Ausbildung zum Fach- bzw. Diplomsozialbetreuer


Footballhead

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Hobbyjournalist
potatochips schrieb Gerade eben:

Ich konnte aus deinem vorherigen Beitrag nicht herauslesen, dass du "erschöpfungsmäßig nie am absoluten Limit" auf deine Ausbildung bezogen hast.

Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn du in Zukunft bitte besser auf deine Wortwahl achtest. ;)

Werde ich machen. ;)

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Hobbyjournalist

Jetzt halte ich mein Wort mit diesem Kommentar, wenngleich dieser schlussendlich erst am Dienstag fertig wird. Aber dessen Erstellung begann zumindest an einem Montag.;)

Um gleich anzuknüpfen: Wie schon erwähnt begann im zweiten Semester ein ausbildungsbezogener Erfolgslauf. Ich besserte mir den 3er, den ich auf einen Test geschrieben habe, mit einer Prüfung auf einen 1er aus und brachte allgemein konstant Leistung, aber dennoch kämpfte ich vorerst mit Unsicherheiten, weil ich wusste, dass bald mein letztes Praktikum, und zwar auf der chirurgischen Abteilung eines Krankenhauses wartete. Und nachdem die beiden vergangenen Pflegepraktika nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit verlaufen waren, machte ich mir natürlich Sorgen.

Notendruck wollte ich mir im Vorfeld aber keinen machen und schon Anfang März - also wieder nach fünf Wochen in der Schule - ging es in das Krankenhaus.

Selbst, wenn ich dieses Praktikum nur knapp positiv bestehen würde, so nehme ich das hin. Wie gewohnt kann ich lediglich mein Bestes geben. Diese Überzeugungen vertrat ich vor Antritt des Praktikums. Meine Sorgen erwiesen sich schlussendlich als unbegründet, weil ich wie gewohnt sehr beherzt zu Werke ging und einiges an Lob erhielt, was mich natürlich sehr ehrte. Ich berichtete damals extrem häufig in diesem Thread, was mir im Laufe meiner Ausbildung allgemein häufig gut tat, um die vielen verschiedenen Ereignisse zu verarbeiten.

Was nach diesem Praktikum folgte war mit ganzen zehn Wochen der größte Theorieblock in diesem Schuljahr. Die Klasse zeigte sich allgemein in schulischer Hinsicht im Vergleich zum vergangenen Jahr durchaus verbessert. Bis zum Schulende - und das umschließt sämtliche Abschlussprüfungen - war bestimmt in manchen Situationen das nötige Quäntchen Glück dabei, welches der Tüchtige aber vielleicht ein wenig erzwang. ;)

Damit beschließe ich den "allgemeinen Teil", wenn man so will.

 

Nun aber noch ein paar Stichwörter und meine Gedanken dazu. Ein etwas umfangreicherer "Wordrap". ;)

Meine Lehrer: Empfand ich allesamt als stets respektvoll. Von ihnen mit dem höflichen "Sie" angesprochen zu werden, empfand ich zuerst als sehr distanziert, hielt ich schlussendlich aber für einen guten Weg, um die nötige Distanz zu wahren. Manch ein Lehrer bot uns das Du-Wort an. Ich zu meinem Teil blieb - wie einige meiner Kollegen - lieber beim höflichen "Sie". Ein Großteil der Lehrer agierte stets engagiert und bemüht. Arroganz, sowie die starke Zurschaustellung der Tatsache, in der Hierarchie weiter oben zu stehen, erlebte ich durchaus in meiner Vergangenheit an der HAK seitens mancher Lehrer. Aber so nicht an der SOB. Ich mag nie ein Schleimer gewesen sein, aber es gibt nur wenig Negatives über sie zu berichten. 

