SN vom 10.3.02


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Der Star war das neue Stadion

09. März 2003

18.500 Menschen kamen am Samstag zur Eröffnung des neuen Fußballstadions. Sie sahen eine nette Show und ein schlechtes Spiel.

SALZBURG (SN-alf). Samstag knapp nach 15.00 Uhr. Extrem­sportler Felix Baumgartner schwebt mit seinem Fallschirm ins neue Fußball-Stadion. Mit dabei hat er den Stadionschlüs­sel, den Landeshauptmann Franz Schausberger (ÖVP) an Austria-Präsident Rudolf Que­henberger übergab. Damit wur­de ein Projekt offiziell abge­schlossen, das die Salzburger Politik über Jahre beschäftigte. Der Bau eines neuen modernen Stadions. 44 Millionen Euro wurden dafür ausgegeben. Hef­tig wurde über Sinn und Un­ sinn, über den Standort und die Architektur diskutiert.

Jetzt steht es fix und fertig da und Quehenberger weiß, dass es nun an ihm liegt, die Austria wieder zu einem österreichischen Spitzenklub zu machen. Dass sie es derzeit nicht ist, be­wiesen die Kicker in den folgen­den 90 Minuten, in denen sie gegen Kärnten ein mageres 1:1 erreichten.

Aber an diesem Tag war das mehr oder weniger egal. Der Star des Tages war sowieso das neue Fußball-Stadion. Die Fans nahmen das Gebäude jedenfalls genau unter die Lupe. Diskutier­ten über den Standort und die Architektur, freuten sich darüber, dass es nun genügend Mög­lichkeiten gibt, sich mit Essen und Trinken einzudecken und dass man von jedem Sitz im Stadion einen guten Blick auf die Spielfläche hat. Die treuesten Fans der Salzburger haben auch bereits ihren Stammplatz gefun­den. Auf den Stehplätzen auf der Südtribüne. Trotz der schwa­chen Leistung der Kicker wurde dort fast 90 Minuten lang gesun­gen und die Fahnen geschwenkt. Nur am Ende, da zeigte sich, dass so ein Stadion auch einen Nachteil haben kann. Dann nämlich, wenn 18.500 Personen die Leistung der Kicker mit ei­nem gellenden Pfeifkonzert quittieren.

Jedenfalls waren viele Salz­burger bereits zu Mittag gekom­men, um beim Eröffnungsfest rechtzeitig dabei zu sein. Die Zuschauer sahen dann, wie zahl­reiche Vereine ihren Sport prä­sentierten, wurden von Aper­schnalzern, Schützen und Blas­musikkapellen unterhalten. Dann war da noch DJ Ötzi, der in der Pause seine Hits zum Besten gab und sich zur Feier des Tages in einem Austria-Leib­ chen zeigte. Und das als Tiroler, aber dort gibt es ja bekanntlich keinen Spitzenfußball mehr.

Abgeschlossen wurde das Fest mit einem großen Feuer­werk. So manchen Fan zog es aber noch nicht nach Hause, die Bierstandln vorm Stadion waren noch längere Zeit frequentiert.

Die Geschäftsführer der Sta­dionerrichtungsgesellschaft, Al­fred Denk und Wolfgang Becker, waren, als der Samstag mehr oder minder gelaufen war, sicht­lich zufrieden. In der Fest-Lounge stießen sie mit einem Bier auf ihre Arbeit an.

Am Samstag waren die Eröff­nungsfeierlichkeiten aber noch nicht zu Ende. Am Sonntag fand im Stadion ein Tag der offenen Tür statt. 25.000 Besucher ka­men, um einen Blick ins neue Stadion zu werfen.

Präsident war milde gestimmt

10. März 2003

18.500 Zuschauer sorgten im Stadion in Wals-Siezenheim für eine prächtige Kulisse. Beim 1:1 gegen Kärnten blieb Salzburg dann aber fast alles schuldig.

ALEXANDER BISCHOF (SN).

Nach der Salzburger Landeshymne hieß es um 15.41 Uhr Bühne frei für den Fußball im EM-Stadion Wals-Siezenheim. Die Erwartungen im Salzburg-Lager waren hoch, die Söndergaard-Truppe wollte den Fans ein rauschendes Fußball-Fest bieten, doch das gelang in keiner Phase der Partie.

