Pacult im Interview


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Ein Trainer muss kein Pfarrer sein

FC-Kärnten-Trainer Peter Pacult im Kleine-Gespräch über den Abstieg, die Chance zum Wiederaufstieg, Arroganz und sonstige Vorwürfe.

Sie sind seit kurzem UEFA-Profitrainer. War es sehr schwer?

PETER PACULT: Es war jedenfalls nicht einfach. Dazu kam noch der Druck. Wenn ich nach dem Abstieg auch die Prüfung nicht bestanden hätte, hätte das keinen guten Eindruck gemacht.

In welchen Fächern mussten Sie für die Lizenz bestehen?

PACULT: Biologie, Psychologie, Bewegungslehre und Trainingslehre und dann wurde noch die Diplomarbeit besprochen.

Welches Thema?

PACULT: Linksfüßler sind die besseren Fußballer.

Im Ernst?

PACULT: Natürlich, und das lässt sich alles belegen.

Die Fußballwelt steht Ihnen nun als Trainer offen. Warum sind Sie beim FC Kärnten geblieben?

PACULT: Der Vertrag war so gestaltet, dass ich im Falle des Abstiegs die Chance bekommen sollte, das zu korrigieren. Und diese Chance will ich nützen.

Wie groß ist die Chance auf den Wiederaufstieg?

PACULT: Durch den Verkauf von Papac nicht so groß wie die Herren im Verein glauben. Es ist für mich unverständlich, dass ich da so hintergangen worden bin. Vor vier Monaten bin ich wegen angeblichen Kindergartenfußballs vor der Entlassung gestanden, jetzt wird ein Topverteidiger nicht ersetzt und behauptet, dass irgendein anderer aus dem Kader auf dieser Position spielen kann. Das ist natürlich nicht der Fall.

So entsteht aber der Eindruck, Sie wollten sich absichern für den Fall, dass es mit dem Aufstieg doch nicht klappt?

PACULT: Unsinn. Ich denke ja, dass wir ein gutes Team haben und wir wollen auch aufsteigen. Aber von einem Muss kann keine Rede sein.

Welche Rückschlüsse lassen sich aus der Vorbereitung ziehen?

PACULT: Wir haben sicher eine gute Vorbereitung gehabt, man kann von einer Einheit sprechen, es wird miteinander kommuniziert, es sieht harmonisch aus. Aber wenn es um Punkte geht, kommt der Faktor Stress dazu, und dann muss die Mannschaft schauen, wie sie sich in der Liga zurecht findet.

Wie finden Sie sich mittlerweile selbst zurecht? Ihnen wurde schon wiederholt Arroganz vorgeworfen, auch weil Sie angeblich nicht den richtigen Zugang zu den Spielern finden.

PACULT: Als Briefträger haben mich alle gemocht, und ich habe den Job viereinhalb Jahre gemacht, auch, als ich schon längst in der Bundesliga gespielt habe. Aber wie soll man an Spieler herankommen, die mit ihren Gedanken nicht immer bei der Sache sind?

Das heißt, der FC Kärnten ist womöglich auch deshalb abgestiegen, weil die Spieler nicht regelmäßig ihr Geld bekommen haben?

PACULT: Es ist nicht auszuschließen, dass das eine Rolle gespielt hat.

Spieler beklagten sich aber auch öfter, Sie würden nicht mit ihnen sprechen.

PACULT: Das sind Alibiaussagen. Ich bin allerdings auch nicht der Pfarrer von Klagenfurt.

 Wie reagieren Sie auf Vorwürfe, falsch trainieren zu lassen?

PACULT: Damit muss man leben.

Aber sind Sie neuen Erkenntnissen gegenüber vielleicht nicht aufgeschlossen genug?

PACULT: Ich verschließ mich nicht, nur, es gibt keine neuen Trainingsmethoden, höchstens wissenschaftliche Erkenntnisse.

Pacult, der Trainer-Zampano?

PACULT: Dagegen wehre ich mich. Aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich Trainer in der deutschen Bundesliga (1860 München, Anm.) und dort nicht ganz erfolglos war.

Wie erfolgreich wird die kommende Saison?

PACULT: Ich kann keinem den Aufstieg versprechen, denn Fußball ist nicht programmierbar, sonst müsste Bayern jedes Jahr Meister werden. Aber wir wollen dort hin, wo wir schon waren.

kleine

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Wie groß ist die Chance auf den Wiederaufstieg?

PACULT: Durch den Verkauf von Papac nicht so groß wie die Herren im Verein glauben. Es ist für mich unverständlich, dass ich da so hintergangen worden bin. Vor vier Monaten bin ich wegen angeblichen Kindergartenfußballs vor der Entlassung gestanden, jetzt wird ein Topverteidiger nicht ersetzt und behauptet, dass irgendein anderer aus dem Kader auf dieser Position spielen kann. Das ist natürlich nicht der Fall.