Meine Schulkollegen: Das Klassenklima empfand ich als in Ordnung. Es war weder überragend, noch katastrophal. Bei mir macht sich nur insofern ein wenig Enttäuschung breit, wenn ich zurückdenke, weil ich im Vorfeld meiner Ausbildung häufig dachte, dass bestimmt gute Freundschaften entstehen. Es kann in Wahrheit auch passieren, dass man sich beim Fortgehen zufällig sieht und evtl. gemeinsam etwas trinkt. Mit manch einem Mitschüler trifft man sich vielleicht auch einmal privat auf einen Kaffeetratsch. Aber das passiert nur ausgesprochen selten. Gute Freundschaften entstanden allgemein nur wenige in dieser Klasse, so mein Eindruck. Maximal ein paar nette Bekanntschaften. Was mich schockierte war der starke Egoismus, den manche Leute an den Tag legten. Besonders prägend bleibt ein Test in Erinnerung, den wir in Partnerarbeit geschrieben hätten, wobei die Lehrerin auslosen wollte, wer mit wem arbeitet. Und anstatt dankbar ob dieser Tatsache zu sein, betonte ein beachtlicher Teil, viel lieber alleine zu arbeiten. Womöglich hat der ausgeloste Partner schließlich nichts gelernt, erhält durch die Abgabe eines gemeinsamen Tests aber eine gute Note? Ein Armutszeugnis und von meiner Seite die Frage, wie manche Leute im Sozialbereich arbeiten wollen? Genau dort, wo man vermutlich auch mit einem Team zu tun hat. Ansonsten liefen Abstimmungen auch selten nach Plan ab. Häufig gaben einige Leute ihre Meinungen ohne Rücksicht auf Verluste sehr lautstark kund, was durchaus nervenaufreibend war. Als positiv emffpand ich es jedoch, dass viele Leute durchaus hilfsbereit agierten. Stellte ich in der What's App-Gruppe Fragen, so wurden diese stets beantwortet. Zudem erhielten wir häufig Lernziele, auf denen stand, was wir für einen Test zu beherrschen haben. Wurden diese von Kollegen ausgearbeitet, so erhielt ich diese dankenswerterweise häufig. Mein Erfolg war also auch der Klasse geschuldet - ganz ohne Zweifel.

Supervisionen (Praktikumsnachbesprechungen): Liefen stets vertraulich ab. Jeder erzählte prägende Momente aus seinem Praktikum. Es wurde gelacht sowie teilweise auch geweint. Besonders interessant waren Übungen wie zum Beispiel das "aktive Zuhören" in Partnerarbeit. Der Partner erzählte fünf Minuten von seinem Praktikum, man selbst symbolisierte, dass man ihn versteht, ließ ihn aber ausreden und kommentierte nicht. Eine spannende Technik, gerade im Sozialbereich wie teilweise auch privat. Als besonders prägend empfand ich die Worte meiner Lehrerin, nicht immer so selbstkritisch zu sein, "weil solche Leute im Normalfall Schwierigkeiten dabei haben Beziehungen zu führen, da sie sich ständig auf Fehlersuche begeben und den Partner dabei in den Wahnsinn treiben". Ich lächelte damals ob dieser Aussage, realisierte aber irgendwann, dass diese durchaus berechtigt war.

