Nur a Gschicht


gordonstone

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt

Heute erzähl ich euch die Geschichte, wie das mit dem James Jeggo im anderen Universum abgelaufen ist. Weil auch das ist eine Geschichte, die muss man gehört haben. Und das ging so, wieder einmal läutete das Telefon vom Gordon:

"Yeah."

"Servas Gordon, da Gerhard do."

"Servas Generäl."

"Du sollst mich nicht so nennen."

"Oui, mon generale!"

"Jetzt hör auf damit. Hör zu, unsere tolle Scoutingabteilung hat einen österreichischen Legionär gefunden, den wir uns leisten können."

"Na bumm, net schlecht. Woher denn?"

"Aus Australien. Gö, do schaust, wie weit unsere tollen Scouts schauen, oder?"

"Najo, ok. Australien ist jetzt net so a guate Liga, aber wenn er guat is, dann passt des."

"Na, wenn du des sogst, dann huln wir den. Boah, do werdens bei der Zeitung schaun, wie super unser Scouting ist. Pfiat di!"

"Owa, owa... Najo wurscht, wird scha passen. Schließlich hobns scoutet, das wird schon passen."

Doch später wurde Gordon klar, dass dieser James Jeggo, zwar auf österreichischem Bundesliganiveau kicken kann, er aber gar kein Österreicher ist. Woraufhin er den Imre und den Gerhard in sein Büro zitierte (also wieder ein kleiner Zeitsprung).

Gordon: "Sog amol saufts ihr zwa?"

Imre: "Najo, so hin und wieder..."

Gerhard: "Imre holts zsamm. Wie redest du eigentlich mit deinem Vorgesetzten?"

Gordon: "Wie mit an Trottel, wenn er si wie ana aufführt."

Gerhard: "Na! Na! Na! Das sag ich jetzt aber den Christian und von mir bekommst einen Aktenvermerk, das ist ja ungeheuerlich!"

Gordon: "Wieso redst eigentli noch da Schrift?"

Gerhard: "Damit mi da Imre versteht."

Gordon: "Aso. Zruck zum Thema. Is eich zwa Heibodndodln net aufgfollen, dass da Jeggo gor ka Österreicher is?"

Imre: "Ist aber in Österreich geboren."

Gordon: "Aber dadurch ist er no ka Österreicher, ihr Blitzbirnen!"

Gerhard: "Net?"

Gordon: "Na, jetzt hobn wir an Legionär zvül!"

Gerhard: "Und wos mochma jetzt?"

Gordon: "I hob do a Idee, vielleicht losst si des regeln."

Wir unterbrechen für eine kurze Werbepause.

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt

Zuerst hat es der Gordon ganz normal beim Amt versucht. Aber in Österreich ist das zwar der offiziell korrekte Weg, auch zielführend, aber nicht schnell genug. Wenn man da Erfolg haben will, muss man an den richtigen Schräubchen drehen. Und das heißt, in diesem Fall die Politik auf seine Seite zu bringen. Jetzt war es aber so, dass das Thema Ausländer und Einbürgerung ein heißes Eisen war und auch irgendwie immer noch ist. Jetzt kann man da vor Ehrfurcht erstarren und sich möglichst raushalten und einen auf Duckmäuser machen, oder man macht es hemdsärmlig. Und Gordon ist halt der hemdsärmlige Typ. Und was macht der hemdsärmlige Typ? Er geht zum Schmied und nicht zum Schmiedl. Also hat er den Mario von der Partei mit der Themenführerschaft bezüglich Ausländer angerufen und einen Termin mit ihm gemacht. Getroffen haben sich die beiden in einem Hinterstübchen eines Lokals nach Einbruch der Dunkelheit. Angeblich, weil der Mario nicht so gut das Sonnenlicht verträgt, oder so. Was weiß ich? Jedenfalls haben die beiden nach einem äußerst blutigen Steak mal Klartext geredet.

"Boah, des wor supa."

