[Legenden Brasilien]


Steffo

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Brasilien

Brasilien ist 2006 wieder einmal der Top Favorit auf den WM Titel. Carlos Alberto kann auf den wohl stärksten Kader aller Teilnehmer zurückgreifen und hat noch dazu mit Ronaldinho den weltbesten Spieler zur Verfügung.

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Die folgende Auflistung von ehemaligen und aktuellen Legenden ist nicht vollständig. Bei Interesse würde ich mich freuen, wenn jemand Lust und Zeit hat sie zu erweitern.

Garrincha

Einer der genialsten Dribbler aller Zeiten war der krummbeinige Garrincha, der bei der WM 1958 gemeinsam mit Pelé die Massen verzauberte. Der Flügelflitzer hatte als Kind zu krumme Beine und konnte kaum laufen, bis eine komplizierte Operation seine Beine rettete. Als man dem jungen Garrincha, wohnhaft in einer Großfamilie mitten im Urwald dann eines Tages einen Ball zuwarf, war es um ihn geschehen - er entpuppte sich als eines der größten Talente in der Geschichte des Fußballs. Und das obwohl Garrincha Probleme hatte den Fußball und Turniermodi zu verstehen, denn Garrincha war Analphabet und konnte gerade mal seinen eigenen Namen schreiben. Nach jedem Spiel der 58er-WM fragte er seinen Trainer, wann er denn endlich wieder heimgehen könne, weil er viel lieber bei seiner Frau und den Töchtern wäre, als bei der Fußball-WM. Und der Trainer antwortete stets, dass noch ,,ein Spiel zu spielen sei,,. Das machte der Coach so lange bis Garrincha mit Brasilien den Titel holte und das Fußballmärchen vollendete. Garrincha starb 1983 in verarmten Verhältnissen...

Mario Zagallo

Mário Jorge Lobo Zagallo wurde am 09.08.1931 in Maceió geboren und gilt heute als einer der erfolgreichsten Trainer der Welt. Der Professor, wie er von einigen Spielern genannt wurde, war selber als Abwehrspieler in Brasilien aktiv und spielte unter anderem bei Flamengo und Botafogo, mit denen er auch Meister werden konnte. Seine Trainerlaufbahn begann 1966 bei Botafogo, später trainierte er auch Fluminense, Flamengo und die brasilianische Nationalmannschaft. 1980 nahm er einen finanziell verlockenden Vertrag von Al Hilal in den Emiraten an, dann ließ er aber seine Trainerkarriere in Brasilien ausklingen. Zagallo war der erste Fußballer, der die Fußballweltmeisterschaft sowohl als Spieler (Fußballweltmeisterschaft 1958, Fußballweltmeisterschaft 1962) als auch als Trainer (Fußballweltmeisterschaft 1970) gewann (beides jeweils mit der brasilianischen Fußballnationalmannschaft). Nur Franz Beckenbauer hat ebenfalls als Spieler und Trainer den Weltmeistertitel im Fußball errungen. Er trainierte die Nationalmannschaft seines Heimatlandes zweimal, das erste Mal zwischen 1970 und 1974, das zweite Mal 1994 bis 1998, als er bei der Fußballweltmeisterschaft 1998 mit seinem Land Vizeweltmeister wurde. Mit Brasilien gewann er 1997 den Copa America. Von 1993 bis 1994 war er Technischer Direktor der Nationalmannschaft und gewann den WM-Titel 1994 der Brasilianer als Trainerassistent.

Zagallo betreute insgesamt 154 Spiele des Nationalteam als Trainer: 110 Spiele davon wurden gewonnen. Dem gegenüber stehen 33 Unentschieden und nur elf Niederlagen.