Da sieht man es wieder, was für Flaschen im Verein das Sagen haben. Aber gut, oft besprochen, und ändern wird sich eh nie was. Der FCK ist mittlerweile sowas wie ein Privatspielplatz für Hafe & Arschkriecher geworden, wo für Professionals kein Platz ist (sonst könnte man ja sehen, wie es geht, und die sauberen Herren müßten mit eingezogenem Schwanz von dannen ziehen - mei Gott, wär' das schön.....)

So entsteht aber der Eindruck, Sie wollten sich absichern für den Fall, dass es mit dem Aufstieg doch nicht klappt?

PACULT: Unsinn. Ich denke ja, dass wir ein gutes Team haben und wir wollen auch aufsteigen. Aber von einem Muss kann keine Rede sein.

Sofortigen Wiederaufstieg zu VERLANGEN wäre wohl der Gipfelpunkt an Inkompetenz. Aber gut, alles ist möglich....

Welche Rückschlüsse lassen sich aus der Vorbereitung ziehen?

PACULT: Wir haben sicher eine gute Vorbereitung gehabt, man kann von einer Einheit sprechen, es wird miteinander kommuniziert, es sieht harmonisch aus. Aber wenn es um Punkte geht, kommt der Faktor Stress dazu, und dann muss die Mannschaft schauen, wie sie sich in der Liga zurecht findet.

Na da bin ich gespannt, ob die Abgänge gewisser "Querulanten" und Lobbysten eine Verbesserung bringen. Zu hoffen wäre es ja, und auch denkbar. Wenn gewisse Spieler bereits letzte Saison das Cliquendenken abgelegt hätten, würden wir jetzt nicht in der Funkenliga kicken müssen. Wenn das Wörtchen "Wenn" nicht wäre....

Wie finden Sie sich mittlerweile selbst zurecht? Ihnen wurde schon wiederholt Arroganz vorgeworfen, auch weil Sie angeblich nicht den richtigen Zugang zu den Spielern finden.

PACULT: Als Briefträger haben mich alle gemocht, und ich habe den Job viereinhalb Jahre gemacht, auch, als ich schon längst in der Bundesliga gespielt habe. Aber wie soll man an Spieler herankommen, die mit ihren Gedanken nicht immer bei der Sache sind?

Das heißt, der FC Kärnten ist womöglich auch deshalb abgestiegen, weil die Spieler nicht regelmäßig ihr Geld bekommen haben?

PACULT: Es ist nicht auszuschließen, dass das eine Rolle gespielt hat.

Spieler beklagten sich aber auch öfter, Sie würden nicht mit ihnen sprechen.

PACULT: Das sind Alibiaussagen. Ich bin allerdings auch nicht der Pfarrer von Klagenfurt.

Besonders letzteres wäre ja erheiternd, wenn es nicht so ernst wäre bzw. solche Konsequenzen gehabt hätte....

Ansonst: eigentlich schlimm, welche Einstellung hochbezahlte Profikicker eigentlich zu ihrem Beruf haben... Gut, solche sportlichen Mitläufer gibt es in jedem Verein, aber beim FCK in einer besonders gehäuften Konstellation.... Aber wenn bereits von oben der Fisch zum Stinken anfängt, dann ist es kein Wunder, wenn das Gesamtpaket vorne und hinten nicht stimmt.

Wie reagieren Sie auf Vorwürfe, falsch trainieren zu lassen?

PACULT: Damit muss man leben.

Aber sind Sie neuen Erkenntnissen gegenüber vielleicht nicht aufgeschlossen genug?

PACULT: Ich verschließ mich nicht, nur, es gibt keine neuen Trainingsmethoden, höchstens wissenschaftliche Erkenntnisse.

Pacult, der Trainer-Zampano?

PACULT: Dagegen wehre ich mich. Aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich Trainer in der deutschen Bundesliga (1860 München, Anm.) und dort nicht ganz erfolglos war.

Pacult ist sicher der Beste, den wir kriegen konnten und können froh sein, daß er bleibt. Vielleicht hätte am Ende auch mehr herausschauen können, hätte man ihn früher an Bord geholt, aber das ist auch wieder rein spekulativ. Aber wie man bereits bei früheren Aussagen bzw. weiter oben nachlesen kann, wurde selbst der Trainer, der sein Bestes gegeben hat, um das sinkende Schiff noch flott zu machen, vom Vorstand "geschnitten" und wird es wohl noch immer. Tu felix carinthia....

Wie erfolgreich wird die kommende Saison?

PACULT: Ich kann keinem den Aufstieg versprechen, denn Fußball ist nicht programmierbar, sonst müsste Bayern jedes Jahr Meister werden. Aber wir wollen dort hin, wo wir schon waren.

Den Aufstieg wird wohl kein rationell denkender Mensch verlangen. Es wird schon als Erfolg zu werten sein, wenn man sich in der RedZac mit dieser Mannschaft etabliert, wenn es in den oberen Tabellenregionen ist, dann ist das bereits ein weiterer Erfolg. Aber langfristiges Ziel kann nur der Wiederaufstieg sein, und das in einem erträglichen Zeitrahmen. Wollen wir hoffen, daß es nicht wieder 15 Jahre dauert....

bearbeitet von Doug Heffernan

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