derStandard, 05.08.05


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Leistungsträger

keine ahnung ob das 'nen eigenen thread wert ist aber hier ein kommentar aus der morgigen printausgabe des standards:

Zeitlupe: Salzburg gestern und heute

Red Bull zielte auf den Gegner und traf genau ins eigene Herz

Im Zuge der Auseinandersetzung der Salzburger Fußballtraditionalisten mit dem Schöner-Leben-Klub Red Bull Salzburg fiel ein bemerkenswerter Satz in ein Meer aus Selbstmitleid, Arroganz und Sturheit. Der Klub ließ den protestierenden Fans ausrichten: "Es gibt keine Tradition, keine Geschichte und kein Archiv."

Schöner kann man eine Businessphilosophie nicht ausdrücken. Red Bull zielte auf den Gegner und traf genau ins eigene Herz. Das hat damit zu tun, dass der Safthersteller sich auf einem Markt der ewigen Jugendlichkeit bewegt, wo menschliche Grundfragen wie Altern, Laster, Probleme und also auch Vergangenheit und Verantwortung mit einem Schluck aus der Dose wegsynthetisiert werden. Der Fußball mit seiner Aura ist für die Marketingabteilung neu - die Dressen sind übrigens krauthässlich, da haben die Designer aber schwer gepfuscht.

Trainer Kurt Jara hat im Premiere-Talk die Einstellung der Salzburger Macher deutlich und mit der gebotenen Oberflächlichkeit ausgesprochen: "Red Bull hat den Verein gekauft." Basta. Haben sie auch die ins neue Stadion investierten Steuermillionen sowie die sauteure Infrastruktur, die Hoffnungen und Erinnerungen der Fans, die Sehnsüchte der Kinder, die ehemaligen Kicker und deren Wunden und Wunder gekauft? Wenn sie das schon so flapsig dahersagen und glauben, mit ein paar Millionen auf einen Vereinstisch sei ein so komplexes symbolisches System wie ein Fußballklub im Packerl zu erwerben, dann sollten sie wenigstens so vif sein, und damit spielen.

Leider besteht Grund zur Befürchtung, dass sie diesem Spiel (noch) nicht gewachsen sind. Aber wer weiß, vielleicht verleiht der Fußball dem Bullen ja ein Bewusstsein.

(DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 5. August 2005, Johann Skocek)

bearbeitet von yashin

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ein weiterer artikel von standard.at:

Kompromiss im Farbenstreit in Sicht

Nach Verhandlungen mit der Initiative "Violett-Weiß" ist Red Bull Salzburg bereit, violette Elemente in Trikots einzubauen

Red Bull Salzburg - Im Konflikt um die Trikotfarben des österreichischen Fußball-Bundesligisten Red Bull Salzburg zeichnet sich ein Kompromiss ab. Ein knapp dreistündiges Gespräch von Geschäftsführer Kurt Wiebach und Dany Bahar, dem Assistenten von Konzern-Chef Dietrich Mateschitz, mit dem Obmann der Initiative "Violett-Weiß", Stephan Huber, brachte am Mittwoch Bewegung in die verhärteten Fronten.

"Es besteht von unserer Seite die Bereitschaft, die Sache nicht weiter eskalieren zu lassen. Wir können uns vorstellen, violette Elemente in die Dressen einzubauen", sagte Wiebach, für den etwa violette Streifen oder Rückennummern denkbar wären. Auf Grund der langen Lieferfristen des Ausstatters (adidas) sei aber eine Rückkehr der angestammten Klubfarbe auf das Trikot wohl erst in der kommenden Saison möglich, "nur wenn es ganz schnell geht, vielleicht schon im Frühjahr."

Der Deutsche zeigte sich vom Treffen mit Huber sehr angetan und plant am kommenden Dienstag eine neuerliche Gesprächsrunde. "Offenbar habe ich in den vergangenen Wochen immer mit den falschen Leuten geredet." In den Obmann der Fan-Initiative setzt Wiebach große Hoffnungen, was die künftige Zusammenarbeit mit den unzufriedenen Anhängern betrifft.

"Wir haben ihn gebeten, mit dem Fan-Klubs zu reden, damit die Situation nicht weiter eskaliert", sagte Wiebach und hat diesbezüglich vom Fan-Vertreter positive Signale bekommen. "Er hat im Hinblick auf das Auswärtsmatch am Sonntag gegen Sturm gesagt, wir sollen uns überraschen lassen. Ich werte das als gutes Vorzeichen", meinte Wiebach. (APA)

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