Pelé

Edson Arantes do Nascimento (Pelé) wurde am 23.10.1940 in Três Corações geboren und ist heute noch für viele als der beste Fußballer der Geschichte. Pelé wuchs in einer armen Familie auf und lernte das Fußballspielen auf der Straße. Der FC Santos erkannte sein großes Talent und gab ihm, als er 16 Jahre alt war einen Profivertrag. Schon als 17 jähriger gab er sein Debüt in der brasilianischen Nationalmannschaft und wurde 1958 Weltmeister in Schweden. Bis heute gibt es niemanden, der mit 17 Jahren schon Weltmeister wurde. Zweimal konnte er noch diesen Erfolg wiederholen, denn er gewann die WM 1962 und 1970. Bis 1974 spielte er für den FC Santos und erzielte 1088 Tore (!!) in 1114 Spielen. Als er 1969 in einem Meisterschaftstor sein tausendstes Tor schoss, läuteten in ganz Brasilien die Glocken. Pelés Engagements in wirtschaftlicher Hinsicht endeten mehrfach mit einem Fiasko. Zunächst vertraute er sein Vermögen einem Freund an, der jedoch sein gesamtes Geld veruntreut hatte. Nach dem Betrug seiner Geschäftspartner in einem Immobiliengeschäft Anfang der 1970er Jahre war er gezwungen, seine schon für beendet erklärte Fußballerlaufbahn wieder aufzunehmen, um seine Schulden abbezahlen zu können. Er unterschrieb einen Vertrag beim New York Cosmos für mehrere Millionen Dollar jährlich, was die bis dato höchste Transfersumme gewesen war. 1999 wählte ihn das Internationale Olympische Komitee zum Sportler des Jahrhunderts. Er ist Botschafter der UNESCO.

Jairzinho

Der 1944 in Rio de Janeiro geborene Brasilianer stand dreimal in den Endrunden der Fußball Weltmeisterschaft (1966,1970,1974). Höhepunkt war der WM Titel 1970, in dem er im Finale im Aztekenstadion in Mexiko selbst einen Treffer beisteuern konnte. Als 13 jähriger begann er im Nachwuchs bei Botafogo und Jairzinho blieb diesem Verein bis 1974 treu. Dann wechselte er nach Europa zu Olympique Marseille, mit denen er auch gleich Vizemeister werden konnte. Zwei Jahre später ging der Brasilianer wieder in seine Heimat zu Cruzeiro Belo Horizonte um mit ihnen den Copa Libertadores, den bedeutendsten südamerikanischen Vereinspokal, zu gewinnen. Danach ließ er seine Karriere in Kolumbien und Venezuela ausklingen. Vom World Soccer Magazine wurde Jairzinho im Dezember 1999 unter den 100 besten Fußballern des 20. Jahrhunderts auf Platz 27 gewählt.

Sócrates

Schon der volle Name von Sócrates ist rekordverdächtig, Sócrates Brasileiro Sampaio de Souza Vieira de Oliveira heißt der gute Mann. Geboren wurde der Doktor der Medizin 1954 in Belém, 1979 debütierte er im Nationalteam gegen Paraguay. Bei zwei weltmeisterschaften (1982 und 1986) lief er als Kapitän aufs Feld und war die treibende Kraft in der Offensive. Der 191cm große Brasilianer mit der Schuhgröße 38 galt als das Enfant terrible des brasilianischen Fußballs, denn nach eigenen Angaben würde er täglich 20 Zigaretten rauchen und wenig trainieren, dafür aber umso mehr feiern. 2004 geriet Sócrates erneut in die Schlagzeilen, als er 51-jährig beim englischen Amateurverein Garforth Town einen Einmonatsvertrag unterschrieb und auflief.

Rivelino

Roberto Rivelino wurde am 1. Januar 1946 in São Paulo geboren. Er startete seine Laufbahn als Fußballspieler im Futsal, ehe er als Fußballspieler zu Sport Club Corinthians Paulista. Höhepunkt seiner Karriere war der Weltmeisterschaftstitel 1970 mit Brasilien. 1974 und 1978 wurde er mit der brasilianischen Nationalmannschaft Vierter und Dritter bei Fußballweltmeisterschaften. Insgesamt bestritt er mehr als 100 Spiele für sein Land und wurde von Pelé auf die Liste der 125 besten lebenden Fußballspieler gesetzt. Während seiner aktiven Zeit galt Rivelino nachgewiesenermaßen als der Spieler mit dem härtesten Schuß und war dadurch gerade als Freistoß-Spezialist bei Torhütern besonders gefürchtet. Nach seinem Karriereende 1981 wurde Rivelino Trainer unter anderem der japanische Nationalmannschaft.