Daher gab es nach Spielschluss Pfiffe der enttäuschten Fans. Es wurde einmal mehr deutlich, dass die Mannschaft zumindest drei erfahrene Bundesligaspieler benötigt, will man in Zukunft die Zuschauer bei der Stange halten. Es wird nämlich nicht lange dauern und das neue Schmuckkästchen in Wals-Siezenheim hat seine Anziehungskraft verloren. Dann wird nur die Leistung der Mannschaft entscheiden, ob die Fans weiter in Scharen nach Wals pilgern.

"Ich hoffe, dass wir durch das neue Stadion Menschen gewinnen, die uns finanziell unterstützen", meinte auch Salzburg-Präsident Rudolf Quehenberger. Salzburgs Mister Fußball ist Fachmann genug, um zu wissen, dass er nur mit Verstärkungen aus dem Niemandsland der Fußball-Eintönigkeit kommt. Zur Stadioneröffnung zeigte sich Quehenberger noch milde gestimmt. Nach dem glücklichen 1:1 gegen den Abstiegskandidaten FC Kärnten nahm er seine Spieler in Schutz: "Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten solche großen Spiele vor riesiger Kulisse oft verloren. Das Team stand heute unter einem enormen Druck. Ich bin eigentlich mit dem Punkt zufrieden."

Ohne die Routiniers Roland Kirchler und Heimo Pfeifenberger (beide standen wegen Grippe nicht einmal im Kader) waren die Salzburger nicht in der Lage, den FC Kärnten in Verlegenheit zu bringen. Technisch zu schwach, unterlief den meisten Austria-Profis Fehlpass um Fehlpass. Lediglich in den ersten zwanzig Minuten konnten die Violetten Akzente im Spiel nach vorne setzen. Hauptverantwortlich dafür waren Kai Schoppitsch und Heiko Laessig. Beide waren auch am Ausgleich (Zuleta hatte Kärnten in Führung gebracht) beteiligt. Nach einer Flanke von Schoppitsch traf Höller zuerst den Ball nicht, um ihn dann ungeschickt mit der Hand aus der Gefahrenzone zu befördern. Laessig ließ sich die Chance des Elfmeters nicht entgehen.

"Leider konnten wir unseren Fans kein besseres Spiel bieten. Wir wurden von Minute zu Minute unsicherer. Die Gefahr war groß, das Spiel zu verlieren, daher kann ich mit dem Punkt leben", meinte Söndergaard, der weiß, dass sich seine Mannschaft gewaltig steigern muss, will sie kommenden Samstag beim Heimspiel gegen den GAK nicht verlieren. "Wir haben etwas gutzumachen", versprach Söndergaard und hofft, dass die Fans seiner Truppe eine zweite Chance geben und erneut das Stadion stürmen.

Gute Fußballer sind gefragt

10. März 2003

HANNES WINKLBAUER (SN)

Eine neue Ära hat begonnen. Die des Kunstrasens. Das Problem: das Spiel auf dem künstlichen Grün verzeiht keine Schwächen am Ball. Doch Austria Salzburg und der FC Kärnten patzten in Serie. Die Partie war daher nicht anzuschauen. Dafür gab es zu Recht Pfiffe von den Fans - erstmals seit Jahren. Wer nicht kicken kann, muss eben kämpfen, quasi über Härte und Kampf ins Spiel kommen. Doch das ist Vergangenheit. Denn Grätschen und "Rutschen" auf Kunstrasen tut verdammt weh. Damit ist ein wesentlicher Teil des Heimvorteils futsch.

Wollen die Salzburger die von den Fans bei der Eröffnung des Stadions demonstrierte Euphorie weiter schüren, müssen sie besser als gegen den FC Kärnten spielen. Auch wenn die neue Arena noch so toll sein mag, wenn darin so schwach wie am vergangenen Samstag gespielt wird, werden die Fans in Zukunft wegbleiben. Fazit: guter Fußball und gute Fußballer sind mehr denn je gefragt.

