Lars: "Mit Glück kann Rapid im Derby ein Unentschi


Tom032

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Surft nur im ASB

"Mit Glück kann Rapid im Derby ein Unentschieden holen!"

Austria-Coach Lars Söndergaard hat bei zehn Siegen in Folge leicht lachen

Wien - Als Spartentrainer wurde Lars Söndergaard zur Austria geholt.

Günther Kronsteiner suchte einen Coach, der seine Vorstellungen in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft umsetzen konnte.

Der Däne hat die Chance beim Schopf gepackt und bei der Wiener Austria angeheuert.

Mittlerweile sind acht Monate vergangen und Lars Söndergaard blickt in eine rosige Austria-Zukunft.

Im ersten Teil (Teil zwei finden Sie hier) des großen Sport1-Interviews spricht er über die Gründe für den momentanen Höhenflug, seine Erwartungen für das Wiener Derby und was passieren muss, damit Austrias Serie ausgerechnet im Hanappi-Stadion reißt.

Sport1: Zehn Spiele in Folge hat die Wiener Austria gewonnen, das Torverhältnis lautet 31:1. Was sind die Gründe für den momentanen Höhenflug?

Söndergaard: Wir reden hier über Fußball, und da gibt es viele Gründe für Erfolg und Mißerfolg. Man muss an sich selbst und die Sache glauben. Hat man einen Lauf, dann entwickelt man auch Selbstvertrauen. Viele Dinge passieren vorwiegend im Kopf, der mentale Bereich spielt eine sehr große Rolle. Es ist aber auch klar, dass momentan alles passt. Wir haben eine sehr gute Balance im Kader, fast alle Positionen sind doppelt besetzt. Fast noch wichtiger ist aber, wie die Spieler menschlich miteinander umgehen. Und das funktioniert zur Zeit super.

Sport1: Der Kader ist groß, es können aber nur elf Spieler auflaufen. Ist die tägliche Arbeit mit den Spielern harmonisch, oder gibt es im Training Reibungspunkte?

Söndergaard: Es gibt keine Lockerheit im Training, jeder versucht sein Bestes, die Reservisten wollen wieder in die Mannschaft kommen. Es passiert aber alles auf eine gute, positive Art und Weise. Trotz Konkurrenzkampf ist die Stimmung sehr gut. Wir haben auch versucht, vor der Verpflichtung neuer Spieler Erkundungen einzuholen was für ein Typ Mensch sie sind und ob sie zu uns passen. Ein weiterer Faktor ist, dass erfahrene und junge Spieler Hunger nach Erfolg haben. Deshalb sind wir wahrscheinlich auch zehn Spiele in Folge ungeschlagen.

Sport1: Arrivierte Spieler wie Janocko und Wagner finden sich auf der Bank wieder, verdrängt von Neuzugängen. Wie halten Sie Leistungsträger vergangener Tage, die zur Zeit nur Ersatz sind, bei Laune?

Söndergaard: Es gibt Spieler, die nicht mit der Situation zufrieden sind, aber so muss es auch sein. Diese Unzufriedenheit müssen sie im Training und auf dem Platz zeigen. Hinzu kommt, dass wir sehr ehrlich mit den Spielern umgehen und ihnen immer sagen, woran sie sind und wie die Lage ist. Wir werden nicht die ganze Zeit mit der selben Mannschaft spielen, es werden Sperren und Verletzungen auf uns zukommen. Michi Wagner zum Beispiel hat als Kiesenebner-Ersatz gegen Legia Warschau die richtige Antwort gegeben. Er hat sich zurückgemeldet und uns gezeigt, dass er mehr als nur eine Alternative ist. Wenn wir aber immer gewinnen, können die Spieler auf der Bank nur schwer argumentieren.

Sport1: Am Sonntag steigt das 270. Wiener Derby Rapid gegen Austria (LIVE auf Premiere Austria und ATVplus)! Was sagen Sie zur bisherigen Saison von Rapid?

Söndergaard: Hut ab vor Rapid! Sie haben eine hervorragende Herbstsaison abgeliefert, können vor allem spielerisch überzeugen. Im UEFA-Cup gegen Sporting Lissabon hatten sie viel Pech, aber gezeigt, dass die Qualität in Österreich nicht so schlecht ist. Ein weiterer Faktor, der mich etwas überrascht, ist die Stabilität von Rapid. Ich habe gedacht, dass Rapid in Tirol Punkte liegen lässt, vielleicht sogar verliert. Es war aber wieder ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg. Wenn beide Mannschaften im Derby ihren besten Fußball zeigen, was ich nicht glaube, dann können sich die Fans auf ein tolles Match freuen.

Sport1: Was muss am Sonntag passieren, damit ausgerechnet im Derby die Sieges-Serie von zehn Spielen reißt?

