[Spielerinfo] Mehdi Pashazadeh


Dannyo

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DATEN

Name: Mehdi Pashazadeh

Nationalität: Iraner

Geburtsdatum: 27.Dezember 1973

Alter: 30

Hauptposition: Defensives Mittelfeld

Nebenposition: u.a. Innenverteidigung

Größe: 186cm

Gewicht: 78kg

Momentaner Verein: SK Sturm Graz

Bisherige Vereine: SK Rapid Wien, Esteghlal Teheran, Fortuna Köln, Bayer Leverkusen.

KARRIERE

Fragt man einen Rapid-Fan welcher Spieler der Saison 2003/04 zugleich genial und wahnsinnig zu spielen vermöchte, fällt mit Sicherheit auf Anhieb der Name Mehdi Pashazadeh. Pashazadeh ist vielfacher iranischer Nationalspieler, spielte unter anderem bei der WM 1998 in Frankreich in Irans Innenverteidigung. Mittlerweile hat ihn das Schicksal und ein iranischer Geldgeber nach Österreich verschlagen - doch alles der Reihe nach.

Die Karriere Pashazadehs begann in Teheran Umgebung. Das iranische Scoutingsystem, das "Pasha" selbst in einem Gespräch mit einem ranghohen österreichischen Bundesligamitglied mit dem Österreichischen verglich und das unsrige dabei streng anprangerte, funktioniert einfach und hart: So gut wie jeder talentierte iranische Spieler, bekommt früher oder später eine Chance in der Kampfmannschaft seines lokalen Teams - wenn seine Leistungen in den ersten fünf bis zehn Spielen nicht entsprechen, wird er schlichtweg reamateurisiert. Pashazadeh hat die Hürde der ersten Spiele in einer Kampfmannschaft beim Traditionsverein Esteghlal Teheran - die unter anderem Derbys gegen Pirouzi vor etwa 100,000 Zuschauern bestreiten - genommen und überwunden.

Bis zur Weltmeisterschaft 1998 spielte Pashazadeh bei Esteghlal, wo er hauptsächlich in der Innenverteidigung, aber auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam. Pasha ist beidbeinig und daher sehr flexibel einsetzbar. Nach einer soliden WM 1998 zog es den Iraner im Alter von 24 Jahren erstmals ins Ausland. Mehdi kam in Deutschland bei Bayer Leverkusen unter, wo er jedoch erstmal mit großen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Pasha trug die Nummer 14 und kam an den Standardabwehrspielern Zivkovic, Nowotny, Kovac und Happe nicht vorbei, fand auch im defensiven Mittelfeld wo Ramelow gesetzt und Heintze Ersatz war, keinen Platz.

Die logische Folge, die dem Jugendsystem in seiner Heimat entsprach: Pashszadeh wechselte leihweise zu einem kleineren deutschen Verein, landete bei Fortuna Köln. Als Pashazadeh nach Köln kam, machte er seine erste Österreich-Erfahrung. Im Sommer 1999 wechselte der Iraner in das von Hans Krankl betreute Team, das jedoch außer Erfolgslosigkeit in der Saison 1999/2000 nicht besonders viel vorweisen konnte. Krankl selbst konnte auf die Fragen zahlreicher Rapid-Fans nach den Spielstärken Pashazadehs, kurz bevor der Iraner nach Wien wechselte, kaum Antworten geben: Pashazadeh ruinierte sich in der Saisonvorbereitung auf 1999/2000 seinen Meniskus und fiel vier Monate aus. Danach kam er nie wieder ins Team zurück und reiste daher im Sommer 2000 wieder in den Iran, wo er von Esteghlal wieder mit offenen Armen empfangen wurde.