Sorgen um Schoppitsch

10. März 2003

ALEXANDER BISCHOF (SN)

Austria Salzburgs nächster Gegner träumt von Platz zwei. Der GAK ist auf dem besten Weg, sich jenen Platz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt, zu sichern. Die Grazer haben unter Walter Schachner einen Erfolgslauf, und dieser soll auch auf dem Kunstrasen im Stadion in Wals-Siezenheim nicht zu Ende gehen. Salzburg-Trainer Lars Söndergaard kommt es gelegen, dass der GAK von Sieg zu Sieg eilt. "Auf uns lastet etwas weniger Druck. Der GAK ist Favorit", sagte Söndergaard. Im Vergleich zur Eröffnungspartie kann es für Salzburg ohnehin nur besser werden. Stefan Marasek war ehrlich genug und meinte nach dem 1:1. "Das war erschreckend."

Söndergaard hofft, dass zumindest Torjäger Roland Kirchler am Samstag eingesetzt werden kann. Denn mit Gernot Messner und Kai Schoppitsch, gegen Kärnten agilster Salzburger, werden zwei Mann gegen den GAK mit großer Wahrscheinlichkeit fehlen. Messner musste mit einer Oberschenkelzerrung vom Platz und bei Schoppitsch wird ein Bänderriss im Knöchel befürchtet.

Der Kunstrasen hat seine Tücken

10. März 2003

Kapitän Heiko Laessig findet das künstliche Grün aber toll: "Es hat sehr viel Spaß gemacht"

HANNES WINKLBAUER (SN).

Viel Pomp und Prominenz aus Sport, Politik und der Wirtschaft - und 18.500 Fans. Bereits Stunden vor dem Spiel zwischen der Salzburger Austria und dem FC Kärnten herrschte rund um die neue Arena in Kleßheim Festtagsstimmung.

"Es war wirklich ein tolles Fest, wir hatten kaum Probleme mit der Organisation. Und es gab kaum Betrunkene und keine Randalierer. Natürlich müssen wir in Zukunft einige Sachen in Bezug auf Service und Organisation noch besser machen, aber das werden wir bis zum GAK-Spiel in einer Woche schaffen", resümierte Anton Pichler. Der Salzburg-Manager durfte zudem über einen von ihm eingeleiteten Deal jubeln: "Red Bull" ist ab sofort Besitzer einer Skybox. Eine Meisterleistung Pichlers. Denn bisher hatte "Red Bull"-Boss Dietrich Mateschitz jede Zusammenarbeit mit dem Fußball abgelehnt.

Das Rundherum der Eröffnung war zweifelsohne vom Feinsten. Dafür war das Spiel dann erschreckend schwach. Schuld waren aber nicht nur die Unzulänglichkeiten der Kicker. Denn es liegt klar auf der Hand: der Kunstrasen hat seine Tücken. Der Ball ist, wenn er springt, ganz schwer unter Kontrolle zu bringen. Der Spielaufbau dauert oft zu lange, der Gegner kann daher die Räume leichter eng machen. Flanken aus dem Lauf sind schwierig, weite Bälle müssen sehr genau gespielt werden, ansonsten landet die Kugel im Aus oder beim Gegner. Der Fußball auf Kunstrasen ist mit Sicherheit gewöhnungsbedürftig. Auch für die Salzburger Fans. Am Samstag sah das Gemisch aus Hallenkick und Rasenfußball fast "unecht" aus. Sogar ein Superspieler wie Roman Szewczyk wirkte einige Male ungelenk und nicht selten überrascht von der Unberechenbarkeit des Balles.

Kapitän Heiko Laessig fand das Spiel auf dem künstlichen Grün allerdings toll: "Umso skeptischer ich am Anfang gewesen bin, umso begeisterter bin ich jetzt. Das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht." Kärntens Mario Hieblinger sah dies überhaupt nicht so. "Das wird keine Zukunft haben, ich glaube, sie werden bald wieder einen Rasen machen", so der Verteidiger. Und ÖFB-Teamchef Hans Krankl fand weniger das Spiel, dafür aber das neue Stadion super: "Eine moderne Arena, da spürt man den neuen Zeitgeist im Fußball."

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