Astronomie/Astrophysik


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Institut für genoppte Gurken
sherif schrieb Gerade eben:

flüssiges wasser oder ozon auf proxima b wird's kaum spielen. der planet ist wohl sehr wahrscheinlich nicht habitabel leider.

und das wissen wir woher?

Nimm das "sehr" weg, dann kann mans so stehen lassen, wir wissen halt noch nicht genug darüber. Dazu brauchts mal einen Transit vor seiner Sonne, damit man die Atmosphäre Spektrometrischen untersuchungen unterziehen kann. Ist sie Dick genug, und die Rotation ist nicht gebunden, stehen die Chancen nicht so schlecht für flüssiges Wasser. Wenns auch nicht gerade hochwahrscheinlich ist.

 

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Weltklassekicker
Hakuna Matata Arena schrieb vor 52 Minuten:

und das wissen wir woher?

Nimm das "sehr" weg, dann kann mans so stehen lassen, wir wissen halt noch nicht genug darüber. Dazu brauchts mal einen Transit vor seiner Sonne, damit man die Atmosphäre Spektrometrischen untersuchungen unterziehen kann. Ist sie Dick genug, und die Rotation ist nicht gebunden, stehen die Chancen nicht so schlecht für flüssiges Wasser. Wenns auch nicht gerade hochwahrscheinlich ist.

 

na gut, stimmt. das "sehr" ist wohl etwas zu hart gegriffen. dafür wissen wir wirklich noch zu wenig.

jedoch befindet sich proxima b sehr nahe an einem m-stern, dessen aktivität  wesentlich höher, als jene der sonne ist. jetzt kann man natürlich schwer abschätzen, wie hoch der wassergehalt bei der entstehung des planeten war. ob der nähe zum heimatstern, hätte wasser aber wohl eher (via impacts) angeliefert werden müssen. vor ort stand sicherlich nicht viel zur verfügung (siehe auch die entstehung unseres sonnensystems). außerdem hat der planet laut simulationen im laufe seiner existenz durch die hohe EUV-strahlung der sonne in etwa einen gesamten erdozean an wasser verloren (sofern er überhaupt so viel hatte). aber kann natürlich sein, dass er dennoch noch wasser besitzt.

die chance, dass der planet habitabel (wenn man jetzt von einem erdähnlichen habitat ausgeht) ist, ist halt jedenfalls eher gering. zuerst einmal aufgrund der hohen aktivität von proxima centauri. starker sternwind und hohe euv-strahlung führen zu einer starken erosion der atmosphäre (nähme man die werte von proxima centauri her, würde die atmosphäre der erde ohne starkes magnetfeld nur wenige millionen jahre überleben, danach wäre sie wegerodiert). sollte der planet dementsprechend kein starkes magnetfeld besitzen, wäre es wahrscheinlich, dass er dementsprechend auch keine atmosphäre besitzt. wäre der planet wesentlich größer als die erde (und seine masse liegt, soweit ich mich erinnere bei ca. 1.2 bis 5 erdmassen) und besitzt er ein starkes magnetfeld (bei super-erden aber nicht gesichert, vielleicht über deren mantel) wäre auch eine dichte atmosphäre und dementsprechender treibhauseffekt möglich.

außerdem wird proxima b wohl entweder rotationsgebunden sein oder bei hoher exzentrizität in 3:2 resonanz mit dem stern. ersteres führt zu einer starken erhitzung der sonnenzugewandten seite (gibt aber simuationen, die dennoch habitable gebiete auf solch einem planeten zulassen). zweiteres (hohe exzentrizität) könnte proxima b aufgrund der nähe zum stern zu einem io-ähnlichen planeten werden lassen. die nähe zu proxima centauri könnte außerdem zu einer erhitzung des planeten-inneren über das starke magnetfeld von proxima centauri führen (das ist aber eher spekulativ).

die frage, ob er ein magnetfeld besitzt oder nicht ist sicherlich eine essentielle. ich denke, dass es durchaus möglich wäre, dass er keines besitzen wird. ist natürlich nur eine vermutung und ich weiß es nicht, aber die nähe zum stern lässt die möglichkeit zu, dass sich während der entstehungsphase des planeten zu wenig wasser in den mantel von proxima b einbringen hat können und plattentektonik deswegen nicht entstehen konnte. ohne plattentektonik wäre dann voraussichtlich auch kein magnetfeld über die gesamte lebenszeit des planeten aufrecht zu erhalten.

ich schließe also nicht aus, dass proxima b flüssiges wasser an seiner oberfläche hat (wie könnte ich es auch ausschließen, dafür ist das wissen über den planeten noch viel zu gering...), halte es aber für sehr eher unwahrscheinlich und vermute, dass er nicht habitabel im sinne eines "klasse a habitats" (erdähnlich) sein wird.

zwecks transit: derzeit wissen wir noch nicht, ob proxima b einen transit beschreibt. wenn ja, wird es in den nächsten jahren spannend werden (spätestens mit dem e-elt). hoffen wir mal, dass dem so ist, dann wissen wir vielleicht mehr :) 

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Oida Foda

Zwei Fragen, die ich mir stelle (erstere schon länger). Warum sind ausgerechnet Sterne der Klasse M so aktiv im Sinne von Eruptionen und vergleichbarem? Die sind doch meistens eher klein, massearm und vor allem kühl, würde man nicht eher die Gleichung erwarten Hohe Masse > hohe Aktivität (ähnlich der Lebensdauer -> hohe Masse > kürzere Lebensdauer)? oder womit hat das was zu tun? 