Meine Person: Jetzt wird's besonders spannend :D. Ich würde mich als emotionalen Menschen betrachten. Jemand, der seine Gefühle im Laufe seiner Ausbildung häufig offen zeigte. Selbst über den x-ten Einser grinste, jubelte und freute ich mich noch. Genauso stampfte ich bei schlechteren Noten auch einmal auf und fluchte. Manche Schulkollegen amüsierten diese Gefühlsregungen, ein Mädel meinte überhaupt einmal mit einem Grinser, als ich nach getanen Abschlusspräsentationen meinte, ich sei stolz auf meine Leistungen in diesem Schuljahr: "Du bist scheinbar dein größter Fan." Als Narzisst sahen mich aber dennoch glücklicherweise die Wenigsten. Ich bin fast immer bemüht zu Werke gegangen, weshalb ich oft als Perfektionist bezeichnet wurde, was ich in Hinblick auf meine Ausbildung auch oft war. Und dennoch schlummerte auch ein Chaot in mir, der nur allzu gerne auch einmal das eine oder andere Buch zu Hause vergaß, dessen Unterlagen teilweise durch Eselsohren herausstachen und dem es allgemein nicht leicht fiel Ordnung zu halten. Und zudem musste ich es mir oft anhören, ein wenig an meinem Tonus (Muskelspannung) zu arbeiten. So kam ich für viele Mitschüler und Lehrer oft angespannt und verkrampft rüber, wenngleich ich dies in Wahrheit nur vor Tests war. Und nein: Tests sind natürlich nicht das Wichtigste in Hinblick auf meine Ausbildung. Es geht um die fachliche, zugleich aber genauso sehr um die soziale Kompetenz sowie die unermüdliche Bereitschaft, sich in allen Belangen weiterentwickeln. Mir war es immer ein Anliegen, meine persönliche Meinung zu vielen Themen nicht mit aller Kraft herauszuposaunen, sondern mir vorher verschiedene Ansichten anzuhören, zu verstehen, dies dem Gegenüber auch zu symbolisieren und erst dann meine persönliche Einstellung zu tätigen. Früher schluckte ich meine eigene Meinung zu vielen Themen einfach runter, mittlerweile stehe ich schulisch wie privat dazu. Ich war oft ein eher überlegter, als impulsiver Charakter, fiel aber auch manchmal mit ein wenig Zynismus auf, was mal weniger, mal weniger gerne gehört wurde. Häufig war ich erster Ansprechpartner für einige Schulkollegen, wenn diese eine Frage in Hinblick auf die Ausbildung hatten. Und ich gab mir auch alle Mühe, ein offenes Ohr für zu haben und ihnen zur Seite zu stehen. Ob schulisch oder auch privat. Allgemein gewann ich einiges an Selbstvertrauen: Sicher plagen mich hin und wieder diverse Unsicherheiten, aber vor allem das in Kontakt treten mit neuen Menschen fällt mir mittlerweile so leicht wie noch nie. Diesbezüglich profitierte ich auf alle Fälle sehr stark durch meine Ausbildung. Was mich privat - vor allem in Gespräch mit Schulkolleginnen - am allermeisten ärgerte war, dass ich mich privat oft dabei erwischte, mich immer wieder einmal dazu hinreißen zu lassen, hinter deren Rücken über diverse Leute zu lästern. Eine irrsinnig ärgerliche Angewohnheit, aber ich arbeite daran, mir diesem wieder abzugewöhnen.

Weil sie in diesem Thread so fleißig mitlesen, danke ich explizit meinen guten Freunden  @potatochips und @Joe0023 dafür, mir Gesellschaft zu leisten, als ich mich wenige Tage vor den Pflegeassistenz-Prüfungen vollkommen isolierte, weil mir der zwischenmenschliche Kontakt schlussendlich doch gut getan hat. Und auch sonst müssen einfach viele Komponenten passen, um im Leben Erfolge feiern zu können. Ein Danke den Lehrern, Mitschülern, der Familie, meinen Freunden, Praktikumsanleitern und Arbeitskollegen. Wenngleich nur die Wenigsten von diesem Thread erfahren werden. Und natürlich danke ich auch all jenen Usern, die Gefallen an diesem Thread gefunden haben und mich motivierten. Besonders hervorgehoben sei @mazunte, den ich auch privat bereits kennenlernen durfte, nachdem er viel Interesse für dieses Thema und den Sozialbereich per se zeigte. 

Ich gewann im Laufe meiner Ausbildung einiges an Demut. Vermutlich auch, weil ich mit vielen Leuten zu tun hatte, die mit weit mehr Problemen zu kämpfen haben, als ich es tue. Ich weiß zudem wirklich jedes positive Wort sehr zu schätzen - unabhängig davon, von wem es kommen mag -  und freue mich auf das Diplomjahr im Behindertenbereich. 

 

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veilchen1210 schrieb vor 12 Stunden:

Gratulation im Nachhinein zu den bestandenen Prüfungen! Alles Gute im Berufsleben :)

Und solltest du dich irgendwann mal doch für die Pflege entscheiden, bilde dich weiter und gib dich nicht mit dem Pflegeassistenten zufrieden.

Ich glaube zu wissen, dass der gute @Footballhead dies sowieso vor hat. Seinen Ehrgeiz, würd ich so manchen Spieler wünschen :D

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  • 3 weeks later...
Hobbyjournalist
veilchen1210 schrieb am 18.7.2017 um 19:34 :

Gratulation im Nachhinein zu den bestandenen Prüfungen! Alles Gute im Berufsleben :)

Und solltest du dich irgendwann mal doch für die Pflege entscheiden, bilde dich weiter und gib dich nicht mit dem Pflegeassistenten zufrieden.

Spät aber doch danke ich auch dir. ;) 

mazunte schrieb am 19.7.2017 um 06:29 :

Ich glaube zu wissen, dass der gute @Footballhead dies sowieso vor hat. 