Romário

Romário de Souza Faria wurde am 29.01.1966 in Rio de Janeiro geboren und ist bis heute einer der bekanntesten Stürmer Brasiliens. Sein Stammverein war Vasco da Gama, mit denen er schon in jungen Jahren zwei Mal Meister werden konnte. Danach wechselte er 1988 nach Europa zum PSV Eindhoven und wurde 1989,1991 und 1992 Meister. 1993 wurde er mit Barcelona spanischer Meister und zugleich auch Torschützenkönig. Ab 2000 spielte Romário wieder für Vasco da Gama und gewann mit dem Klub die Copa Mercosur und den brasilianischen Meistertitel. Von 2002 bis 2004 war er für Fluminense aktiv, wurde dann aber nach einem Streit mit seinem Trainer entlassen und ging wieder zurück zu Vasco da Gama. Für das Nationalteam erzielte er in 70 Länderspielen 55 Tore. Höhepunkt war der WM Titel 1994.

Ronaldinho

Ronaldo de Assis Moreira wurde am 21.März 1980 in Porto Alegre geboren. Er wurde 2004 und 2005 als Weltfußballer des Jahres sowie 2005 als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet. Der 26-jährige gilt zurzeit als bester und, mit einem geschätzten Marktwert von etwa 70 Millionen Euro und einer festen Ablösesumme von 155 Millionen Euro, wertvollster Fußballspieler der Welt. Seine Profikarriere begann er 1997 bei seinem Heimatverein Gremio in der Ersten Brasilianischen Liga. 2001 ging er nach Frankreich zu Paris St. Germain und wechselte 2003 von dort für etwa 25 Millionen Euro zum spanischen Traditionsverein FC Barcelona. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 wurde er zu einem Superstar: Ronaldinho feierte seinen größten sportlichen Erfolg, als er sich mit der brasilianischen Nationalmannschaft im Endspiel gegen Deutschland mit 2:0 den Weltmeistertitel sicherte. Unvergessen bleibt sein Tor im Viertelfinale gegen England (2:1), als er den viel zu weit vor seinem Tor stehenden englischen Torhüter David Seaman mit einem direkten Freistoß aus großer Distanz zum 2:1 überlistete.

Ronaldo

Ronaldo Luís Nazário de Lima wurde am 22.09.1976 in einem Vorort von Rio de Janeiro geboren und lebte dort in seiner Kindheit mit seinen Eltern und drei Brüdern. Bereits mit 17 Jahren nahm er an seiner ersten WM teil, wurde aber noch nicht eingesetzt. 1994 wechselte er von Cruzeiro zum PSV Eindhoven, danach zum FC Barcelona mit dem er 1996 den Europapokal der Pokalsieger gewinnen konnte. Mit Inter Mailand gewann er 1998 den Uefa Cup. Bei der Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea feierte Ronaldo ein sagenhaftes Comeback, wurde mit acht Treffern in sieben Spielen Torschützenkönig der Weltmeisterschaft und schoss im Finale gegen Deutschland seine Mannschaft mit zwei Toren zum Titel. Nach der Weltmeisterschaft 2002 wechselte Ronaldo für 45 Millionen zu Real Madrid.

Zico

Zico wurde am 03.03.1953 in Rio de Janeiro geboren und ist heute der Trainer der japanischen Nationalmannschaft. Zico wurde der weiße Pelé genannt und trug so wie er die Nummer 10 in der Nationalmannschaft. Der neben Platini und Maradona weltbeste Mittelfeldspieler seiner Zeit nahm an drei Weltmeisterschaften teil, konnte aber nie den Titel gewinnen. 1994 wechselte er auf die Trainerbank und wurde Technischer Direktor von Kashima. Mit Zico schaffte Kashima den Aufstieg von der zweiten in die japanische erste Liga, weshalb diese kleine Stadt schließlich auch ein Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 wurde. Nach dieser Weltmeisterschaft übernahm Zico den Trainerposten der japanischen Nationalmannschaft vom Franzosen Philippe Troussier, der das vorher drittklassige Team bis ins Achtelfinale geführt hatte. Zico, der kein Japanisch spricht, konnte den hohen Erwartungen der japanischen Öffentlichkeit bisher dennoch gerecht werden, unter anderem mit mehreren Kantersiegen in der asiatischen Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Dunga

Carlos Caetano Bledorn Verri, genannt Dunga wurde am 31. Oktober 1963 in Ijuí geboren. Dunga war bei drei Weltmeisterschaften teil (von 1990 bis 1998), wobei er 1994 und 1998 als Kapitän die Mannschaft anführte. 1994 wurde der defensive Mittelfeldspieler Fußballweltmeister, insgesamt kam der Brasilianer auf 91 Länderspiele. Er begann seine Karriere beim Sport Club Internacional in Porto Alegre (1980-84). Anschließend spielte er bei den Corinthians (1984-85), beim FC Santos (1986-87) und CR Vasco da Gama (1987). Von 1988 bis 1992 spielte Dunga für den AC Fiorentina. Nach einer Saison bei Pescara (1992-93) erfolgte der Transfer zum VfB Stuttgart. Dort bestritt er von 1993 bis 1995 insgesamt 54 Bundesligaspiele und erzielte 7 Tore.

