Die Historie unserer Austria


t.m.

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Veilchen!

Wollte heute eigentlich nur den Artikel über Walter Nausch posten (folgt dann) und bin beim Suchen nach einem passenden Thread nicht fündig geworden.
Dachte mir es ist überfällig hier einen Thread über die Geschichte unserer Austria zu posten (der NS-Zeit Thread erschien mir nicht hinreichend) und habe gleich mal als Einleitungspost ein paar Informationen über die Geschichte und Erfolge unserer Austria zusammengetragen. Hauptsächlich von Wien Geschichte Wiki und natürlich von der Offiziellen. Ist als Übersicht denke ich ganz praktisch auch für Nicht-Veilchen. Verbesserungen, Ergänzungen & Tipps sind jederzeit erwünscht.

 

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Verein:                         FK Austria Wien
Sitz:                             Wien, Favoriten
Gründung:                   19. Oktober 1910 (Vereinsgründung)
                                    15. März 1911 (Aufnahme in den ÖFV als „Amateure“)
Vorgängerverein:         Vienna Cricket and Football Club, gegründet am 23. August 1894


Geschichte

Gründung

Mitglieder des Fußballervereins Cricketer um die ehemaligen Aktiven Erwin Müller und Hugo Meisl, die mit ihrem Stammklub unzufrieden waren, gründeten am 29. Oktober 1910 im Wiener „Uraniakeller“ einen neuen Verein, der sich 1911 schließlich den Namen „Wiener Amateur-Sportverein“ gab. Der neue Klub trat am 15. März 1911 dem Österreichischen Fußball-Bund bei und nahm 1911/1912 an der ersten regulären Meisterschaft teil. Anfänglich trugen die Amateure, die schon früh in violetten Dressen aufliefen, ihre Spiele am WAC-Platz im Prater aus. Am 17. Mai 1914 folgte die Eröffnung eines eigenen Platzes in Ober St. Veit im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing, der nach seinem Ausbau im Jahr 1922 40.000 Zuschauern Platz bot, aber schon 1928 wieder vom Verein verlassen wurde. In den kommenden Jahrzehnten zogen die Violetten als Untermieter von Platz zu Platz. Erst in den 1980er Jahren wurden sie dauerhaft in Favoriten sesshaft. In der Saison 1921/1922 gewannen die Amateure mit dem Pokalwettbewerb ihren ersten nationalen Titel. Bereits früh war man auch international tätig. So nahmen die Amateure im April 1912 am Turnier der Stadt Turin teil und gingen als Sieger aus dem Zweitagesbewerb, an dem sich auch Juventus Turin, FC Torino und FC La Chaux de Fonds beteiligten, hervor.

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Wiener Amateur-Sportverein 1910

 

Club der Intellektuellen

Aufgrund der Zusammensetzung seiner Mitglieder, die aus gutbürgerlichen, bildungsnahen Schichten kamen, galten die Amateure schon früh als Verein der Intellektuellen, Studenten und Kaufleute. Früh entwickelte sich auch eine Rivalität zum „Arbeiterklub“ Rapid, die auch im vermeintlich unterschiedlichen Spielstil der beiden Vereine begründet war. Während Rapid auf eine kraftvolle und athletischen Spielweise setzte, bevorzugten die Violetten einen technisch versierten Spielstil. Auch Personen aus dem jüdischen Bürgertum engagierten sich bei den Amateure, die in Abgrenzung zur zionistischen Hakoah als Verein des assimilierten jüdischen Bürgertums Wiens galten.

 

Von den Amateuren zur Austria

Obgleich Anfang der 1920er Jahre noch das Amateurwesen im Wiener Fußball vorherrschte, setzten die Amateure auf die Verpflichtung teurer, ausländischer Stars wie Alfred „Spezi“ Schaffer und die jüdischen Konrad Brüder Jenö und Kalman, mit denen der Verein 1924 seine erste Meisterschaft gewann. Die Legionäre wurden ab der kommenden Saison aber von jenem Spieler, der aufgrund seiner schmächtigen Statur der „Papierene“ genannt wurde, überstrahlt: Im Sommer 1924 wechselte der junge Matthias Sindelar von der Favoritner Hertha zum regierenden Meister. Mit diesem Mittelstürmer, der zur Personifizierung des technisch hochwertigen Spielstils der Violetten wurde, gewann der Verein bis 1938 zweimal den Mitropapokal (1933, 1936) und sechsmal den Cup. Trotz hoher Ausgaben konnte die violette Startruppe aber nur eine weitere Meisterschaft im Jahr 1926 feiern. Der Einführung des Professionalismus ab der Saison 1924/1925 trug der Verein insofern Rechnung, als er, auf Initiative von Dr. Emanuel Schwarz, der ab 1931 die Geschicke des Vereins als Präsident lenkte, bei der Fusion mit dem bestehenden Schwimm- und Wasserballklub Austria am 28. November 1926 den neuen Vereinsnamen „Austria“ übernahm .

