GH78

Ich schätze euer Bemühen der Sache auf den Grund zu gehen - aber es ist euch meiner Meinung nach mit Verlaub bei bestem Willen (wieder) mäßig gut gelungen. Für mich ist ein Schlüsselsatz von Harald Bartl: „Habe ich in einer Firma das Recht sofort (!) mit dem CEO zu reden?“. Der Kollege spricht selbst davon wie lange der Konflikt schon schwelt und wie verfahren der Karren ist. Von „sofort“ kann keine Rede sein. Siegmund Gruber hat sich für den LASK wahrlich den Arsch aufgerissen und Unglaubliches geleistet. Man hat es mit Gernot Fellinger mehrmals probiert. Aber das war so sehr zum Scheitern verurteilt dass ich mich schon oft gefragt habe warum er sich das antut. Jetzt ist es aber höchste Zeit dass Siegmund Gruber selbst die Sache in die Hand nimmt. Das wird mittlerweile wohl einfacher möglich sein als während der heißen Phase des Jahrhundertprojekts Stadion. Ich schätze ihn als Perfektionisten (ein) der alles dafür gibt dass der LASK erfolgreich ist. Und hier geht es um keine Kleinigkeit. Für mich steht völlig außer Frage dass ein „neues Miteinander“ ein wesentlicher Faktor für gemeinsame Erfolge - auf dem sportlichen, wirtschaftlichen und sozialen Sektor - in der nahen Zukunft ist. Ein wesentlicher Faktor für eine glorreiche Zukunft des Vereins die wir uns alle wünschen. Da muss ich nicht Manager oder Teil der aktiven Fanszene sein um das zu verstehen. Letzteres bin ich nämlich nicht wenngleich ich sehr viel Wertschätzung und Respekt für sie habe. Die OÖN sprechen von einem Muskelspiel zwischen Siegmund Gruber und der aktiven Fanszene. Das mag bei oberflächlicher Betrachtung auch so erscheinen. Tatsächlich ist man da in einen Strudel geraten den ich als ärgerlich und unnötig empfinde. Niemand hat etwas gegen BWT als Sponsor. Und niemand hat etwas gegen die Farbe Rosa. Man sollte der Initiative Schwarz-Weiß auch nicht das wirtschaftliche Verständnis absprechen. Traditionsbewusste Fans denen der LASK viel mehr bedeutet als „nur ein Fußballspiel schauen“ möchten gerne mit Entscheidungsträgern im Verein darüber sprechen wo die Grenzen eines offensichtlich aufdringlicheren Marketingansatzes sind. Die wesentlichen Entscheidungen werden beim LASK bekanntlich von einer Person getroffen - Siegmund Gruber. Darum ist letztendlich auch das Gespräch mit dem CEO unausweichlich. Denn auch wenn ich ein gewisses Verständnis dafür habe dass sich Siegmund Gruber in gewissen Fragen nicht wesentlich einschränken kann oder will: Ich erachte es als legitim dass sich die engagiertesten der vielen traditionsbewussten LASK-Fans (im ganzen Stadion) über gewisse Dinge die (nicht nur) für sie essenziell sind informieren und unterhalten möchten. Das ist meines Erachtens nicht zu viel verlangt - und hätte schon längst stattfinden sollen. Letztendlich bin ich froh dass Harald Bartl im Zusammenhang mit den Hausverboten das Wort „Willkür“ in den Mund genommen hat. Das ist nämlich in diesem Fall genauso zutreffend wie bei der Bundesliga-Erstentscheidung zur Lizenz für den LASK. Der LASK hat protestiert und die Bundesliga hat sehr rasch korrigiert. Selbiges würde ich mir nun vom LASK nach den mehr als verständlichen Protesten der Fanszene wünschen. Dann kann es noch ein versöhnliches Saison-Finish werden - idealerweise mit einem sportlichen Happy End.

Sehr, sehr guter Kommentar. Die Erkenntnis dass eine Medaille zwei Seiten hat und deine Bereitschaft zur Selbstreflektion sind vorbildlich für allerlei Konfliktparteien auf der Welt … so auch beim LASK.

Also - ich sehe das gar nicht so dass es hier um das Momentum in dem ein oder anderen Spiel geht. Die Mannschaft darf gerne jedes Spiel gewinnen. Und die Zuschauer dürfen sich auch darüber freuen - so wie sich eigentlich jeder von uns darüber freut. Sehr viele stimmgewaltige Anhänger machen das halt im Moment in aller Stille weil es nicht tragbar ist dass ihre Freunde dafür dass sie in einem Verein als Funktionäre oder in einer Initiative als Sprachrohr zur Verfügung stehen ein unbefristetes Hausverbot bekommen. Niemand, der sich etwas auskennt, will das. Niemand, der sich etwas auskennt, versteht das. Es wird nicht alle interessieren. Und es wollen auch nicht alle verstehen. Das macht aber nichts weil die Landstrassler in Wahrheit für den LASK auf Dauer unverzichtbar sind - auch für Leute die das nie im Leben öffentlich zugeben würden. Die Vernunft wird am Ende siegen. Der LASK lebt von einer guten Stimmung.