Drei weitere Saison spielte Pashazadeh nun für Esteghlal. Seine neue Hauptposition war das defensive Mittelfeld, in dem er es verstand den einfachen Pass zu spielen und die Bälle so sicher und ruhig zu verteilen. Im iranischen Nationalteam spielte Pasha nach seinem erfolglosen Deutschland-Intermezzo keine Rolle mehr. Er profitierte jedoch sprachlich sehr stark - schon als er zu Rapid wechselte, sprach der Iraner nahezu perfekt Deutsch, was sich in seiner Zeit in Wien zwar eventuell dialektisierte aber auch verbesserte.

In seinen drei "Zwischenjahren" bei Esteglal hatte Pashazadeh durchaus namhafte Mitspieler, die unter anderem auch Österreichvergangenheit vorzuweisen hatten. So traf er zum Beispiel Ex-Rapidstürmer Farhoud Majidi oder "den Nemesis des Kartnig" Mehrdad Minavandchal. Im Sommer 2003 wurde der SK Rapid Wien auf Mehdi Pashazadeh aufmerksam, da der persische Gönner der Wiener, Dr. Sharif, sich dazu bereit erklärte, Pashazadeh zumindest für ein Jahr zu finanzieren. Der Iraner wurde von Esteghlal ausgeliehen, es gab dazu Optionen auf Vertragsaufstockungen. In der Saison 2003/04 spielte Mehdi Pashazadeh also beim SK Rapid Wien.

Wir schreiben den 16.Juli 2003: Rapid startet ohne große Erwartungen in die neue Bundesligasaison und empfängt die letztjährige Sensationstruppe des FC Pasching. In der 30.Minute des Spiels sorgt Pashazadeh per Kopf nach einem Hofmann-Eckball für das 2:0 Rapids. Rapid gewinnt das Spiel schließlich mit 4:2. Pashazadeh überzeugte zudem im defensiven Mittelfeld als Passverteiler, der zwar zumeist in die Breite, statt in die Tiefe spielt, aber speziell in hektischen und heiklen Spielsituationen immer wieder den richtigen Pass spielte. Auf der berüchtigten Westtribüne des Hanappistadions ist Pashazadeh schnell Kult, denn schon alleine der Schlachtgesang "Pashazadeeeeeh, ale ale ale aleeeee" sorgt für Furore, bleibt im Ohr und wird nach den Spielen oft minutenlang im Rapid-Dorf skandiert.

Wir schreiben den 23.Juli 2003: Mehdi Pashazadeh zeigt sein zweites Gesicht: Beim 2:1-Auswärtssieg in Salzburg sieht er nach 49 Minuten die gelb-rote Karte, die zwar aufgrund seines ersten Fouls ungerechtfertigt, aber auf Gesamtsicht des Spiels ok war. Er selbst hätte den Ausschluss verhindern können, spielte jedoch lauffaul und riss nicht nur einmal seinen Gegenspieler um. Die größte Schwäche Pashazadehs kristallisierte sich in diesem Spiel heraus und zog sich danach wie ein roter Faden durch die gesamte Saison, zumindest sofern Pasha im defensiven Mittelfeld aufgestellt wurde: Wenn Pashazadeh im 4-4-2 Rapids defensiver Mittelfeldspieler war, war er in der defensiven Mittelfeldzentrale, aufgrund der offensiven Ausrichtung des Systems, auf sich alleine gestellt. Er verhinderte viele potentielle Fehler und Gefahrensituationen durch seine Routine und vorallem durch sein größtenteils hervorragendes Stellungsspiel, aber sobald das gegnerische Team durch die Mitte mit Tempodribblings oder geschicktem und schnellen Kurzpassspiel angriff, fehlte Pasha die Spritzigkeit und Ausdauer um bei diesem Tempo mitzuhalten. Ein Foul war in derartigen Spielsituationen immer vorprogrammiert.

