersten Blick. Kurz darauf kannte ich natürlich alle Spieler, Positionen und Länderzugehörigkeit. Kronen Zeitung sei dank, war man immer am laufenden und die Zeitung wurde von hinten angefangen und was Sturm war wurde gelesen. 

Vor Sturm und Profifussball, gab es nur selber spielen und International Superstar Soccer Deluxe am Super Nintendo - meine Fresse haben wir das gesuchtet :D 

 

bearbeitet von Alex011

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Honigdachse!

Mir ist eingefallen, als ich 12(?) war, waren wir auf Kreta in Urlaub und da waren in unserem Hotel ein paar Männer mit Brigata- oder Sturmflut-Leiberln (bin mir nicht mehr sicher). Auch wenn ich mir nix sagen traute, habe ich mich über "Gleichgesinnte" gefreut und voller Stolz jeden Tag selbst mein schwarz-weißes Trikot angezogen. :D

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Muss auch dazu sagen wenn man wo Urlaub ist, Sturm kennt jeder.

Nicht nur in den Nachbarländern, ich war ja oft in Deutschland weil meine Familie ja ursprünglich aus München stammt und einige Verwandte immer noch dort leben, und in den anderen Nachbarländern war ich aus anderen Gründen, aber auch in Kroatien und der Türkei kennt man Sturm.

In einem Pro Evolution Soccer Forum beim Smalltalk bin ich auch mal von einem Portugiesen gefragt worden nach meinem Lieblingsverein, auf meine Antwort Sturm Graz kam sofort, Champions League 2000, Ivo Vastic, Ivica Osim.

 

Styria taugt mir, der gleiche Jahrgang wie ich, wir sind zwar noch keine Generation die den Jungen viel von früher erzählen kann altersbedingt aber ich denke für dich hats ähnlich wie bei mir in der Kindheit und Jugend wohl auch nix anderes als Sturm gegeben :D

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V.I.P.
Black-White1909 schrieb vor 9 Minuten:

Und noch was fällt mir ein, ich bin vor 2 Jahren am Strand in Mauritius (!) von einem Hotelbediensteten auf mein Sturm-Trikot angesprochen worden. Er meinte er kennt Sturm da er und seine Freunde gerne wetten, u.a. auf die österreichische Bundesliga. :D

Oje, da habens in den letzten Jahren sicher viel verloren :davinci:

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Wolkvig Wolkersen

Bei mir ist wohl weniger interessant, wie ich Sturm-Fan wurde als die Geschichte bzw. der Fussballer, der mich vor ~22 Jahren für Fussball begeistern konnte...

Ich komme jetzt nicht unbedingt aus einer Familie, wo Fussball allgemein oder Stadionbesuche im Speziellen auf der Tagesordnung standen, die wichtigsten Vereinsfarben bei uns in der Umgebung waren auch nicht unbedingt rot oder schwarz weiß sondern tatsächlich grün weiß...mit dem DSV Leoben direkt vor der Haustür. An dieser Stelle sei gleich mal gespoilert, dass ich mit dem Marko Stankovic damals gemeinsam die Schulbank gedrückt habe. Irgendwie hatte ich aber immer schon so meine Abneigung gegen die Vereinsfarbe grün...und aufgrund des Schisports (der mich heutzutage überhaupt nicht mehr interessiert...ähnlich wie die Formel 1) hatte ich irgendwo immer ein Faible für Elche...Leute wie Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt würde ich als absolute Kindheitshelden bezeichnen. Mit dem Balkan konnte man mich nicht unbedingt begeistern - vor allem mit Donawitz direkt vor der Haustür...

Lange genug ausgeschweift...meine Liebe zum Fussball wurde nicht von den zwei mMn größten Trainerpersönlichkeiten Österreichs geweckt (Baric und Osim) sondern von einem für österreichische Verhältnisse absoluten Trainerexoten namens Per Brogeland, der damals aus Lilleström einen der für mich besten Angreifer der Bundesliga-Geschichte holte - Geir Frigard. Die Wochenenden waren dann meist ein "Gemma schauen ob da Frigard wieder a Tor gmacht hat".

Zeitgleich ist in der Zeit natürlich auch der SK Sturm mit einer unfassbar geilen Truppe unter Ivica Osim das erste Mal Meister geworden...das bekommt man im direkten Umfeld natürlich mit und reißt beeinflusst einen natürlich stark. Da wir noch dazu Krone Abonnenten waren und ich als Kind schon gerne die Sportseiten durchgeblättert habe - war es irgendwie aufgelegt, dass Sturm mein Herz erobert...es war bei mir daher eher ein Zusammenspiel aus zwei komplett unterschiedlichen Faktoren...nämlich der treffsichere Norweger beim LASK und die erfolgreiche und aufstrebende Sturm-Mannschaft, die die ganze Steiermark begeistern konnte - die mich zum Fussballfan bzw. in weiterer Folge zum Sturmfan gemacht hat.

bearbeitet von wolkerl

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Drinks and KNOWS THINGS

Zum 'Grande Finale' 1996 in Wien. War damals für mich (wie für viele andere auch) ein unglaublich emotionales Spiel. (Stichwort: Trauma @Vöslauer) ;) Trotz der Niederlage ein großes Stück Sturm-Geschichte.