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Aus Austria wird „Ostmark“

Die nationalsozialistische Machtergreifung im März 1938 bedeutete für die Austria eine existentielle Bedrohung. Alle jüdischen Mitglieder der Violetten wurden aus dem Sportbetrieb ausgeschlossen und in den folgenden Monaten und Jahren vertrieben, wie etwa Präsident Dr. Emanuel Schwarz, der nach seiner Remigration wieder ins Präsidentenamt zurückkehrte, oder ermordet. Kurzfristig wurde der Klub behördlich gesperrt und kam unter kommissarische Leitung. Zwischen April und Juli 1938 trug der Klub den neuen Vereinsnamen „SC Ostmark“. Erst in der neuen Meisterschaft ab August 1938 konnte wieder unter dem alten Namen gespielt werden. Doch der personelle Aderlass hatte auf allen Ebenen Spuren hinterlassen und die Austrianer blieben bis Kriegsende nur Mittelmaß.

 

Mister „Austria“

Nach Kriegsende erholte sich der Verein schnell und baute um Lukas Aurednik, den Melchior Brüdern Ernst und Otto, Ernst Ocwirk, Torjäger Ernst Stojaspal und Karl Stotz eine schlagkräftige Mannschaft auf, die in fünf Jahren drei Meisterschaftstitel (1949, 1950, 1953) für sich entschied. Der Schritt zum erfolgreichsten Fußballklub Nachkriegsösterreichs gelang dem Verein unter Josef Walter („Joschi“), der ab 1959 als geschäftsführender Vizepräsident den Verein neuorganisierte. Als ehemaliger Aktiver, der aufgrund seiner Tätigkeit als Autohändler immer Amateur geblieben war, versuchte er sich nach Ende seiner Spielerkarriere zunächst bei der Vienna als Sektionsleiter. Dort gab er auf Grund von Streitigkeiten mit seinen blau-gelben Kollegen seinen Posten aber schon nach kurzer Zeit auf. Bei Austria ließ er sich die Zügel nicht aus der Hand nehmen lassen und führte die Violetten zum Erfolg. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt gewann die Austria mit Ernst „Dralle“ Fiala und Sturmtank Horst Nemec zwischen 1960 und 1962 drei Titel in Folge. Nach einer Unterbrechung konnte in der Saison 1969/1970 noch ein weiterer Meistertitel gefeiert werden. Walter suchte die Mannschaft insbesondere personell zu verbessern und ging dabei im Bereich der Finanzierung neue Wege. So waren die Violetten das erste österreichische Team, das 1966 mit dem Symbol eines Sponsors (hier: der Schwechater Brauerei), das heißt mit einem aufgedruckten, stilisierten Bierglas auf den Trikots aufliefen. 1977 fand Sponsor Austria Tabak Eingang in den Vereinsnamen, der nunmehr „Austria Memphis“ lautete. Kompromisslos trat Walter bis zu seinem Tod im Jahr 1992 für „seine“ Austria ein und wurde so zu einer der prägendsten Persönlichkeiten des österreichischen Fußballsports. Unter seiner Führung endete auch die lange Phase der Heimatlosigkeit der Austria, die ab 1982 im Franz Horr-Stadion in Favoriten, der heutigen Generali Arena, eine dauerhafte Bleibe fanden.

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Herbert „Schneckerl“ Prohaska

In den 1970er Jahren folgte der nächste Höhenflug der Austrianer. Dieser stand in direktem Zusammenhang mit einem jungen Mittelfeldspieler aus der Simmeringer Hasenleiten: 1972 wechselte der junge Herbert Prohaska, der aufgrund seiner Lockenpracht den Spitznamen „Schneckerl“ trug, von Ostbahn XI zur Austria. Um ihn herum baute Walter mit den violetten Rekordspielern Robert Sara (561 Einsätze) und Erich Obermayer (543 Spiele) sowie Felix Gasselich und Ernst Baumeister eine neue, erfolgreiche violette Spielergeneration auf, die durch starke Legionäre wie Alberto Martinez, Julio Cesar Morales oder später Tibor Nyilasi ergänzt wurde. 1976 und zwischen 1978–1980 dreimal in Folge, führte Prohaska die Violetten zu vier Meistertiteln. 1978 konnte die Austria als erste österreichische Mannschaft in ein Finale eines Europawettbewerbs einziehen. Im Finale Endspiel des Pokalsiegerwettbewerbs am 3. Mai 1978 im Pariser Prinzenparkstadion mussten sich die Wiener aber dem RSC Anderlecht mit 0:4 geschlagen geben.