Zweite Frage stell ich mir zum Magnetfeld: inwiefern hat das was mit Plattentektonik (und daher mit Wasser im Mantel?) zu tun? Ich dachte, das Magnetfeld gibt's, wenn wir einen großen, schweren Eisen-Nickel-Kern bei einem Planeten vorfinden und da sollte die Wahrscheinlichkeit bei einer MasseE zwischen 1,2 und 5 ja nicht so schlecht sein, oder seh ich das falsch?

@sherif du scheinst dich ja mit dem Thema zu beschäftigen := 

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Weltklassekicker

@Flash

ad aktivität von m-sternen:

m-sterne haben meistens (jedoch nicht alle) sehr starke magnetfelder, bzw. rotieren recht schnell. durch die starken magnetfelder entstehen nun aber sehr aktive zonen auf dem stern und von diesen ausgehend hohe strahlung und starke eruptionen. große sterne (also o- und a-sterne) emittieren auch eine recht starke euv-strahlung, was jedoch bei m-sternen dazukommt, ist, dass die habitable zone viel weiter beim stern liegt als bei g- oder f-sternen (oder gar bei o- und a-sternen) und deren planeten somit verhältnismäßig um ein vielfaches mehr an strahlung abbekommen. habitable zonen um m-sterne sind dementsprechend eher kritisch zu betrachten.

 

ad plattentektonik:

es gibt studien dazu, dass eine gewisse menge an wasser im mantel benötigt wird, um plattentektonik zu triggern (siehe erde - man könnte vereinfacht von einem schmiermittel sprechen, das die viskosität des mantels erhöht). wenn es aber keine plattentektonik gibt, könnte auch das intrinsiche magnetfeld des planeten zusammenbrechen, da keine hitze mehr über die plattentektonik abgeführt werden kann, heizt sich der mantel auf und die konvektion bricht zusammen.

als beispiel die venus: diese besitzt kein magnetfeld und keine plattendektonik. zweiteres besitzt sie womöglich deswegen nicht, da sie in der frühzeit des sonnensystems zu heiß war, um wasser auf ihrer oberfläche kondensieren zu lassen. somit konnte auch nur wenig wasser in ihren mantel gelangen und der wassergehalt in ihrem mantel wird deswegen als recht gering angenommen im gegensatz zur erde (diese besitzt dort ca. 3 erdozeane). jedoch vermutet man bei der venus, dass es in regelmäßigen abständen zu globalen umwälzungen der kruste kommt. sprich der mantel unter der kruste heizt sich immer weiter auf, bis diese schmilzt und supervulkane entstehen und sich die komplette oberfläche verändert.

beim mars wiederum hat es bis vor ca. 4 milliarden jahren wahrscheinlich plattentektonik gegeben (dort war es auch möglich genügend wasser in den mantel rein zu bekommen). aufgrund der größe des planeten kühlte die kruste jedoch weiter aus und die plattentektonik kam zum erliegen. in etwa zur gleichen zeit brach auch das magnetfeld am mars zusammen und die atmosphäre verschwand. das wäre also konsistent mit dieser theorie. allerdings gibt es beim mars auch noch andere theorien, warum das magnetfeld womöglich verschwunden sein könnte (verfestigung des flüssigen kerns zb).

ich hoffe deine beiden fragen irgendwie beantwortet zu haben :)

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Institut für genoppte Gurken

Im Trappist-1 System sind 7 Erdähnliche Planeten entdeckt worden. 3 davon in der Habitablen Zone. Entfernung 39 LJ, also quasi nebenan.

https://en.wikipedia.org/wiki/TRAPPIST-1

Mit dem James Webb Telescope (Start 2018) wollen sie dann die Atmosphären untersuchen.

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Oida Foda
Hakuna Matata Arena schrieb vor 16 Minuten:

Im Trappist-1 System sind 7 Erdähnliche Planeten entdeckt worden. 3 davon in der Habitablen Zone. Entfernung 39 LJ, also quasi nebenan.

https://en.wikipedia.org/wiki/TRAPPIST-1

Mit dem James Webb Telescope (Start 2018) wollen sie dann die Atmosphären untersuchen.

:eek::eek: Laut Wikipediaartikel möglicherweise sogar alle sieben in der habitablen Zone (wtf?) ...

Aber drei sind auch definitiv schon ne PK wert. Muss ich dann nachsehen, wenn die Aufzeichnung online ist. 

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ASB-Legende

Umlaufzeiten von 1,5 bis 20 Tagen - also Silvesterfeiern werden da zu einem Härtetest :feier:

http://science.orf.at/stories/2827270/

Zitat

Ihre Beschreibung regt die Fantasie an: „Es muss ein spektakulärer Anblick sein, auf einem dieser Planeten zu stehen. Der Trappist-1 wäre etwa 200-mal dunkler als unsere Sonne am Mittag - stellen Sie sich das Restlicht nach dem Sonnenuntergang vor. Und ab und zu käme am Himmel ein anderer Planet vorbei, der je nach Entfernung größer als der Mond aussähe.“

Dann gibt's vielleicht auch Sonnenfinsternisse, verursacht durch diese Planeten, ähnlich wie bei uns eine Sonnenfinsternis. Klingt spektakulär, wäre ein tolles Reiseziel für Touristen in ein paar hundert  oder tausend Jahren ;) Bin gespannt, was die weitere Forschung herausfinden wird.

 

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