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Mir wurscht!

Zwei wirkliche Legenden vergessen. *tsts*

Aus der Wikipedia:

Art(h)ur Friedenreich (* 18. Juli 1892 in São Paulo; † 6. September 1969) war ein brasilianischer Fußballspieler und gilt als der beste Fußballspieler aller Zeiten.

Arthur Friedenreich kam in der Umgebung von São Paulo auf die Welt. Sein Vater war Oscar Friedenreich, ein Hamburger Ingenieur und Emigrant, seine Mutter Matilde eine schwarze Wäscherin. Durch seine deutsche Abstammung hatte der Mulatte sehr viele Vorteile, so durfte er beispielsweise nur dank seiner Herkunft in der brasilianischen Fußballnationalmannschaft spielen. Auch seinem Stammverein in São Paulo, dem Sport Club Germania - einem Klub für deutschstämmige Spieler, gegründet vom Hamburger Hans Nobiling und seit 1942 Esporte Clube Pinheiros genannt - konnte er nur aus diesem Grunde beitreten; Schwarze hatten keinen Profifußballverein. Dort wurde er vom Leichtathleten und Fußballer Hermann Friese, einem der bekanntesten brasilianischen Sportler zu seiner Zeit, gefördert. Bevor Friese nach Brasilien kam, hatte er in Berlin, Prag und anderen europäischen Hauptstädten viele Kurz- und Langstreckenläufe gewonnen. In Brasilien gilt er als der größte Leichtathlet zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Arthur Friedenreich spielte ab 1909 in etlichen, vor allem in São Paulo angesiedelten, brasilianischen Fußballvereinen. Ein möglicher Grund für seine relative Unbekanntheit in Europa ist, dass er während seiner Spielerlaufbahn nur in brasilianischen Vereinen spielte. Bis zu seinem 43. Lebensjahr spielte er auf höchstem Niveau Profifussball in der brasilianischen Liga

Arthur Friedenreich gewann mit der brasilianischen Nationalmannschaft 1919 und 1922 die Copa America. Die Meisterschaft gewann er 1918, 1919, 1921, 1926, 1927 und 1929 mit Clube Atletico Paulistano und 1931 mit São Paulo da Florensta. Diese Meisterschaften waren alle die des Bundesstaates São Paulo, eine gesamtbrasilianische Liga gibt es erst seit 1970

Im Jahre 1925 wurde der Brasilianer in Paris zum Roi du Football ("König des Fußballs") gewählt. Von der FIFA wurde Arthur Friedenreich zum besten Stürmer des 20. Jahrhunderts ernannt. Die Brasilianer nannten den Stürmer Pé de Ouro ("Goldfuß") und die Uruguayer nach dem Copa-America-Finale 1919 El Tigre ("der Tiger"), eine Bezeichnung, die immer noch verwendet wird.

In seiner gesamten Laufbahn schoss Arthur Friedenreich 1.329 Tore, was bis heute einen Rekord darstellt. Im Jahre 1929 erreichte er als erster Mensch die Marke von 1.000 Toren. Außer ihm gelang dies bisher nur drei weiteren Fußballspielern: seinem Landsmann Pelé (insgesamt 1.281 Tore) und dem Österreicher Franz Binder (insgesamt 1.006 Tore) und Gerd Müller (insgesamt 1320 Tore). In den 26 Jahren, in denen Friedenreich Ligafußball spielte, bestritt er 323 Spiele und schoss 354 Tore.

Arthur Friedenreich ist der Erfinder des Effetschusses im Fußball. Er wandte als erster bewusst die Technik an, den Ball in der Weise zu schießen, dass ihm eine Drehung (Drall) verliehen wird, die seine Bahn beeinflusst. Aufgrund der so entstehenden Luftzirkulationen fliegt der Ball zielgerichtet auf einer schiefen, bogenförmigen Bahn.