Ja, durchaus. Wobei man den finanziellen Aspekt nie außer Acht lassen darf. Aber man wird sehen was sich ergibt. 

Btw.: Ich fechte im Augenblick einen kleinen innerlichen Konflikt aus. In meiner Umgebung (ca. 25km entfernt) wird derzeit in einer Tageswerkstätte ein Diplom- oder Fachsozialbetreuer (38 Std./Woche) gesucht.

Ich gebe offen zu: Nicht jeden Tag wird in meinem Umkreis in einer Tageswerkstätte für behinderte Menschen Personal aufgenommen. Die Arbeitszeiten wären ganz optimal (keine Wochenend- oder Nachtdienste, Freitags um 14 Uhr Dienstschluss) und das Gehalt auch recht annehmbar (1500€ netto). Vor allem in Anbetracht dessen, weil ich im Rahmen meiner Ausbildung stets nur die Familienbeihilfe erhielt, meine Eltern mich wie erwähnt aber immer sehr unterstützten.

Sollte ich mich dafür entscheiden mich dort zu bewerben und möglicherweise eingestellt werden, dann müsste ich meine Ausbildung vorübergehend beenden und zu irgendeinem späteren Zeitpunkt in meinem Leben fortsetzen. Berufsbegleitend ließe sich das Diplom in der Behindertenarbeit, sowie ein sozialpsychiatrischer Grundkurs, den ich auf freiwilliger Basis im kommenden Schuljahr ablegen will und der erst mit der Qualifikation zum Diplomsozialbetreuer Gültigkeit erlangt, angesichts der 38 Arbeitsstunden pro Woche einfach nicht absolvieren. 

Ich tendiere zwar dazu meine Ausbildung im kommenden Schuljahr fortzusetzen und das Stellenangebot zu ignorieren, aber ich bin doch ein wenig hin- und hergerissen.

Wie würdet ihr an meiner Stelle handeln? 

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist
mazunte schrieb vor 3 Stunden:

Bewerben und schauen, dass Du in weiterer Folge Deine gewünschte Ausbildung Berufsbegleitend machen kannst, da gibt es immer Wege.

Tageswerkstätten stimmen mich immer ein wenig skeptisch, weil ich bekanntlich absolut kein Multitalent bin. Diese Worte haben gar nichts mit mangelndem Selbstbewusstsein, sondern leider mit der Realität zu tun. Bei praktischen Tätigkeiten verhalte ich mich einfach teilweise unbeholfen. Man stecke mich bspw. in eine Küche oder in eine Tischlerei und ich habe vermutlich Schwierigkeiten die Klienten adäquat zu begleiten, weil ich zu stark mit meinen Unbegabtheiten zu kämpfen habe. Andererseits kann es mir nicht schaden, ein wenig aus meiner "Komfortzone" auszubrechen und wie gewohnt einfach mein Bestes zu geben.   

Die berufsbegleitende Fortsetzung meiner Ausbildung würde auch nur dann funktionieren, wenn die Einrichtung mich an jedem zweiten Freitag entbehren kann, weil ich an diesen Tagen neben den darauffolgenden Samstagen regelmäßig in die Schule gehen muss und ich zudem einzelne Theoriewochen, die quer im Schuljahr gestreut sind und von Montag bis Freitag andauern, absolvieren dürfte. 

bearbeitet von Footballhead

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Mir is ois...

Also mMn ist das wichtigste, dass du deine Ausbildung unter allen Umständen fertig machst, sonst wirst du dir ewig in den Arsch beißen! Stand vor kurzem auch vor einer ungleich schwierigeren Entscheidung und habe mich für die Ausbildung entschlossen. Bewerben würde ich mich trotzdem um zumindest einmal eine "Duftnote" zu hinterlassen. Aber zum arbeiten hast du noch dein ganzes Leben Zeit ;)

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V.I.P.

Ich an deiner Stelle würde mich bewerben und falls die Bewerbung positiv ausfällt den Job auch annehmen. Nirgends lernst du mehr als in der Praxis. Für eine weitere Ausbildung finden sich, wie mazunte schon gesagt hat, immer wieder Wege.

Ausserdem braucht das Sozialwesen engagierte Leute an der "Front", nicht solche wie der @Chillider sich in die Administration vertschüsst hat :D

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