Vorbericht:

KlZ_1996_06_01_S48-49.jpg

Nachbericht:

KlZ_1996_06_02_S42-43.jpg

KlZ_1996_06_02_S44-45.jpg

bearbeitet von Wittgenstein

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt

Nachdem ich gebeten wurde, meine Geschichte zu erzählen, wie ich zum Fußball fand, versuche ich das jetzt mal hier in einen Post zu gießen. Meine Post sind ja ohnehin meistens lang(atmig), aber es könnte sein, dass das mein längster Post wird. :D

Meine erste bewusste Erinnerung an den Fußball war mit 6 Jahren, als ich das Panini Hefterl für die WM 1990 zu füllen versuchte. Eigentlich war da mein Papa sogar noch mehr davon begeistert, weil für mich damals das eigentlich nicht wirklich wichtig war. Generell ist eigentlich mein Papa "Schuld", dass ich so ein Fußballnarr wurde. Er selbst durfte nicht im Verein kicken, weil es ihm mein Opa verboten hatte. Weil Fußball kein "Männersport" sei, er solle lieber boxen... Übrigens hat das mein Opa auch vergeblich bei mir versucht. :lol: 

Begeisterung für den Fußball kam bei mir erst so richtig mit dem Lauf der Austria Salzburg im Europacup auf. Vor allem weil mein Papa mit Adi Hütter befreundet ist. Als dann der Adi auch noch im UEFA-Cup ein wichtiges Tor schoss (in meiner Erinnerung ein Strahl aus 30 Metern, wahrscheinlich war es gar nicht mal so), lief ich in der Schule stolz herum und drückte jeden aufs Aug, dass mein Papa mit Adi Hütter befreundet ist. Wie jeder in der Schule damals, fieberte auch ich mit der Salzburger Austria im UEFA-Cup mit, Salzburgfan wurde aber keiner soweit ich weiß.

Mein Papa ist ein glühender Roter und kennt zahlreiche Exkicker vom GAK gut und ist mit vielen befreundet, sein bester Freund ist glühender Schwoazer. Der erkannte schnell, dass ich auch ein Roter werden könnte und nahm mich zu einem Spiel in der Gruabn mit. Mein erstes Stadionerlebnis. Sturm siegte gegen den Wiener Sportklub mit 3-1 (soweit mich meine Erinnerung nicht täuscht). Leider kann ich mich nicht mehr allzugut daran erinnern, einzig dass mir die Gruabn sehr gut gefallen hat, weiß ich noch. Eine Woche drauf nahm mich mein Papa zum GAK ins Casinostadion mit. Damals spielten die Roten noch in der 2. Division. Der GAK gewann gegen Flavia Solva 6-1, wobei das 6-0 besonders kurios war. Der Flavia Keeper dachte, dass nach einem Lattenpendler der Ball schon wieder eingeschlagen hatte und drosch entnervt den Ball ins Tor. Erst jetzt gab allerdings der Schiri den Treffer und er wurde als Eigentor gewertet. Und damit habe ich mein Herz mehr an den GAK verloren (ja lyncht mich!). Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Kuriositäten und das ist bis heute für mich einer der kuriosesten Situationen, die ich live erleben durfte. Allerdings war ich auch schon immer auch den Schwoazn verfallen und bin somit wohl selbst eine Kuriosität, weil es so eine Vorliebe ja eigentlich schlicht nicht geben darf. Mir wurscht.

In der Schule und im Verein gab es deswegen immer Reibereien, weil ich ja ein "Roter" war. Und irgendwie fand ich die Rivalität lustig, obwohl ich sie persönlich ja nie so hatte. Aber es war lässig mit den ganzen Schwoazn zu streiten, war doch die Mehrzahl meiner Mitschüler und Kickkollegen Knofl. Das rote Lager zählte inklusive mir schließlich nur 4 Mitglieder. Es hatte einfach etwas spannendes gegen den Strom zu schwimmen.