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Nach einem erfolgreichen Abstecher nach Italien, wo Prohaska mit Inter Mailand den Pokal (1982) und mit dem AS Rom die Meisterschaft (1983) gewinnen konnte, kehrte Österreichs Jahrhundertfußballer wieder zu seiner Austria zurück und gewann die Meisterschaften 1984 bis 1986. Zwischen 1972 und 1989 absolvierte er insgesamt 14 violette Saisonen und wurde 84mal in die österreichische Nationalmannschaft einberufen, wo er zwölf Tore erzielte. Als legendär gilt sein Treffer im Auswärtsspiel gegen die Türkei („Spitz von Izmir“) am 30. November 1977, mit dem sich Österreich nach zwanzig Jahren Abstinenz wieder für eine FIFA WM-Endrunde (Argentinien 1978) qualifizieren konnte. Prohaska nahm als Spieler auch an zwei Weltmeisterschaftsendrunden (Argentinien 1978 und Spanien 1982) teil. Nach Ende seiner Spielerkarriere führte er die Violetten als Trainer zu zwei österreichischen Meisterschaften (1991, 1992). Unter seiner Leitung als Teamchef qualifizierte sich die österreichische Nationalmannschaft für die FIFA Fußballweltmeisterschaft 1998 in Frankreich.

 

Von Frank Stronach bis zur aktuellen Entwicklung

1991 bis 1993 feierten die Violetten noch einmal drei Meisterschaften in Serie. In den folgenden Saisonen dominierten aber Bundesländermannschaften wie Austria Salzburg, Sturm Graz oder FC Tirol Innsbruck die Meisterschaft. Die Favoritner gerieten ins sportliche Hintertreffen. 1999 stieg der austro-kanadische Milliardär Frank Stronach mit seiner Firma „Magna“ als Geldgeber in den Verein ein und versuchte ihn mit hohem finanziellem Aufwand wieder auf Erfolgskurs zu bringen. In der Folge wechselten sich Spieler und Trainer beständig am Verteilerkreis Favoriten ab, aber der nachhaltige Erfolg blieb – mit punktuellen Ausnahmen der Meisterschaften 2003 und 2006 – aus. So durfte sich zwischen 2003 und 2004 auch Joachim Löw, der den Meistertrainer Christoph Daum ablöste, mit bescheidenem Erfolg versuchen. Ab 2005 zog sich Frank Stronach schrittweise aus dem Verein zurück. Seit 2007 ist der Vorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Papier und Journalismus, Wolfgang Katzian, Präsident des Vereins. Zu den prominentesten Anhängern der Violetten zählen der österreichische Bundeskanzler Mag. Christian Kern, Wiens Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Michael Häupl sowie der Wiener Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport Dr. Andreas Mailath-Pokorny. Am 28. Jänner 2008 wurde der Verein in die „FK Austria AG“, einer 100% Tochter des Vereins FK Austria Wien umgewandelt, die ab Juli 2008 ihre operative Tätigkeit aufnahm. Zu den Vorständen wurden Manager Markus Kretschmer (Abteilung Wirtschaft) und Thomas Partis (Abteilung Sport) gewählt. 2013 gewannen die Austrianer unter Trainer Peter Stöger überraschend wieder die österreichische Meisterschaft und konnten sich in der Folgesaison gegen Dinamo Zagreb zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für die UEFA Champions League Gruppenphase qualifizieren.

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Nach zwei Jahren internationaler Abstinenz führten Trainer Thorsten Fink und Sportdirektor Franz Wohlfahrt, der 2015 Thomas Parits ablöste, die Violetten in der Saison 2015/2016 wieder auf einen internationalen Startplatz.

Quellen:
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Fu%C3%9Fballklub_Austria_Wien#tab=Bezeichnungen
http://www.fk-austria.at/de/klub/geschichte/geschichte/

 

Vereinserfolge national

Meistertitel (24x)

1924, 1926, 1949, 1950, 1953, 1961, 1962, 1963, 1969, 1970, 1976, 1978, 1979, 1980, 1981, 1984, 1985, 1986, 1991, 1992, 1993, 2003, 2006, 2013 

davon:

  • 3 regionale Meistertitel (bis 1949/50)
  • 21 österreichische Meistertitel (ab 1949/50), sowie davon:
  • 14 Bundesliga-Meistertitel (ab 1974/75)
     

Österreichischer Rekordmeister

Der FK Austria Wien ist österreichischer Rekordmeister und hat auch seit der Einführung der österreichischen Bundesliga mit Abstand die meisten Titel geholt.

Seit 1911 werden in Österreich offizielle Fußballmeisterschaften ausgetragen. Bis Sommer 1949 ermittelten in der höchsten Spielklasse allerdings ausschließlich Wiener Vereine ihre Meister. Bei der Ordentlichen Bundesversammlung des ÖFB wurde im Sommer 1949 einstimmig die Einführung einer gesamtösterreichischen Staatsliga beschlossen. Die Einführung der österreichischen Bundesliga ab der Saison 1974/75 wurde von der Hauptversammlung mit 158 zu 38 Stimmen beschlossen - die heutige Bundesliga war geboren.