Hab ich schon verstanden. Und auf die Stadionsicherheit wird deshalb gepfiffen?

Ich war ja gestern - mit Familie - am Stehplatz und habe mich darüber gewundert dass die Fluchtstiegen abmontiert waren. Die gibt es ja wohl nicht zur optischen Aufhübschung oder zur Befeuerung von Journalisten-Fantasien über einen Platzsturm. Eigentlich war ich davon überzeugt dass sie eine behördliche Auflage sind. Ihr Fehlen hat jedenfalls mein Gefühl eines sicheren Stadionerlebnisses mit der Familie keineswegs verstärkt.

Zu den Themen auf der letzten Seite: 1) Das Sponsoring von BWT ist mit Sicherheit so signifikant dass der LASK schwer darauf verzichten kann. Kein Verein macht solche Zahlen öffentlich. Aber der LASK hat kräftig investiert. Und der LASK will vorne dabei sein. Wir alle wollen das. Und die Diskussion über das Drohgespenst Landesliga können wir uns sparen. Das ist ein Sinnlos-Argument. 2) Niemand hat in Wahrheit etwas gegen BWT oder die Farbe Rosa. Es geht ja offensichtlich vor allem darum dass sich Siegmund Gruber weigert die Grenzen abzustecken. Bei Sturm Graz war das in Bezug auf Puntigamer auch möglich. Und bei uns brennt jetzt schon wirklich der Hut. Da gibt es dringend Gesprächsbedarf - und zwar nicht mit jemandem wie Fellinger. 3) Die Bestrafung der im Vereinsregister eingetragenen Personen geht sich für mich in einem Land wie Österreich hinten und vorne nicht aus. Bei den Waschmaschinen am Parkplatz könnte man einfach drüber stehen als mit einer Anzeige zu reagieren. Und wenn ich auf der ISW-Homepage das Hausverbot-Faksimile lese kann ich nur mit dem Kopf schütteln. 4) Ich habe selbst meine Dauerkarten im Sektor N3 und bin nur gelegentlich am Stehplatz. Die allgemeine Bereitschaft die Mannschaft anzufeuern ist am Sitzplatz normalerweise leider Gottes überschaubar. In Pasching auf der Ost war das noch anders. Vielleicht entwickelt sich das jetzt noch was natürlich insbesondere vom sportlichen Erfolg abhängt. 5) Die Unterstützung der Fanszene ist dagegen normalerweise bedingungslos - egal ob es super läuft oder suboptimal. Egal wo auf der Welt. Egal zu welcher Zeit. Da steckt so viel Leidenschaft und Einsatz dahinter. Der Wert für den LASK ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Aber es gibt da natürlich keinen Anspruch darauf. Und unter den aktuellen Umständen ist es nur logisch dass die interne Solidarität im Vordergrund steht. Das kann ich mir anders gar nicht vorstellen. Also gewöhnen wir uns daran … bis es wieder passt. 6) Die Landstrassler sind alternativlos … basta!

Ich habe mich schon während des Spiels gedacht: Was muss sich eigentlich Sageder denken wenn er die Mannschaft (ohne Zulj und Horvath) so spielen sieht? Selten dass ein Trainereffekt so unmittelbar ersichtlich ist wie gestern Abend ... Und dann möchte ich in aller Kürze noch ein paar Worte zu Thomas Darasz sagen. Das sind ja schon sehr spezielle Umstände unter denen er quasi über Nacht zum interimistischen Cheftrainer wurde. Seine Statements nach dem Spiel fand ich allerdings sehr ansprechend. Einfach, sympathisch, auf den Punkt. Das sollte man vielleicht beim dem ganzen Tohuwabohu auch einmal erwähnen.

Und das Heimtrikot?

Nein, hast du eh nicht. Aber man sollte den Post von @Eldoret schon Ernst nehmen. Es braucht im Umgang zwischen den Fans einen Respekt vor unterschiedlichen Zugängen und Meinungen - innerhalb gewisser Grenzen (z.B. Rassismus). Eine einheitliche Meinung wird es nie geben. Das wäre eine Illusion. Aber das gegenseitige Verständnis ist - gerade in der Emotion - manchmal enden wollend. Jeder hat Argumente. Da wird dann schnell einmal gewertet. Man darf sich nicht spalten lassen. Und man darf auch nicht spalten. Weil eines ist auch klar … nobody is perfect.

Ich ziehe meinen Hut vor Wolfi der mit seinem unmittelbaren Abgang Haltung bewiesen und diese in aller Klarheit geäußert hat. Aber man muss zu deinem Post schon sagen dass Wolfi gegangen ist und nicht aussortiert wurde. Und er konnte sich bei so einem Abgang natürlich keine Blumen erwarten genauso wie der Verein von der Fanszene keinen Support erwarten kann wenn er willkürlich auf Basis des Vereinsregisters Hausverbote erteilt. Die Situation ist massiv beschissen. Da braucht man nicht übertreiben und sich über Dinge ärgern über die man sich nicht wundern sollte.