Der Mario machte so ein Geräusch, das der Gordon so in der Art in einem Hollywoodfilm mal gehört hatte. Er konnte nur nicht mehr sagen, wie der Film hieß. Er wusste nur noch, dass Sir Anthony Hopkins und Jodie Foster mitgespielt haben. Und da Hopkins Tony, wie ihn seine Spezl nennen, hat dann gesagt: Quit pro quo, Miss Stirling, quit pro quo und davor oder danach hat er genau das gleiche Geräusch gemacht. So als ob, eine Schlange tief Luft holt, aber trotzdem immer zwischendurch ihre Zunge rausstreckt. So ein TsTsTsTs. Ja, jedenfalls hat der Mario aber haargenau das gleiche Geräusch gemacht.

"Ja, das war deliziös."

"Du Mario, i kumm glei zum Punkt. I hätt do a bitte an di. I waas du host sicher wen bei der Einbürgerungsbehörde sitzen."

"Vielleicht."

"Jo, du i brauchat do a Einbürgerung von an vo unsere Spüla."

"Aber doch bitte nicht den Schwarzen oder?"

"Na, den Australier. Den James Jeggo."

"Noch nie gehört."

"Jo, den hobn wir nei. Der is sogor in Österreich auf d'Wölt kumman. Aber holt ka Österreicher."

"Ja spinnst du, wenn wir das machen, öffnen wir ja jeden, der hier geboren wird Tür und Tor und Schranken! Das geht nicht!"

"Beruhig di. I maan, i heiß a Stone und bin Österreicher, dein Nachname klingt a noch Tschech oder so und den Jeggo könnten wir ja auch einbürgern, dafür macht er eine Werbeoffensive mit euch. I siach scha die Plakate: Nur wer sich integriert, wird auch akzeptiert."

"Der Slogan gefällt mir. Aber er ist ja als Australier kein Asylwerber."

"Jo, aber des weiß eier Kernwählerschoft doch net."

"Stimmt auch wieder."

"Also, wie schauts aus? Kriag a an österreichischen Pass bis nächste Wochn?"

"Das wird schwierig. Geht es auch bis übernächste?"

"Jo, des geht scha. Super Mario!"

"Danke."

Der James war dann auch auf den Plakaten zu sehen und grinste mit dem Mario um die Wette. Aber das hat der Mario mit seinen riesigen Zähnen klar für sich entschieden. Gott sei Dank hat der James noch nicht genug Deutsch können, dass er gecheckt hätte, wofür er da Werbung macht. Ihm war nur nicht klar, warum dauernd seine Zahnpastawerbung (unter dieser Masche hat ihm das der Gordon verkauft) beschmutzt wurde.

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Erfolgloser Detektiv, Hobbyarzt

Noch vor der Saison hat den Gordon ein irischer Freund angerufen. Und zwar der Stephen von Dundalk FC. So ein kleiner, irischer Verein ist nämlich auf eine gute Vernetzung angewiesen. Weil bei deren Etat ist Scouting einfach nicht drinnen. Das muss man sich heutzutage mal vorstellen. Ein Profiverein ohne Scouting! Die waren total auf gute Seilschaften und sogenannte Faxkicker angewiesen, wenn die einen Legionär holen wollten. Unfassbar oder? Jedenfalls hat der Stephen spitz bekommen, dass der Gordon alsbald einen Sportdirektorposten in Österreich antreten wird. Und da hat sich der Stephen gedacht, vielleicht hätte der Gordon gleich einen brauchbaren Spieler für ihn. Na der Gordon nix blöd, hat dem Stephen den Schnaderbeck angeboten. Für die irische Liga reichts locker und Sturm wollte den sowieso los werden. Und dem Schnaderbeck hat der Gordon etwas von Auslandserfahrung und zweiten Weg, vielleicht sogar direkt in die Premierleague erzählt. Weil die Engländer bedienen sich gern in der irischen Liga. (Dass das eher für die Championship, League 1 und 2 Teams und nicht für die Premierleague gilt, hat er irgendwie vergessen zu erwähnen.) Jedenfalls waren dann alle drei Parteien rundum zufrieden. Eine win-win-win-situation wie der Engländer sagt. Und ganze 75.000,-- hat Sturm auch noch verdient. Weil eigentlich keiner mit der Kohle gerechnet hat, hat Gordon vorgeschlagen, diese Summe ins eigene Scouting fließen zu lassen.

