Interview mit Herrn Studirach


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Sportklub oder Admira? Hefner hat sich mit Johannes Studirach über Urlaub, Bundesheer, aber vor allem über seine sportliche Zukunft unterhalten.

Da ich dich heute Nachmittag am Flughafen erwischt habe, eine kurze Frage vorweg. Wo warst du denn gerade?

In Mexiko, es war mein erster wirklicher Urlaub seit meiner Bundesheerzeit. Ich war jetzt über ein Jahr nicht mehr wirklich weg, außer mal paar Tage in Lignano. Bis auf die schwierigen Flugverbindungen war wirklich alles perfekt. Normal fliegt man ja am Freitag oder Samstag, aber wegen des Schwechat-Spiels bin ich natürlich erst danach geflogen.

Johannes, gleich die erste Frage: Du hast ein Angebot von der Admira vorliegen, stimmt das?

Nein, das stimmt nicht unbedingt so. Ich habe ein sehr gutes Jobangebot bekommen, bei dem sich das Training beim Wiener Sportklub zeitlich nicht mehr ausgehen würde. Der Verein ist davon informiert und besonders Herr Müllner, nein, eigentlich der gesamte Verein zeigte viel Verständnis. Man bekommt ja als Junger nicht mehr so oft die Möglichkeit, einen guten Job zu finden. Gerade wenn man in einer Amateurliga spielt, ist es wichtig, dass man sich ein zweites Standbein zulegt. Vom Training her gingen sich zeitlich nur die Admira Amateure aus. Ich möchte unbedingt, egal ob ich im Frühjahr spiele oder nicht, fit bleiben. Ich weiß ja auch nicht, wie sich das beruflich bei mir weiter entwickelt. Der Trainer der Admira Amateure hat mir angeboten zumindest mittrainieren zu können, wahrscheinlich würde ich dann auch dort spielen.

Du bis eigentlich für ein Jahr Leihspieler, könntest du vom Vertrag her denn sofort wechseln?

An sich habe ich einen Leihvertrag bis Jahresende, daher müsste sich das die Admira mit dem Wiener Sportklub ausmachen. Der Sportklub müsste sicherlich die Hälfte der Leihsumme zurückbekommen. Zumindest wäre das mein Vorschlag. Alles andere wäre nur unfair. Da ich aber gerade erst aus dem Urlaub zurückgekommen bin, kann ich noch gar nicht sagen, ob und wie weit die Verhandlungen laufen, ich werde mich aber demnächst vor allem mit den Verantwortlichen beim Wiener Sportklub in Verbindung setzen.

Wenn man auf die letzte Saison zurückblickt, warst du ja unter den vielen Neuen, die geholt wurden, eher einer der unbekannten Jungen. Hättest du gedacht, dass du dich im Laufe der Herbstsaison 2002 in die Stammelf spielen kannst?

Ich habe bei der Admira im Sommer 2002 einen Profivertrag unterschrieben, habe mich aber dort nicht unbedingt wohlgefühlt. Ich war damals an sich für die Red Zac eingeplant, dann blieb die Admira aber dank der Tirolpleite oben und holte zwei routinierte Spieler und es sah eher schlecht für mich aus. Daher habe ich bei der Admira deponiert, dass ich lieber wechseln möchte und schon einen Tag später sollte ich zum Sportklub fahren und dort ein Probetraining ablegen. Nach der ersten Runde hat mir dann Herr Kaipel gesagt, dass er mich haben will und dass alles passt. Dann habe ich zwei Mal gespielt, bei der Austria in Lustenau und daheim gegen Bleiberg, wobei man sagen muss, dass die zweite Partie wohl nicht meine beste war und ich daher fürs erste meinen Stammplatz verloren habe.

Wirklich in die Mannschaft bist du wieder erst unter Peter Webora gekommen?

Ja, wenn, dann gab es für mich nur wenige Kurzeinsätze, erst der Herr Webora hat mir eine neue Chance gegeben.

Deine Erinnerungen an den 2:0 Auswärtserfolg in Bleiberg, übrigens erst das zweite Match, das wir zu Null gespielt haben?

Das war seit langem die erste Partie, in der ich von Anfang an wieder gespielt habe. Zwar nicht bis zum Ende, ich habe leider eine gelb-rote Karte bekommen. Trotzdem hat der Verein weiter auf mich gesetzt.

Nach deiner Gelb-rot-Sperre kam ziemlich bald das 1:1 gegen den FC Lustenau, übrigens der einzige Punkt, den wir gegen diesen Gegner geholt haben. Torschütze warst du, für einen Verteidiger eher etwas Besonderes, oder?