Cupsiege (27x)

1921, 1924, 1925, 1926, 1933, 1935, 1936, 1948, 1949, 1960, 1962, 1963, 1967, 1971, 1974, 1977, 1980, 1982, 1986, 1990, 1992, 1994, 2003, 2005, 2006, 2007, 2009

  • zwei davon im Bundesländercup: 1948, 1949

Der ÖFB Cup wurde erstmals im Jahr 1919 ausgetragen. Mit dem Anschluss Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 endete vorerst die Austragung des ÖFB Cups. Nach Kriegsende wurde zunächst ein Bundesländercup ausgetragen, an dem pro Bundesland nur ein Vertreter teilnahmeberechtigt war, in diese Zeit fallen zwei Cuptitel des FK Austria Wien (1948, 1949). Mit der geplanten Einführung des Europacups der Cupsieger hat der ÖFB ab 1958/59 wieder einen nationalen Pokalbewerb ausgeschrieben.


Supercuptitel (6x)

1990, 1991, 1992, 1993, 2003, 2004


Sonstige

19 x Sieger des Wiener Stadthallenturniers:
1959, 1963, 1968, 1977, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1991, 1992, 1994, 1996, 1999, 2003, 2007

1 x max.Hallencup Sieger:
1999/2000

1 x Österreichischer Hallenmeister:
1985

11 x Cupfinalist:
1920, 1922, 1927, 1930, 1947, 1964, 1984, 1985, 2004, 2013, 2015

18 x Vizemeister:
1920, 1921, 1923, 1925, 1937, 1946, 1952, 1954, 1964, 1972, 1982, 1983, 1987, 1988, 1990, 1994, 2004, 2010, 2017

 

Vereinserfolge international

Mitropacupsieger (2x) 1933, 1936

Europacup-Finalist (1x) 1978 (CC)

Europacup-Halbfinale (3x) 1978 (CC), 1979 (CM), 1983 (CC)

Europacup-1/4-Finale (7x)  1961 (CC), 1978 (CC), 1979 (CM), 1983 (CC), 1984 (UC), 1985 (CM), 2005 (UC)

UEFA-Champions-League-Teilnahme (1x) 2013

 

Rekordspieler

Meisten Spiele

Robert Sara (561 Spiele)
Erich Obermayer (543 Spiele)
Herbert Prohaska (457 Spiele)

Meisten Tore

Ernst Stojaspal (218 Tore)
Matthias Sindelar (158 Tore)
Adolf Huber (151 Tore)


Quellen:
http://www.fk-austria.at/de/klub/erfolge/meistertitel/
https://de.wikipedia.org/wiki/FK_Austria_Wien

 

 

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Veilchen!

http://diepresse.com/home/spectrum/zeichenderzeit/5224826/Wer-war-Walter-Nausch

Wer war Walter Nausch?

Zentrale Figur des Wunderteams, Exilant, Heimkehrer, Teamchef bei der Fußball-WM 1954 in der Schweiz: Walter Nausch, einer der größten österreichischen Sportler des 20. Jahrhunderts. Trotzdem sind weite Bereiche seiner spannenden Lebensgeschichte bis heute nahezu unbekannt. Eine Wiener Forschergruppe begibt sich auf Spurensuche.

Am 11. Juli 1957 starb der bekannte Fußballlehrer Walter Nausch in der Bundessportschule Obertraun im oberösterreichischen Salzkammergut. Sein Herz schlugbis zuletzt, wie man so sagt, für den Fußballsport. Schon länger hatte Nausch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Wiener Café Prückel, im Kaffeehaus also, der zweitwichtigsten Heimstätte des Wiener Fußballs, hatte er bereits ein Jahr davor seinen ersten Herzinfarkt erlitten. Wie bei berühmten Personen nicht selten, gibt es dazu eine Art Anekdote: Eine Cupniederlage seiner Wiener Austria gegen den Kremser SC habe den Infarkt ausgelöst.

Nausch wurde nur 50 Jahre alt. In seiner kurzen Biografie, in der er fünf verschiedene politische Systeme durchlebte, verdichtet sich ein spannendes Stück österreichischer Sportzeitgeschichte. Im Zeitraffer: Geboren wurde er am 5. Februar 1907. Es ist die Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Embryonalphase des Wiener und somit des österreichischen Fußballs. Seine Kindheit ist behütet. Er wächst in der Josefstadt auf. Bei den Vereinen FC Josefstadt-Toskana und Libertas erlernt er, das bürgerliche Kind, das Fußballspielen. Das war schon bemerkenswert. Nauschs Fußballkünste sind nicht das Produkt der Vorstadt. Er war kein typischer proletarischer „Wiener Gstättenkicker“.

Dann geht er zu den „Amateuren“, den Vorgängern der Wiener Austria, als 16-Jähriger wird er bereits österreichischer Meister. Er schafft es, nach einem kurzen Abstecher zum WAC und dann wieder zurück zur Wiener Austria, bis zum Spieler und sogar zum Kapitän des Wunderteams, war etwa dabei beim legendären Stamford-Bridge-Match (1932), welches der Kulturhistoriker Matthias Marschik zu Recht als Geburtsstunde der österreichischen Nation qua Sport charakterisiert. Er kultivierte mit Matthias Sindelar und all den anderen unsterblichen Helden das von der gesamten Fußballwelt bewunderte „Scheiberlspiel“, lange bevor man in Barcelona „Tiki-Taka“ buchstabieren konnte,und gewann mit der Wiener Austria zweimal den Mitropacup (1933 und 1936), unter anderem gegen Ambrosiana Mailand, wie Inter Mailand damals noch hieß.