Ich fing dann auch an selbst im Verein zu kicken. Ich wollte unbedingt Goalie werden. Auf Eurosport sah ich immer Eurogoals und vor allem die französischen Keeper rund um Pascal Olmeta taten es mir an. Das Spektakuläre am Torhüterdasein reizte mich dabei am meisten. Allerdings stellte mich mein erster Trainer als Außendecker auf. Nach einer Halbsaison wechselte ich den Verein (vor allem um mit meinen Freunden zu kicken, in meinem Heimatort) und spielte zunächst als Spielmacher, bevor ich nach einer weiteren Halbsaison ins Tor durfte. Ich war sogar ein ziemlich guter Goalie in jungen Jahren, wobei wir sogar einmal in der U16 Meister wurden. Das war auch die Zeit als ich fußballerisch auf meinem Höhepunkt war. Mit der U16 Meister, bei der Zweiten Kampfmannschaft im Tor und bei der Ersten auf der Bank mit gerade einmal 15 Jahren in der Oberliga. Damals trainierte ich 5 Mal die Woche (3 Mal Kampfmannschaft, 2 Mal Jugend) und spielte 2 Mal am Wochenende und saß eben einmal auf der Bank. Mit 17 machte ich mir berechtigte Hoffnung als 1er Goalie bei der Einser in die Saison zu gehen. Allerdings entschied sich der Trainer für meinen 16 jährigen Konkurrenten. Das brach mir zu der Zeit das Genick. Ich war irgendwie ausgebrannt, vom vielen Kicken und kam mit der Entscheidung überhaupt nicht zurecht. Ich hätte damals durchbeißen sollen und mich über die Zweier wieder reinkämpfen oder schlimmstenfalls den Verein wechseln. Immerhin war ich ein kampfmannschaftserfahrener 17-jähriger Goalie, ich hätte eigentlich viele Möglichkeiten gehabt und ich schätze es hätte insgesamt womöglich bis Oberliga oder Landesliga vom Talent her gereicht. Stattdessen ließ ich mich komplett hängen. Ging so gut wie gar nicht mehr zum Training, kam nur noch zu den Spielen (und da nur zur Zweier, weil ich da spielte), spielte ziemlich lustlos, wurde immer schlechter, hatte ein paar echt grottige Jahre, mit unglaublich unterirdischen Spielen, bis ich endlich wieder mehr ernst dahinterlegte. Doch ich war mittlerweile mindestens 3 Level schlechter und konnte das Potential, das ich hatte nie erreichen. Dann habe ich mal eine Pause von 2 bis 3 Jahren eingelegt und begann eigentlich wieder mit dem Vereinskicken bei der 1b als Stürmer. Um nach kurzer Zeit, ich glaub, wegen einer Verletzung vom Stammgoalie, wieder im Tor auszuhelfen. Dann hab ich jahrelang den Ersatzkeeper gespielt, hab noch einmal den Verein gewechselt, weil mein letzter Verein dringend einen guten Ersatzkeeper suchte und durfte ohne Gegentor (also inklusive der Vorbereitungsspiele) meine Karierre endgültig mit einem Aufstieg beenden. Heute kick ich nur noch bei Spaßturnieren und mit ein paar Freunden einmal die Woche, wenn es die Zeit zulässt.

Der Fußball bestimmte ziemlich viel in meiner Jugend, wenn ich nicht gerade Training ging oder mit meinen Freunden spielte, schaute ich Fußball im Fernsehen, las Fußballzeitschriften, zockte FIFA, International Superstar Soccer, Striker, Anstoß 1,2 oder 3, Bundesligamanager professional, Bundesligamanager Hattrick, Hattrick, Bundesligamanager 97, etc. Außerdem "erfand" ich eine eigene Liga, indem ich auf einem Suboteo bzw. Pro Action Footballfeld mit Monster-in-my-Pocket-Figuren, Legofiguren, Playmobilfiguren, Ü-Ei-Figuren usw. ausspielte. Ich hatte eigene Stadien für jeden Verein, einen Schiripool, machte einen Spielplan, Tabelle, spielte einen Pokal aus, eine Torschützenliste, eine Verletzen- und gesperrten Datenbank. Mein kleiner Bruder spielte zunächst die 2. Liga dazu aus, später dann teilten wir uns die Spiele der ersten Liga (als ich mit seinen "realistischeren" Ergebnissen zufrieden war). Jeder Spieler hatte einen Namen, das Alter, die Position usw. hatte ich auch vermerkt. Eine Spiel(zusammenfassung) dauerte 15 Minuten, die ich wie ein Sportreporter kommentierte. Und das Topspiel pro Runde trug ich "live" aus (wobei da die Spieldauer dann 45 min betrug, weil es sonst zu lang und zu fad wurde). Einen Freund "infizierte" ich mit dieser Idee, wodurch ich dann sogar eine "ausländische" Liga hatte, wo wir beide Spieler hin- und hertransferierten zu festgesetzten Transferfenstern versteht sich.

Ich könnte noch ewig hier weiter fabulieren, was meine besten Livespiele waren, welche Anekdoten ich selbst noch erlebt habe, aber ich glaube, sonst mache ich noch die "Drohung" von oben war und ihr habt hier ein komplettes Buch stehen. Daher werde ich vielleicht sporadisch hier meine Anekdoten zum Besten geben.

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