Abseitsregel: Spieler laufen Sturm


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Ist zwar nur über die deutsche Bundesliga, aber es betrifft wohl alle Mannschaften der Welt.

Von "fußballfeindlich" bis "lächerlich": Die Liga läuft Sturm

Abseitsregel: Wehe, wenn die Praxis des Confederations Cups im Alltag praktiziert wird

Erst mit eigens aus Frankfurt geholten Jugendteams, dann mit Senioren ließ die FIFA im Camp der Schiedsrichterteams in Neu-Isenburg während des Confed-Cups nahezu täglich üben, was sie während des Turniers erstmals umsetzen musste: Auf Grund der geänderten Regel (kicker berichtete) sollen Assistenten erst die Fahne heben, wenn ein im Abseits befindlicher Spieler den Ball berührt hat.

Die Folgen waren in den Spielen zu sehen, zum Beispiel unsinnige Sprints nach Steilpässen über 30, 40 Meter, weil der Angreifer erst danach wusste, dass er sich zu weit vorgewagt hatte. Bei Mexiko gegen Argentinien ging ein Verteidiger auf Nummer sicher, schlug den Ball ins Toraus, bevor der Gegner ihn berührte. Folge: Eckball gegen ihn statt Freistoß für ihn. Oberste Regelexperten streiten hinter den Kulissen, wo es eigentlich Freistoß geben soll. Dort, wo der Fußballer im Abseits stand - weil ja die Position beim Abspiel entscheidend ist - oder dort, wo er den Ball berührt hat - weil erst da der Regelverstoß angezeigt wurde. Viele sehen die Gefahr von Verletzungen durch unnötige Zweikämpfe, wenn das Spiel sinnlos weiterläuft.

Wehe, wenn diese Praxis mit Beginn der neuen Saison in der Bundesliga umgesetzt wird, das sagen alle Beteiligten:

Mathias Hain (Bielefeld):

"Diese Regel ist die größte Verarsche, die ich im Fußball bisher erlebt habe."

Uwe Rapolder (Köln):

"Der Versuch, passives Abseits durch eine noch schlechtere Regel auszugleichen."

Felix Magath (Bayern):

"Diese Regel bringt noch mehr durcheinander."

Stefan Kießling (Nürnberg):

"Es besteht die Möglichkeit, dass sich einer eine schwere Verletzung zuzieht. Und dann heißt es: Pech gehabt, war sowieso Abseits."

Klaus Allofs (Bremen):

"Unsinnig."

Michael Henke (Kaiserslautern):

"Es ist eine unfaire Regel. Daran ändert auch die beim Confed-Cup praktizierte Kuriosität nichts."

Silvio Meißner (Stuttgart):

"Statt einfacher ist es noch komplizierter."

Klaus Augenthaler (Leverkusen):

"Lächerlich! Erdacht von Leuten, die auf dieser Ebene nie Fußball gespielt haben."

Holger Fach (Wolfsburg):

"Ich befürchte, dass man damit Frust bei den Spielern erzeugt."

Friedhelm Funkel (Frankfurt):

"Absoluter Schwachsinn und fußballfeindlich."

Jürgen Klopp (Mainz):

"Es ist mehr als überlegenswert, das Ganze wieder abzuschaffen."

Herbert Fandel (Schiedsrichter beim Confed-Cup):

"Man sollte die Reaktionen von Fans, Spielern und Trainern berücksichtigen."

Thorsten Kinhöfer (Schiedsrichter):

"Es sieht so aus, als würde die Verwirrung noch größer."

Peter Gagelmann (Schiedsrichter):

"So gibt es auf jeden Fall Diskussionen, und wir wollen ja nicht im Mittelpunkt stehen. Vielleicht sollte man wieder etwas zurückschrauben."

Knut Kircher (Schiedsrichter):

"Wieso sollen wir einen Stürmer 20, 30 Meter umsonst über den Platz hecheln lassen? Das gibt doch nur Ärger."

Wie geht es nun weiter? Noch immer kann ein Spieler strafwürdig im Abseits stehen, wenn er nur "einen Gegner . . . behindert, täuscht oder ablenkt". Die FIFA hat ihren Leuten am Ende des Confed-Cups wachsweich mitgeteilt, dass sie bei eindeutigem Abseits und drohendem Zweikampf doch vor dem Ballkontakt winken könnten. DFB-Lehrwart Eugen Strigel, der am Wochenende die Assistenten und eine Woche später die Schiedsrichter auf die Saison vorbereitet, hofft auf schnelle Klärung: "Wir leben nicht auf einer Insel und müssen uns nach dem richten, was uns die FIFA vorgibt."

Demnach ist klar, dass die Praxis des Wartens von den Assistenten in manchen Fällen umgesetzt werden muss. Starten zwei Spieler nach dem Ball, der eine aus dem Abseits heraus, der andere nicht, dann kann die Fahne erst kommen, wenn klar ist, wer den Ball bekommt. Auch wenn alle Praktiker dies für wirklichkeitsfremd halten. Denn die Regel könnte frühestens 2006 geändert werden, wenn der International Board tagt.

(kicker.de)

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