Ausbildung zum Fach- bzw. Diplomsozialbetreuer


Footballhead

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V.I.P.

wegen den Kindern:

ich weiß nicht ob es eine Volksschule in der Nähe gibt. Wenn ja, dann könnte man Spielnachmittage oder sowas organisieren.

"Mensch ärgere dich nicht" ist so ein typisches Spiel welches Kinder und Senioren gerne spielen. Was ich so gehört habe. leben sogar Demenzkranke bei Kindern wieder auf.

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Hobbyjournalist

@Eldoret: Die Idee bezüglich den Kindern klingt nett, aber aus meiner Erfahrung weiß ich leider, dass ein für den "Durchschnittsbürger (absolut nicht wertend gemeint) einfaches Spiel wie eben "Mensch ärgere dich nicht" sehr an der Substanz eines dementen Menschen zerren kann. So wie ich die Leute auf der Demenz-Station bisher kennen gelernt habe, denke ich, dass maximal ein Herr dazu bereit wäre bei einem Brettspiel mitzumachen.

Am Mittwoch haben wir uns am Nachmittag übrigens wieder in das Altersheim begeben. Als beschämend würde ich die Tatsache bezeichnen, dass meine Gruppe einfach ohne jegliche Ideen am Vormittag da stand. Unsere Lehrerin im Fach "Altenarbeit" war gnädig, gab uns ein Märchenbuch und einzelnen Kärtchen mit, auf welchen Bildern zu verschiedenen Märchen dargestellt waren. Meine Gitarre und einzelne Liedertexte waren natürlich auch mit von der Partie. In der Gruppenstunde mit den dementen Menschen konnten wir durchaus punkten wie ich meine. Die Leute wirkten allgemein entspannter als letzte Woche und zu meiner großen Überraschung klatschte beim letzten Lied ("Und jetzt gang i ans Peters Brünnele") jeder! Klient mit und lächelte. Ein wahrlich erfüllender Moment.

Den von mir bereits erwähnten Test in "Gesundheits- und Krankenpflege" haben wir am selben Tag zurück bekommen. Der Notendurchschnitt meiner Klasse war mit 3,46 ein denkbar schlechter. Ich durfte mich überraschenderweise freuen, denn ich gehörte zu den drei Leuten meiner Klasse, die ein "Sehr gut" schrieben :clap: .

Zu meinem Bedauern muss ich mitteilen, dass die Serie der guten Noten nun endgültig reißt, denn im Fach "Berufskunde und Ethik" war ich leider nur mangelhaft vorbereitet und machte manch unnötigen Fehler :facepalm: .

Nächste Woche bekomme ich den Test zurück.

Am Donnerstag stand im Praxisunterricht zu "Gesundheits- und Krankenpflege" basale Stimulation auf den Programm. Sie wird vor allem in der Arbeit mit Menschen durchgeführt, deren Wahrnehmung eingeschränkt ist. Auf freiwilliger Basis demonstrierte der Lehrer an meiner Person, wie eine solche Aktivierung im Optimalfall auszusehen hat. Mein Körper wurde (natürlich bis auf den Intimbereich :D ) massiert und die einzelnen Bewegungen genauer erläutert. Ich fühlte mich anschließend sehr gut, wenngleich es natürlich ein schwieriges Unterfangen darstellte zu entspannen, da schließlich 17 neugiere Gesichter genau darauf achteten wie der Lehrer arbeitet und ich mich verhalte.

In der Stunde darauf ging es in Partnerarbeit darum die gelehrten Inhalte der basalen Stimulation selbst anzuwenden. Ich persönlich gab mein Bestes, enttäuschte für meinen Geschmack aber erneut im Praxisunterricht. Mein Lehrer meinte im Anschluss überhaupt, dass er den Eindruck hätte, als würde ich an "psychmotorischen Schwierigkeiten" leiden und in Folge meiner Nervosität sehr schnell zu zittern beginnen, weshalb ich "mehr Übung als Andere" benötigen würde. Er betonte aber auch, dass ich einen sehr bemühten Eindruck gemacht habe und das Prozedere sicher auf Dauer hinbekommen würde.

