Die Kleinen wachsen über sich hinaus


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die Elite schwindet

Die Kleinen wachsen über sich hinaus

Wien, Wien, nur du allein? Im Sport schon lange nicht mehr. Immer öfter stehlen kleine Städte, kleine Orte der Bundeshauptstadt mit erfolgreichen Vereinen und Titelgewinnen die Show.

Richtig, mit Austria wurde gerade erst jetzt ein Wiener Verein österreichischer Fußballmeister. Gelungen ist das aber nur, weil die Violetten mit Milliardär Frank Stronach einen unermüdlich zahlenden Big Spender an Land gezogen haben. Nicht auszudenken, wenn der Austro-Kanadier eines Tages sein geliebtes Fußball-Spielzeug verärgert in die Ecke schmeißt.

Die anderen ehemaligen Wiener Großklubs plagt seit Jahren wirtschaftliche Hungersnot. Rekordmeister Rapid hat gerade so viel, um als mittelmäßiger Klub überleben zu können. Der traditionsreiche Sportklub, der einst Juventus im Europacup deklassiert hatte, ist Abstiegskandidat in der zweiten Liga, Vienna wird sportlich nicht mehr ernst genommen.

Dafür mischen immer öfter kleine Orte im österreichischen Spitzenfußball erfolgreich mit. Nach Pasching setzt nun SV Mattersburg zum Höhenflug an. Heute Abend wollen sich die Burgenländer in Linz den letzten noch fehlenden Punkt für den Aufstieg in die T-Mobile Liga gegen den LASK holen.

Geht's nach den Zuschauerzahlen, dann ist Mattersburg ohnehin schon längst Österreichs Fußball-Hauptstadt. 18.000 Fans kamen kürzlich zum Cupmatch gegen den GAK, rund 9000 sind in der Meisterschaft bei jedem Heimspiel dabei. Da ist es kein Wunder, dass der Verein trotz einer starken und sicher nicht billigen Mannschaft über Gewinne jubeln kann. Am Ende dieser Saison wird den Burgenländern immerhin etwa eine Million Euro übrig bleiben. Andere Vereine haben Schulden in mindestens dieser Höhe.

Ried, Pasching - und nun Mattersburg, kleine Städte, die im Spitzenfußball Furore machen. Alle drei haben dasselbe Erfolgsrezept. Tüchtige Funktionäre, hervorragende Trainer, gute Nachwuchsarbeit, Zusammenhalt in der Führungsetage, Kontuinität bei Zukunftsplanungen und vor allem das Bekenntnis zum österreichischen Weg.

"Wir werden auch in der obersten Klasse Spieler mit burgenländischen Wurzeln, möglichst aus dem eigenen Nachwuchs, forcieren", verspricht Langzeitobmann Martin Pucher, der für das Mattersburger Fußball-Wunder verantwortlich zeichnet. Immerhin sind derzeit 17 der 23 Kaderspieler seines Vereins Burgenländer.

"So eine Stimmung wie in Mattersburg habe ich als Profi noch nie erlebt", macht der ehemalige Spanien- und Deutschland-Legionär Didi Kühbauer die Fans für den Erfolg seines Klubs mitverantwortlich.

Franz Grad freut sich zwar über den Höhenflug seiner Paschinger, er glaubt aber doch, dass Spitzenfußball auf lange Sicht in der Landeshauptstadt besser aufgehoben wäre. "Wir ganz oben, der LASK unten - das ist ja Majestätsbeleidigung."

So lange aber Linz nicht erstklassig wird, kann man nur hoffen, dass Oberösterreichs Fußball-Fahne noch lange von Pasching und Ried hochgehalten wird.

Genauso wie im Fußball geben auch in anderen Sportarten immer öfter kleine österreichische Städte den Ton an. Etwa im Basketball, wo heute Abend Gmunden und Kapfenberg im vierten Spiel der Best-of-5-Serie um den Staatsmeistertitel kämpfen.

Gmunden - das war schon immer eine Basketball-Hochburg, der Verein war aber noch nie so erfolgreich und bei den Fans so heiß begehrt wie jetzt. Irgendwie findet man Parallelen zu den Fußball-Erfolgen von Mattersburg, Pasching oder Ried. Auch in Gmunden gibt es Teamwork, bedingungslosen Zusammenhalt aller, die mit dem Klub zu tun haben. Dazu mit Harald Stelzer einen Manager, der für seine "Schwäne" und für seinen geliebten Basketballsport durch das Feuer geht. Er predigt nicht nur den österreichischen Weg, er setzt ihn auch in die Tat um. Darum haben schon zahlreiche Talente den Sprung an die Spitze geschafft. Stelzers Sohn Thomas ist nur einer von vielen.

Es gibt auch noch andere Beispiele für Höhenflüge kleiner Orte im Sport. Die Handballer aus Hard in Vorarlberg, die Tischtennisspieler aus Langenlois und Mauthausen oder die Faustball-Damen aus Arnreit. Die wahre Größe einer Ortschaft ist immer öfter nicht an der Einwohnerzahl, sondern an den sportlichen Erfolgen abzulesen.

OÖNachrichten vom 9.05.2003

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legende

Den Erfolg der "kleinen" gibts ja immer wieder - egal ob das jetzt in Deutschland (SSV Ulm, SpVgg Unterhaching), Italien (Chievo) oder Spanien (Xerex). Irgendwann verschwinden sie allerdings im Gegensatz zu den "großen" Vereinen. Bayern, Milan, Real, ManU oder Austria werden immer in der höchsten Spielklasse sein, wie schnell so kleine Vereine weg sein können, sieht man eh.

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Bunter Hund im ASB

Den Erfolg der "kleinen" gibts ja immer wieder - egal ob das jetzt in Deutschland (SSV Ulm, SpVgg Unterhaching), Italien (Chievo) oder Spanien (Xerex). Irgendwann verschwinden sie allerdings im Gegensatz zu den "großen" Vereinen. Bayern, Milan, Real, ManU oder Austria werden immer in der höchsten Spielklasse sein, wie schnell so kleine Vereine weg sein können, sieht man eh.

Ich würde Austria nicht zu den grossen Vereinen zählen ausserdem ist dein Vergleich schwachsinnig.

Wie kann man die Austria nur auf eine Stufe mit dem AC Milan, Real Matrid oder ManU stellen? Die Austria würde ohne Big Spender genauso in der Versenkung herum tümpeln wie jetzt zur Zeit Rapid

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die Elite schwindet

Darum sind auch die Größen Atletico Madrid, Eintracht Frankfurt, FC Köln, Bayer Leverkusen, etc. entweder vor kurzem in Liga 2 gewesen, noch immer dort oder eventuell bald dort.

Schlecht durchdacht.

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