Das war ein sehr spezieller Fußballabend heute. Die Mannschaft war nicht wieder zu erkennen und hat einen furiosen Heimsieg eingefahren. Und der Fanblock hat sich das Spektakel wie angekündigt ruhig und diszipliniert angesehen weil die willkürlichen Hausverbote gegen Leute die im Vereinsregister aufscheinen oder medial in Erscheinung getreten sind natürlich nicht hingenommen werden können. Diese Entwicklung enttäuscht und ärgert mich ungemein weil sie schlicht und ergreifend nicht notwendig wäre - ganz unabhängig davon dass sie nicht mit meinem Rechts- und Wertesinn zusammenpasst. Über die Verantwortung will ich gar nicht diskutieren. Das wurde schon sehr oft durchgekaut. Aber ich möchte folgendes festhalten: 1) Es ist natürlich sehr erfreulich dass die Mannschaft heute gewonnen hat. 2) Es ist auch in Ordnung dass der Sitzplatz sich im teilweise lautstarken Support übt - gerne mehr davon in guten und in schlechten Phasen. 3) Es ist mehr als verständlich dass der Fanblock schweigt. Und der Fanblock ist ohne jeden Zweifel das nun plus Ultra was die Stimmung im Stadion betrifft. Vielleicht hätte sich heute der ein oder andere eine Heimklatsche und entsprechend schlechte Stimmung am Sitzplatz gewünscht. Die Revidierung des Unrechts sollte aber meiner Meinung nach nicht von sportlichen Ergebnissen abhängen. Da braucht es überlegtes Handeln und Beharrlichkeit. Der Sport verstärkt kurzfristig bestimmte Stimmungen in die ein oder andere Richtung. Aber über Recht oder Unrecht können nicht sportliche Entwicklungen entscheiden. Das ist klar zu trennen. Und auf das wird es auch hinauslaufen.

Sind die „Experten“ bei den OÖN eigentlich wirklich zu blöd um der Leserschaft halbwegs fehlerfrei die Spannungen zu erklären oder stellen sich nur so blöd? Mein Junior im Volkschulalter bringt das besser hin …

Die Lage ist ja schon länger angespannt. Und es stellt sich immer die Frage wer in so einer Situation den ersten schweren Fehler macht der unweigerlich zur Eskalation führt. Jetzt kennen wir die Antwort: Siegmund Gruber. Es wirkt für mich so als wäre er in Panik geraten und meinte er müsste jetzt ein Exempel statuieren. Ein lateinischer Spruch besagt: „Was auch immer du tust tue es klug und denk an das Ende.“ Meiner Einschätzung nach kann er diesen Disput (ich will mich angesichts des Leids auf der Welt nicht martialischer ausdrücken) Stand der Dinge auf lange Sicht nicht gewinnen. Die Willkür nimmt ihm alle Argumente. Und wenn die andere Seite wie anzunehmen ist klug reagiert dann hält er das auf Dauer nicht durch. Im Endeffekt ist es auch sonnenklar dass der LASK daraus Schaden nehmen wird - wie viel das wird man noch sehen und hängt sehr stark davon ab wann er seinen Fehler erkennt und bereit ist über seinen Schatten zu springen. Denn eines muss man schon klar sagen: Wir sind einfach und alleine in der Situation weil sich Siegmund Gruber weigert persönlich auf Augenhöhe ernsthaft in den Dialog zu gehen. Das kann einfach nicht sein.

Ich bin gerade in USA und somit in mehrerlei Hinsicht weit weg. Als ich die Nachricht erhalten habe dass Sageder gehen musste und ein paar ASB-Posts dazu gelesen habe war ich irritiert … um dann relativ rasch festzustellen dass willkürlich verhängte Hausverbote die Debatte über die Trainerentlassung prägen. Man sollte die beiden Dinge auseinanderhalten. Aber erstens muss man ganz klar sagen dass die personellen Fehlentscheidungen im Sommer kein Ruhmesblatt sind. Und zweitens habe ich überhaupt kein Verständnis dafür wie man meint mit Meinungsverschiedenheiten umgehen zu müssen. Das ist für mich weder nachvollziehbar noch irgendwie zu rechtfertigen.

Die Medien berichteten zuletzt dass Luckeneder ein 2 Jahresvertrag zu denselben Konditionen wie bisher geboten wurden. Ich finde das okay, hätte Luckeneder auch gerne weiter bei uns gesehen. Aber es definitiv nicht so dass Luckeneder in Fankreisen sportlich unumstritten war bzw. ist - was da im Stadion schon geschimpft wurde - da kann er Sageder die Hand geben. Also die Aussage „Luckeneder ist alleine Schuld an der Niederlage in Brüssel und schulde ihm noch Geld“ war definitiv nicht im Video zu hören. Da kann ich auch nichts dazu sagen.