Nur sechs Runden später sah Pashazadeh gegen den FC Kärnten noch einmal Gelb-Rot. In der Zwischenzeit konnte er zwar immer wieder gefallen, erarbeitete sich jedoch den Ruf eines äußerst fehleranfälligen Spielers. Ich persönlich habe diese Meinung nie geteilt, wurde schnell ein Pashazadeh-Fan. Nicht nur aufgrund seiner schillernden Erscheinung, sondern auch aufgrund seines Spielstils. Klar - er spielt sehr gemütlich, läuft keinen Meter zu viel, aber sein Gehabe den einfachen Pass zu spielen und somit die Mittelfeldoffensive des Gegners mit einfachsten Mitteln komplett aufzumachen, sowie sein tolles Stellungsspiel imponierten eben. Im Laufe der Saison hatte Pasha jedoch auch mit einem Formtief zu kämpfen, spielte teilweise haarsträubende Pässe, schlug teilweise sogar Kerzen mitten in der Zentrale und zerstörte den gesamten Spielaufbau.

Er verlor seinen Stammplatz zwischenzeitlich an den jungen Stefan Kulovits. Das war auch der Grund warum er in der 16.Runde, im Heimspiel gegen Mattersburg nur auf der Bank saß und in der 74.Minute eingewechselt wurde. Pashazadeh definierte seine Position ab diesem Zeitpunkt (beim Stand von 2:1 für Rapid) einfach selbst und machte sich zum Spielmacher für die letzten 16 Minuten. Nach Idealpass von Ivanschitz stand er plötzlich alle vor Hedl, zögerte, zögerte... zögerte. Hedl lag schon fast am Boden. Pasha zögerte noch mehr. Und schob den Ball schließlich zum 3:1 ins lange Eck - ein absolut cooles Tor.

In den nächsten Runden fiel auf, dass Pashazadeh seinen Trainingsrückstand vom Beginn der Saison gut kompensierte. Zwischen der achten und 36.Runde sah er nur noch zwei gelbe Karten. Er war wohl vom Trainingsunterschied, den es zwischen seiner Heimat und Österreich gibt, etwas überwältigt worden. In weiterer Folge rutschte Pashazadeh in die Innenverteidigung zurück, da Prisc oder Kulovits im defensiven Mittelfeld gesetzt waren. Doch in der Innenverteidigung gefiel er wesentlich besser als im Mittelfeld. Defensiv hatte er die uneingeschränkte Lufthoheit, bewies Zweikampfstärke und auch sein gutes Stellungsspiel kam ihm wieder zu gute.

Als sich im Saisonfinish gleich zehn Spieler Rapids verletzten, weichte Pashazadeh in einem Heimspiel sogar kurzzeitig in die rechte Aussenverteidigung aus, wo er jedoch nur sehr alibimäßig spielte. In der Saisonvorbereitung auf die Saison 2003/04 sah ich Pashazadeh am Wiener Helfort-Platz beim Testspiel gegen den Wiener Sportklub auch im linken Mittelfeld spielen, wo er brav spielte (allerdings gegen einen drittklassigen Gegner) und mit einer schönen Flanke Jovica Vicos Tor vorbereitete.

Seinen letzten Treffer für Rapid erzielte Pashazadeh in seiner neuen Heimstätte, im Schwarzeneggerstadion, als er sich in der 30.Runde, im Spiel zwischen Sturm und Rapid, kurz vor der Pause bei einem Eckball hinaufschraubte und das 1:0 für die später mit 2:1 siegreiche Rapidelf erzielte.

Nachdem er sich in der 32.Runde verletzte, bestritt er leider kein weiteres Spiel mehr für den SK Rapid Wien. Der Leihvertrag lief aus, Rapid entschied sich statt der Weiterverpflichtung Pashas für einen Transfer Peter Hlinkas nach Hütteldorf und so wurde dem SK Sturm grünes Licht gegeben mit Pashazadehs Verein Esteghlal Teheran zu verhandeln.