Und dann kommen im März 1938 die Nazis. Es beginnt der wohl dramatischste Abschnitt im Leben des Walter Nausch – eng mit dem Schicksal seiner jüdischen Frau verbunden. Die Rahmendaten sind schnell erzählt. Sie sind fixer Bestandteil eines jeden Nachrufs auf Nausch, und sie bilden eine Art antifaschistisches Basisnarrativ des Fußballklubs Austria Wien, der ja vielen gemeinhin als „Judenklub“ galt.

Doch im Detail weiß man bisher noch recht wenig über diese Zeit. Es sei Nausch der Posten des Gautrainers der Ostmark angeboten worden. Doch der „Sir“, wie er wegen seines aufrichtigen Charakters genannt wurde, habe das Angebot „brüsk“ abgelehnt, denn die nationalsozialistischen Funktionäre hätten verlangt, dass er sich dafür von seiner jüdischen Frau trenne. All das basiert lediglich auf mündlichen Überlieferungen. Den neuen Machthabern habe „die Nase seiner Frau nicht gepasst“, wird es dazu nach 1945, in einem bis heute immer wieder zitierten Artikel in der Zeitschrift „Die Woche“, salopp heißen. Das war's auch schon an Analyse.

Diese oberflächliche Schilderung ist symptomatisch für die Nichtaufarbeitungdes Sports der NS-Zeit nach 1945. Man wollte es gar nicht so genau wissen. Dazu kam, dass Sport der „seriösen“ Faschismusforschung lange Jahre als ein zu wenig bedeutendes Thema galt. Außerdem trage Sport ja generell den Nimbus des Apolitischen geradezu in sich. Erst heute – und mit Verzögerung etwa im Vergleich zur deutschen Faschismusforschung – beginnen Historiker und Historikerinnen mählichmit einer systematischen Beforschung der österreichischen Fußballgeschichte im Zeitraum von 1938 bis 1945.

Zu erwähnen sind dabei vor allem die wegweisende Studie von Georg Spitaler und Jakob Rosenberg („Grün-Weiß unterm Hakenkreuz“, 2011) über den SK Rapid oder Walter Ibers Untersuchung des steirischen Fußballs und seiner Traditionsklubs („Zuerst der Fußball und dann die Partei“, 2016). Erst kürzlich startete der FK Austria Wien in Kooperation mit der Universität Wien ein Forschungsprojekt zur Aufarbeitung der eigenen Vereinsgeschichte: „Die Wiener Austria in der Zeit der NS-Herrschaft in Österreich 1938–1945“.

Im Zuge dieser laufenden Forschungen wird es jetzt erstmals möglich, ein plastischeres Bild von der Emigration des Ehepaares Nausch in die Schweiz zu zeichnen. Es bekommt vor allem die Frau von Walter Nausch, die in allen Erzählungen bisher beinahe vollkommen im Dunkeln blieb, die jedoch zum Auslöser seines Wegganges geworden war, ein „Gesicht“ und eine eigene Geschichte. Margarethe (oft auch Margot) Hendler (1908–1992) war selbst eine talentierte Sportlerin. Sie schwamm beim bekannten Wiener Schwimmverein Austria. Walter Nausch und Margarethe Hendler heirateten am 20. Juni 1932. Das Paar war damals immerhin schon so prominent, dass das „Sport-Tagblatt“ einen Bericht über die Hochzeit brachte. Margarethe Hendler galt, wie sie es selbst im Erhebungsformular zur „Erfassung des jüdischen Eigentums vom 26. April 1938“angibt, als „Jude (sic) deutscher Staatsangehörigkeit“. Somit geriet das Paar ins Räderwerk der nationalsozialistischen Verfolgungsmaschinerie.

Nausch konnte sich mit einem Angebot des Schweizer Spitzenvereins Grasshoppers Zürich, bei dem der Wiener Karl Rappan (1905–1996) als Trainer tätig war, in die Schweiz retten. Am 22. November 1938 unterschreibt er einen Vertrag als „Berufsfußballer“ und „Hilfstrainer für Schüler und Junioren“. Sein Gehalt beträgt 500 Schweizer Franken Fixum. Zu Weihnachten 1938 fährt er noch einmal nach Wien und holt seine Frau nach. Seinen Status als deutscherStaatsangehöriger verliert er bis zum Schluss nicht. Die folgenden zehn Lebensjahre werden in den biografischen Beiträgen zu Nausch oder zur Wiener Austria meist mit dem lapidaren Satz „Er verbrachte die Zeit des Nationalsozialismus in der Schweiz“ abgetan. Aber wie gestaltete sich dieser Zeitraum für das Paar im Exil? Jedes Jahr musste das Ehepaar um Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung ansuchen. DerFremdenpolizeiakt der Familie Nausch, den wir heute kennen, umfasst mehrere hundert Seitenund verrät vieles über den gar nicht so sicheren Migrantenalltag im Schweizer Exil. Er sagt darüber hinaus aber auch vieles über die Asylpolitik der Schweiz in jenen dramatischen Jahren.