Das war mein einziges Tor, für mich wirklich etwas Besonderes. Freundlich gesagt bin ich auch nicht unbedingt der torgefährlichste Spieler. Vorweg muss ich sagen, dass ich ja noch nie so etwas vorher erlebt habe, so ein Enthusiasmus bei den Fans. Es war wirklich das erste Mal, dass ich bei einem Verein vor solchen Fans gespielt habe. Ich wollte immer ein Tor in Richtung Friedhofstribüne schießen, daher hab ich mich auch riesig gefreut und bin auch auf den Zaun geklettert. Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, aber von den Fans her hab ich so etwas bisher noch nie erlebt. Beim FAC ist mir das ja nie so aufgefallen, wie sehr die Sportklubfans hinter ihrem Verein stehen, aber ich war Zuschauer beim Relegationsspiel, das war schon eine super Kulisse.

Dann kamen am Ende der Herbstsaison viele gute Spiele, in denen du regelmäßig gespielt hast und wir holten viele Punkte, doch dann kam das Bundesheer. War das schmerzvoll, wenn es gerade im Profifußball für den Verein und dich selbst beginnt, gut zu laufen?

Das hab ich immer gesagt, das war wohl der ungünstigste Zeitpunkt meines Lebens. Keine Ahnung, ob sich meine Karriere anders entwickelt hätte. Der Herr Webora war mit mir immer zufrieden, mir hat es auch gut gefallen, ich glaube meine Leistungen waren vor der Winterpause wie auch in der Stadthalle recht ordentlich.

Seit wann bist du nicht mehr beim Heer? War es nicht schwer, trotz Heer schon am Anfang der Saison für den Sportklub zu spielen?

Ich bin seit 5. September fertig. Daher war ich auch sehr froh, dass der Sportklub im Sommer gesagt hat, dass er mich behalten will. Sonst hätte ich nur zu den Admira Amateuren gehen können, denn wer will schon einen Spieler, der am Anfang der Saison maximal ein Mal die Woche zum Training kommen kann. Dafür bin ich dem Verein noch heute dankbar.

Welche Chancen gibst du der jungen schwarz-weißen Mannschaft für die Rückrunde?

Vom Potenzial waren wir in der Hinrunde sicher einer der Stärksten. Daher war ich ja im Sommer so glücklich, dass ich bleiben durfte, weil ich mir sicher war, dass wir um den Meister mitspielen können. Aber dass wir halt auswärts so extrem schlecht waren, das haben wir alle sicher nicht geglaubt. Mit Namen wie Tippmann, Glatzer und Fading durfte man sich sicherlich mehr erwarten. Für die Rückrunde ist es aber auch schwer, eine Prognose abzugeben, da ich überhaupt keine Ahnung habe, wer bleibt oder geht.

Da du mit 21 ja noch ein junger Spieler bist, kannst du dir vorstellen, irgendwann wieder, vielleicht sogar in der Bundesliga, für den Wiener Sportklub Wienstrom zu spielen?

Auch wenn ich jetzt wohl zu 90 % den Verein verlassen werde, der Sportklub ist vom Umfeld ein Verein, zu dem ich jederzeit wieder gehen würde. Für mich ist er in der Regionalliga der beste Verein, wahrscheinlich sogar in der Red Zac Liga. Ich bin mir eigentlich sogar sicher, dass sich vom Sportlichen, wie auch vom Umfeld her, beinahe jeder Spieler in der Regionalliga freuen würde, beim Wiener Sportklub spielen zu dürfen, und daher wäre man ja dumm, ein Angebot von diesem Verein nicht anzunehmen.

Da es ja nun wohl sehr wahrscheinlich ist, dass du gehst, möchtest du abschließend noch etwas loswerden?

Es gibt von mir absolut nur Positives über den Verein zu sagen. Sowohl wie man im Sommer zu mir gestanden ist, als auch, dass man mir jetzt wegen dem Job keine Steine in den Weg legen möchte, ist äußerst fair und nicht unbedingt alltäglich. Von den Fans her ist es überhaupt ein Wahnsinn hier, eigentlich hätten nach der letzten Herbstsaison kaum mehr Zuschauer kommen dürfen, so schlecht waren wir. Bei Rapid oder der Austria wären sicher nur Bierflaschen geflogen, doch bei uns wurde immer noch geklatscht. Sogar nach dem 5:1 beim FC Lustenau. Für mich war das von der Motivation besonders entscheidend, in jedem Match neu zu versuchen, das Beste zu geben. Auch die anderen Spieler meinten oft, dass es hier etwas Besonderes ist und dass man sich da gerne doppelt und dreifach in Zeug legt.

Quelle: www.wienersportklub.at

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