Söndergaard: Was muss passieren? Rapid muss sehr, sehr gut spielen und aus den Möglichkeiten Tore machen. Mit etwas Glück können sie dann ein Unentschieden holen, oder auch gewinnen! Ich glaube aber immer an den Sieg, auch im Hanappi-Stadion und gegen Rapid! Natürlich müssen wir Top-Form erreichen, sonst wird es nicht gehen. Uns erwartet ein volles Haus und tolle Stimmung. Unsere Mannschaft ist aber so reif, dass es egal ist, ob wir zu Hause gegen den GAK oder auswärts gegen Rapid spielen. Wir können jeden schlagen!

Sport1: Günther Kronsteiner (Austria-Sportmanager, Anm. d. Red.) betont immer wieder, dass das Derby ein Spiel wie jedes andere ist, in dem der Sieger auch nur drei Punkte bekommt. Wie sehen Sie das Duell der Wiener Erzrivalen?

Söndergaard: Ich weiß, dass es für die Zuschauer ein ganz wichtiges Spiel ist. In Wien hat das Derby eine riesige Tradition, aber ich bin noch nicht so lange hier. Natürlich habe ich die Duelle Austria gegen Rapid immer verfolgt, aber immer mit einer gewissen Distanz. Diesmal spielt der Erste gegen den Zweiten, das verleiht dem ganzen noch zusätzliche Schärfe. Es wäre sehr schön das Derby zu gewinnen und die Tabellenführung zu verteidigen.

Sport1: Ein Spieler, der im Derby den Unterschied zu Gunsten der Austria ausmachen könnte ist Ivica Vastic. Nach anfänglichen Problemen hat er sich nicht nur einen Stammplatz erspielt, sondern auch den Sprung ins Nationalteam geschafft. Kommt sein zweiter Frühling für Sie überraschend?

Söndergaard: Er hat wieder Freude beim Fußball, kommt zu Situationen, schießt Tore, ist sehr spritzig und frisch! Ivo ist zwar vom Alter schon ein alter Spieler, auf dem Platz agiert er aber wie ein Youngster. Er hat zu Beginn der Saison gut trainiert, den Sprung in die Mannschaft aber nicht geschafft. Nach der Niederlage in Pasching haben wir gesagt, dass wir es mit ihm probieren. Im Moment gibt uns und ihm der Erfolg recht.

Söndergaard bricht eine Lanze für Austrias "Untrainierbare"

Keine Kompromisse! Lars Söndergaard und Günther Kronsteiner sind auf einer Wellenlänge

Wien - Perfektionismus gilt ja eigentlich als deutsche Tugend. Lars Söndergaard ist kein Deutscher, aber trotzdem ein Anhänger des Perfektionismus.

"Ich bin ein Trainer, der überhaupt keine Chancen für den Gegner sehen will", verrät der Austria-Coach im zweiten Teil (Teil eins finden Sie hier) des großen Sport1-Interviews.

Außerdem verrät Günther Kronsteiners verlängerter Trainer-Arm was er sich von der Gruppenphase des UEFA-Cups erwartet, warum das Legia-Spiel Austrias bestes in dieser Saison war und wie es sich auf dem "Trainer-Friedhof" am Verteilerkreis so arbeitet

Sport1: Als es zu Saisonbeginn nicht immer nach Wunsch lief, war von Einheit und Zusammengehörigkeit bei der Austria nicht viel zu sehen. Reichen ein paar Siege, um aus Einzelkämpfern Teamplayer zu machen?

Söndergaard: So einfach ist es natürlich nicht zu erklären! Alle haben sich zusammengerauft und ziehen nun an einem Strang. Vielleicht war es auch eine Trotzreaktion der Mannschaft auf die herbe Kritik zu Beginn der Meisterschaft! In den Medien ist immer zu lesen, dass die Austria-Spieler untrainierbar sind. Ich teile diese Ansicht nicht, denn alle arbeiten sehr gut. Austria Wien muss sofort Erfolg haben, die Leute haben keine Geduld!

Sport1: Die Mannschaft ist im Laufe der Saison gewachsen. Welchen Anteil haben Sie an diesem neuen Zusammengehörigkeits-Gefühl?

Söndergaard: Wir waren jetzt eine längere Zeit zusammen, jeder kennt seine Aufgabe und weiß, wann er wo und wie gebraucht wird. Natürlich hat jeder Trainer seine eigenen Ideen von einem System und wie er spielen möchte. Um dies dann in die Tat umzusetzen braucht man Zeit, besonders wenn man immer wieder neue Spieler einbauen muss. Viele haben bei ihren Ex-Vereinen ein ähnliches System gespielt wie wir es bei der Austria praktizieren. Ein 4-4-2 ist aber nur in den seltensten Fällen gleich, jeder Coach interpretiert es anders.

Sport1: Die Austria spielt zur Zeit nicht nur erfolgreichen, sondern auch offensiven und ansehnlichen Fußball. Ist die Mannschaft schon dort, wo Sie es sich vorstellen?