Das Aufenthaltsrecht war immer an einen gültigen Arbeitsvertrag – zuerst mit Grasshoppers Zürich und danach mit Young Fellows Zürich – gekoppelt. Der Spieler und der Verein mussten jährlich um Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung ansuchen. Dabei spielten vor allem ökonomische Argumente eine gewichtige Rolle. Der Klub musste den Bedarf für den Spieler und Trainer Nausch bei der Schweizer Fremdenpolizei begründen. In einem durchaus signifikanten Schreiben der Stadtpolizei Zürich an die Fremdenpolizei vom 28. Mai 1940 wird Walter Nausch etwa als „ein ruhiger, solider Mann, der nur für seinen Sport lebt“, geschildert. Weiters habe er keine Schulden, versteuere sein Gehalt ordnungsgemäß und belaste „laut Auskunft des Arbeitsamtes den lokalen Arbeitsmarkt nicht“. Auch deswegen, weil er weitaus billiger war als vergleichbare Schweizer Fußballtrainer. Deshalb sei auch, so meint das schweizerische Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit, „vom Standpunkt des Arbeitsmarktes nichts einzuwenden“, dass Nauschs Aufenthalt verlängert würde.

Auf die sportliche Karriere des bereits gereiften Wunderteamspielers im Exil kann hier nicht näher eingegangen werden. Aber für die Gesamteinschätzung ist relevant, dassauch in der neutralen Schweiz der Profifußball unter der Teilmobilmachung des Landes gehörig eingeschränkt und somit eine Weiterbeschäftigung des Wieners vor allem nach Kriegsausbruch keinesfalls selbstverständlich war.

Die stets drohende Abschiebung ist nur einer der Unsicherheitsfaktoren im Migrantendasein. Am 18. März 1944 wird Nausch zur Musterung auf das deutsche Konsulat in Zürich beordert, in der Folge aber nicht eingezogen. Die Gründe dafür kennen wir (noch) nicht. Als man der Familie Nausch in „Großdeutschland“ physisch nicht habhaft werden konnte, griff man nach deren Besitz. Dieser wurde interessanterweise während der Zeit des Nationalsozialismus vom Austria-Wien-„Vereinsführer“, dem Rechtsanwalt Dr. Bruno Eckerl, treuhänderisch verwaltet.

Doch am 16. Dezember 1943 beginnt der Oberfinanzpräsident für Wien-Niederdonau (in einem Schreiben an die Gestapo Wien am Morzinplatz 4) auf Margarethe Nausch Druck zu machen. Sie falle, so heißt es im Bürokratendeutsch des Nationalsozialismus, unter die „Elfte Verordnung zum Reichsbürgergesetz“. Demnach müssten auch im Ausland lebende deutsche Juden ihren Besitz an das Reich abgeben. Margarethe Nausch erfülle „die Voraussetzungen für den Vermögensentzug gemäß Verordnung zum Reichsbürgergesetz – die Genannte ist Jüdin“, heißt es lapidar. Die Familie Nausch verliert ihr gesamtes Vermögen. Andere ihr Leben: wie etwa der Austria-Wien-Manager Robert Lang (1886–1941), der in Jugoslawienermordet wird.

Nach 1945 gelingt es Dr. Eckerl – er hat die NS-Zeit gut angepasst durchgetaucht, ist nach wie vor erfolgreicher Rechtsanwalt –, den enteigneten Besitz der Familie Nausch zurückzufordern. 1948 kehren Walter und Margarethe Nausch nach Wien zurück. Der damalige ÖFB-Präsident Josef Gerö hatte denehemaligen Wunderteamspieler als „Verbandskapitän“ des österreichischen Nationalteams ausersehen.

Nausch ist hoch geachtet. Ihm traut man den Aufbau des vor sich hin tümpelnden österreichischen Nationalteams zu. Dies gelingt ihm letztlich auch, der Bundeskapitän erreicht mit den österreichischen Kickern bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz den hervorragenden dritten Platz. Das war nun in der Tat schier ein Allzeit-Topergebnis, das „wir“ in jenem zweiten Jahrtausend n. Chr. denn auch nicht mehr erreichen sollten – möglicherweise aber im dritten Jahrtausend, es währt ja noch schön lange, einmal übertreffen werden.

Die WM 1954 markierte noch einmal ein letztes Aufblühen des berühmten Wiener Fußballs bis auf Weltniveau. Doch die besten Spieler konnten nicht in Österreich gehalten werden. Das Team zerfiel. Nach einigen Länderspiel-Niederlagen markierte ein 1:4-Flop gegen Ungarn am 17. November 1954 den Tiefpunkt. Nausch tritt von seiner Funktion als Bundeskapitän zurück. Der österreichische Fußball schlittert in die vielleicht einschneidendste Krise des 20. Jahrhunderts.