Ein Test im Gegenstand "Humanwissenschaftlicher Grundbildung" stellte sich am selben Tag zumindest als einfach heraus.

Am heutigen Freitag besprachen wir im Fach "Gebärdensprache" die Eindrücke von letzter Woche, den Umgang mit gehörlosen Menschen im Allgemeinen und wiederholten einige Vokabeln. Nach wie vor ein Schulfach, das mich fesselt und begeistert.

Nächste Woche folgt am Freitag ein Test ein "Gesundheits- und Krankheitslehre". Dieser könnte anspruchsvoll verlaufen, denn Themen wie z.B. Verdauung sind nicht einfach zu lernen.

Ich werde dennoch versuchen mich gezielt vorzubereiten.

Das war es von meiner Seite auch schon. ;)

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist

Eine Zusammenfassung zur neunten Schulwoche:

Nachdem ich am Montag, dem 2. November einen freien Tag genießen durfte ging es am Dienstag wieder in die Schule. Die Woche begann wahrlich spannend, denn das Fach "Kommunikationstraining" verbrachten wir an der frischen Luft. In Partnerarbeit musste jeweils ein Schüler seine Augen schließen und wurde vom jeweiligen sehenden Kollegen durch die Gegend geführt. Es verschlug uns in Gebiete, die bisher noch kein MItschüler in Pinkafeld erkundet hat und genau das machte die Aufgabe besonders spannend. "Blindes Vertrauen" stand sozusagen im Vordergrund. Mein Kollege spielte den "blinden" Part und ich wies ihn stets auf Unebenheiten und Hindernisse hin, was sehr gut funktionierte, wie er in einem anschließenden Resümee auch ansprach. In "Hygiene" wurden praktikumsrelevante Inhalte besprochen, denn nächste Woche (!) tritt jeder Schüler meiner Klasse sein erstes Praktikum an. Im Fach "Altenarbeit" erhielten wir die Tests, die wir letzte Woche in "humanwissenschaftlicher Grundbildung" bei der selben Lehrerin geschrieben haben. Die Note war eine 2, die Enttäuschung meinerseits durchaus vorhanden. Schlussendlich habe ich ein wenig Glück, denn dieser Gegenstand ist für dieses Schuljahr bereits offiziell abgeschlossen und aufgrund meiner "ausgezeichneten Mitarbeit" (O-Ton Lehrerin) erhalte ich einen 1er im Zeugnis. :v:

Mittwoch: Zwischendurch Gelächter im Fach "Gesundheits- und Krankenpflege". Wir lernen Inkontinenzprodukte kennen und müssen diese einem Kollegen über die Hose anziehen. Weiters wird das Mobilisieren von hemiplegischen (halbseitig gelähmten) Menschen geübt - wieder einmal in Partnerarbeit.

Am Nachmittag bauen wir mit den Menschen im Haus St. Vinzenz "Musikinstrumente". Plastikröhren werden mit Knöpfen, Sektkorken, Kies etc. befüllt und durch das Bewegen der Rohre entstehen interessante Geräusche. Die Idee findet überraschenderweise Anklang, die Leute errichten teils selbst "Instrumente" und anschließend wird damit musiziert während wir singen. In "Berufskunde und Ethik" im Anschluss ein kleiner Dämpfer. Wir bekommen einen Test, den wir letzte Woche geschrieben haben zurück. Notendurchschnitt der Klasse: 3,6(!), insgesamt 12 "Nicht genügend"- bei 36 Leuten. Ich habe ein "Befriedigend" geschrieben, was mich insofern ärgerte, da mir nur 0,5 Punkte auf ein "Gut" fehlten :facepalm: .

Im Anschluss sprach der Lehrer die Mitarbeit der einzelnen Schüler an und meinte, dass meine Mitarbeit absolut "passen" würde.