Söndergaard: Mir gefällt, dass wir versuchen Fußball zu spielen! Ich bin so ein Trainer, der überhaupt keine Chancen für den Gegner sehen will! Das hat aber auch mit meinem Hang zum Perfektionismus zu tun. In einem Spiel sieht man natürlich immer wieder Gefahren und Fehler, die der Zuschauer nicht so sieht. Gegen Mattersburg zum Beispiel haben wir keine 90 Minuten, sondern nur eine halbe Stunde guten Fußball gespielt. Man kann aber nicht jedes Spiel gut und erfolgreich spielen, auch wenn ich es gerne hätte. Aber wir können natürlich noch besser werden. Je länger diese Spieler zusammen spielen, desto größer wird die Sicherheit.

Sport1: In Favoriten hat man nicht nur den Anspruch in der Bundesliga eine Hauptrolle zu spielen. Frank Stronach wünscht sich auch ein Ende des Statisten-Daseins auf internationaler Ebene. Was fehlt der Austria noch zur europäischen Spitze?

Söndergaard: Vor allem Erfahrung! Die vier Spiele bringen uns sicher wieder einige Schritte weiter nach vorne, wir werden wieder viel dazulernen. Die Gruppenphase zu überstehen wird aber schwierig, wir müssen immer 110 Prozent geben. Wir schauen zum Beispiel Champions League und sehen den RSC Anderlecht. Meiner Meinung nach ist Brügge noch besser als Anderlecht. In Spanien ist Real Saragossa jedes Jahr ganz weit vorne zu finden. Utrecht schwächelt zwar immer wieder, hat aber zu Hause alle seine Spiele sicher gewonnen.

Sport1: Im Rückspiel in der UEFA-Cup-Quali gegen Legia Warschau hat die Mannschaft über 90 Minuten eine Top-Leistung abgeliefert. Wie würden Sie dieses Spiel einordnen?

Söndergaard: Wenn man den Gegner sieht, dann muss man zufrieden sein! Wir hätten nach dem 1:0-Erfolg in Wien in Warschau auch 1:2 verlieren können, aber das wollten wir nicht. Der Druck auf den Schultern der Spieler war enorm, fast das ganze Stadion war gegen uns. Wir haben uns aber nicht beirren lassen, die vorgegebene Marschrichtung durchgezogen und verdient gewonnen. Im Nachhinein betrachtet, war es wahrscheinlich das beste Spiel der Austria in dieser Saison.

Sport1: Das Verhältnis zwischen ihnen und Günther Kronsteiner wirkt sehr harmonisch. Mussten Sie dafür Kompromisse eingehen, oder waren sie von Beginn an auf einer Wellenlänge?

Söndergaard: Wir haben uns schon aus Salzburg gekannt, aber in dieser Zeit nicht so eng zusammen gearbeitet wie heute. Er war vor meinem Engangement nach außen zwar verantwortlich, brauchte aber einen Trainer, der seine Ideen in die Tat umsetzen konnte. Damals war ich ohne Job und ich wollte diese Chance nützen, wieder ins Geschäft zu kommen. Es war mir aber immer klar, dass ich eher im Hintergrund arbeiten werde. Damit habe ich aber kein Problem, besonders wenn es nicht so gut läuft!

Sport1: In den letzten Jahren hat sich die Austria den zweifelhaften Ruf des "Trainer-Friedhofs" erarbeitet. Haben Sie daran bei ihrer Unterschrift gedacht?

Söndergaard: Man weiß als Trainer natürlich, dass man nicht langfristig planen kann! Ich hatte damals für drei Monate unterschrieben und gedacht, dass nur der Meistertitel eine weitere Zusammenarbeit ermöglicht. Zum Glück ist es nicht so gekommen und danach habe ich einen Vertrag für ein Jahr gemacht. Vielleicht kann ich ja überraschen und lange bei Austria Wien bleiben. Ich weiß aber, wie schnell es im Fußball gehen kann! Wenn ich irgendwann die Austria verlassen muss, wünsche ich mir, dass man meine Handschrift erkennen kann. Dann bin ich zufrieden!

Das Gespräch führte Stephan Schwabl

Quelle: www.sport1.at

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The Pezident of Bäristan

Mit so einem Trainertypen muss es Spass machen zusammen zu arbeiten.

Sehr gut empfinde ich die Kampfansage gen Hütteldorf, nur so kann man gewinnen, wenn man den Gegner nicht groß redet, sondern sofort aufzeigt, wo der Bartl den Most holt. (5€)

Trotz Konkurrenzkampf ist die Stimmung sehr gut. Wir haben auch versucht, vor der Verpflichtung neuer Spieler Erkundungen einzuholen was für ein Typ Mensch sie sind und ob sie zu uns passen.

Das muss man dem Duo Kro/Sön zu Gute schreiben. Sie haben Spieler geholt, die charakterlich gut in das bestandene Team passten und wie man sieht, wuchs die Mannschaft enger zusammen und spielt mit Freude miteinander.

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