Als Dunkelhäutiger hatte Arthur Friedenreich unter dem in Brasilien zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschenden Rassismus zu leiden. So wurden Fouls an dunkelhäutigen Spielern nicht gepfiffen, was man natürlich auch ausnutzte, um Friedenreich zu stoppen. Er entwickelte daraufhin eine Körpertäuschung, die es seinen hellhäutigen Gegenspielern schwer machte, ihn durch Fouls zu stoppen. Auch konnte er 1914 nur deswegen in die brasilianische Nationalelf aufgenommen werden, weil er hellhäutige Vorfahren hatte. Erst ab 1918 konnten auch schwarze Brasilianer in die Nationalmannschaft aufgenommen werden. Allerdings verhängte 1921 der damalige Präsident Brasiliens Epitacio Pessoa ein erneutes Verbot für alle dunkelhäutigen Nationalspieler, was dem Erscheinungsbild nützen sollte. Dies hatte zur Folge, dass kein Schwarzer gleich welcher Abstammung an der Copa-America in Brasilien teilnehmen durfte. Brasilien wurde daraufhin nur Zweiter und das Verbot nach Protest wieder abgeschafft. Dennoch musste Arthur Friedenreich wie auch andere seine Kraushaare glätten, um wie ein Weißer auszusehen. Viele mussten sich auch mit Reismehl beschmieren. Trotz dieser Widrigkeiten wurde Arthur Friedenreich im Volk zu einem Nationalhelden und galt als erster brasilianischer Fußballstar.

1914 wurde die brasilianische Fußballnationalmannschaft gegründet. Zu ihren ersten Mitgliedern zählte auch Arthur Friedenreich, der schon zu Beginn als Superstar galt. Er spielte im gleichen Jahr mit seinem Team Clube Atletico Ypiranga gegen den englischen Club Exeter City Football Club und verlor dabei einige Zähne. Das Spiel endete 2:0 für Ypiranga. 1919 schoss Arthur Friedenreich in der Copa America das Siegtor zum 1:0 im Spiel gegen die Uruguayische Fußballnationalmannschaft und wurde daraufhin feiernd durch die Straßen getragen. 1922 wurde er mit der brasilianischen Mannschaft erneut Südamerikameister, nachdem er 1921 nicht teilnehmen durfte. An der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 nahm er ebenfalls nicht mehr teil. Er war damals 38 Jahre alt. Von der Fifa wird er als bester Stürmer aller Zeiten bezeichnet.

Leonidas

José Leônidas da Silva (* 6. September 1913 in Rio de Janeiro (Brasilien); † 24. Januar 2004 in Cotia - SP) war ein brasilianischer Fußballspieler.

Der im Angriff spielende da Silva, dessen Spitznamen der "schwarze Diamant" und "Gummi-Mann" lauteten, gilt als Erfinder des Fallrückziehers. Leônidas da Silva spielte im Verlauf seiner Fußballer-Karriere bei den brasilianischen Spitzenteams FC São Paulo, Botafogo, CR Vasco da Gama und CR Flamengo. In Uruguay spielte er von 1933 bis 1934 für Peñarol Montevideo. Im Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft bestritt er insgesamt 26 Spiele (wovon nur 19 offiziell als Länderspiele gelten) und schoß 25 Tore. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich avancierte er mit acht Toren zum Torschützenkönig des Turniers. Allein im legendären Spiel gegen Polen (Endresultat: 6:5 n.V.) erzielte er dabei vier Treffer. In dieser Partie spielte er zeitweise barfuß. Legendär war vor allem Leonidas 6:5-Siegtor in der Verlängerung, als er sich im Anstosskreis den Ball schnappte, bis in den Strafraum kurvte und seine Mannschaft mit einem tollen Tor ins Viertelfinale schoss. Bei seinen beiden WM-Teilnahmen in den Jahren 1934 und 1938 erzielte er insgesamt 9 Tore und gehört seitdem bei WM-Turnieren zu den erfolgreichsten brasilianischen Torschützen aller Zeiten.

In seiner rund 20-jährigen Karriere (zwischen 1931 und 1950) gewann da Silva zwölf Meistertitel.

Nach seiner Sportkarriere wurde er zu einem der berühmtesten Sportreporter Brasiliens, und war Besitzer eines Möbelgeschäftes in São Paulo.

Da Silva litt an der Alzheimerschen Krankheit und verbrachte die letzten zehn Jahre seines Lebens in einer Klinik.

bearbeitet von Quargelbrot

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