Donnerstag: Wir filzen im Gegenstand "Aktivierung und Kreativausdruck". Was für manche als monotone Aufgabe erschien, machte mir sogar ein wenig Spaß. Am Nachmittag wird mit dem "Alten-, Palliativ- und Hauskrankenpflege" Lehrer, der zugleich als Praktikumsbegleitlehrer fungiert über die baldigen Praktika gesprochen. Ein etwas älterer Praxisbericht wurde durchgelesen und diente als Anschauungsmaterial, denn die Einrichtungen, in denen wir uns in den kommenden Wochen aufhalten müssen wir ein klein wenig näher beschreiben. Eine wichtige Rolle spielt eine Klientenbeschreibung, in der Informationen über einen Heimbewohner (selbstverständlich anonym) auf Papier gebracht werden müssen. In einer Reflexion sollen einzelne Eindrücke geschildert werden.

Freitag: 2. Test im Gegenstand "Gesundheits- und Krankheitslehre". Manch ein mich ärgernder Fehler ist mir unterlaufen, mit einer guten Note spekuliere ich dennoch.

Morgen ist es dann soweit: Mein fünfwöchiges Praktikum in einem Privatpflegeheim geht pünktlich um 7 Uhr in der Früh los. Ich bin durchaus ein wenig angespannt, freue mich aber auch darauf Erfahrungen sammeln zu dürfen und hoffe insbesondere auf auf hilfsbereite und freundliche Kollegen.

Wünscht mir Glück. ;)

bearbeitet von Footballhead

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V.I.P.

wie immer toller Bericht.

Schau dir das an wenn du es nicht gesehen hast. War letzte Woche im ORF WEltjournal.

Hochinteressante Sendung über die Pflege von Alzheimer und Demenzererkrankten weltweit.

Achtung: Nur mehr drei Tage online

http://tvthek.orf.at/program/Weltjournal/1328/WELTjournal-Altern-im-Paradies/10898687/WELTjournal-Altern-im-Paradies/10911405

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Hobbyjournalist

Fünf Tage in der Altenpflege sind nun vorüber - ein Rückblick:

Am Montag traf ich um 7 Uhr im Privatpflegeheim ein. Vor Ort arbeiteten zwei Pflegehelferinnen, die mir verrieten, dass insgesamt 10 Bewohner im Heim leben. Um 7:30 begleitete ich eine Angestellte, um mir einen Überblick über die einzelnen Klienten und die zu erledigenden Tätigkeiten zu verschaffen. Mich beeindruckte die Tatsache, dass die Erhaltung der Autonomie eines jeden Bewohners ein wichtiges Anliegen des Heimes darstellte.

Die Dame, mit der wir am Morgen als erstes sprachen ging bspw. ganz selbstständig mittels Rollator in das Bad und wusch sich ihr Gesicht und den Oberkörper selbst, während meine Kollegin den restlichen Körper pflegte. (Ein merkwürdig anmutendes Gefühl, zum ersten Mal in meinem Leben eine alte Frau vollkommen nackt zu sehen). Die "Windel" - man spricht in der Pflege von einer Einlage, um die Würde des Menschen nic ht zu verletzten - wurde gewechselt und eine neue Einlage angelegt. Vollkommen gewaschen und angezogen war die Grundpflege der Dame vorüber und wir begleiteten sie zum Tisch, wo sie sich selbstständig ein Brot strich. Während der Pflege wurde immer versucht sich bewusst mit der Dame zu unterhalten und zwischendurch auch ein wenig zu scherzen. Die Frau selbst ist ein wenig dement und leidet insofern an Problemen hinsichtlich der Speicherung von neuen Information.

Ihre Zimmerkollegin wiederum ist in guter, geistiger Verfassung, bewegt sich mit Krücken fort und die Pflegehelferin und ich machten lediglich ihr Bett und unterstützten sie beim Anziehen der Schuhe.