Auffällig ist auch, dass Pashazadeh oft aus größeren Entfernungen abzog. Zwischen 20 und 35 Metern scheut er keine Distanz, zumeist fliegen die Bälle jedoch klar über das Tor, auch wenn seine Schusstechnik sicher nicht die Schlechteste ist. Ich erinnere mich ausserdem an einen Verzweiflungsschuss Pashas in der 31.Runde gegen Bregenz. Das Spiel endete 0:0, war ein Trauerspiel sondergleichen und der Iraner zog aus gut 45 Metern auf das Tor Nagels ab. Von der Westtribüne aus sah man, dass der Ball während seines Fluges etwa viermal die Richtung änderte, sozusagen "flatterte", doch der Keeper konnte letztendlich sicher halten. Aber auch das zeigt, dass Pashazadeh ein Spieler ist, der sich auf gut Deutsch gesagt, nichts scheisst. Sein Kopfballspiel ist für österreichische Verhältnisse überdurchschnittlich, in der Defensive sogar wirklich gut, offensiv jedoch nur bedingt.

Für Rapid bestritt Pashazadeh insgesamt 28 Spiele, erzielte 3 Tore, sah 6 gelbe Karten und flog 2x mit Gelb-Rot vom Platz. Mit dieser Statistik ist er als einer der torgefährlichsten defensiven Mittelfeldspieler Rapids in den letzten 7 oder 8 Jahren zu bezeichnen.

Bei Rapid spielte Pashazadeh hauptsächlich im defensiven Mittelfeld und in der Innenverteidigung, aber auch in der rechten Verteidigung, im linken Mittelfeld und im offensiven Mittelfeld. In so mancher Schlussphase konnte man sogar meinen, dass Pasha plötzlich Stürmer spielt.

Sehr zu empfehlen ist eine Aufstellung Pashas in der Innenverteidigung, wo er wirklich tolle Spiele ablieferte (aber auch das nicht immer). Im defensiven Mittelfeld ist Pashazadeh speziell dann zu genießen, wenn man auf extrem coolen - manchmal zu coolen - Fussball steht und eine leicht masochistische Ader besitzt. Doch auch hier weiß Pasha gute Spiele abzuliefern. Erinnert euch jedoch von Spiel zu Spiel an das Sprichwort "Genie und Wahnsinn", denn von einer konstanten Form kann man bei Pashazadeh fast nie sprechen - entweder er steht mit dem richtigen Fuß auf, oder nicht...

Beraten wird Pashazadeh vom iranischen Spielerberater Reza Fazeli, der auch Mehdi Mahdavikia, Yildiray Bastürk, Vratislav Lokvenc oder Milan Fukal betreut.

In diesem Sinne wünsche ich euch, den Fans des SK Sturm, viel Spaß mit diesem absoluten Kult-Spieler und beende meine Spielerinfo über Pasha mit einem weiterhin entschlossenen...

...Pashazadeeeeeh !!! Ale, ale, ale, aleeeeee !!!

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Hoffe informiert zu haben ! :)

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romazone.org
möge er uns in den nächsten 3 jahren wieder auf den richtigen weg bringen!

TEPPICH2.jpg

muhahaha.....

naja, wir san halt minavand geschädigt!

aber mal sehen vielleicht belehrt er uns eines besseren und kann unsere abwehr wirklich verstärken....wäre traumhaft!

und vielen dank für die ausführliche info :winke:

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Superkicker

@ Dannyo

Super Spielerinfo! Danke! :super:

Der Spielerinfo zu Folge ist er besser als Korsos und vorallem torgefährlicher (obwohl es ja nicht sehr schwer, torgefährlicher als Korsos zu sein :D ). Super ist auch dass er Deutsch kann.

Das einzige was mich stört ist sein Vertrag. Wieso gibt man einem 30- jährigen einen 3- Jahres Vertrag?!?!? :nein::hammer:

Wieso nicht einen 1- Jahres Vertrag mit Option auf ein weiteres!?!

... und täglich grüßt das Murmeltier... :nein:

Obwohl ich von der Verpflichtung von Pashazadeh einiges halte. Nur "zuviel" kann man sich ja von unserem Vorstand auch nicht erwarten...

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