Na da warens alle sofort einverstanden damit. Da Gordon ist dann zum Imre ins Büro und hat ihm die freudige Botschaft mitgeteilt. Aber was er da gesehen hat, hat ihm die Sprache verschlagen. Denn da ging er zum ersten Mal in Imres Büro, der bisher immer irgendwelche Ausreden gefunden hat, warum sie sich in Gordons Büro treffen. Und auf einmal wusste der Gordon warum sich der Imre dagegen gesträubt hat. Das ganze Büro war voll mit Paniniheften aus sämtlichen Liga, die welche haben, sogar aus der Gebietsliga Ost und West waren welche dabei, also keine Panini, aber so privat produzierte. Und überall lagen Sticker und Papierl. Das reinste Chaos sag ich euch.

"Heast Imre! Wos bitte is denn des für a Saustoll?"

Der Imre ist dann hastig aufgesprungen und hat hektisch versucht ein bisserl a Ordnung zum Reinbringen, aber das war in etwa so sinnvoll, wie wennst bei einem Tsunami gegen die Strömung brustschwimmst.

"A Chef. Ja, das ist Scouting."

"Wie Scouting?"

"Ja, das ist meine Datenbank und dann ich suche nach Spieler, die passen zu uns."

"In Panini Alben?"

"Ja, funktioniert super. Da brauch i nix herumreisen und kenn die Spieler schon vorher."

Dem Gordon ist so der Kragen geplatzt, dass er den Imre einfach stehen hat lassen und rausgestürmt ist. Was dann passiert ist, erzähl ich aber ein anderes Mal.

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letzter Zehner

Neulich in Graz vor der Vorstellung von Kreissl.

Gerry: Servas Günter!

Günter: Grüße Sie.

Gerry: Günter i muas di kurz briefen. Wir beim Sk Sturm san sehr familär, des gült für Maunschoft,Trainer und auch Journalisten gleichermaßen.

Günter: Mannschaft und Trainer ok, aber Jpurnalisten?

Gerry: Jo Günter, des is bei uns sou. Im reflexieren sama net so guat und desholb holt ma uns die Schreiber immer schen worm.

Günter: Naja man muss schon mit den Journalisten zusammen arbeiten aber ein Nahverhältnis halte ich nicht für förderlich.

Gerry: Nana des passt schon sou, die Herren dort stehen eh auf die feine Klinge, bei manchen Meetings kreuz ma eh die Klingen, des brennt am Aufong zwor a bissl aber es zohlt si am Ende aus. Sou schiab ma dann a ruhige Kugl und Kritik kummt nur von den Fans, dei oba eh für olles zbled san.

Günter: Sie verarschen mich doch oder?

Gerry: Verorschn? Warum sult i des tuan? Noch der PK zag i dir daun unser Scoutingsystem.

Günter: Ok das klingt schon etwas besser.

.... 2 Stunden nach der PK ......

Gerry: Do schau Günter.

Günter: Was wollen sie mit dem Paniniheft?

Gerry: Des is unser Scoutungsystem, wir hobn eh wos fürn PC ah oba da Imre und I kennen uns do net sou aus und desholb homa uns des Heftl kaft, do san a guate Schpüler drinnen.

Günter: Da bin ich doch sicher bei versteckte Kamera oder?

So stelle ich mir das ungefähr vor bei uns. Ich hoffe wirklich das Kreissl wenigstens ein bisschen aufräumen kann.

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an versteckte Kamera muss ich wirklich oft denken, damit meine ich jetzt gar nicht so die Auftritte von Trainer und GM (sparts euch die Belehrungen, ich werd ihn immer General Manager nennen!), sondern vielmehr die Medienberichte von PK und BE.

Jedes Mal wartet man auf's neue darauf, dass alles aufgeklärt wird und am Ende alle gemeinsam drüber lachen.

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