Als drittes ging es in ein Einzelzimmer, in dem ein Mann haust. Er leidet an Demenz, was sich insofern darin bemerkbar macht, dass er über Problemen mit der räumlichen Orientierung verfügt. Der Mann kann sich nur mittels Rollstuhl fortbewegen, wir waschen seinen Unterkörper und seine Beine im Bett (ich sehe zum ersten Mal einen alten Mann nackt) und wechseln seine Einlage. Angezogen mobilisieren wir ihn in seinen Rollstuhl und bringen ihn an das Waschbecken in seinem Zimmer, in dem er sich den Oberkörper und das Gesicht selbstständig wäscht. Die Haare gekämmt und rasiert bewegen wir ihn in seinem Rollstuhl Richtung Frühstückstisch.

Im Heim befinden sich in Summe großteils demente Menschen, die sich wie man anhand der beiden Beispiele merkt das Gesicht und den Oberkörper selbst waschen. Das Eingeben von Essen kann ich (leider) nicht üben, denn ein jeder isst noch selbstständig. Lediglich eine Dame ist bettlägerig, muss insofern vollkommen in ihrem Bett gewaschen werden und ihr Kalorienbedarf wird mittels Trinknahrung gedeckt. Ansonsten durfte ich an diesem Tag wie in der Schule bereits gelehrt eine hemiplegisch gelähmte Person mobilisieren.

Des Weiteren desinfizierte ich in dieser Woche täglich die Nachtkästchen und maß Vormittags den Blutdruck von jedem Bewohner mittels Blutdruckmanschette.

Mich persönlich freute es, dass am Montagabend eine Besprechung stattfand und ich am nächsten Tag darauf hingewiesen wurde, dass mich die Kollegin mit der ich unterwegs war sehr für mein Engagement gelobt hat. Am Mittwoch meinte sie überhaupt, dass mein fachliches Wissen bereits relativ hoch wäre und sie glaubt, dass aus mir ein sehr guter Pfleger werden kann. Schöne Worte. ;)

Am Donnerstag lernte ich übrigens den Pflegedienstleiter höchstpersönlich kennen, mit dem ich gemeinsam arbeitete und der sich ein Bild davon machte wie ich agiere. Am Tag darauf ließ er mich großteils eigenständig die Grundpflege durchführen und fungierte in der Beobachterrolle. Fragen meinerseits blockte er an diesem Tag oft mit den Worten "ich bin nur Praktikant" ab.

Freitag, 17:30 Uhr - Dienstschluss: Der leitende Angestellte setzte sich mit mir an einen Tisch und wollte ein ehrliches Feedback meinerseits hören. Daraufhin sprach er einige Punkte an, woran ich noch arbeiten sollte: Diese wären "das An- und Auskleiden der Bewohner, das Verinnerlichen und sukzessive Anweden der einzelnen Arbeitsprozesse sobald ich ein Zimmer betrete und das Abstellen der Berührungsängste" an denen ich seiner Meinung nach noch ein wenig leide. Er erkennt aber auch einige "gute Aspekte", lobte mich für meine "freundliche und sehr höfliche Art den Menschen gegenüber" und mein "hohes theoretisches Wissen".

Nächste Woche befindet er sich im Urlaub, ich arbeite an sechs Tagen (bloß am Mittwoch habe ich frei) und werde versuchen seine Tipps so gut wie möglich umzusetzen.

Einen klassischen Tagesablauf im Heim werde ich bald in diesem Forum abbilden. ;)

Btw.: Als eine Dame ihren "Stuhltag" hatte und ich sie in weiterer Folge abputzen musste geriet ich hinsichtlich des Ekelfaktors beinahe an meine Grenzen, aber Aufgaben wie diese gehören eben auch manchmal dazu.

In Summe tut die Dankbarkeit der einzelnen Bewohner sehr gut und lässt manche Schattenseite verkraften.

bearbeitet von Footballhead

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Hobbyjournalist

Ich musste "Validation" um ehrlich zu sein googlen, denn eine Praktikantin hat damals während meines Zivildienstes darüber gesprochen, aber ich konnte den Begriff nicht mehr so ganz zuordnen. In der Schule haben wir dieses Thema noch nicht besprochen. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast, denn ich werde auf alle Fälle morgen nachfragen, ob es im Heim eine Rolle spielt.

bearbeitet von Footballhead

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