Walter Nausch war zu diesem Zeitpunkt gesundheitlich schon schwer angeschlagen. Trotzdem behielt er – auf Ersuchen des Fußballbundes und der Staatsliga – im ÖFB bis zuletzt die Funktion des Leiters des Kurswesens. Seine letzte Dienstreise als Fußballlehrer endete im Sommer 1957 in der Bundessportschule Obertraun.

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Sehr bekannt im ASB
t.m. schrieb am 31.5.2017 um 20:21 :

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Vorgängerverein:         Vienna Cricket and Football Club, gegründet am 23. August 1894

 

 

wie können die cricketer bitte ein vorgängerverein der austria sein, wenn man bis 1936 nebeneinander existierte und auch gegeneinander spielte? find ich spannend und bleibt mir bis heute ein rätsel, warum man bei euch in der fanszene wäsch mit cricket-club logo verkauft...

 

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Fanatischer Poster
monekötemm schrieb vor 14 Minuten:

wie können die cricketer bitte ein vorgängerverein der austria sein, wenn man bis 1936 nebeneinander existierte und auch gegeneinander spielte? find ich spannend und bleibt mir bis heute ein rätsel, warum man bei euch in der fanszene wäsch mit cricket-club logo verkauft...

 

was ist an ersterem Satz unklar?  " Mitglieder des Fußballervereins Cricketer um die ehemaligen Aktiven Erwin Müller und Hugo Meisl, die mit ihrem Stammklub unzufrieden waren, gründeten am 29. Oktober 1910 im Wiener „Uraniakeller“ einen neuen Verein, der sich 1911 schließlich den Namen „Wiener Amateur-Sportverein“ gab "

Die Cricketer sind durch die Beteiligten quasi die Wurzel der Gründung! - darum ja auch 1911 und nicht 1894 ;)

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monekötemm schrieb vor 18 Minuten:

wie können die cricketer bitte ein vorgängerverein der austria sein, wenn man bis 1936 nebeneinander existierte und auch gegeneinander spielte? find ich spannend und bleibt mir bis heute ein rätsel, warum man bei euch in der fanszene wäsch mit cricket-club logo verkauft...

 

Wann wurden die Cricketer gegründet und wann wir? Ist doch nicht so schwer. 1894 und 1910 also nicht immer parallel.

bearbeitet von hope and glory

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Sehr bekannt im ASB
hope and glory schrieb vor 1 Stunde:

Wann wurden die Cricketer gegründet und wann wir? Ist doch nicht so schwer. 1894 und 1910 also nicht immer parallel.

ändert nix daran, dass man danach parallel existierte

Violafritz schrieb vor 1 Stunde:

was ist an ersterem Satz unklar?  " Mitglieder des Fußballervereins Cricketer um die ehemaligen Aktiven Erwin Müller und Hugo Meisl, die mit ihrem Stammklub unzufrieden waren, gründeten am 29. Oktober 1910 im Wiener „Uraniakeller“ einen neuen Verein, der sich 1911 schließlich den Namen „Wiener Amateur-Sportverein“ gab "

Die Cricketer sind durch die Beteiligten quasi die Wurzel der Gründung! - darum ja auch 1911 und nicht 1894 ;)

wenn ein paar hawara und ich beim fc unterstinkenbrunn spielen, nicht zufrieden sind und einen neuen verein gründen, ist der fc unterstinkenbrunn trotzdem nicht der vorgängerverein meines neuen vereins und ich kann mich mit dem neuen verein nicht mit der geschichte des fc unterstinkenbrunn schmücken. schon gar nicht, wenn ich dann noch gegen ihn sportlich antrete.

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Bunter Hund im ASB

zu Cricketern und Amateure (quelle wikipedia):

Abspaltung und Gründung der Wiener Amateure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1911 kam es zu Streitigkeiten zwischen Funktionären und Mitgliedern des Vienna Cricket and Football-Club, die sich schließlich zu unüberwindbaren Differenzen auswuchsen. Daraufhin beschlossen einige Funktionäre und fast die gesamte Mannschaft, aus dem Verein auszutreten und einen neuen Klub zu gründen. Der neue Verein wurde am 29. Oktober 1911 unter dem Namen Wiener Cricketer ins Vereinsregister eintragen, der Vienna Cricket & Football-Club protestierte jedoch umgehend gegen den neuen Namen. Im Dezember 1911 erfolgte daraufhin die Umbenennung des neuen Vereins in Wiener Amateur SV, dem direkten Vorgänger des heutigen FK Austria Wien. Aufgrund der Aussöhnung mit den Cricketern und der Tatsache, dass fast die gesamte Mannschaft der Schwarz-Blauen nunmehr bei den violett-weißen Amateuren spielte, wurde der Verein für die erste Meisterschaftssaison gleich in die 1. Spielklasse aufgenommen. So kam es schließlich 1911/12 auch zu den Derbys zwischen den Cricketern und den Amateuren, die durch den Umstand, dass mit Prager, Hussak, Lowe, Preiß und den beiden Löwenfelds viele ehemalige Cricketer nunmehr für die Amateure aufs Feld liefen, eine eigene Atmosphäre hatten.

Die vielzitierte Mär, die den Vienna Cricket & Football-Club zum direkten Vorgänger der Wiener Austria machte, entspricht nicht der Realität, da beide Vereine bis 1936 gleichzeitig existierten. Wohl aber wurden Fußballer, Funktionäre und der „Spielwitz“ zu den Veilchen transferiert, womit man sie zumindest als ideellen Vorgänger betrachten kann.

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Fanatischer Poster
zu Cricketern und Amateure (quelle wikipedia):

Abspaltung und Gründung der Wiener Amateure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1911 kam es zu Streitigkeiten zwischen Funktionären und Mitgliedern des Vienna Cricket and Football-Club, die sich schließlich zu unüberwindbaren Differenzen auswuchsen. Daraufhin beschlossen einige Funktionäre und fast die gesamte Mannschaft, aus dem Verein auszutreten und einen neuen Klub zu gründen. Der neue Verein wurde am 29. Oktober 1911 unter dem Namen Wiener Cricketer ins Vereinsregister eintragen, der Vienna Cricket & Football-Club protestierte jedoch umgehend gegen den neuen Namen. Im Dezember 1911 erfolgte daraufhin die Umbenennung des neuen Vereins in Wiener Amateur SV, dem direkten Vorgänger des heutigen FK Austria Wien. Aufgrund der Aussöhnung mit den Cricketern und der Tatsache, dass fast die gesamte Mannschaft der Schwarz-Blauen nunmehr bei den violett-weißen Amateuren spielte, wurde der Verein für die erste Meisterschaftssaison gleich in die 1. Spielklasse aufgenommen. So kam es schließlich 1911/12 auch zu den Derbys zwischen den Cricketern und den Amateuren, die durch den Umstand, dass mit Prager, Hussak, Lowe, Preiß und den beiden Löwenfelds viele ehemalige Cricketer nunmehr für die Amateure aufs Feld liefen, eine eigene Atmosphäre hatten.

Die vielzitierte Mär, die den Vienna Cricket & Football-Club zum direkten Vorgänger der Wiener Austria machte, entspricht nicht der Realität, da beide Vereine bis 1936 gleichzeitig existierten. Wohl aber wurden Fußballer, Funktionäre und der „Spielwitz“ zu den Veilchen transferiert, womit man sie zumindest als ideellen Vorgänger betrachten kann.


Und was anderes wurde auch nie weitergetragen. Nichts desto trotz oder gerade deswegen zählen die Cricketer zum wesentlichen Bestandteil in der Historie der Austria

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  • 1 year later...
Teamspieler

Gehört eigentlich auch hierher:

Bezüglich dem Wappen der Amateure sollte es eigentlich keine zwei Meinungen mehr geben. Blau würde auch einfach keinen Sinn ergeben.

Hier die Legitimationskarte (Mitgliedskarte?) aus dem Jahr 1926, vom sehr erfolgreichen Trainer Gustav Lanzer. Er trainierte den Verein vom 15. Feb. 1922 bis zum 30. Juni 1927. Gewann dabei zwei Meisterschaften (1924, 1926), holte drei Cuptitel (1924, 1925, 1926) und somit die ersten zwei Doubles.

WASV-Karte.jpg


Hier auch noch einige Pins aus der damaligen Zeit:

pins_WASV_2.jpg
pins_WASV.jpgpins_WASV_3.jpg


Hat damals also etwa so ausgesehen:

WASV_2.jpg

Amateure.jpg

Am 18. November 1926 nahm der Verein seinen heutigen Namen an, da "Amateure", nach der Professionalisierung des Spielbetriebs, nicht mehr zeitgemäß erschien.

bearbeitet von VC&FC 1894

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Ergänzungsspieler

anbei die antwort des vereins dazu:

Hallo Thomas,

laut Museumsdirektor ist blau richtig. Violett ist die abgeänderte Form.

Violette Grüße

Josef Hafiz





servus,

das wr. amateursportwappen hat die falsche farbe bekommen.

lg

thomas

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Im ASB-Olymp
cav schrieb vor 48 Minuten:

anbei die antwort des vereins dazu:

Hallo Thomas,

laut Museumsdirektor ist blau richtig. Violett ist die abgeänderte Form.

Violette Grüße

Josef Hafiz





servus,

das wr. amateursportwappen hat die falsche farbe bekommen.

lg

thomas

Vielleicht sollte man da auch die Bilder vom @VC&FC 1894 mitschicken, da schaut das aber schon nach violett aus (vorallem die Legitimationskarte von 1926).

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Im ASB-Olymp
HMF schrieb vor 3 Stunden:

Vielleicht sollte man da auch die Bilder vom @VC&FC 1894 mitschicken, da schaut das aber schon nach violett aus (vorallem die Legitimationskarte von 1926).

Is halt die Frage ob das damals wirklich Violett war, oder eben nur die Stempelfarbe so ausgebleicht ist das es mittlerweile Violett erscheint? 

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